Stauden
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Stauden sind krautartige Pflanzen, die mehrere Jahre ausdauern und deren oberirdische Teile meist im Herbst absterben, während der Wurzelstock überwintert. Es gibt sowohl frühjahrs-, sommer- als auch herbstblühende Stauden, wobei die Auswahl an Frühjahrsblüher am geringsten ist.
Staudengräser lockern übrigens eine bestehende Staudenpflanzung auf. Es eignen sich der Bärenfellschwingel, der langsam wächst, aber auch größere Flächen, wie mit einem Fell überzieht oder das Sibirische Zottenrauhgras, das in Blöcken gepflanzt, sowohl im Schatten als auch in der Sonne zur Geltung kommt. Große Gräser sind der Chinaschilf oder die Rutenhirse.
Schöne Blattstauden sind auch die Funkien ( Hosta-Arten), die man jetzt viel kaufen kann. Sie wirken durch ihre Blattfülle und brauchen wenig Pflege.
Inhaltsverzeichnis
Pflanzung
Damit die Stauden nicht verdrängt werden, ist es vor der eigentlichen Staudenpflanzung sinnvoll, Wurzelunkräuter manuell zu entfernen. Dazu zählen besonders die tiefwurzelnden Wildkräuter wie Giersch, Ackerwinde, Löwenzahn oder Sauerampfer, die am besten ganz ausgegraben werden und die sich gut aus einem feuchten Boden ziehen lassen.
Die beste Staudenpflanzzeit ist im April. Allerdings gibt es eine Grundregel: Herbstblühende Stauden werden im Frühjahr von März bis Mai und frühjahrsblühend Stauden im September/Oktober gepflanzt. Containerware (getopfte Stauden) können ganzjährig gepflanzt werden. Jedoch sollte man auch diese Pflanzen möglichst nicht während der Blüte umpflanzen. Bei den Schwertlilien wartet man noch bis zum Sommer, da ihr idealer Pflanzzeitpunkt nach Beendigung ihrer Blütezeit liegt.
Auch Sommer blühende Zwiebelpflanzen und Knollengewächse werden im Frühjahr gepflanzt. Oft hat man über den Winter Hyazinthen, Tulpen und Narzissen in Töpfen geschenkt bekommen, auch die sollte man auch ins Beet pflanzen. Dort können sie im nächsten Jahr wieder neu blühen.
Wer die Schnelligkeit liebt, kauft gleich die neuen "Maxi Stauden", die richtig groß sind und gleich viel her machen. Sie sind teurer, aber hier sieht man gleich die beeindruckende Wuchskraft mancher Stauden und man braucht nicht lange auf die Blüten zu warten.
Vermehrung
Manche Stauden kann man an Ort und Stelle durch eine Teilung mit einem Messer oder dem Spaten vermehren. So zum Beispiel funktioniert das beim Rittersporn oder beim Chinesischen Riesenschilf.
Etwas ungewöhnlicher ist die Vermehrung durch Samen. Dabei gibt es eine Reihe von Stauden, die sich sehr gern selbst aussäen, wenn man nicht zu ordentlich die Blütenstände noch vor der Samenbildung abschneidet.
Pflege
Vor dem Neuaustrieb im Frühjahr werden alle abgestorbenen Teile (Blätter, Stängel) entfernt. Bei den bereits im Herbst gepflanzten Stauden entfernt man das Deckmaterial, wie Zweige und Blätter, damit es nicht zu einem Grauschimmelbefall kommt. Bei empfindlichen Stauden, wie beim Tränenden Herz oder bei Lilien kann man es noch drauf lassen, da noch Nachtfrostgefahr herrscht. Beim Bodenlockern darf man die darunter liegenden Blumenzwiebeln nicht beschädigen. Dürre Staudengräser werden abgeschnitten. Die grünen Gräser, wie Blauschwingel und Bärenfellgras kämmt man vorsichtig aus. Im Sommer und Herbst brauchen hochwachsende Arten eine Stütze oder müssen angebunden werden. Zudem sind verblühte Teile zu entfernen. Im Herbst sollte man den Boden mit Hilfe einer Grabegabel lockern, gedüngt wird nach Bedarf (bei älteren, lange kultivierten Gärten ist Kompostgabe oft ausreichend). Das Teilen und Neupflanzen verschiedener Stauden ist nach 3-5 Jahren erforderlich, damit sie wieder besser blühen.
