Endivien Radicchio Zuckerhut - Pflanzenschutz

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Die drei eng verwandten Cichorium Salatarten. (J.Schlaghecken)
Krankenheiten und Schädlinge an Endivien, Radicchio, Zuckerhut.
(Jochen Kreiselmaier und Josef Schlaghecken
Vorbeugen ist besser als heilen.jpg

Beim Anbau der drei sehr eng verwandten Cicorium-Salatarten Endivien, Radicchio und Zuckerhut können eine ganze Reihe an Krankheiten und Schädlinge auftreten und den Anbauerfolg schmälern. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit den möglichen Problemen zu beschäftigen und Vorbeugemaßnahmen zu ergreifen.


Vorbeugender Pflanzenschutz schon bei der Anbauplanung

Schosserbildung eine besondere Herausforderung.
  • Der einheimische Anbau von Endivien, Radicchio und Zuckerhut findet beinahe ausschließlich im Freiland statt.
  • Wohl die wichtigste vorbeugende Erfolgsmaßnahme ist die Organisation einer optimierten Fruchrfolge.
  • Eine vorteilhafte Fruchtfolge für den Anbau der Cichorien Salat Arten ist der Wechsel z.B. mit Getreide.
  • Vor Anbaubeginn die Böden auf ihre Nährstoffversorgung, Humusgehalt, pH-Wert usw. kontrollieren.
  • Der Sortenwahl große Bedeutung beimessen, soweit möglich Resistenzen nutzen.
  • Für den Frühanbau sind schoßtolerante Sorten zu wählen.
  • Sehr wichtig und hilfreich beinm Anbau ist die Feldhygiene. Nach Ernteende,sobald möglich, alle Bestandsreste beseitigen.
  • Auch bei optmierter Anbauvorbereitung sollte man sich auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorbereiten. Auskunft über die aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmitteln gibt die PS-Datenbank. Pflanzenschutz-Informationssystem Gemüsebau.

Aktuell möglicher Einsatz von Pflanzschutzmitteln
Welche Pflanzenschutzmittel beim Anbau von Endivien, Radicchio und Zuckerhut einsetzbar bzw. zugelassen sind kann in der PS-Datenbank recherchiert werden.
PS Info: Aktuelle Zulassungssituation für den Anbau von Endivien.

Weitere Infos

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Nichtparasitäre Probleme

Es können verschiedene nichtparasitäre Probleme auftreten.

Blattrippenbruch und Schnittstellenverbräunung

Blattrippenbruch mit Verbräunungen an Frisée (J.Schlaghecken)

Insbesondere bei Endivien, Frisée und Zuckerhut können gröbere Blattrippen brechen und verbräunen.

Schadbild und Beschreibung

  • Endivien und Zuckerhutpflanzen haben Blätter mit dicken Blattrippen.
  • Die Blattrippen können durch verschiedene Ursachen brechen.
  • An den Bruchstellen entstehen dann bräunliche Verfärbungen.
  • Bei der Erstellung von Fertigsalate können die Schnittstellen verbräunen
  • Bei der Verwendung von Endivien- und Zuckerhutblätter in Fertigsalaten können die verbräunten Stellen zu einer Reklamationen führen.

Vorbeugung und Maßnahmen

  • Blattbruch vermeiden.
  • Bei der Sortenwahl das Problem bedenken.
  • Blätter mit gebrochenen Blattrippen verwerfen.
  • Salat Schneidetechnik optimieren.

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Düngungsschäden

Düngerschaden an Zuckerhut. (J.Schlaghecken)

Durch eine falsche Düngemittel Ausbringung kann es zu Pflanzenschäden kommen.

Schadbild und Beschreibung

  • Gelangen Mineraldünger auf die Pflanzen, kann es zu Verätzungen kommen.
  • Zu hoch dosierte Blattdüngung führt schnell zu einer Blattverbrennungen.
  • Einer Blattdüngung über die Beregnung ist extrem risikoreich.
  • Ein erhöhtes Risiko gibt es bei höheren Temperaturen, etwa ab 25°C.
  • Eine Ausbringung bei Wind ist besonders risikoreich.
  • Bei einer zu großer Mineraldüngergabe kommt es zu einer Wurzelverbrennung.
  • Besonders risikoreich ist die Verwendung von chlorhaltigen Düngemitteln.

Kulturen mit ähnlichem Schaden

  • Blatt- und Kopfsalat-Salat

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Benötige Düngermenge exakt berechnen.
  • Bei Flüssigdüngung über Kopf, erst vorberegnen, dann Dünger ausbringen, danach nachberegnen.
  • Möglichst keine chlorhaltigen Düngemittel verwenden.

Weiter Infos

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Frostschäden

Frostschäden sind möglich bei den letzten Anbausätzen im Herbst mit Ernte im Oktober/November sowie bei den allerersten Pflanzungen im Frühjahr.

Frostschaden an Zuckerhut nach -11°C (J.Schlaghecken)

Schadbild und Beschreibung

  • Alle drei Arten sind recht kältetolerant.
  • Insbesondere im Erntestadium der letzten Anbausätze können Qualitätsmängel entstehen oder Ausfälle vorkommen.
  • Radicchio wird als erster bei Frost Schaden erleiden.
  • Endivien kann einige Grade an Frost überstehen.
  • Am frostfestesten sind Zuckerhut Pflanzen.
  • Je nach der Pflanzenalter und Ernährungszustand werden aber auch Zuckerhutpflanzen bei -10°C Schaden erleiden.
  • Die erfrorenen Pflanzenteile sterben ab, werden papierartig und verfärben braun.
  • Frostschäden sind aber auch bei frühen Pflanzungen im Frühjahr möglich.
  • Die Jungpflanzen kommen aus dem Gewächshaus und sind meistens nicht sonderlich gut abgehärtet.
  • Bei den ersten Pflanzungen, die mit Folien oder Vliese bedeckt sind, erfrieren manchmal die Kontaktflächen zur Bedeckung (siehe Foto).

Vorbeugung und Maßnahmen

  • Erntereife Bestände vor dem eintreten stärkerer Fröste ernten.
  • Insbesondere Radicchio und Zuckerhut lassen sich für ein paar Wochen einlagern.
  • Eine Vliesbedeckung kann evtl. vor einem kurzzeitigen Frosteinbruch schützen.
  • Im Frühjahr die Jungpanzen vor dem Auspflanzen abhärten.

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Kranzfäule / Blattrandnekrosen

Kranzfäue an Endivien. (J.Schlaghecken)

Bedeutendes Problem insbesondere beim Anbau von Endivien und Radicchio.

