Unkräuter im Hausgarten

Aus Hortipendium
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Ganz oben auf der Skala der am wenigsten attraktiven Gartenarbeiten rangiert mit ziemlicher Sicherheit das Jäten oder Hacken von Unkraut. In gewissem Umfang werden sich diese Tätigkeiten aber nicht vermeiden lassen. Gerade auf Flächen, auf denen Gemüse und Zierpflanzen besonders gut gedeihen herrschen auch gute Wachstumsbedingungen für unerwünschte Kräuter. Da ist auch der Gedanke wenig tröstlich, dass früher bestimmte Arten im Rahmen der Hausmedizin gesammelt wurden (z. B. Huflattich) oder der Bereicherung des Speisezettels dienten (Löwenzahn, Brennnessel oder Giersch).
In der gärtnerischen Fachsprache haben sich für das sogenannte "Unkraut" andere Worte verbreitet. Man spricht in diesem Zusammenhang von „Beikraut“ oder „Wildkraut“. Das klingt wohl moderater, denn jeder Gartenfreund wird bestätigen, dass ein blühender Löwenzahn oder ein roter Klatschmohn reizvolle Blütenpflanzen sind – aber eben nicht in ein Staudenbeet gehören. Grund genug, sich dieser unliebsamen, weil am falschen Platz stehenden, Pflanzen zu entledigen.


Vorbeugende Maßnahmen

Grundsätzlich ist die Wildkrautregulierung aber eine jahresfüllende Aufgabe, die zur Gartenarbeit einfach dazu gehört. Damit der Aufwand aber nicht zu groß wird, kann man auch vorbeugende Maßnahmen treffen:

  • Grundsatz: Das Unkraut so früh wie möglich beseitigen.
  • Stark verunkrautete Flächen kann man 1 Jahr liegen lassen bei gleichzeitiger konsequenter Bodenbearbeitung oder Abdeckung mit einer schwarzen, lichtdichten PE-Folie.
  • Bodenabdeckung mit Kompost oder Rindenmulch. Die unerwünschten Pflanzen lassen sich so leichter herausziehen und brauchen zum Keimen etwas länger (eine gute Strategie z. B. gegen Giersch)
  • Mulchstoffe aus Rinde, Holz oder Stroh (auch Miscanthus-Stroh) mindern den Unkrautbewuchs in Staudenbeeten und können zu einer deutlichen Zeiteinsparung bei der Pflege von bis zu 50 % führen.
  • Mit im Handel erhältlichen Mulchscheiben aus Kokosfaser, Pressspan, Holzfaser etc. kann die Baumscheibe der Gehölze vor Unkraut bewahrt werden.
  • Für trockene Freiflächen, Steppenheide und Steingarten können auch mineralische Abdeckmaterialien wie Lava, Kalk- und Ziegelsplitt oder Blähschiefer in einer Schichtstärke von 3-5 cm eingesetzt werden.
  • Regelmäßiges Hacken, um Samenunkräuter am Blühen zu hindern.
  • Noch sicherer: Rechtzeitiges Entfernen von der Blüte von Samenunkräutern. Diese Pflanzen sind nicht zu unterschätzen und besitzen teilweise sagenhafte Reproduktionsraten: so kann eine Pflanze der kleinen Brennessel bis zu 1000 Samen erzeugen, eine Ackerkratzdistel bis zu 5000, eine geruchlose Kamille bis zu 200.000 und ein Rauhaariger Amaranth bis zu 1 Million Samen. Sind die Samen einmal im Garten, können sie oft über viele Jahre dort überleben. Am längsten halten es Vogelmiere und die gemeine Rispe mit über 60 Jahren aus.
  • Wurzelteile oder Rhizome von Wurzelunkräutern (Quecke, Distel, Giersch, Schachtelhalm etc.) systematisch mit der Grabegabel aus dem Boden stechen und entfernen.
  • Bestimmte Wildkräuter können auch durch eine Veränderung des Ph-Wertes, Entwässerung (Drainage) oder Bodenbelüftung wirksam bekämpft werden.