Beetbepflanzung
Solitärstauden, d.h. sehr große und/oder auffällige Stauden (z.B. Geißbart, Taglilie, Sonnenhut, Pfingstrosen) wirken in Einzelstellung am besten, mittelhohe oder hohe, aber eher unauffällige Stauden (Lupinen, Phlox, Iris, Astern) wirken in kleinen Gruppen von 3-5 Stück am Besten.
Kleine Stauden sollten in großen Gruppen oder teppichartig gepflanzt werden.
Eine Schwerpunktbildung kann durch rhythmische Anordnung von möglichst langblühenden hohen Stauden als Leitpflanzen erfolgen.
Nach deren Charakter, Blütezeit und -farbe richtet sich die Auswahl der übrigen Stauden. Halbhohe und höhere Frühjahrs- bzw. Frühsommerbüher sollte man in direkte Nachbarschaft zu Sträuchern und/oder in den Hintergrund pflanzen, davor sommer- und herbstblühende Stauden einplanen (verdecken abgeblühte Stauden).
Staudenarten
Sortiert nach Blütezeit, Böden und Lichtverhältnissen
Für alle Böden und Lichtverhältnisse findet man Stauden. Stauden für sonnige Standorte haben in der Regel kleinere Blätter und farbintensive Blüten, während an schattigen Plätzen überwiegend großblättrige Pflanzen mit pastelligen Blütenfarben gedeihen.
Blütezeit Frühjahr
besonders trocken und sonnig | sonnig, humoser, frischer Boden | halbschattig und feucht |
Königskerze (Verbascum) Ehrenpreis (Veronica) Steinkraut (Alyssum argenteum) Hornkraut (Cerastium) Ziest (Stachys lantana) Thymian (Thymus) |
Gemswurz (Doronicum caucasicum) Lupine (Lupinus) Iris (Iris barbata) Pfingstrose (Paeonia lactifolia) |
Prachtspiere (Astilbe) Eisenhut (Aconitum) Elfenblume (Epimedium) Christrose (Helloborus) Bergenie (Bergenia) Tränendes Herz (Dicentra spectabilis) |
Blütezeit Sommer
besonders trocken und sonnig | sonnig, humoser, frischer Boden | halbschattig und feucht |
Edeldistel (Eryngium) Lein (Linum) Edelraute (Artemisa) Heidenelke (Dianthus deltoides) Hauswurz (Sempervivum) Mauerpfeffer (Sedum-Arten) Lavendel (Lavandula angustifolia) |
Rittersporn (Delphinium) Mädchenauge (Coreopsis) Scharfgarbe (Achillea) Sommermargerite (Chrysanthemum) Sommerphlox (Phlox) Sonnenauge (Heliopsis scabra) Goldrute (Solidago) Sonnenhut (Rudbeckia) |
Geißbart (Aruncus silvester) Funkie (Hosta) Schaublatt (Rodgersia) Fingerhut (Digitalis purpurea) Wiesenraute (Thalictrum) Glockenblume (Campanula macrantha) Lerchensporn (Cordialis) Storchenschnabel (Geranium grandiflorum) |
Blütezeit Herbst
besonders trocken und sonnig | sonnig, humoser, frischer Boden | halbschattig und feucht |
Fetthenne (Sedum telephium) | Sonnenbraut (Helenium) Eisenhut (Aconitum) Herbstastern (Aster) Gartenchrysantheme (Chrysanthemum x hortorum) |
Silberkerze (Cimicifuga) Herbst- und Waldanemonen (Anemone hupehensis) |
Sortierung nach Blütezeit und Blütenfarbe
Frühjahrsblüher (März-Mai) | Sommerblüher (Juni-August) | Herbstblüher (September-November) | Winterflüher (Dezember-Februar) |
---|---|---|---|
Blütenfarbe weiß | |||
Gänsekresse (Arabis) Schaumblüte (Tiarella) Polsterphlox (Phlox subulata) Büschelwindröschen (Anemone nemorosa) Primel (Primula) Krokus (Crocus) Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) Hyazinthe (Hyacinthus) Narzisse (Narcissus) |
