Schwebfliegen

Aus Hortipendium
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Schwebfliegen
Syrphidae
Schwebfliege Möhren-1-DLR-NW-jk.jpg
Schwebfliege auf einem Möhrenblatt
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Ordnung Zweiflügler
Diptera
Unterordnung Fliegen
Brachycera

Schwebfliegen sind wertvolle Helfer innerhalb der Artenvielfalt. Die Larven ernähren sich u.a. von Blattläusen. Im Rahmen des Biologischen Pflanzenschutzes können sie von großem Nutzen sein. Inzwischen gibt es sie auch schon im Handel zu kaufen.

Kennzeichen

Der Hinterleib ist schwarz mit drei gelben Binden, von denen die erste unterbrochen ist. Durch diese Kennzeichnung und die gelben Beine werden sie leider immer wieder mit Wespen verwechselt und totgeschlagen. Beim Männchen stoßen die Augen zusammen, während sie beim Weibchen durch die Stirn getrennt sind. Schwebfliegen sind 9 - 13 mm groß. Charakteristisch für die erwachsenen Schwebfliegen ist das minutenlange "stehen" in der Luft.

Entwicklung

Die weißlichgelben, stiftförmigen Eier sind nur schwer in den Kulturen bzw. auf den Pflanzen zu finden. Die 13 mm langen Larven dagegen sind leicht zu finden, wenn sie in den Blattlauskolonien liegen oder auf der Suche nach Blattläusen über das Laub kriechen. Die Larven durchlaufen in nur 1 - 2 Wochen 3 Entwicklungsstadien. Dabei verzehren sie mehrere Hundert Blattläuse, die sie mit den Mundhaken aufspießen und aussaugen. Es werden pro Jahr 2 - 3 Generationen gebildet. Die Larve überwintert.


Bilder


Nahrung der Schwebfliegen

Die Larven ernähren sich räuberisch von Blattläusen und sind sehr empfindlich gegen Insektizide. Für die erwachsenen Tiere ist es wichtig, dass Blüten vorhanden sind, an denen sie Nektar und Pollen finden. Daher können Blühstreifen, die sich über die gesamte Vegetationsperiode ziehen, die Population nachhaltig fördern. Geeignete Pflanzemischungen bestehen aus Phacelia, Kamillen, Kornblume, Acker-Senf, Nachtkerze, Margerite, Bärenklau, Pastinake, Rainfarn, Gänsedistel, Franzosenkraut und Vogelmiere.


Pflanzenschutz mit Schwebfliegen

Schwebfliegen bzw. ihre Larven sind wertvolle Helfer bei der Regulierung schädlicher Blattläuse. Im Handel sind sie zu erwerben.

Die Firm Sauter & Stepper schreibt dazu auf ihrer Homepage (Stand 15.11.2021)
"Die Larven der Schwebfliege werden vorwiegend zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt. Sie saugen auch Spinnmilben, Blutläuse, kleine Raupen u.a. Kleininsekten aus. Allerdings sollten die Nützlingslarven nicht in behaarten Kulturen (z.B. Gurken, Bohnen, Tomaten) eingesetzt werden. Die erwachsenen Schwebfliegen leben ausschließlich von Blütennektar, Pollen oder Honigtau und sind zur Bestäubung in Zuchtgärten (Erdbeeren, Compositen) geeignet.
Die Adulten sind ca. 10 mm groß, haben eine bienen- oder wespenähnliche Zeichnung, aber keine "Wespentaille". Sie sind wahre Flugakrobaten und können ähnlich wie Hubschrauber in der Luft schweben, um dann blitzschnell wieder wegzufliegen. Die Weibchen legen 500 bis 1.000 ihrer weißlichen 1 mm langen, spindelförmigen Eier gezielt in Blattlauskolonien ab. Wenige Tage später schlüpfen daraus die gelblich-grünen, durchscheinenden, tropfenförmigen Larven, die 3 Stadien durchlaufen . Mit dem sich verjüngenden Vorderteil schlägt die bis zu 11 mm lange, blinde und dämmerungsaktive Larve zu allen Seiten aus, um Beute aufzuspüren. Diese wird dann mit Speichel festgehalten und nach Einschlagen der Mundhaken ausgesaugt. In der 1-2 wöchigen Larvalzeit vertilgt eine Larve 800-1.000 Blattläuse (geeignet zur Herdbekämpfung). Der Nützling ist bereits ab 15°C aktiv (erster Blattlausgegenspieler im Frühjahr), optimal sind 18-30°C und >60% Luftfeuchte. Sie erhalten die Larven in Streugranulat (Buchweizen)."

Weitere Infos


Nützlingsanbieter


Video

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Siehe auch in Hortipendium


Quelle

  • W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0


Weblinks