Pflaumenrost

Aus Hortipendium
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Plaumenrost
Tranzschelia pruni-spinosae
(Pers.) Dietel, 1922
Synonyme
Zwetschenrost, Puccinia pruni-spinosae, weitere Synoynme
Zwetschenrostbefall blattunterseits.JPG
Zwetschenrostbefall an der Blattunterseite
Systematik
Abteilung Basidiomycota
Unterabteilung Pucciniomycotina
Klasse Pucciniomycetes
Unterklasse Incertae sedis
Ordnung Pucciniales
Familie Uropyxidaceae
Gattung Tranzschelia

Pflaumenrost ist eine Pilzkrankheit an Pflaumen. Erreger ist der Pilz Tranzschelia pruni spinosae.

Erreger

Bei dem Erreger Tranzschelia pruni-spinosae handelt es sich um einen wirtswechselnden Rostpilz. Im April und Mai findet man den Pilz auf Anemonen, wo sich auf den Blättern gelbe Aecidienlager bilden. Die Aecidiosporen infizieren im Verlauf des Mai/Juni die Pflaumen- und Zwetschenblätter. Etwa 3 Wochen nach den Infektionen entstehen blattunterseits die zimtbraunen Uredosporenlager. In diesen werden die Uredosporen gebildet, die für eine rasche Ausbreitung der Krankheit im Spätsommer sorgen.

Schadbild

Der Pilz verursacht blattoberseits mosaikartige, kleine gelbe Flecken, blattunterseits sind die rostfarbenen bis braunen Sporenpusteln zu finden. Frühzeitig und stark befallene Blätter trocknen ein und fallen vorzeitig ab.

Auftreten

Bei günstigen Bedingungen (tiefe, feuchte Lagen und empfindliche Sorten) tritt der Rostpilz fast jedes Jahr mehr oder weniger stark in Erscheinung. Besonders anfällig sind die Sorten Hauszwetsche, Auerbacher, Ersinger, Katinka, Stanley, Ruth Gerstetter, Valjevka, Sanctus Hubertus und Cakaks Fruchtbare. Bei diesen Sorten kommt es durch den enormen Befallsdruck häufig zu vorzeitigem Blattfall im August/September.

Bekämpfung

In den bekannten Befallslagen (Vorjahresbefall beachten!) werden mindestens 2 bis 3 Behandlungen im Abstand von ca. 10 bis 14 Tagen ab Ende Juni, Anfang Juli bis spätestens zum Auftreten erster Pusteln auf den Blättern empfohlen. Dabei ist die Wartezeit der Fungizide zu beachten. Bei spät einsetzendem Befall bzw. bei Frühsorten ist gegebenenfalls auch erst nach der Ernte zu behandeln.
Zur Rostbekämpfung stehen bei Pflaumen und Zwetschen foglende Wirkstoffe zur Verfügung: Mancozeb, Myclobutanil, Netzschwefel, Strobilurine , Boscalid.

Aktuelle Zulassungssituation im Erwebsanbau
Aktuelle Zulassungssituation im Hobby-Bereich

Quelle

  • Uwe Harzer (2011): Praxisanleitung "Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen" - Qualitätsproduktion. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Rheinbach. 
  • Index Fungorum
  • P.M. Kirk, P.F. Cannon, D.W. Minter and J.A. Stalpers CABI Europe - UK (Hrsg.) (2011): Ainsworth & Bisby's Dictionary Of The Fungi. 10. Auflage. CPI Group (UK) Ltd. Croydon. ISBN 978-1-84593-933-5


Weblinks