Sommermargarite (Leucanthemum x superbum) Mädesüß (Filipendula) Funkie (Hosta) Schleierkraut (Gypsophila) Geißbart (Aruncus) Prachtspiere (Astilbe) Rittersporn (Delphinium) Phlox (Phlox paniculata) Margerite (Leucanthemum bzw. Tanacetum) Eisenkraut (Verbena) |
Herbstanemone (Anemone hupehensis) Herbstaster (Aster) Silberkerze (Cimicifuga) Gartenchrysantheme |
Christrose (Helleborus) Schneeheide (Erica carnea) Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) |
Blütenfarbe rosa | |||
Pfingstrose [[Paeonia) Bergenie(Bergenia) Moossteinbrech (Saxifraga) Tränendes Herz (Dicentra spectabilis) Polsterphlox (Phlox subulata) Grasnelke (Armeria maritima) Hyazinthe (Hyacinthus) Seifenblume (Saponaria) |
Phlox (Phlox paniculata) Gelenkblume (Physostegia) Fingerhut (Digitalis purpurea) Bunte Margerite (Tanacetum coccineum) Polsternelke (Silene acaulis) Prachtspiere (Astilbe) Spornblume (Centranthus) |
Prachtspiere (Astilbe) Knöterich (Polygonum) Dost (Origanum) Herbstaster (Aster) Gartenchrysantheme (Chrysanthemum × grandiflorum) Fetthenne (Sedum telephium) Spaltblume (Schizanthus) Portulakröschen (Portulaca grandiflora) |
Schneeheide (Erica carnea) Christrose (Helleborus) |
Blütenfarbe rot | |||
Pfingstrose (Paeonia) Bergenie (Bergenia) Türkenmohn (Papaver orientale) Tulpe (Tulipa) |
Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica) Indianernessel (Monarda) Phlox (Phlox paniculata) Spornblume (Centranthus) |
Herbstaster (Aster) Sonnenbraut (Helenium) Phlox (Phlox paniculata) Spornblume (Centranthus) |
(Erica carnea) Christrose (Helleborus) |
Einige Arten nach Größe geordnet
Deutscher Name | Botanischer Name | Größe |
---|---|---|
Bärenfellschwinge | Festuca scoparia | 5 cm |
Blauschwingel | Festuca cinerea | 25 cm |
Wolfsmilch | Euphorbia amygdaloides | 35 cm |
Sibirisches Zottenrauhgras | Spodiopogon sibiricus | 60 cm |
Rutenhirse | Panicum virgatum | 100 cm |
Chinaschilf | Miscanthus sinensis | 120 cm |
Staudenmischungen
Der Grundgedanke ist, möglichst schnell eine geschlossene Pflanzendecke aus standortgerechten Stauden und relativ kurzlebigen aber sich selbst aussäenden Pflanzen zu schaffen. Ist dies erreicht, haben „Unkräuter“ kaum noch eine Chance. Je nach Standort sind die Stauden entsprechend zusammengestellt. Pro m² werden ca. 8- 10 Stauden gepflanzt. Das Wichtigste ist die Bodenvorbereitung. Da in einem Staudenbeet kein Herbizideinsatz möglich ist, muss der Boden vor der Pflanzung frei von Wurzelunkräutern wie Quecke, Winde, oder Schachtelhalm sein. Um das Keimen von Unkrautsamen zu unterdrücken, wird mit Kies oder Splitt gemulcht. Beim Einsatz der Wädenswiler Mischungen kann darauf verzichtet werden, da hier ein hoher Anteil an 1-jährigen Arten diese Funktion als „Lebendmulch“ übernimmt. Gegossen wird nur in der Anwachsphase und bei sehr langen Trockenperioden. Ab dem zweiten Jahr reduziert sich die Pflege auf einen Rückschnitt (abmähen) der Stauden im Spätwinter.