Schadbild und Beschreibung

  • Es bilden sich Nekrosen an den Blatträndern (siehe Bilder).
  • Calciummessungen ergaben ein Unterversorgung der Blattrandbereiche.
  • Sehr schnelles Wachstum erhöht das Risiko einer unzureichenden Ca-Aufnahme.
  • Ca-Mangel führt zu einer mangelhaften Zellwand-Entwicklung.
  • Der Mangel in den Blattpartien kommt meist vor, obwohl im Boden genügend Ca vorhanden ist.
  • Das Blattgewebe stirbt ab und wird braun.
  • Heiße Sommertage ohne eine Taubildung in der Nacht erscheinen bes. riskant.
  • Ein kleines Wurzelwerk erhöht das Befallsrisiko.
  • Zu hohe Salzgehalte im Boden erhöhen das Befallsrisiko sehr stark.

Zeigerpflanzen

  • Calcium-Mangel tritt auch bei anderen Pflanzenarten auf, so z.B. bei Äpfel und zeigt sich als Stippe.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Die Bildung eines großen Wurzelwerkes fördern.
  • Eine Übersorgung mit Sticktsoff unbedingt vermeiden.
  • Bewässerung optimieren, Wassermangelstress vermeiden.
  • In den kritischen Hitzeperioden eine nächtliche Taubildung (durch Kurzberegnung) sicherstellen.

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Mangantoxizität

Mangan Toxizität am verwandten Salat. (J.Kreiselmaier)

Eine Mangantoxizität tritt sehr selten auf, hat aber in der Vergangenheit mehrmals zu Totalausfällen geführt.

Schadbild und Beschreibung

  • Die Blätter zeigen chlorotische Aufhellungen.
  • Erste Schadbilder entstehen an den ältesten Blättern.
  • Bei einer starken Toxizität kümmern die Pflanzen und bleiben im Wuchs zurück.
  • Meist auf Parzellen mit unterschiedlichen Bodenarten und sandigen Flecken.
  • Der Schaden entsteht oft in Bodenmulden.
  • Ursache für eine Mangantoxizität ist meist ein zu niedriger pH-Wert.
  • Bei einer Pflanzeanalyse findet man eine extrem hohen Mangangehalt.

Empfindliche Pflanzenarten
Endivien, Kohlarten, Kopfsalat, Möhren, Zwiebeln.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Kritische Parzellen meiden.
  • Kein Anbau auf Parzellen mit größeren Bodensenken.
  • Bei verdächtigen Parzellen den pH-Wert in den Boden mulden überprüfen.
  • Vor einem Anbau den pH-Wert durch eine entsprechende Kalkung optimieen.

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Schosserbildung

Geschossener Radicchio Bestand (J.Schlaghecken).

Endivien, Radicchio und Zuckerhut Bestände bönnen beim Frühanbau, frühzeitig mit der Blütenbildung beginnen (Schossen) und damit unverkäuflich werden.

Schadbild und Beschreibung

  • Die Pflanzen bilden vor der Erntereife einen Schosser.
  • Schon sehr bald werden so die drei Salatarten unverkäuflich.
  • Die Pflanzen bekommen durch eine Kältereiz (niedrige Temperaturen) den Impuls mit der Blütenbildung zu beginnen.
  • Gefährdet sind vor allem Aussaaten in den Monaten Januar bis März.
  • Bei Endivienpflanzen können Temperaturen von 0-17°C den Schosserreiz hervorrufen.
  • Bes. wirksam sind Temperatruren um die 5°C.
  • Der Kältereiz muß etwa 3-4 Wochen einwirken.
  • Durch eine Teperatur über 20°C kann ein begonnener Schossimpuls wieder rückgängig gemacht werden.
  • Die Sorten sind unterschiedlich schoßempfindlich.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Für den Frühanbau die angebotenen, schoßfesteren Sorten wählen.
  • Bei der Pflanzenanzucht für den Frühanbau möglichst eine Anzuchttemperatur von über 15°C sicher stellen.
  • Die frühesten Pflanzungan ab März müssen unbedingt mit Folie oder Vliese geschützt werden.

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Trockenschäden

Trockenschaden an Radicchio. (J.Kreiselmaier)

Salat Pflanzkulturen sind bezüglich der Wasserversorgung recht anspruchsvoll. Ohne eine ausreichende und sichere Bewässerungsmöglichkeit ist ein sicherer Anbau über die ganze Freilandsaison nicht möglich. Mit zunehmender Klimaveränderung steigt das Risko von Trockestress.

Schadbild und Beschreibung

  • Vor allem die älteren Blätter werden geschädigt.
  • Die betroffenen Blattpartien verfärben braun und werden papierartig.
  • Bei extremer Trockenheit sterben die ganzen pflanzen ab.
  • Besonders empfindlich sind Neupflanzungen.
  • Generell sind Salat Pflanzkulturen recht anfällig für einen Wassermangel.
  • Zum Anwachsen benötigen die Pflanzen ein Mindestmaß an Feuchtigkeit in der oberen Bodenschicht von rund 10 cm.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Für ausreichende Beregnungsmöglichkeiten sorgen.
  • Vor der Pflanzung sollte der Boden nicht extrem ausgetrocknet sein.
  • Insbesondere zur Pflanzung ausreichend intensiv bewässern.
  • Vorsicht bei der Vewendung von Erdpresstopfpflanzen, die nur schwer Wasser aufnehmen.

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Viruskrankheiten

Viruserkrankungen können große Ausfälle verursachen.
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Lettuce mosaic virus (LMV), Salat mosaic Virus (SMV)

LWV: Gefährliche Blattlausübertragung. (U.S. Department of Agriculture)

Salat Monsaic Virus befällt nicht nur Lactuca-Salatartren sondern auch Cichorium-Salate und kann auch großen Schaden anrichten.

Synonyme

  • Lettuce mosaic potyvirus, Lettuce virus 1, LMV

Schadbild und Lebensweise

  • Fleckige hell-dunkel Scheckung der Blätter.
  • Wegen der Saatgutübertragbarkeit evtl. schon im Keimblattstadium erkennbar.
  • Befallene Pflanzen wachsen langsamer.
  • Später zeigt sich auch eine Blattwellung bzw. Kräuselung.
  • Die Übertragung erfolgt durch Samen und Pollen und oft durch Blattläuse.
  • Die Blattlausübertragung erfolgt nicht-persistent. Schon der erste Einstich kann infizieren.
  • Wichtige Überträger ist z.B. die Pfirsichblattlaus (Myzus pesicae).
  • Es genügen schon einige wenige befallene Sämlinge im Frühjahr, um mit Hilfe der Blattläuse innerhalb weniger Wochen eine enorme Verbreitung zu ermöglichen.

Wirtspflanzen

  • Cichorium-Arten, Pisum sativum und Lactuca, laut Crüger auch noch weitere Arten wie Senecia, Cirsium Astera usw.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • In gefährdeten Regionen resistente Sorten verwenden.
  • Ohne resistente Sorten hilft virusfreises Saatgut und strenge, vorbeugende Blattlausbekämpfung.
  • Bei Befallsrisiko kein Anbau neben befallenen Salatständen oder anderen riskanten Kulturen.
  • Als Sicherheitsabstand zu befallenen Beständen gilt 500 m.