Unkrautbeseitigung

Zur Beseitigung von Wildkräutern stehen verschieden Verfahren zur Verfügung. Nichtsdestotrotz reicht eine einmalige Maßnahme nicht aus, auch nicht mit einem speziellen Herbizid (Unkrautvernichtungsmittel).

Mechanische Verfahren

  • Hacken, jäten
  • Gartenfugenbürste:
Genial einfach - einfach genial: Fugenbürsten auf Besenstiel

Diese Geräte sind einfach zu handhaben. Die Drahtfugenbürste kann auf einen handelsüblichen Besenstiel gesteckt werden, was ideal ist für Menschen, die sich nicht bücken wollen (oder können). Der lange Stiel ermöglicht ein rückenschonendes Arbeiten in Pflasterflächen und Fugen. So „bürstet“ man auf Gehwegen oder Bordsteinkanten mit geringem Kraftaufwand Moos und Wildkraut einfach weg. Die Gartenfugenbürste ist eine einfache und preiswerte Arbeitshilfe, ideal für kleinere oder gepflasterte Flächen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 10 – 20 Euro inkl. Ersatzbürsten. Für Menschen, die alle Arbeiten am liebsten mit motorgetriebene Geräten erledigen wollen gibt es solche Fugenbürstengeräte auch mit Elektromotor (Im Gartenfachhandel, ca. 50 – 60 Euro). Informationen: [1] ,[2]

Thermische Verfahren

Thermische Unkrautbekämpfung mit heissem Dampf
  • Heißer Dampf:

Bei diesem Verfahren wird heißer Wasserdampf auf die unerwünschte Pflanzen gesprüht. Dadurch werden Vegetationspunkt und die Zellen zerstört bzw. das Zelleiweiß gerinnt. Die Wirkung ist schon nach wenigen Minuten feststellbar, weil sich das Pflanzengewebe dunkel verfärbt, später vertrocknen sie und zerfallen. Auf der Bodenoberfläche befindlicher Samen soll nach der Behandlung zu 90% nicht mehr keimfähig sein. Auch hier sind – wie bei allen Verfahren - mehrere Behandlungen pro Jahr erforderlich. Die Anzahl schwankt je nach Art, Anzahl und Alter der Unkräuter, des Bodenbelags und der Witterung, von 5 – 8 x kann man aber ausgehen.
Für den Garten werden Handgeräte angeboten (z. B. von der Firma Fiskars), Kosten ca. 50 – 100 Euro.

  • Infrarottechnologie:

Hierbei werden durch einen Gasbrenner in Verbindung mit Keramik-Brennelementen eine Temperatur von etwa 1000° C erzeugt. Diese intensive Infrarot-Wärme-Strahlung trifft gezielt auf Wildkräuter und Samen. Bei diesen Temperaturen wird das Gewebe zerstört und die Zellen platzen. Die Pflanzen beginnen zu welken und werden innerhalb kürzester Zeit braun. Im Gegensatz zum Jäten oder Herbizideinsatz zerstört die Strahlung gleichzeitig auch die Flugsamen. Da die Wärmeenergie bei der kurzen Behandlungszeit nicht mehr als 2 mm in den Boden eindringt, werden die Bodenlebewesen nicht beeinträchtigt. Lt. Hersteller liegt der Bearbeitungspreis bei etwa 1 Cent/m2. Alle Geräte sind einfach und sicher zu bedienen und sind TÜV-geprüft (Gütezeichen GS: Geprüfte Sicherheit). Die Infrarot-Technologie ist eine deutliche Verbesserung der Abflammgeräte. Denn hierbei kommen die Pflanze nicht mit der offenen Flamme in Berührung, sondern werden nur von der Wärmeenergie getroffen. Dadurch liegt der Gasverbrauch deutlich niedriger.
Die Geräte sind einfach in der Handhabung, für kleine Flächen, in bepflanzten Beeten, , Gewächshaus, Staudenbeet, Kanten, Hofflächen etc. . Gewicht mit Gaskartusche: 1,6 kg, Strahlerfläche: 170 x 85 mm. Preis: ca. 150 Euro (Modell Puzzy-Lady). Informationen und Bezug: http://www.puzzy-boy.de.