Name | Standort | Beetgröße | Bemerkung |
---|---|---|---|
Perennemix | |||
Blütenwandel | Halb- und Wechselschattig | ||
Blütensaum | Halb- und Wechselschattig | ||
Blütenschatten | Schattig, trocken | ||
Blütensteppe | sonnig | ||
Blütenwoge | sonnig | ||
Blütenschleier | sonnig | ||
Erfurter Schleier | |||
Tanz der Gräser | Trocken, durchlässig und mäßig nährstoffreich, sonnig | Ab 50m² | Strukturbildende Gräser |
Weinheimer Präriemischungen | |||
Indianersommer | Vollsonnige, trockene Freiflächen | Überwiegend halbhole Präriestauden und filigrane Gräser, leuchtende warme Farbtöne | |
Präriemorgen | Vollsonnige, trockene Freiflächen | Halbhohe Wildstauden der Prärie und niedrige Gräser, zarte und frische Pastelltöne | |
Präriesommer | Sonnig, mäßig trockener bis frischer, durchlässiger Boden | Ab 25m² | Gräser und Präriewildstauden mit Beetstaudencharakter, rosa, purpur, blau, weiß, lange Blütezeit |
Silbersommer | |||
Silbersommer | Sonnig, trockene Böden | Ab 30m² | ca. 70-100cm hoch, 30 verschiedene Arten |
Veitshöchheimer Mischungen | |||
Blütentraum | Sonnig | 10-100m² | Kräftig wachsend, beetstaudenartiger Charakter, gelb, blau, weiß |
Blütenmosaik | Offene, freie Fläche | 10-50m² | überwiegend niedrige Arten, gelb, blau |
Wädenswiler Mischung | |||
Indian Sunset | Mäßig trockener bis frischer Boden | gelb, orange, rot | |
Pink Paradise | Frische bis feuchte Böden | Rosatöne | |
Sommernachtstraum | frischer Boden | Blauviolette Blütenfarben, rotlaubige Blätter, Gräser |
Stauden als Rasenersatz
Wer sich von einem solchen „Ersatz“ exakt das gleiche Aussehen und die gleiche Nutzbarkeit erwartet, also genau den gleichen Rasen, nur mit anderen, pflegeleichteren Pflanzen, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Mit flächendeckenden, niedrigen Pflanzen gestaltete Bereiche können ähnlich wie Rasenflächen als Gegenpol zu stärker strukturierten und bunter gehaltenen Beeten wirken. Je nach Pflanzenart ist die Farbe jedoch nicht das gewohnte „grasgrün“. Meist herrschen andere Grün-Töne bis hin zu grau-grün. Einige Pflanzen haben eine gewisse Trittfestigkeit, in der Regel sind diese Bereiche jedoch nicht als Spielflächen geeignet.
Die aufwändige Rasenpflege entfällt, dafür ist aber Unkraut jäten, vor allem verstärkt in der Zeit bis sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat, angesagt. Daher ist auch eine dichte Pflanzung mit entsprechend hohem Pflanzenbedarf und entsprechenden Kosten (ca. 30€/m² für Pflanzgut) notwendig. Aus all dem ergibt sich, dass ein Einsatzschwerpunkt bei kleinen und Kleinst-Flächen liegt: So ist es sicher sinnvoller, die verbliebenen 8 m² Freifläche im kleinen Reihenhausgarten als „Duftrasen“ zu gestalten,
anstatt sich für diese wenigen m² einen Rasenmäher zu kaufen, der dann auch noch irgendwo untergebracht werden muss. Auch die Rüstzeiten sind in einem solchen Fall unverhältnismäßig hoch, so dass genauso schnell das Unkraut gejätet ist! Auch zur Unterpflanzung von Solitärpflanzen wie z.B. Hochstammrosen, im näheren Umfeld der Vogeltränke oder einer Gartenskulptur sind sie wirkungsvoll eingesetzt. Ebenso haben sie innerhalb eines Staudengartens als Gestaltungselement, z. B. als Duftweg oder Rasenbank
ihren berechtigten Platz. Ein großflächiger Einsatz von Rasenersatz-Stauden wird vor allem in Schattenlagen sinnvoll sein, in denen Gräser versagen. In diesen Fällen stellt sich nicht die Frage „Rasen oder Bodendecker“ sondern „Rindenmulch oder Bodendecker“. Große Rasenflächen wird man selten durch flächendeckende Staudenbepflanzung ersetzen, da man den Rasen durch den Einsatz entsprechend großer Geräte relativ leicht pflegen kann und umgekehrt das permanent Unkrautfreihalten sehr großer Staudenflächen schwierig ist.
