Wasser im Garten

Aus Hortipendium
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Wasser ist im Garten immer ein beliebtes Gestaltungselement. Dabei reicht die Spannbreite vom Quellstein, dessen Wasser auf einem Kiesbett direkt versickert bis hin zum Goldfischteich, vom rechteckigen, sparsam bepflanzten Betonwasserbecken bis hin zum großen, naturnahen Schwimmteich im Garten. So unterschiedlich diese Formen sein können, so vielfältig sind auch die Probleme, die sich auf Grund der Bepflanzung oder dem Fischbesatz ergeben können. Viele Pflegemaßnahmen sind jedoch auch gleich.

wichtige Arbeiten rund ums Jahr

  • spätestens bis Anfang bis Mitte März alle gelb verfärbten Pflanzenteile abschneiden sowie abgestorbene Blätter und Stängel aus dem Teich entfernen.
  •  April/ Mai Neu- und Nachpflanzung von Wasserpflanzen
  • ab Mai Fadenalgen (am Besten mit einem Kescher, Rechen können Teichfolie beschädigen!) abfischen, abschöpfen von (zuvielen) Wasserlinsen, falls nötig (wenn keine natürlichen Feinde wie z.B. Fische vorhanden) Bekämpfung von Stechmückenlarven mit einem Bacillus thuringiensis israelensis -Präparat
  • im Juni nicht winterharte Wasserpflanzen (z.B. Lotosblume, Wassersalat, Wasserhyazinthe) einsetzen laufend kranke und/oder verwelkte Pflanzenteile entfernen
  • im August ggf. ältere Seerosen verkleinern (entfernen von Knospen und Blätter am Rhizom) bzw. teilen.
  • bei kleinen Teichen mit Fischbesatz alle 1-2 Jahre (bei großen Naturteichen bzw. solchen ohne Fischbesatz in wesentlich größeren Abständen) im September/Oktober "Grundreinigung" (Schlamm entfernen) des Teichbodens
  • mit Beginn bis Ende des Blattfalls ein Netz über den Teich spannen, um das herabfallende Laub aufzufangen und zu entfernen.
  •  Im Spätherbst : alles, was im Wasser liegt, entfernen. Bei einem Teich mit Fischbesatz ist das völlige Zufrieren zu verhinden. Daher in diesem Fall aus dem Wasser ragende Pflanzen erst im Frühjahr zurückschneiden (behindern durch ihre Bewegung das Einfrieren des Teiches) und ggf. eine im Handel erhältliche spezielle Styroporscheibe ausbringen! Außenstehende Pumpen oder Filter über Winter entfernen. Pumpen, die tiefer als 40 cm unter der Wasseroberfläche im Teich angebracht sind, können draußen bleiben, denn selbst in härtesten Wintern bildet sich unter unseren Klimabedingungen auf Teichen keine Eisschicht von mehr als 40 cm

Algen

Grundsätzlich ist es schwieriger, bei einem Fischbesatz eine gute Wasserqualität zu erreichen und zu erhalten, während sich bei einem Teich ohne Fische relativ rasch ein biologischen Gleichgewicht einstellt. Daher muss bei Teichen mit Fischen die Wasserqualität das ganze Jahr über geprüft und der Fischbestand regelmäßig reduziert werden (im Juni/Juli Fischbrut entfernen). Außerdem benötigen Fische zum Überwintern mindestens 80 cm, besser 100 bis 120 cm Tiefe und die Teichoberfläche darf nicht völlig zufrieren. Von daher sind Fische für kleine Kübelteiche, flache Miniteiche von nur wenigen m² Wasserfläche oder kleine Wasserbecken - zumindest ganzjährig- nicht zu empfehlen. Ein Grundproblem aller Teiche ist eine zu hohe Nährstoffversorgung, insbesondere mit Stickstoff und Phospor. Durch die Verwendung nährstoffarmer Substrate bei der Teichanlage wird dem Rechnung getragen. Durch Einschwemmung aus dem Garten, abgestorbene Pflanzenteile, Fischexkremente und -futter erfolgt jedoch ständig eine ungewollte "Düngung". Die Folge:Verstärktes Pflanzenwachstum, auch von Algen. Sterben diese Pflanzen jahreszeitlich bedingt ab, sinken sie auf den Teichgrund und verrotten dort. Dieser Prozess setzt wieder Nährstoffe frei, verbraucht dabei aber gleichzeitig Sauerstoff. Bei ungünstigen Bedingungen kann es deshalb im Sommer zu Sauerstoffmangel und damit zum "umkippen" des Gewässers kommen, der Teich stinkt und alle Fische sterben ab! Daher ist es das vorrangige Ziel der Teichpflege, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Man versucht daher, den Nährstoffeintrag von außen zu vermindern, das Pflanzenwachstum zu begrenzen, alle abgestorbenen Pflanzenteile aus dem Wasser zu entfernen und, falls Fischbesatz vorhanden, dessen Vermehrung zu verhindern und wenig zu füttern. Ein häufiges Problem ist das übermäßige Vorkommen von Fadenalgen, die an der Wasseroberfläche gelbgrüne, dichte Geflechte bilden. Zersetzende Fadenalgen bilden einen grünlichen-gelben, watteartigen Belag. Grundsätzlich ist das Vorhandensein von Fadenalgen ein durchaus positives Zeichen. Es spricht für die biologische Qualität und Stabilität eines Teiches. Allerdings weisen sie auch auf einen gewissen Überhang an Stickstoff hin. Durch Absenkung des Stickstoffgehaltes kann die Bildung von Fadenalgen gehemmt werden. Neben den oben bereits erwähnten Maßnahmen kann man Wasserhyazinthe, Wassersalat und andere frei schwimmende Pflanzen sowie Unterwasserpflanzen einsetzen. Sie entziehen dem Teich Nährstoffe und beugen auf diese Weise indirekt einer Fadenalgenverbreitung vor.

Pflanzenwahl

Legt man einen Teich neu an bzw. befüllt man im Frühjahr einen Kübelteich neu, so dauert es nur wenige Tage bis sich ein Gleichgewicht einstellt. Das Wasser trübt sich zunächst ein, klärt sich aber in der Regel innerhalb von 14 Tage wieder. Sauerstoff-, Nährstoff- und Salzgehalt, Wasserhärte aber auch Mikroorganismen und Pflanzen spielen dabei eine Rolle. Daher ist es nicht nur aus gestalterischen Gründen, sondern um ein biologisches Gleichgewicht herzustellen und zu erhalten, wichtig den Teich zu bepflanzen. Je nährstoffreicher, desto üppiger der Pflanzenbewuchs, je nährstoffärmer, desto sparsamer kann er sein. Daraus ergibt sich, dass sich sowohl im Wasserbecken, in dem nur eine Seerose im Container steht, als auch im naturnahenTeich mit üppig bewachsener Sumpf- und Tiefwasserzone ein Gleichgewicht einstellen kann. Auch sollte man die Größe und Tiefe des Wasserbeckens oder Teiches bei der Sortenwahl berücksichtigen, damit die Pflanzen einerseits gut gedeihen, andererseits nicht den ganzen Teich zuwuchern. So gibt es z.B. auch Zwergseerosensorten, die bereits mit 10 cm Wassertiefe auskommen oder kleinwüchsige Rohrkolben, die sich für Kübel- und Miniteiche (Teichwannen oder Fertigteiche zum eingraben, oft nur 40 cm tief) eignen.