ZEPP

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Die Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz, kurz ZEPP genannt, wurde im Oktober 1997 auf der Basis einer Verwaltungsvereinbarung der deutschen Bundesländer eingerichtet. Die Aufgabe der ZEPP ist es, vorliegende Prognose- und Simulationsmodelle für wichtige landwirtschaftliche und gartenbauliche Schaderreger (Schädlinge und Krankheiten) zu sammeln, zu prüfen und für den Einsatz in der Praxis weiterzuentwickeln. Des Weiteren wird die Entwicklung von Prognosemodellen für bisher nicht bearbeitete Schaderreger initiiert.

Geschichte

Mit der Umsetzung dieser Vereinbarung ist das Land Rheinland-Pfalz beauftragt. Die Realisierung erfolgt am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach. Das Fundament zur Gründung der ZEPP war ein erfolgreiches Modellvorhaben, das vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert und in den Jahren von 1993-1997 durchgeführt wurde.

Aufbau

Aufbau und Organisation der ZEPP (16 Pflanzenschutzdienste der Länder, Modellersteller und andere Partnern)

Die Prognoseinformationen werden den Landwirten und Gartenbauern von den Pflanzenschutzdiensten der Länder zur Verfügung gestellt. Der Einsatz moderner Informationstechnologien und Medien ermöglicht, auf der Basis von über 560 Wetterstationen, die Berechnung von Befallsvorhersagen für Schädlinge und Pilzkrankheiten. In Deutschland stehen der Praxis die Prognoseergebnisse tagesaktuell und flächendeckend zur Verfügung.

Verfahren

Ein universell einsetzbares Verfahren ermöglicht es, in verkürzter Zeit wissenschaftliche Modellansätze aufzugreifen, regional anzupassen und zur Praxisreife weiterzuentwickeln. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Forschungsinstitutionen in Deutschland, wie z.B. der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, den Universitäten und anderen Forschungsinstitutionen. Aber auch mit Institutionen im europäischen Ausland bestehen vielfältige Kooperationen.

In den letzten Jahren sind über 20 wetterbasierte Prognosemodelle für Schädlinge und Krankheiten erfolgreich entwickelt und mit Hilfe der Offizialberatung in die Praxis eingeführt worden. Bei hoher Treffsicherheit kann das Auftreten der Schaderreger sowie Perioden mit hohem Befallsdruck berechnet werden. Dies ermöglicht bei hoher Bekämpfungssicherheit der Schaderreger die Reduktion der Bekämpfungsintensität und leistet somit wesentliche Beiträge zur umweltfreundlichen Landbewirtschaftung. Die Prognosen eignen sich für den Einsatz im integrierten und im ökologischen Landbau. Insbesondere bei der Pilzbekämpfung in Kartoffeln und Getreide, sowie der Blattlausbekämpfung in Getreide wurden durch Prognosemodelle Pflanzenschutzmittel eingespart. Weitere Modelle befinden sich in der Praxiseinführung.

Weblinks