Rankenkrankheit der Brombeere

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Rankenkrankheit der Brombeere
Rhabdospora ruborum
(Roberge ex Desm.) Sacc., 1884
Synonyme
Septocyta ruborum
Rhapdospora Bild 32.jpg
Schadbild der Rankenkrankheit an Brombeere
Systematik
Abteilung Ascomycota
Unterabteilung Pezizomycotina
Klasse Dothideomycetes
Unterklasse Dothideomycetidae
Ordnung Capnodiales
Familie Mycosphaerellaceae
Gattung Rhabdospora
Hauptfruchtform Septoria ruborum
Nebenfruchtform Rhabdospora ruborum

Die Rankenkrankheit wird von dem Pilz Rhabdospora ruborum erregt. Als Wirtspflanze dient die Brombeere. Je nach Befallsstärke kann der Pilz das Absterben der Brombeerpflanzen verursachen.

Schadbild

Auf den Ranken erscheinen zunächst kleine, intensiv dunkelgrün gefärbte Flecken. Später werden diese durch größere, violette Flecken ersetzt. Diese sind länglich geformt und verfärben sich nach einiger Zeit braun. Die Flecken sind rötlich umrandet. Im Frühjahr bilden sich schwarze Fruchtkörper auf den Befallsstellen. Bei starkem Befall kann es zum Absterben der Ranken kommen.

Lebensweise

Der Pilz befällt nur diesjährige Ranken. Er überwintert als Myzel auf den Befallsstellen an den Ranken. Im Myzel werden schwarze, kugelförmige Pyknidien gebildet. Die Infektionen erfolgen hauptsächlich von April bis Mitte Juni. Langanhaltende Niederschläge fördern den Befall.

Bekämpfung

Um den Befall mit Rhabdospora ruborum zu vermeiden, sollten einige vorbeugende Maßnahmen getroffen werden. Zum einen sollte der Pflanzenbestand möglichst locker gehalten werden, sodass eine gute Durchlüftung möglich ist. Dies führt zum schnelleren Abtrocknen der Ranken und reduziert somit das Befallsrisiko. Es sollten regelmäßige Befallskontrollen durchgeführt werden. Infizierte Ranken sind schnellstmöglich zu entfernen. Des weiteren ist es sinnvoll, neue Seitentriebe kontinuierlich zu kürzen, damit sie maximal eine Länge von 10 - 15 cm erreichen. Auch die Sortenwahl ist entscheidend, da die Sorten unterschiedlich anfällig sind. Aus diesem Grund sind Sorten we ,Thornless Evergreen' in befallsgefährdeten Gebieten vorteilhaft.
Während der Hauptinfektionsperiode von April bis Mitte Juni ist eine chemische Bekämpfung sinnvoll. Die Pflanzenschutzmittel sollten vor Regenperioden ausgebracht werden.
Indikationszulassung

Quellen

  • Prof. Dr. Fritz Winter (2002): Lucas' Anleitung zum Obstbau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-5545-1
  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46. 
  • P.M. Kirk, P.F. Cannon, D.W. Minter and J.A. Stalpers CABI Europe - UK (Hrsg.) (2011): Ainsworth & Bisby's Dictionary Of The Fungi. 10. Auflage. CPI Group (UK) Ltd. Croydon. ISBN 978-1-84593-933-5

Weblinks