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Turnip mosaic virus (TuMV) Wasserrübenmosaik

Turnip mosaic virus an Endivien. (J.Schlaghecken)

Das "Turnip mosaic virus Virus" kann an Cichoium-Arten großen Schaden verursachen und sogar zum Totalausfall führen.

Schadbild und Lebensweise

  • Es handelt sich um ein Potyvirus.
  • Es gibt, je nach Wirtspflanze, recht unterschiedliche Schadbilder.
  • Zu Beginn entstehen kleine helle Blattflecken.
  • Daneben gibt es großflächig eine Mosaikbildung.
  • Die befallen Blätter zeigen einen atypischen Wuchs.
  • Stärker befallene Pflanzen bleiben kleiner.
  • Bei einem starken Befall sterben Blattpartien ab und verbräunen.
  • Das Virus wird von verschiedenen Blattlausarten übertragen.
  • Am Salat ist die "Grüne Pfirsichblattlaus" ein wichtiger Überträger.
  • Die Übertragung kann innerhalb kurzer Zeit erfolgen.

Wirtspflanzen

  • Brassica-Arten, Cichorium-Arten, Eruca sativa, Raphanus-Arten, Rucola und andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Kein Anbau neben befallenen Parzellen.
  • Insektenschutznetze können schützen.
  • Blattlausbekämpfung mit zugelassene Insektizide.
  • Bei der Insektizidwahl nützlingsschonenden Wirkstoffe bevorzugen.
  • Befallene Bestände sobald möglich nach der Ernte mulchen und total einarbeiten.

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Bakterienkrankheiten

Einige bakterielle Salatkrankheiten können starke Ausfälle verursachen.
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Pseudomonas Arten (Blattbrand, Baktereinfäule)

Pseudomonas Befall an Zuckerhut. (J.Schlaghecken)

Gefährliche Krankheit, die großen Schaden anrichten kann.

Aktuelle Unterarten

  • Pseudomonas chicorii.
  • Pseudomonas marginalis pv. marginalis.
  • Pseudomonas viridiflava.

Schadbild und Lebensweise

  • Vor allem an den ältesten Umblättern und den Deckblättern.
  • Besonders gefährlich wird es in nass-warmen Perioden mit 20°C und mehr.
  • Jedwede Blattverletzung erleichtern einen Pseudomonas Befall.
  • Eine vorhandener Glasigkeit erleichtert den Eintritt der Erreger in die Pflanzen.
  • Ein Starkregen oder leichter Hagel kann auch Eintrittspforten schaffen.
  • Die Sorten sind leicht unterschiedlich anfällig.
  • In der Pfalz kam es im Jahre 2000 und 2006 zu größeren Ausfällen durch das Bakterium.

Wirtspflanzen

  • Apium graveolens, Brassica oleracea, Cichorium, Daucus, Fragaria, Lactuca, Solanum lycopersicum, Solanum tuberosum, Zantedeschia.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Für die kritischen Anbauperioden Sorten wählen, die weniger zur Glasigkeit neigen.
  • Blattnässezeiten minimieren.
  • Blattverletzungen minimieren.
  • Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist kaum möglich.

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Sehr ähnliche Bakterienkrankheit

  • Pectobacterium carotovorum (Bakterienweichfäule), Synonym: Erwinia carotovora.
  • Lettuce soft rot

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Xanthomonas Blattflecken (Xanthomonas campestris pv. vitians)

Xanthomonas campestris pv. vitians. (Ester Moltmann)

Führte bisher in Einzelfällen zu größeren Ertragseinbußen.

Schadbild und Lebensweise

  • Synonym: Xanthomonas axonopodis pv. vitians
  • 1918 wurde die Krankheit in den USA entdeckzt.
  • 1998 wurde sie zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen.
  • Zunächst entstehen kleine, 2-4 mm große, durchscheinende Blattflecken.
  • Mit der Zeit werden die Flecken immer größer.
  • Im Gegenlicht erscheinen die Befallstregionen gelblich.
  • Die Flecken werden von den Blattadern begrenzt.
  • Vom Blattrand her bilden sich später v-förmige Befallsregionen.
  • die Befallsstellen fließen zusammend zusammen und werden schwärzlich.
  • Das Bakterium kann den Salat besiedeln ohne Schadsymptome zu verursachen.
  • Bei großer Nässe (auch lange Taubildung) kann es zu einer Pflanzenschädigung kommen.
  • Es gibt eine unterschiedliche Anfälligkeit der Sorten.
  • Zu einem Befall kommtes meist erst zu Kulturende an den ältesten Blättern.
  • Die Krankheit ist saatgutübertragbar.
  • Di Xanthomonas Bakterien überlebt bis zu 5 Monate an Pflanzenreste im Boden.

Wirtspflanzen

  • Capsicum, Cichorium, Lactuca, Solanum lycopersicum und vermutlich einige Unkräuter.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Die Krankheit ist nicht direkt bekämpfbar.
  • Auf Parzellen mit Befall am besten für ein Jahr kein Salatanbau.
  • Befallsfreies Saatgtu verwenden.
  • Weniger empfindliche Sorten, vor allem für die nassere Herbstkultur, auswählen.
  • Die Salatbestände sollten beikraufrei gehalten werden.

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Pilzkrankheiten

Insbesondere die folgenden Pilzkrankheiten können den Erfolg beim Anbau von Salat schmälern! ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Alternaria cichorii (Alternaria Blattflecken)

Alternaria Blattflecken an Endivien (R.Ulrich)

Gelegentlich auftretende Pilzkrankheiten, die bei Endivien, Radicchio und Zuckerhut zu Ausfällen führen kann.

Synonym

  • Alternaria porri f. sp. cichorii (EPPO)

Schadbild und Lebensweise

  • Es entstehen zunächst kleine rundliche Flecken.
  • Das befallene Blattgewebe verfärbt sich bräunlich und stirbt ab.
  • In der Mitte der Befallstellen zeigt sich oft eine hellere Mittel
  • Mit zunehmendem Befall werden die Flecken größer und ganz Blattpartien sterben ab.
  • Das Gewebe der abgestorbenen Partien reißt oftmals auf.
  • Einen Befall findet man vor allem an den älteren Blättern.
  • Günstige Temperaturen liegen im Bereich von 10-13°C.
  • Eine Saatgutübertragung ist möglich.

Wirtspflanzen

  • Chichorium-Arten, Lactuca-Arten, Sonchus oleraceus.

Vorbeugung und Bekämpfung <br>

  • Gesundes befallsfreies Saatgut verwenden.
  • Gesunde Jungpflanzen setzen.
  • Möglichst kein Anbau neben einem befallenen Gemüsebestand.
  • Bei einem starken Befallsverdacht oder Befall den Einsatz zugelassener Fungzizide prüfen.
  • Befallene Bestände sobald möglich sauber beenden.