Chemische Verfahren

Sofern im Hausgarten überhaupt Herbizide zum Einsatz kommen, handelt es sich dabei meist um Roundup-Präparate mit dem Wirkstoff Glyphosat. Diese sind breit wirksam (auch gegen Wurzelunkräuter), allerdings besteht auch die Gefahr, dass benachbarte Pflanzen irreversibel geschädigt werden, wenn die Spritze nicht richtig sauber war oder es durch Wind zu Abdrift gekommen ist. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Wirkstoff auf befestigten Flächen nicht abgebaut wird. Mit dem Regenwasser wird er dann über Kanalisation und Kläranlage in die Oberflächengewässer abgeschwemmt. Eine verstärkte Anwendung neuer, umweltfreundlicher Mittel könnte die Situation deutlich entschärfen. Unter sanfter Chemie sind Fettsäuren zu verstehen, die auch in der Natur vorkommen und als Pflanzenschutzmittel zugelassen wurden. Charakteristisch für diese Produkte ist, dass sie alle mit hohen Wassermengen ausgebracht werden müssen. Als leichte Säuren wirken sie auf die äußeren Blattgewebeschichten und sind daher auch leicht hautreizend (Xi). Getroffene Pflanzenteile vertrocknen rasch (Abbrenner), ohne größere Dauerwirkung zu entfalten. Die Wirkung ist nicht selektiv, d.h. sowohl Gräser, als auch Kräuter (einschl. Moose) werden kontrolliert. Von besonderem Vorteil sind:

  • schneller und rückstandsfreier Abbau
  • ohne größeren Einfluss auf Flora u. Fauna
  • mit der herkömmlichen Technik kostengünstig anwendbar

Filacid

Die reinigende Wirkung von Essig ist schon seit Jahrhunderten bekannt und er wird im Haushaltsbereich im diesem Sinne vielfältig verwendet. In der speziellen Formulierung von Filacid ist Essig als Kontaktherbizid einsetzbar.

Finalsan

Der Wirkstoff von Finalsan ist die Pelargonsäure. Sie gehört zu den Fettsäuren, die in pflanzlichen Ölen zu finden sind. In Storchschnabelgewächsen (z.B. Pelargonien) wird sie in größeren Mengen gebildet und ist leicht zu riechen, wenn man die Blätter oder Stängel mit den Fingern zerreibt.

Die Wirkungsbreite der Mittel ist abhängig von der Aufwandmenge. Gegen Unkräuter und –gräser sind die höheren Mengen (bzw. Konzentrationen) erforderlich. Gegen Moose müssen geringere Mengen eingesetzt werden, um die Gräser zu schonen.

