Trockenschäden

Aus Hortipendium
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In den letzten Jahren sind vermehrt Trockenschäden zu beobachten. Dies äußert sich im vertrocknen der Blätter bis hin zu vorzeitigem Blattfall. Betroffen sind sowohl Rasen/Wiese als auch Staudenrabatten und Zier- und Obstgehölze. Zu geringe Niederschläge, abgesenkte Grundwasserspiegel oder leichte, sandige Böden können flachwurzelnden Pflanzen ganz schön zu schaffen machen bis hin zum Absterben. Besonders betroffen sind nach langen, kalten Wintern immergrüne Pflanzen wie Kirschlorbeer und Thuja.

Nach Wintern mit länger anhaltendem Bodenfrost und Witterungsphasen mit kalten Nächten und sonnenreichen Tagen werden oft einzelne Triebe oder größere Partien wintergrüner Laubgehölze braun. Die abgestorbenen Blätter bleiben am Holz hängen. Dies wird als Frosttrocknis bezeichnet, und resultiert aus einem Wassermangel der wintergrünen Gehölze. Auch im Winter bei gerfrorenem Boden transpirieren immergrüne Pflanzen in Abhängigkeit von Temperatur, Luftbewegung und Sonneneinstrahlung. Können sie ihren Wasserbedarf aus dem gefrorenem Boden nicht über die Wurzeln decken, so schützen sie sich vor übermäßigem Wasserverlust durch das Abstoßen ('schütten') der älteren Nadeljahrgänge. Windgeschützte Pflanzen sind weniger gefährdet. Nach Wintern mit abwechselnden starken Frostperioden, besonders dann, wenn auch noch ein trockenes Frühjahr folgt, können Trockenschäden auftreten. Solche Schäden bauen sich erfahrungsgemäß über mehrere Jahre auf. Als Folge von Wassermangel über einen längeren Zeitraum hinweg werden die Nadeln gleichmäßig – meist im Inneren der Pflanzen beginnend – gelb und braun und fallen schließlich ab. Geschädigte Pflanzen können dann innerhalb kürzester Zeit absterben. Im Frühjahr können geschädigte Triebe entfernt werden. Dies verbessert nicht nur die Optik, sondern regt auch zum Neuaustrieb an. Auf gute Wasserversorgung achten, dies gilt vor allem bei Neupflanzungen!


Absterbeerscheinung an Thuja

In Hecken bekommen einzelne oder mehrere Pflanzen braune Spitzen und sterben dann teilweise oder ganz ab. Oft sind frisch gepflanzte oder jüngere Pflanzen betroffen, aber auch ältere. Bei der Untersuchung können weder pilzliche Erreger gefunden werden (z. B. Carbatina etc.) noch sind tierische Ursachen (z. B. Thujaminiermotte) nachweisbar. Die Ursache ist also nicht parasitär, sondern Standort- oder Umweltbedingt. Obwohl Thuja-Arten sehr robust, anspruchslos und widerstandsfähig gegen Imissionen beschrieben werden, reagieren sie sehr empfindlich auf Boden- und Lufttrockenheit und in trockenen und winterkalten Lagen gegen Sonne und Frost. Die Triebspitzen und kleineren Zweige von Lebensbäumen (Thuja) sind bei einem Trockenschaden braun gefärbt. Daneben werden auch Scheinzypressen (Chamaecyparis) und Wacholderarten (Juniperus) befallen.

Zum Vergleich die parasitären Schadbilder:

Bei einem Befall mit der Thuja- oder Wacholderminiermotte kann man unter Lupe oder Mikroskop deutlich die Einbohrlöcher sehen. Bei Befall mit dem pilzlichen Erreger des Triebsterbens sind auf abgestorbenen Trieben mit einer Lupe schwarze, aus der Pflanzenhaut hervorbrechende Pusteln zu erkennen. Die Triebe sind nicht ausgehöhlt wie bei Miniermottenbefall.

Oft werden geschwächte Pflanzen dann zusätzlich von Sekundärschädlingen wie Holzbohrer befallen, was ihnen dann den Rest gibt. Um das abzuprüfen, sollte man auf stecknadelkopfgroße Einbohrlöcher an der Stammbasis und den abgehenden Ästen kontrollieren.

Quelle