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Botrytis cinerea (Grauschimmel Welkekrankheit)

Grauschimmel zerstört u.a. die Salat Strünke. (J.Kreiselmaier)

Bedeutende Pilzkrankheit, die ohne Regulierung immer wieder zu Ausfällen führt.

Synonyme (EPPO)

  • Botryotinia fuckeliana und Sclerotinia fuckeliana.

Schadbild und Lebensweise

  • Botrytis cinerea kann gesundes, kräftiges Pflanzengewebe nicht befallen.
  • Oft beginnt der Befall an geschwächtes, absterbendes Gewebe, z.B. an absterbenden Keimblättern in der Anzucht.
  • Eine Pilzkrankheit, die im Feld vor allem auch den Strunk der Pflanzen zerstört.
  • Im fortgeschrittenen Krankheitsbefall welken die Pflanzen.
  • Hebt man die welke Pflanze ab, so sieht man am faulenden Strunk einen grauen Pilzrasen.
  • Bei der Pflanzenanzucht sterben bei ungünstigen Bedingungen oft die Keimblätter, auf Grund eines Botrytis Befalls, ab.
  • Bei Temperaturen um die 20°C und längerer Blattnässe kann sich der Pilze besonders gut entwickeln.

Wirtspflanzen

  • Allium, Beta, Brassica, Capsicum, Cichorium, Cucumis, Cucumis, Cucurbita, Cynara, Daucus, Helianthus, Lactuca, Lens, Phaseolus, Pisum, Rumex, Solanum, Solanum, Valerianella, Vicia und viele andere Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung <br>

  • Auf befallsfreie Jungpflanzen mit gesunden Keimblättern achten.
  • Eine vorbeugende Bekämpfung bei der Jungpflanzen Anzucht ist überlegenswert.
  • Den Einsatz von Bacillus amyloliquefaciens erwägen.
  • Pflanzenstärkungsmittel prüfen.

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Bremia lactucae (Falscher Mehltau)

Bremia lactucae. (Lina Lauk)

Die an Lactuca Salate gefürchtete Pilzkrankheit kommt an den Cichorium Salatarten kaum eine Rolle. Ein Befall ist jedoch möglich

Schadbild und Lebensweise

  • Der Befall zeigt sich durch gelbliche Flecken auf der Battoberseite und einem weißlichen Pilzrasen auf der Blattunterseite.
  • Die Befallstellen werden oft begrenzt durch die Blattadern.
  • Eine Infektion wird begünstigt bei einer hohen Luffeuchtigkeit nahe 100%.
  • Die Konidien keimen optimal bei 4-10°C.
  • Für das Einwachsen des Pilzes in die Blätter sind 15°C günstig.
  • Eine starke Sporulation ist bei 18-20°C zu erwarten.

Wirtspflanzen

  • Cynara, Gerbera, Helichrysum, Lactuca und eventuell Cichorium

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Keine besonderen Maßnahmen nötig.
  • Ein leichter Befall kann durch Entfernung der Umblätter verkraftet werden.
  • Bei einem stärkern Befall zugelassene Fungizide einsetzten

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Galovonomyces cichoracearum (Echter Mehltau)

Echter Mehltau an Endivien. (R.Ulrich)

Eine Pilzkrankheit, die an Zichoriensalate (Chichorium) vorkommt.

Synonym

  • Erysiphe cichoracearum.
  • Oidium tabaci.
  • Oidium asteris-punicei

Schadbild und Lebensweise

  • Weißliche Beläge an den Blättern.
  • Befall meist an der Blattunterseite aber auch an der Blattoberseite.
  • Befallstellen zum Teil rundlich.
  • Evtl. verwechselbar mit dem Falschen Mehltau.
  • Bei einem starken Befall stirbt das befallene Gewebe ab und verbräunt.
  • Im fortgeschrittenen Stadium bildet der Pilz seine Fruchtkörper, die Perithecien.
  • Mit Hilfe der Fruchtkörper kann der Echte Mehltau überwintern.
  • In den Perithecien bilden sich die Ascosporen, bei günstigen Wetterbedingugen entlassen werden.
  • Mit Hilfe des Windes oder Wasser können dann neue Wirte aufgesucht und befallen werden.
  • Temperaturen von 10-32°C sind für das Pilzwachstum vorteilhaft.
  • Besonders günstige Temperaturen liegen im Bereich von 18-24°C.
  • Schönwetterperioden im Spätsommer und Herbst sind förderlich für die Pilzentwicklung.

Wirtspflanzen

  • Cichorium-Arten, Lactuca serriola.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Größere Ausfälle durch den Echten Mehltau sind bisher erher sehr selten.
  • Eine Bekämpfung mit Fungzide ist normalerweis enicht nötig.
  • Befallene Bestände möglichst so bald möglich sauber beenden, z.B. durch schlägeln und einarbeiten.
  • Anbau möglichst nicht neben Chicoree, Radicchio oder Zuckerhut.

Quelle

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Marssonina panattonianum (Ringfleckenkrankheit)

Marssonina Befall. (ARH, Australien)

Eine bisher eher selten auftretende Pilzkrankheit.

Schadbild und Lebensweise

  • Synonyme: Marssonia panattoniana, Marssonina panattoniana (EPPO)
  • Rundliche, bräunliche Flecken, die später evtl. auch herausfallen, sind typische Merkmale (Schrotschusskrankheit).
  • Verstärkter Befall entlang der Hauptrippen.
  • Der Pilz dringt über die Spaltöffnungen ein.
  • Eine Blattnässe von über 6 Stunden und Temperaturen um die 18°C fördern die Pilzentwicklung.
  • Wasserspritzer befördern stark die Verbreitung von einer befallen Pflanze zur Nächsten.
  • Ein Befall ist vor allem im Frühjahr und im Herbst zu erwarten.
  • Marssonina bildet Mikroskerotien und überdauert damit viel Jahre lang im Boden.
  • Bei einem stärkeren Befall wir der Endiviensalat unverkäuflich.

Wirtspflanzen

  • Cichorium und Lactuca.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie Parzellen bevorzugen.
  • Bei der Bewässerung sehr lange Blattnässe vermeiden.
  • Bei Bedarf den Einsatz von wirksamen, zugelassenen Fungiziden erwägen.
  • Befallene Bestände sobald möglich beenden, um so die Bildung von Sclerotien minimieren.

Weitere Infos

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Pythium-tracheiphilum (Pythium Welke)

Pythium Welke an Radicchio. (J.Kreiselmaier)

Eine Pilzkrankheit, die bei Endivien, Radicchio und Zuckerhut zu einer Welke führen kann.