- Rasenersatz
Geeignete Staudenarten
Die reichhaltige Auswahl an flächendeckenden Stauden bietet viele gestalterische Möglichkeiten. So kommen Pastelltöne vor dem gedeckteren Grün oft besser zur Geltung, durch den intensiven Duft ergibt sich ein neues Gartenerlebnis, Bienen und Schmetterlinge beleben den Garten. Die Begehbarkeit dieses Gartenbereiches kann durch Trittplatten verbessert werden. Ebenso kann man die Pflanzenauswahl, wesentlich stärker als beim Rasen, auf den Standort abstimmen. Gerade Extremstandorten wie z.B. trockene sonnige Lagen oder Schattenbereichen kann man besser gerecht werden, so dass man dadurch auch bei geringem Pflegeaufwand ansprechende Ergebnisse erzielt. Allerdings stehen zum "Gebrauchsrasen" nur sehr eingeschränkt Alternativen zur Verfügung.
Als Ersatz des Zierrasens gibt es eine Reihe von niedrigen Stauden, die man einsetzen kann. Gerade für die sonnigen bis halbschattigen Bereiche eignen sich viele Pflanzen, die sich durch ihren Duft auszeichnen und die daher für Duftrasen angeboten werden. Auch wenn sie meist als „trittfest“ oder „begehbar“ bezeichnet werden, so ist hier nur an ein gelegentliches, zum Teil barfuss begehen gedacht. Bei stärkerer Benutzung entstehen unschöne Laufstraßen. Hier sollte man z.B. für den Weg zum Kräuterbeet besser einige Trittsteine verlegen.
Die Teppich-Verbene ’Summer-Pearls’ hat über Japan den Weg zu uns gefunden und ist seit ca. 2007 hier auf dem Markt. Sie gilt als äußerst trittfest und soll sogar Fußballspielen vertragen. Allerdings wuchert sie sehr stark und es gibt noch keine Erfahrungen, ob sich hieraus Probleme ergeben! So manches hartnäckige „Unkraut“ hat seinen Siegeszug als Zierpflanze in unseren Gärten gestartet!
Auch noch relativ trittfest und altbekannt sind die Rasenkamillen. Durch Belaufen wird ihre Verzweigung sogar gefördert, doch starker Belastung wie z.B. spielende Kinder, halten sie auf Dauer nicht stand. Daher gibt es für diese Nutzung des Rasens keine zufrieden stellende Ersatzlösung.