Was beachtet werden muss

Finalsan und Filacid wirken nur dort, wo sie auf Pflanzengewebe gelangen. Sie werden nicht in der Pflanze transportiert oder verlagert. Voraussetzung für eine sichere Wirkung ist daher eine möglichst vollständige Benetzung der Unkräuter. Dies ist nur mit hohen Wasseraufwandmengen zu erreichen. Bei den meisten Herbiziden sind zwischen 2 und 4 Litern Wasser/100 m² Behandlungsfläche erforderlich. Die Essigsäure wird bislang in einer anwendungsfertigen Form (Pumpflasche) und für die Gießbehandlung gegen Moose angeboten. Finalsan ist dagegen auch für die üblichen Spritzbehandlungen vorgesehen. Es sollte mit 10 l Wasser/100 m² ausgebracht werden. Das gelingt nur mit großer Düsenöffnung und langsamer Schrittgeschwindigkeit. Insbesondere bei hohen Temperaturen sind grobtropfige Düsen erforderlich, um die Geruchsbelastung herabzusetzen. Sowohl Essigsäure, als auch Pelargonsäure wirken nur auf die äußere Gewebeschicht der Pflanzen Mehrjährige Arten wie Quecke, Disteln, Winden, Löwenzahn u.a. sind daher nur durch fortgesetzte Behandlungen („Aushungern“) wirksam zurückzudrängen. Aber auch manches einjährige Unkraut bedarf wiederholter Behandlungen, wenn es über ein ausgeprägtes Wurzelwerk verfügt und aus tief liegenden Knospen wieder austreiben kann (z.B. Vogelknöterich, Kompasslattich u. a.). Der große Vorteil ist, dass es für die Verwendung dieser Mittel kaum Auflagen gibt. Aufwandmenge, Wirksamkeit und Handhabung von Filacid und Finalsan bieten keinerlei Vorzüge gegenüber anderen Herbiziden. Die geringe Auflagendichte der Mittel ist dagegen ein bedeutsamer Vorteil und sie werden innerhalb kürzester Zeit abgebaut.
Achtung: Finalsan und Filacid sind Pflanzenschutzmittel, d.h. außerhalb von Gartenflächen ist auch für den Einsatz dieser Mittel eine Genehmigung erforderlich.
Die bisherigen Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Belastung mit bestimmten Wirkstoffen teilweise auf die Verwendung von Unkrautbekämpfungsmitteln im Haus- und Kleingarten zurück zu führen ist. Auffällig geworden sind in dieser Hinsicht zwei Wirkstoffe.
Diuron war bis zum 1.7.2001 auch im Haus- und Kleingarten einsetzbar (z.B. bestimmte Vorox-Präparate). Aufgrund der fehlenden Indikation besteht für diese Mittel im Haus- u. Kleingarten nunmehr ein Anwendungsverbot. Das gilt auch für eventuell noch vorhandene Restbestände.
Glyphosat ist in Deutschland mengenmäßig der bedeutendste Pflanzenschutzmittelwirkstoff. Er wird in vielen Kulturen und Indikationen eingesetzt, auch im Kleingarten. Seine breite Wirkung gegen Samen- und Wurzelunkräuter erklärt, warum sich diese Mittel wachsender Beliebtheit erfreuen. Es handelt sich dabei um reine Blattherbizide, also Mittel, die über die Blätter der behandelten Unkräuter aufgenommen werden. Eine Bodenwirkung ist nicht vorhanden, weil der Wirkstoff sofort an Erdpartikel gebunden wird. Umso erstaunlicher sind Glyphosatfunde in Oberflächenwasser und zwar praktisch das ganze Jahr über. Während im Bereich der Landwirtschaft Mittel mit diesem Wirkstoff nur zu bestimmten Jahreszeiten angewandt werden, finden Behandlungen in Haus- und Kleingärten hingegen das ganze Jahr über statt. Damit liegt allein schon vom zeitliche Faktor ein starkes Indiz vor, dass viele der Wirkstoffeinträge aus diesem Bereich stammen. Auch für den Nachweis des Wirkstoffs im Wasser der Kanalisation gibt es aus Kenntnis der landwirtschaftlicher Anwendungspraxis keine hinreichende Erklärung, wohl aber für Herbizidmaßnahmen im häuslichen Bereich.
Die Tatsache, dass Wirkstoffe wie Glyphosat in Oberflächengewässern auftauchen, ist keine unmittelbare Bedrohung für den Naturhaushalt. Es ist toxikologisch unbedenklich, und bislang sind keine unerwünschten Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen bekannt geworden. Nach dem Vorbeugungsprinzip zwingt allerdings schon der bloße Nachweis des Wirkstoffs im Oberflächenwasser die Behörden zum Handeln.
Ende Juli wird für den Einsatz von Glyphosat-Mitteln auf kritischen Flächen (Nichtkulturland) im Rahmen der Novellierung der Pflanzenschutzmittel-Anwendungsverordnung praktisch die Rezeptpflicht eingeführt.
Diese Tatsache kann der Auftakt für weitere Regelungen sein, die die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln im Haus- und Kleingarten erschweren und die Zulassung innovativer Präparate für diesen Anwendungsbereich verhindern.

