Speierling

Aus Hortipendium
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Speierling
Sorbus domestica
Linné
Sorbus domestica FruitsLeaves BotGardBln0906a.JPG
Früchte von Sorbus domestica
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung Rosenartige
Rosales
Familie Rosengewächse
Rosaceae
Gattung Eberesche
Sorbus

Der Speierling (Sorbus domestica) gilt als einer der schönsten aber auch seltensten Bäume in Deutschland und zählt leider auch zu den vom aussterben bedrohten Kulturpflanzen. Zusammen mit seinen Verwandten Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Elsbeere (Sorbus torminalis) Mehlbeere (Sorbus aria) und der Zwergmispel (Sorbus chamaemespilus) gehört er zur Gattung der Mehlbeeren (Sorbus).

Verbreitung

Der wärmeliebende Baum verbreitete sich von 9000-8000 vor Christus von Frankreich ausgehend bis nach Südwest-Deutschland. Einzelstehend Exemplare erreichen eine Höhe von bis zu 15 m mit der typischen weitausladenden Krone. Der größte Stammdurchmesser wurde bei einem Baum im Frankfurter Raum mit 140 cm gemessen, das größte bekannte Exemplar steht mit einer imposanten Höhe von 31 m in Baden-Würrtemberg. Bekannt wurde der Speierling durch den Frankfurter Apfelwein, dem der Saft zur Verbesserung von Geschmack und Haltbarkeit zugegeben wird. Auch in der Pfalz, und hier besonders im Raum Neustadt und Meckenheim standen einst viele eindrucksvolle und landschaftsprägende Bäume in der Flur.

Leider ist der Bestand seit vielen Jahren rückläufig, denn die natürliche Verjüngung ist trotz ausreichender Samenbildung unzureichend (die Samen unterliegen einer starken Keimhemmung). In der Baumschule lässt er sich nur schwer vermehren. Folglich werden kaum noch Bäume dieser imposanten Obstart mit dem typischen Blüten und Fruchtschmuck angeboten und gepflanzt. Die birnen- oder apfelförmigen Früchte können zu Marmelade, Mus, oder Konfitüre verarbeitet werden und eignen sich darüber hinaus zur Herstellung von Destillaten und Likören. Damit der Speierling nicht vollständig aus der Landschaft verschwindet, sollten in größeren Gärten oder Streuobstwiesen wieder neue Bäume gepflanzt werden.

Steckbrief

Wuchs: wächst langsam, Kroneform rund, weit ausladende, bis 15 m hoch
Besonderheiten: typische, rissige Borke
Blüte: weißblühend, intensiv duftend
Blühzeit: Anfag – Mitte Juni
Frucht: birnen- oder apfelförmig, gelb-rote Fruchtfarbe
Standort: liebt tiefgründige, kalkhaltige Böden
Verwendung: Verarbeitung zu Marmelade, Mus, oder Konfitüre, Herstellung von Destillaten und Likören.


Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz, Werner Ollig