Zwiebelthrips

Aus Hortipendium
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Zwiebelthrips
Thrips tabaci
Synonyme
Tabakblasenfuß
Thrips Sommerform Weibchen.jpg
Thrips Weibchen in Sommerform (hell gefärbt)
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Fluginsekten
Pterygota
Überordnung Neuflügler
Neoptera
Ordnung Fransenflügler
Thysanoptera
Unterordnung Terebrantia
Familie Thripidae

Der Zwiebelthrips (Thrips tabaci) oder auch Tabakblasenfuß ist ein bekannter Schädling an Zierpflanzen und Gemüse aus der Familie der Thripidae. Besonders in Gewächshäusern wird er häufig zum Problem. Der Thrips ist ein Virusüberträger.

Biologie

Der Zwiebelthrips ist eine parthenogenetische Art und kann sich fortlaufend vermehren. Die Eiablage erfolgt durch das Weibchen mittels sägeartigem Legeapparat im Pflanzengewebe, woraufhin die Larven innerhalb von ein bis zwei Wochen schlüpfen. Diese sind weiß bis hellgelb gefärbt. Es gibt zunächst zwei Larvenstadien, die an den Wirtspflanzen zu finden sind. Sind die Larven ausgewachsen, also zu Nymphen geworden, lassen sie sich nach ungefähr einer Woche von der Pflanze fallen und verschwinden im Boden. Hier findet dann nach einer weiteren Woche die Umwandlung zu der adulten Form statt. Die adulten Weibchen sind zwischen 1,0 und 1,3 mm lang und graugelb bis braun gefärbt. Die Fühler sind siebengliedrig und gelbbraun. Die Vorderflügel sind in einem hellen braungelb gefärbt. Der Borstenkranz ist am Hinterrand des achten Abdominalsegments geschlossen. Thripse haben stechend-saugende Mundwerkzeuge. Damit besaugen sie die Blätter, die sich daraufhin mit Luft füllen. Die Hauptflugaktivität der Thripse ist von Juni bis August.
Aufgrund der für den Thrips guten Witterungsbedingungen (warm und trocken), können sich gerade an Gewächshauspflanzen große Populationen entwickeln. Oftmals findet dort auch eine Besiedlung von Freilandpopulationen statt. Die Weibchen überwintern oftmals im Boden, wo sich verschiedene Generationen von Mai bis zum Winter entwickeln.


Schadbild

Bei einem Befall sind silbrige Flecken auf den Blättern der Pflanzen zu sehen. Das Pflanzengewebe ist beschädigt und mit Kot verschmutzt. Bei Zierpflanzen kommt es oftmals zu einer Verfärbung und Verformung der Blütenblätter. Der Zwiebelthrips liebt warme und trockene Witterung, weshalb der Befall bei diesem Wetter auch am stärksten ist.
Der Zwiebelthrips ist einer der Hauptschädlinge an Zwiebel. Am schädigendsten wirkt der Thrips an Herbstporree. Sommerzwiebeln werden meist nicht ganz so stark befallen. Der Ertrag wird nur bei starkem Befall während der Bulbenbildung verringert.
Auch im Spargelanbau ist der Thrips vor allem in Gewächshäusern ein bekannter Schädling. Die Larven, die sich in den Achseln der Phyllokladien befinden, sind meist nur wegen der deutlich erkennbaren Saugschäden zu finden. Phyllokladien und Triebe sind von einem silbrigen Glanz überzogen. Bevorzugt werden die unteren Triebteile und die jungen Triebspitzen befallen. Schwerwiegende Schäden hinterlassen die Thripse meist nur an Junganlagen, die Schäden an vollentwickelten Anlagen sind im Normalfall eher kosmetischer Natur.
Auch an Kohl tritt der Thrips als Schädling auf. Durch seine Saugaktivität entsteht ein wucherndes Wundgewebe und dadurch kommt es zu Verkorkungen. Bei Weißkohl sind die Wucherungen grünbraun gefärbt, an Rotkohl färben sie sich weiß. Die Thripse dringen weit in den Kohlkopf ein. Als thripstolerante Sorten gelten 'Bentley', 'Bigma', 'Cassandra', 'Colmar', 'Galaxy', 'Marathon', 'Masada', 'Robustor', 'Selma' und 'Zerlinda'.

Bekämpfung

Zur Bekämpfung des Zwiebelthripses sollte ein Insektizid verwendet werden. Die Behandlung sollte bei Bedarf regelmäßig wiederholt werden. Der beste Zeitpunkt für die Behandlung ist in der Vorblütezeit. Bei der Insektizidwahl sollte darauf geachtet werden, dass Mittel verwendet werden, die der Wirtspflanze nicht schaden. Liste aller Bekämpfungsmöglichkeiten aus PS Info (alle Einsatzgebiete, alle Kulturen)

Quellen

David V. Alford (1997): Farbatlas der Schädlinge an Zierpflanzen. Ferdinand Enke Verlag. Stuttgart. ISBN 3-432-27841-1

Gerd Krüger (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9

B. Brückner, M. Geyer, J. Ziegler (2008): Spargelanbau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4627-7

J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 

Weblinks