Holzwespen

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Holzwespen
Siricidae
Urocerus gigas5.jpg
Riesenholzwespe (Urocerus gigas)
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Ordnung Hautflügler
Hymenoptera
Unterordnung Pflanzenwespen
Symphyta
Überfamilie Siricoidea

Die Holzwespen (Siricidae) sind eine Familie in der Ordnung der Pflanzenwespen. Weltweit sind ungefähr 100 Arten und in Mitteleuropa 10 Arten bekannt.

Aussehen

Die Körpergröße dieser Insekten kann individuell sehr unterschiedlich sein und variiert zwischen mittelgroß bis sehr stattlich. Die Tiere sind meist auffallend schwarz-gelb gefärbt, wodurch sie dem ungeübten Auge durchaus den Hornissen (Vespa crabro) oder auch der Delta-Wespe (Delta unguiculatum) ähneln. Färbungsunterschiede sind zwischen den Weibchen und Männchen bekannt. Das Weibchen trägt einen kräftigen Legebohrer, der das Hinterleibsende überragt.

Die Larven der Holzwespen sind augenlos und besitzen keine Bauchfüße am Hinterleib.

Lebensweise

Die männlichen Holzwespen ernähren sich von Baumsäften, die Weibchen nehmen während ihrer kurzen Lebensdauer gar keine Nahrung auf.

Je nach Art erfolgt die Eiablage entweder in Laub- oder in Nadelgehölze in einen lebenden Bestand, in bereits gefällte Bäume, in beschädigte Bäume und in die Stubben der Bäume wodurch sie im Gartenbau schädlich werden können. Für die Eiablage sticht das Weibchen den Legebohrer senkrecht in das Holz. Da sich der Legebohrer aus einer Stechborstenrinne ("Eikanal") und zwei umliegenden Stechborsten mit gesägten Enden zusammensetzt, kann das Weibchen mit Hilfe der sich abwechselnd vorstoßenen Stechborsten einen Stichkanal in das Holz sägen. In diesen Stichkanal werden in der Regel mehrere Eier abgelegt. Pro Weibchen können mehrere hundert Eier abgelegt werden.

Die Larven nagen mit ihren gut ausgebildeten Mundwerkzeugen Gänge in das Holz der Bäume. Sie halten sich zu Anfang in den äußeren Bereichen (Peripherie) des Stammes auf und bohren sich dann in Richtung Kern und abschließend wieder zur Oberfläche.

Die Verpuppung findet dicht unter der Rinde statt. Nach dem Schlupf der Holzwespen aus der Puppenhülle nagen sich die Insekten nach außen durch ins Freie.

Die Entwicklungsdauer ist sehr unterschiedlich und kann auch innerhalb der Arten variieren. In der Regel dauert die Entwicklung drei Jahre, in seltenen Fällen nur ein Jahr. In Fällen, wo der Fraßbaum während der Entwicklung gefällt wurde, kann die Entwicklung auch bis zu 6 Jahre dauern. Die Holzwespen überwintern als Larve im Holz.

Bei verschiedenen Holzwespen sind Symbiosen mit Pilzen bekannt. In der Regel handelt es sich dabei um Arten aus der Abteilung der Basidiomyceten. Dabei schmieren die Weibchen bereits bei der Eiablage auf der Eioberfläche Oidien (Dauerkeime der Pilze) auf oder die Oidien werden in kleinen Portionen zwischen die Eier geschoben. Diese Pilze entwickeln sich in den Gängen und dienen den Larven als Nahrung.

Holzwespen haben nur wenige natürliche Feinde. Bekannte Gegenspieler sind außer den Spechten eine Reihe von Schlupfwespen (Rhyssa-Arten, Megarhyssa-Arten, Ibalia-Arten).

Unterfamilien

Es werden in der Familie der Holzwespen zwei Unterfamilien unterschieden:

  • Tremicinae (Laubholzwespen) mit der Gattung Tremex
  • Siricinae (Nadelholzwespen) mit den Gattungen Sirex, Urocerus und Xeris


Gattungen und Arten

An Nadelgehölzen

An Laubgehölzen

Quelle

W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0

Gerd Reder (2010): Siricidae, Xiphydriidae und Orussidae in Rheinland-Pfalz und Hessen. In: Fauna Flora Rheinland-Pfalz. 11. Nr. 4. Landau. Seite 1333-1375. [1] 

Faunistik. net - Siricidae

Weblinks