Schadbild und Lebensweise

  • Einen Befall beobachtete man vor allem im frühen Frühjahr.
  • Die Planzen kümmern, beginnen langsam zu welken und sterben dann ganz ab.
  • Oft sind nur einzelne Pflanzen im Bestand befallen.
  • Pythium Pilze sind in vielen Böden vorhanden.
  • Der Erreger dringt, insbesondere bei gestreßten Pflanzen, über die Wurzeln ein.
  • Im Strunk erkennt man den Befall an der Verbräunungen.
  • Zur Erregerkontrolle schneidet man den Strunk der Länge nach auf.
  • Durch die Pizlansiedlung ist die Wasseraufnahme der Pflanze gestört.

Wirtspflanzen

  • Cichorium und Lactuca.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Insbesondere bei den ersten Frühjahrs-Salatsätzen abgehärtete Pflanzen verwenden.
  • Zu trockene Erdpreßtöpfe bei der Pflanzung erhöhen das Befallsrisiko.
  • Manche EPT-Sybstrate nehmen schlecht Wasser auf und sind unvorteilhaft.

Weitere Infos

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Rhizoctonia solani (Schwarzfäule)

Rhizoctonia an Endivien. (J.Kreiselmaier)

Eine der bedeutensten Endivienkrankheit, die insbesondere bei ungünstigen Fruchtfolgen zu einem Totalausfall führen kann. Besonders gefährlich ist Rhizoctonia beim Gewächshausanbau.

Synonyme

  • Corticium sasakii, Thanatephorus cucumeris, Thanatephorus sasakii.

Schadbild und Lebensweise

  • Befallen werden meistens zunächst die Blätter, die am Boden aufliegen.
  • Die Blattpartien verfärben sich bräunlich.
  • Zerstört werden vor allem die dünnen Blätter, wobei die Blattrippen noch lange erhalten bleiben.
  • Der Strunk der Pflanzen wird nicht zerstört.
  • Im Gegensatz zu einem Botrytis- oder Sclerotinabefall kommt es zu keiner Welke.
  • Da die Mikrosklerotien jahrelang im Boden überdauern, solte die Bildung möglichst verhindert werden.
  • Rhizoctonia solani entwickelt sich bes. bei kühlen und feuchten Bedingungen.
  • Bei Temp. unter 10°C findet kaum eine Infektion statt.
  • Bei 20°C und ausreichender Feuchte entwickelt sich der Pilz rasant.
  • Gegen Ende einer Kultur findet man oft auch schon die Mikrosklerotien.
  • die Dauersporen können viele jahre im Boden überdauern.

Wirtspflanzen

  • Allium, Anethum, Apium, Artemisia, Beta, Brassica, Capsicum, Cichorium, Citrullus, Coriandrum, Cucumis, Cucurbita, Daucus, Diplotaxis, Eruca, Glycine, Helianthus, Lactuca, Lens, Ocimum, Phaseolus, Physalis, Pisum, Raphanus, Rosmarinus, Solanum, Spinacia, Thymus, Valerianella, Vicia und viele weitere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie Parzellen (ohne Mikrosklerotien im Boden) wählen.
  • Fruchtfolge optimieren z.B. durch Wechsel mit Getreideanbau.
  • Hochpflanzung ist vor allem im Gewächshausanbau sinnvoll und kann das Befallsrisiko verringern.
  • Mulchpapier und Muchfolie nur hilfreich, wenn die Pflanzlöcher nicht größer als die EPT.
  • Sorten bei denen die Umblätter weniger am Boden aufliegen werden weniger befallen.
  • Optimierte Feldhygiene zur Minimierung der Mikro-Sklerotienbildung, z.B. sofort nach der Ernte Bestandsreste zerkleiner und einarbeiten. Im Gewächshausanbau alle Erntereste sammeln und abfahren.
  • Eine biologische Bekämpfung mit Antagonisten von Rhizoctonia kann befallsmindern sein.
  • Fungizideinsatz: Mit guter Applikation im Bereich Blatt-Bodenkontakt.

Weitere Infos

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Sclerotinia sclerotiorum (Sclerotinia Fäule)

Sclerotinia Befall: Typisch weißes Mycel und schwarze Sclerotien. (J.Schlaghecken)

Eine der bedeutensten Salatkrankheiten, die insbesondere bei ungünstigen Fruchtfolgen zu einem Totalausfall führen kann. Besonders gefährlich im Gewächshausanbau.

Schadbild und Lebensweise

  • Tritt im Freiland- und Gewächshausanbau auf.
  • Der Pilz befällt vor allen den Strunk und zerstört ihn.
  • Befallene Pflanzen erkennt man daran, das sie welken.
  • Hebt man die Pflanze ab, so sieht man ein weißliche Pilzmyzel.
  • Nach ein paar Wochen bildet der Pilz seine Dauersporen, die Sclerotien.
  • Neupflanzungen können vom Boden über vorhandene Sklerotien befallen werden.
  • Günstige Infektionsbedingungen herrschen bei 15-21°C
  • Zur Auskeimung der Ascosporen benötigt der Pilz eine Feuchteperiode von 16-72 Stunden.

Wirtspflanzen

  • Allium, Anthriscus, Borago, Brassica, Brassica, Capsicum, Cichorium, Cucumis, Cynara, Daucus, Diplotaxis, Helianthus, Ipomoea, Lactuca, Lens, Lepidium , Phaseolus, Pisum, Portulaca, Raphanus, Solanum, Solanum, Vicia und viel andere.

Vorbeugen und Bekämpfen

  • Befallsfreie Parzellen wählen.
  • Fruchtwechsel mit Nichtwirtspflanzen.
  • Ein Anbau im Wechsel mit Getreide erscheint vorteilhaft.
  • Tropfbewässerung oder möglichst kurze Pflanzenbefeuchtung bei der Bewässerung helfen.
  • Eine biologische Bekämpfung ist mit mit Coniothyrium minitans(z.B. Contans WG) möglich.
  • Wenn nötig zugelassene Fungzide einsetzten.

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Septoria lactucae (Septoria Blattflecken)

Septoria bildet winzige Pygnidien. (Liane Lauk)

Eine bisher nur sehr selten an Endivien aufgetretene Pilzkrankheit.

Synomym

  • Ascochyta lactucae, Septoria birgitae.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Pilzkrankheit wurde 1996 bekannt.
  • Auf den Blättern zeigen sich kleine gelbe, später braune Flecken.
  • Der Befall beginnt meist an den ältesten Umblättern.
  • Nach einiger Zeit bilden sich in den Flecken winzige schwarze Sporenbehälter, die Pyknidien.
  • Insbesondere durch Regen oder Beregnung breitet sich die Pilzkrankheit.
  • Die Pilzkrankheit kann mit dem Saatgut oder Pflanzenresten übertragen werden.

Wirtspflanzen

  • Cichorium, Lactuca

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreies Saatgut verwenden.
  • Befallene Parzellen vermeiden.
  • Beregnung möglichst so, dass der Bestand bald wieder abtrocknet.
  • Abgeernte Bestände sofort sauber bereinigen.