Deutscher Name | Bot. Name | Standort | Boden | Blütenfarbe | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|
Teppich-Silberraute | Artemisia assoana | Sonne | Trocken, durchlässig, kalkliebend | Duft | |
Römische Kamille bzw. Rasenkamille | Chamaemelum nobile | Sonne bis Schatten | Mäßig trocken, sandig-humos, durchlässig | weiß | Duft |
Teppich-Poleiminze | Mentha pulegium ssp repens | Sonne bis Halbschatten | Frisch, Humos | weiß, rosa | Duft |
Korsische Minze | Mentha requienii | Sonne bis Halbschatten | violett | Duft | |
Teppich-Verbene Summer-Pearls | Phyla nodiflora | Sonne bis Halbschatten | Feucht, Humos | weiß | Duft |
Kriechendes Bohnenkraut | Saturea repanda | Sonne | Trocken, durchlässig, humos | weiß | Duft |
Garten-Thymian | Thymus vulgaris | Sonne | Trocken, sandig, durchlässig | weiß, violett, rosa, lila | Duft |
Kümmelthymian | Thymus herba-barona | Sonne | Trocken, sandig, durchlässig | weiß, violett, rosa, lila | Duft |
Lavendel-Thymian | Thymus mastichina | Sonne | Trocken, sandig, durchlässig | weiß, violett, rosa, lila | Duft |
Polsterthymian | Thymus praecox ssp. articus | Sonne | Trocken, sandig, durchlässig | weiß, violett, rosa, lila | Duft |
Feldthymian bzw. Quendel | Thymus pulegioides | Sonne | Trocken, sandig, durchlässig | weiß, violett, rosa, lila | Duft |
Sandthymian | Thymus serphyllum | Sonne | Trocken, sandig, durchlässig | weiß, violett, rosa, lila | Duft |
Steppenthymian | Thymus pannonicus | Sonne | Trocken, sandig, durchlässig | weiß, violett, rosa, lila | Duft |
Zitronenthymian | Thymus x citriodorus | Sonne | Trocken, sandig, durchlässig | weiß, violett, rosa, lila | Duft |
Haselwurz | Asarum europaeum | Frisch-feucht, lehmig-humos, kalkliebend | Langsam wachsend | ||
Waldmeister | Gallium odoratum | Schatten | Frisch, humos, kalkliebend | Weiß | Duftend |
Goldnessel | Lamium galeobdolon | Halbschatten | Gelb | Sehr wüchsig | |
Waldsauerklee | Oxalis acetosella | Frisch-feucht, humos | Weiß | Wüchsig | |
Teppich-Knöterich | Polygonum affine | Frisch-feucht, lehmig-humos | Rosa | Stark wuchernd | |
Braunelle | Brunella grandiflora | Frisch-feucht, nährstoffreich | Violett | Halbschatten | |
Golderdbeere | Waldsteinia geoides | Mäßig frisch-trocken, humos | Gelb | Keine Ausläufer |
Anlage und Pflege
Möchte man einen Duftrasen oder -weg anlegen oder eine Fläche mit Rasenersatz-Stauden bepflanzen, sind die Vorarbeiten die gleichen, wie beim Anlegen eines Staudenbeetes. Zunächst muss die Fläche völlig Unkrautfrei sein. Insbesondere Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke müssen beseitigt werden. Der Boden wird gelockert und falls nötig entsprechend den Ansprüchen der Pflanze durch reichlich Sand abgemagert oder durch humoses Material (z.B. Kompost) verbessert.
Danach wird gepflanzt. Je nach verwendeter Pflanzenart liegt der Bedarf bei ca. 10 -25 Pflanzen/m². Dabei sollte besonders bei den sich langsam entwickelnden Arten relativ dicht gepflanzt werden, damit sich die Fläche schnell schließt und den Unkrautaufwuchs unterdrückt. Wichtig ist, dass man bis dahin sorgfältig und regelmäßig die auflaufende Wildkräuter zwischen den Bodendeckern entfernt. Bei den höheren Stauden wie z.B. Waldsteinie oder Taubnessel müssen die abgestorbenen Pflanzenteile im Frühjahr vor dem Neuaustrieb entfernt werden. Da manche dieser Pflanzen sehr wüchsig sind, ist auch hier Kontrolle nötig, damit sie nicht in die Beete wuchern. Auch wenn der Wasserbedarf der Pflanzen vielfach bedeutend geringer ist als beim Rasen, müssen bei anhaltender Trockenheit doch etliche von ihnen gewässert werden. Dabei sind z.B.Teppich-Silberraute, kriechendes Bohnenkraut und Thymian, die auf trockenen Standorten vorkommen,diesbezüglich wesentlich anspruchsloser und stehen auch längere Trockenperioden durch als die Waldstauden wie z.B. die Haselwurz.
Siehe auch
Quelle
Eva Morgenstern, DLR Rheinpfalz, Gartenakademie Rheinland-Pfalz, 2010