Ungleicher Holzbohrer

Aus Hortipendium
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Ungleicher Holzbohrer
Xyleborus dispar
Synonyme
Anisandrus dispar
Xyleborus.dispar.-.calwer.29.26.jpg
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Ordnung Käfer
Coleoptera
Unterordnung Polyphaga
Überfamilie Curcurlionidea
Familie Borkenkäfer
Scolytidae

Der Ungleiche Holzbohrer (Xyleborus dispar bzw. Anisandrus dispar) ist polyphag, er befällt sowohl das Kern- als auch das Steinobst, dürfte allerdings bei Zwetschen und Kirschen am häufigsten anzutreffen sein.

Beschreibung

Der dunkelbraune bis schwarz glänzende Käfer gehört zur Gruppe der Borkenkäfer. Der männliche Käfer ist ca. 1,5 bis 2 mm, der weibliche Käfer ist deutlich grösser und misst 3 bis 3,5 mm lang. Die Larven sind ca. 3 mm lang, weißlich und fußlos.

Schadbild

Lebensweise

Schematische Darstellung des Entwicklungszykluses des Ungleichen Holzbohrers (Anisandrus dispar bzw. Xyleborus dispar)
Einbohrloch des Ungleichen Holzbohrers

Die Käfer überwintern im alten Gang im Holz. Bei Lufttemperaturen ab ca. 18 °C schwärmen die Weibchen aus und bohren sich ins Holz meist geschwächter Bäume ein. In den Bohrgängen erfolgt die Eiablage. Die Larven leben vom Myzel des Ambrosia-Pilzes, den der Käfer im Gangsystem kultiviert. Im Brutgang erfolgt auch die Verpuppung. Ab September findet man in den Bohrgängen die neue Käfergeneration. Nach der Begattung sterben die Männchen im Holz ab und die Weibchen verlassen im Frühjahr die alten Bohrgänge und suchen wiederum neue Brutstätten auf.

Bekämpfung

Eine chemische Bekämpfung der Käfer ist aufgrund ihrer versteckten Lebensweise im Holz praktisch nicht möglich. Stark befallene Bäume sollten markiert und im Winter entfernt und sofort verbrannt werden, da die Holzbohrer im Holz überwintern.
In Befallslagen besteht die Möglichkeit über Massenfang mit Alkoholfallen (ca. 8 Fallen/ha), die an den Rändern der Anlage angebracht werden, die Käfer aus der Anlage herauszufangen und somit die Population zu reduzieren. Die Fallen nicht in die Mitte befallener Anlagen und auch nicht in befallsfreien Anlagen aufhängen, da die Weibchen über eine größere Entfernung (ca. 100 m) angelockt werden können. Alkoholfallen sind im Handel erhältlich, als Lockstoff dient vergällter Äthylalkohol, der mit Wasser im Verhältnis 1:1 verdünnt wird. Die Köderflüssigkeit muß je nach Temperaturen 2 – 3 mal pro Woche gewechselt werden. Die angelockten weiblichen Käfer werden entweder direkt im Alkohol oder auf Leimtafeln abgefangen. Der Beifang besteht hauptsächlich aus verschiedenen Fliegenarten. Im Anwendungsjahr wird eine Befallsreduzierung des Holzbohrers erreicht. Die Wiederholung des Falleneinsatzes wird deshalb empfohlen.

Quelle

Uwe Harzer (2011): Praxisanleitung "Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen" - Qualitätsproduktion. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Rheinbach. 

Weblinks