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Tierische Schädlinge

Tierische Schädlinge können beim Anbau von Endivien, Radicchio und Zuckerhut großen Schaden anrichten. Beim Blattlausbefall kommt noch hinzu, dass diese verschiedene, gefährliche Viruserkrankungen übertragen können. ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Blattläuse

Blattläuse an Radicchio. (J.Kreiselmaier)

Blattläuse können schnell Endivien, Radicchio und Zuckerhut Bestände so stark besiedeln, dass sie unverkäuflich werden. Besonders gefährlich wird es, wenn geflügelte Blattläuse auftreten.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Blattläuse befinden sich oft im Herzen der Cichorien-Salat-Pflanzen.
  • Das Erntegut wird dann schnell unverkäuflich.
  • Besonders gefährlich wird es, wenn geflügelte Blattläuse auftreten.
  • Vorhandene Blattläuse übertragen oftmals gefährliche Viruskrankheiten.
  • Eine wichtige Salat-Blattlaus ist die Große Johannisbeer Blattlaus (Nasonovia ribis nigri).
  • Da es bei den Cichorien-Salatarten keine Nasonovia resistente Sorten gibt ist die Blattlausart hier bes. häufig zu finden.
  • Bedeutend ist auch die Grüne Pfirsich Blattlaus (Myzus persicae).
  • In Kartoffelregionen kommt auch die Grünstreifige Kartoffel Blattlaus (Macorosiphum euphorbiae) vor.
  • Meistens siedeln sich, nach einem größeren Vorkommen von Blattläusen, auch Nützlinge an.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Die Bestände mindestens einmal wöchentlich auf einen Blattlausbefall kontrollieren.
  • Beim Auftreten von geflügelten Blattläusen die Bestandskontrollen noch intensivieren.
  • Die Kontrollen sind bes. wichtig, weil es keine blattlausresistenten Sorten gibt.
  • Neupflanzungen möglichst nicht neben einer Parzelle mit Blattlausbefall.
  • Beim Einsatz von zugelassenen Insektiziden, diese rechtzeitig, vor dem Einwachsen im Kopf, ausbringen.
  • Beim Auftreten von geflügelten Blattläusen die Bekämpfung intensivieren.
  • In Hitzeperioden zur Mittelausbringung die kühlste Tageszeit wählen.
  • Beim Einsatz von Insektiziden unbedingt nützlingsschonende Mittel bevorzugen.

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Drahtwürmer (Elateridae)

Drahtwurm zerstört Strunk der Salatpflanze. (J.Kreiselmaier)

Drahtwürmer haben in der Vergangenheit in einzelnen Fällen an Salatbeständen Schaden angerichtet.

Schadbilder und Lebensweise

  • Drahtwürmer sind die Larven der Schnellkäfer
  • Agriotes obscurus, lenatus und ustulatus und Athous hirtus sind wichtige Arten.
  • Der Name Schnellkäfer beschreibt die Möglichkeit der Käfer aus der Rückenlage in die Luft zu schnellen.
  • Die gelb-orange Larve (Drahtwurm) besitzt drei Beinpaare und hat ein gut chitinisiertes Außenskelett.
  • Die Schnellkäfer schädigen im Gemüsebau in dem sie z.B. junge Salat- oder Kohlpflanzen im Boden anfressen und so zerstören.
  • Zieht man eine so welkende Pflanze aus dem Boden, findet man meist einen Drahtwurm.
  • Schnellkäfer haben einen drei- bis fünfjährigen Entwicklungszyklus.
  • Ihr üblicher Lebensbereich ist das Grünland.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Parzellen mit Drahtwurmbesatz für den Anbau von gefährdeten Gemüsearten wir z.B. Kohl und Salat meiden.
  • Bei unklarem Befallsverdacht mit Köder (z.B. Kartoffeln) den Besatz ermitteln.
  • Mehrfache, feinkrümelige Bodenbearbeitung kann die Trockenheit empfindlichen Eier und Larven schädigen bzw. auch zerstören.

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Erdraupen (Agrotis ssp.)

Von Erdraupe zerstörter Radicchio. (J.Schlaghecken)

Erdraupen sind bisher eher selten auftretende Schädlinge, die aber im Einzelfall insbesondere Neupflanzungen schädigen können.

Schadbilder und Lebensweise

  • Geschädigte Pflanzen welken.
  • Schäden treten vor allem kurz nach dem Auspflanzen auf.
  • die welkenden Pflanzen lassen sich leicht anheben, da meist der Pflanzenstrunk stark angefressen und beschädigt ist.
  • Bei frisch welkenden Pflanzen findet man meist noch die Erdraupe in Strunknähe.
  • Erdraupen sind bodenbewohnende Raupen verschiedener Eulenfalterarten.
  • Wichtige Arten sind: Agrotis segetum (Saateule), Agrotis ipsilon (Ypsilineule) und (Agrotis exclamationis (Ausrufezeichen).
  • Die Falter legen ihre Eier in Bodennähe auf Pflanzen ab.
  • Die Eulen fliegen ab Ende April, die Erdraupen erscheinen ab Juni.
  • Die älteren Raupen leben vorwiegend im Boden und fressen bzw. schädigen Gemüsepflanzen.
  • Einige Arten bilden mehrere Generationen pro Jahr.
  • Teilweise überwintern die Raupen und verpuppen sich erst im Folgejahr.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist kaum möglich.
  • Kalkstickstoffeinsatz kann nur begrenzt helfen das die Erdraupen z.T. in größeren Bodentiefen leben.
  • Eine feinkrümelige Bodenbearbeiten kann Erdraupen schaden.
  • Nematoden der Art Steinernema carpocapsae werden zur biologischen Bekämpfung von Erdraupen angeboten.

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Hasen oder Kaninchenfraß

Hasenfraß an Radicchio. (J.Kreiselmaier)

In Einzelfällen kommt es auch an Cichorien Salatbeständen zu Schäden durch einen Fraß von Hasen und Kaninchen.

Schadbild und Lebensweise

  • Fraßbeginn meist am Feldrand.
  • Bevorzugt an Stellen, an denen ein schneller Rückzug möglich ist.
  • Erster Fraß oftmals im Herzen der Pflanzen.
  • Oft liegen Blattreste am Boden.
  • Fraßschäden bes. bei allgemeiner Futterknappheit in der Gemarkung.
  • Meist findet man Hasen- oder Kaninchen-Kot im Bereich der Fraßstellen.

Beliebte Futterpflanzen

  • Brassica-Arten, Daucus carota, Apium graveolens, Cichorium-Arten und andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Regulierung der Population im Rahmen der Jagdrechte.
  • Schutznetze können helfen.
  • Notfalls helfen Zäune.

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Minierfliegen (Liriomyza)

Minierfliegen Maden Gänge. (Beatriz Moisset)

Ein bisher eher selten auftetender Schädling, der wohl an Bedeutung gewinnt!