Fachgerechte Kompostierung

  • Überdauerungsorgane von Wurzelunkräutern (z. B. Queckenrhizome, Wurzeln von Brennnesseln, Disteln, Ackerwinde, Giersch u.ä.) gehören in die Biotonne
  • unterwünschte Samenunkräuter (z. B. Springkraut, Hirtentäschelkraut u.a.) spätestens mit einsetzender Blüte kompostieren, um Samenbildung zu vermeiden
  • Kräuter mit der Fähigkeit zur Wiederbewurzelung (Vogelmiere, Gundermann, Brennnessel u.a.) möglichst bei trockener Witterung jäten/hacken, damit sie in angewelktem Zustand auf den Kompost gelangen und umgehend mit einer ausreichenden Erdschicht abdecken
  • Kompost mindestens einmal umsetzen, damit die Keimung angeregt wird und Temperaturen erreicht werden, die Samen und Keimpflanzen abtöten

Tipps für die Beseitigung spezieller Unkräuter

Grundsätzlich gilt: Keine Wurzelteile und Fruchtstände dürfen auf dem Kompost entsorgt werden.

Kraut Methode
Hacken Herausziehen Ausgraben Mulchen Folienabdeckung Gründüngung Herbizide
Quecke Absammeln der gelösten Rhizomstücke erforderlich Teilerfolg nur bei feuchtem Boden Mühsam, aber erfolgversprechend, vor allem bei leichteren Böden Nur sinnvoll, wenn Wurzeln vorher gründlich entfernt wurden Mulchvlies oder Bändchengewebe nach „Generalsanierung“; für die Ästhetik mit Kies oder Rinde abdecken kein Erfolg Roundup Alphee ab 15 cm Wuchshöhe; nur eine Anwendung pro Vegetationszeit zulässig
Ackerwinde Frühzeitig und regelmäßig; wächst sofort wieder nach Nur bei feuchtem Boden; wächst meist nach kurzer Zeit wieder nach; mehrmals wiederholen Wachstum wird verzögert bei tiefem Ausgraben bisher nur geringe Wirkung Eine Vegetationsperiode reicht nicht aus kein Erfolg Roundup Alphee ab 20 cm Wuchshöhe; nur eine Anwendung pro Vegetationszeit zulässig
Giersch Abgehackte Teile absammeln; wächst sofort wieder nach wächst wieder nach Mühsam, da alle Ausläufer erfasst werden müssen; im Frühjahr und im Sommer notwendig; im Folgejahr verminderter Austrieb erleichtert das Jäten Eine Vegetationsperiode reicht nicht aus keine Erfahrung
Ackerschachtelhalm Wächst sofort wieder nach; mehrmals wiederholen Wächst wieder nach; mehrmals wiederholen Nur obere Wurzelteile werden erfasst; Nachwachsen wird verlangsamt Nicht wirksam Plantex Gold erfolgreich (evtl. für die Ästhetik mit Splitt/Rinde abdecken) keine Erfahrung
Disteln Neuaustrieb aus verbleibendem Wurzelstück; mehrmals wiederholen Meist wird nur oberer Wurzelteil erfasst; regelmäßig wiederholen Distelstecher einsetzen; unterstes Wurzelstück bleibt zurück; wiederholen kaum wirksam Normale Folie nicht ausreichend, Plantex Gold Unterdrückung möglich Roundup Alphee ab 10 cm Wuchshöhe; nur 1 Anwendung pro Vegetationszeit zulässig
Sauerklee
Oxalis ssp.
Regelmäßig vor Samenbildung flach hacken, während der Blüte bekämpfen gut möglich, aber aufwändig Nur in hartnäckigen Fällen notwendig nicht erforderlich nicht erforderlich keine Erfahrung
Kontrolle von hartnäckigen (Neophyten-) Wildkräutern
Sachalin-Knöterich
Fallopia japonica und Fallopia sachalinensis
Samen spielen nur untergeordnete Rolle; Rhizome Rhizome schwierig (Pfahlwurzel) oberirdische Teile brüchig Pfahlwurzel Rhizomstücke müssen erfasst werden
Indisches Springkraut