Schadbild und Lebensweise

  • Serpentinenminierfliege (Liriomyza huidobrensis) oder Floridaminierfliege (Liriomyza trifolii) oder Phytomyza sp.
  • Minierfliegen sind sehr klein und nur 2-3 mm lang.
  • Sie ernähren sich von Pflanzensäften.
  • Die Larven (Maden), die keine Beine und auch keine Kopfkapsel haben, minieren in den Blättern.
  • Laut DLR-Rheinpfalz kam es im Jahre 2000 zum ersten Mal zu einem Totalausfall bei Lactuca-Salat.
  • Bei einem stärkeren Vorkommen der Miniergänge wird der Salat unverkäuflich.
  • Vor allem im Herbst kann es bei einem Befall sekundär zu einem Bakterienbefall kommen.

Wirtspflanzen Liriomyza huidobrensis

  • Allium, Apium, Beta, Brassica, Capsicum, Cirsium, Cucumis, Cucurbita, Lactuca, Lycopersicum, Medicago, Ocimum, Phaseolus, Pisum, Raphanus, Septoria, Solanum, Spinacia, Spinacia, Stellaria, Vicia und andere

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Häufige Befallskontrolle: Bei der Eiablage entstehen kleine weiße Einstichstellen auf die man achten sollte.
  • Ein Einsatz von Nützlingen im Gewächshausanbau ist gut möglich.
  • Brauchbare Nützlinge sind: Brackwespen Dacnusa sibirica und Diglyphus isaea.
  • Eine Bekämpfung mit Insektizide ist sehr schwierig, bei entsprechender Mittelzulassung jedoch möglich.
  • Beim Insektizid Einsatz geht es darum die Minierfliegen auszuschalten

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Nematoden (Meloidogyne)

Meloidogyne incognita Gallenbildung. (David B. Langston, University of Georgia)

Nematoden haben bisher beim Anbau von Endivien, Radicchio und Zuckerhut eher selten größere Schäden angerichtet, können aber im Einzelfall zum Problem werden.

Schadbild und Lebensweise

  • Aktuelle Arten: Wurzelgallälchen: Meloidogyne hapla und incognita
  • Meloidogyne hapla kommt eher im Freiland vor.
  • Melogyne iccognita kommt wegen der höhere Wärmeansprüche eher im Gewächshausanbau oder in wärmeren Regionen vor.
  • Große Schäden und Ausfälle sind vor allem bei anderen Kulturen, wie z.B. Möhren, bekannt geworden.
  • Bei Befall zeigt sich im Salatbestand ein einem sehr unterschiedlicher Wuchs.
  • Ein Teil der Pflanzen kümmert.
  • An den Wurzeln entwickeln sich sehr kleine, wenige Millimeter große, Gallen.

Wirtspflanzen Meloidogyne hapla

  • Allium, Apium, Beta, Brassica, Capsicum, Cichorium, Cucumis, Cucurbita, Daucus, Ipomoea, Lactuca, Pastinaca, Raphanus, Solanum, Spinania, Spinacia und viel andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Parzellen meiden.
  • Ein 2-3-jähriger Getreide- oder Maisanbau soll den Befall mindern.
  • Eine 4-5-monatige Schwarzbrache im Sommer kann den Befalls Druck merklich senken.
  • Biofumigation kann helfen.

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Raupenfraß

Schattenwickler Raupen. (Patrick Clement)

Schäden durch Raupenfraß sind eher selten. Sie sind vor allem im Spätsommer und Herbst zu erwarten, können aber im Einzelfall großen Schaden anrichten.

Schadbild und Lebensweise

  • Aktuelle Schädiger sind:
  • Die Salatsamenwickler (Eucosma conteminana).
  • Die Schattenwickler-Raupen (Cneohasia-Arten).
  • Der Salatsamenwickler hat eine Flügelspannweite von 15-19 mm.
  • Eucosma conteminana fliegt etwa von Juni bis August.
  • Die Eulenraupen (Mamestra brassicae).
  • Die Eulenraupen (Autographa gamma).
  • Die Eiablage erfolgt auch auf Endivien-, Radicchio- und Zuckerhut-Pflanzen.
  • Aus den Eiern entwickeln sich bald die Raupen.
  • Mit einem Befall ist vor allem im Spätsommer und Herbst zurechnen.
  • Die ausgewachsenen Raupen überwintern in einem Gespinst im Boden.
  • Durch ihr Vorhandensein, den Fraßschäden und dem Kot wird das Erntegut unverkäuflich.

Wirtspflanzen

  • Cichoriuum-Arten, Lactuca serriola, Lactuca virosa, Lactuca sativa und Tripolium pannonicum.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Die Warnmeldungen des regionalen Pflanzenschutz-Warndienstes nutzen.
  • Beim möglichen Auftreten, alle drei Tage die Bestände kontrollieren.
  • Wenn nötig zugelassene Raupenmittel einsetzen.
  • Dabei möglichst Bio-Mittel bevorzugen.
  • Grundsätzlich die Pflanzenschutzmittel im jungen Raupenstadium einsetzen.

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Schnecken

Nacktschnecken fressen an Zuckerhut Jungpflanze. (J.Schlaghecken)

Richten in Einzelfällen großen Schaden an.

Schadbild und Lebensweise

  • Insbesondere Ackerschnecken wie z.B. Derocera teticulatum und D. agreste.
  • Aber auch Wegschnecken wie die verschiedenen Agris Arten.
  • Bresonder beliebt sind sehr schnell gewachsene (weiche) Blätter wie z.B. von Jungpflanzen.
  • Schnecken haben eine mit Zähnen besetzte Raspelzunge.
  • Schnecken schaden durch Fraß, durch Kot oder durch Besatz im Erntegut.
  • Gefährdet sind vor allem Salatbestände neben Grasraine, Gräben, Hecken usw.
  • Zur Befalls Kontrolle sind bes. Zeiten der Taubildung, z.B. abends um 11 Uhr, geeignet.
  • Wegschnecken Zwitter und befruchten sich gegenseitig.
  • Je nach Art legen sie einhundert und mehr Eier im Boden ab.
  • Je nach vorhandener Temperatur schlüpfen z.B. die Garten-Wegschnecken inerhalb von 20-40 Tagen.
  • Eine Überwinterung aller Stadien ist. z.B. bei der Garten Wegschnecke, möglich.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bei der Feldauswahl püfen ob ein starker Schneckenbesatz von der Vorkultur vorhanden ist.
  • Bei der Pflanzung evtl. einen Schutzstreifen neben Gräben usw. frei lassen.
  • Bei einem Zuwanderungsrisiko, sofort nach der Pflanzung Schneckenkorn z.B. am Feldrand ausbringen.
  • Bei Bedarf Molluskizide, sofern zugelassen, ausbringen.
  • Schneckenmittel nie auf die Pflanzen sondern immer nur in den Reihen ausbringen.

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Tripse (Thrips tabaci)

Thrips tabaci an Endivien Blatt. (J.Schlaghecken)

Bisher kein besonders gefährlicher Schädling. Ein Befall und Schädigung ist jedoch möglich.

Schadbild und Beschreibung

  • Die Thripse sind kleiner als 1 mm.

+ Ihre Farbe kann sich je nach Temperatur im Bereich von gelb bis braun verändern.

  • Thrips tabaci kommt an verschiedenen Pflanzenarten vor.
  • Junges Pflanzengewebe beliebt bei den Thripsen.
  • Die Thripse ernähren sich von den Säften der besuchten Pflanzen.
  • Ein stärkerer Befall durch Thripse erkennt man an dem silbrigen Aussehen der Blätter.
  • Stark befallene Pflanzen wachsen langsamer und die grüne Blattfarbe verändert sich in gräulich.
  • Thripse legen ihre Eier ins Pflanzengewebe.
  • Pro Saison sind etwa 4-6 Generationen möglich.
  • Ein Lebenszyklus dauert bei 20°C etwa 21-28 Tage und bei 30°C etwa 10-14 Tage.
  • Die Tiere überdauern auf den Wirtspflanzen, auf Pflanzenreste aber auch im Boden.
  • Die Verbreitung der Thripse erfolgt bevorzugt durch Wind.
  • Das größte Befallsrisiko besteht bes. von Juni bis August.

Wirtspflanzen

  • Allium, Armoracia rusticana, Asparagus officinalis, Avena sativa, Brassica napus, Brassica oleracea, Capsicum, Cichorium, Cucumis sativus, Cucurbita, Glycine max, Lactuca, Phaseolus, Pisum sativum, Raphanus sativus, Solanum lycopersicum, Solanum melongena, Solanum tuberosum, Triticum, Zea mays und viele andere Zierpflanzen usw.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bisher keine besonderen Vorbeugemaßnahmen nötig.

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Wanzen

Wanzen können bei ungünstigen Bedingungen Schäden anrichten.

Grüne Reiswanze. (Juan Emilio)

Aktuelle Arten sind u.a.

  • Nezara viridula (Grüne Reiswanze)
  • Calocoris spp. (Wiesenwanzen)
  • Eurydema spp. (Schmuckwanzen)
  • Lygus spp. (Wiesenwanzen)

Merkmale und Lebensweise am Beispiel "Grüne Reiswanze"

  • Gehört zur Familie der Baumwanzen.
  • Körpergröße 12-17 mm
  • Verwechselbar mit der Grünen Stinkwanze (Palomena prasina).
  • Am vorderen Rand des Schildchens (Dreieck) drei bis fünf weiße Punkte (Unterscheidungsmerkmal).
  • Die weißen Punkte werden an beiden Seiten durch einen schwarzen Punkt begrenzt (Unterscheidungsmerkmal).
  • Blass gefärbte Flügelmembrane.
  • Sehr große Farbvariation.
  • Befällt vor allem Tomaten, Paprika, Peperoni, Gurken, Zucchini und Bohnen.
  • Die Grüne Reiswanze entwickelt zwei Generationen pro Jahr.
  • Die Eiablage beginnt etwa, wenn die Temperaturen über 15°C liegen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bei häufigeren Schäden kein Anbau in der Nähe Gehölz- und Grünstreifen.
  • Insektenschutznetze können helfen, sind aber in den meisten Fällen wohl zu aufwendig.
  • Notfalls zugelassene Insektizide einsetzten.
  • Eventuell haben auch schon eingesetzte Blattlausinsektizide eine Nebenwirkung gegen Wanzen

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Wurzelläuse (Pemphigus bursarius)

Wurzelläuse (Pemphigus bursarius). Foto: Rasbak

In einigen Regionen ein großes Problem.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Wollige Salatwurzellaus(Pemphigus bursarius) kann Endivienpflanzen stark schädigen.
  • Die Läuse Verbringen den Winter auf der Schwarzpappel (Poüulus nigra var. italica.
  • In den Rinden der Bäume findet man die überwinternden Eier.
  • Mit dem Austrieb der Pappeln schlüpfen die Wurzelläuse.
  • Dei Läuse legen ihre Eier in die Pappelblätter, an der sich dann Gallen bilden.
  • Etwa im Juni verlassen die Wurzeläuse die aufgplatzenden Gallen.
  • Etwa im Juli befallen dann die Läuse andere Wirtspflanzen wie z.B. den Endiviensalat.
  • Die gelblichen Blattläuse sind meist von einer weißlichen, wachsartigen "Watte" umgeben.
  • Die Blattläuse leben und saugen am Wurzelhals der Wirtspflanzen.
  • Pro Salatstrunk können sich durchaus um die 100 Wurzelläuse aufhalten.
  • Durch ihre Saugtätigkeit kann es zu einem Kümmerwuchs kommen.
  • Im Herbst bilden sich dann geflügelte Tiere, die wieder zum Winterwirt wechseln.

Wirtspflanzen

  • Cichorium-, Lactuca-, Lapsana- und Sonchus Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Da die Wurzelläuse trockene Witterung lieben, kann häufigeres Bewässern helfen.
  • Es gibt Sortenunterschiede bezüglich der Attraktivität für Wurzelläuse.
  • Zur Optimierung einer evtl. Bekämpfung lässt sich Flugtätigkeit mit Gelbtafeln kontrollieren.
  • Resistente Sorten testen und bei Eignung nutzen.
  • Der Pilz Metarhizium anisopliae gilt as Gegenspieler und wird zur Bekämpfung. getestet.

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Siehe auch in Hortipendium


Autoren und Mitwirkende

  • Koch Ingeborg, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Kreiselmaier Jochen, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Mahler Kerstin, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Schlaghecken Josef, Neustadt/Wstr.
  • Ulrich, Roswitha, Pflanzenschutzdienst Hessen, in Wetzlar.
  • Weinheimer Sebastian, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Ziegler Joachim, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.


Quellen

  • Crüger Gerd, Georg Friedrich Backhaus, Martin Hommes, Silvia Smoltka und Heinrich-Josef Vetten. (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau, 4. völlig bearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer. Stuttgat-Hohenheim. ISBN 3-8001-3191-9
  • Georg Vogel (1996): Handbuch des speziellen Gemüsebaus. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5285-1
  • Josef Schlaghecken (2015): Rund um das Saatgut: Endivien. In: Zeitschrift "Gemüse". 51. Nr. 11. Seite 43-44. 
  • Josef Schlaghecken (2017): Rund um das Saatgut: Radicchio. In: Zeitschrift "Gemüse". 53. Nr. 2. Seite 47-48. 
  • Josef Schlaghecken (2018): Rund um das Saatgut: Zuckerhut. In: Zeitschrift "Gemüse". 54. Nr. 3. Seite 32-44. 


Weblinks


Gewährleistung

Alle Angaben ohne Gewähr!