Syn.: Drüsiges Springkraut
Impatiens glandulifera
(verwandt mit heimischen ‚Rühr mich nicht an’ = Impat. nolitangere)

Abschneiden oder Mähen bei größeren Flächen vor der Blüte bei einzelnen Pflanzen möglich nicht notwendig Pflanzen oft im Bereich von Gewässern; § 6 PflSchG
Riesenbärenklau
Heracleum mantegazzianum
(mehrjährig; bis 100.000 Samen/Pfl.)
Blütenbildung 2 bis 3 /Jahr möglich; abschneiden nach der Blüte, aber vor der Samenreife (Entsorgung über Biotonne); wieder schwacher Durchtrieb nur bei sehr jungen Pflanzen nur bei kleinen Pflanzen möglich, wenn Wurzeln nicht tiefer als 15 bis 20 cm gehen bei bearbeiteten Böden kein Problem
Goldrute
Solidago canadensis
(bis zu 19.000 Samen/Pfl.)
rechtzeitig, da gleichzeitig blühende und abgeblühte Teile bei Einzelpflanzen auf feuchtem Boden gut möglich Bei älteren Wurzelstöcken, auf unteridische Ausläufer achten Goldrute kein Problem mehr im bearbeiteten Garten

Spezielle Fälle

Unerwünschte Ausläufer bei verschiedenen Gehölzen

Kraut Ausläufer
Kirsche Ausläufer bildet Unterlage 'Weiroot B'
Zwetschgen/Pflaumen Ausläufer bildet Unterlage 'St. Julien A', schwächer ausgeprägt bei 'Brompton' und 'Myrobalane'
Zierkirschen Ausläufer bei Prunus tenella 'Fire Hill’ (Ausnahme)
Keine Ausläufer bei Prunus serrulata 'Amanogawa’
Korkenzieherhaseln im inneren Strauchbereich
Essigbaum nach Wurzelverletzungen oder Schnittmaßnahmen (keine Pflanzempfehlung für den Hausgarten)
Brombeeren infolge Samenverbreitung durch Vögel und besonders durch Absenker
Aesculus parviflora Ausläufer im Strauchbereich und nach außen
Robinie bis 25 m entfernt
Prunus spinosa
Rosa blanda, R. carolina, R. gallica
Populus
Alnus ssp.
Phyllostachys ssp.
Hippophae rhamnoides
Gegenmaßnahmen Regelmäßig und rechtzeitig abschneiden, Abmähen bei Einwachsen in Rasenflächen

Unerwünschter Durchwuchs nach dem Fällen von Bäumen

Um dem Durchwuchs entgegenzuwirken, sollte regelmäßig und rechtzeitig abgeschnitten werden. Mit der Zeit wird der Austrieb schwächer.
Das Einpinseln der Austriebe mit Herbiziden ist für den Hausgarten nicht zugelassen. Sinvoll ist auch der Einsatz einer Wurzelfräse.

Unerwünschtes Keimen von verschiedenen Gehölzsämlingen (Weiden, Ahorn, Hartriegel)

Um dem Keimen entgegenzuwirken, is regelmäßiges Hacken und Mähen von Rasenflächen zu empfehlen.

Weblinks

http://www.gartenakademie.rlp.de
http://www.lavie-deutschland.com
http://www.fairy-systems.com
http://www.puzzy-boy.de