Schwarzwurzel Erwerbsanbau

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Schwarzwurzel
Scorzonera hispanica
Linné
Synonyme
Winterspargel, Spargel des kleinen Mannes
SchwarzwurzelWurzelnBundware.jpg
Schwarzwurzeln
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Asteriden
Ordnung Asternartige
Asterales
Familie Korbblütler
Asteraceae
Gattung Schwarzwurzeln
Scorzonera

Die Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) ist ein Wurzelgemüse aus der Familie der Korbblütler. Sie gilt als wohlschmeckende Gemüseart mit einem hohen ernährungsphysiologischen Wert.
Besonders beliebt ist der Verzehr der Schwarzwurzeln in Holland, Belgien und Frankreich.


Botanik

Die Schwarzwurzel ist eine ausdauernde, winterharte Pflanze. Nach der Saat im Frühjahr bildet sich zunächst, im selben Jahr, eine rosettige Pflanze mit länglichen Blättern. Diese sind schwach gezähnt und etwa 25 bis 35 cm lang. Bei den angebauten Sorten bildet eine zylindrische Hauptwurzel (dünne Rübe) die bekannte "Schwarzwurzel". Sie sind meist etwa 30-40 cm lang und 1-4 cm dick. Das helle Rübenfleisch wird von einer braunschwarzen, korkigen "Schale" umgeben. Schwarzwurzeln enthalten einen weißlichen, inulinhaltigen Saft.
Zur Markbelieferung erntet man die Schwarzwurzel etwa ab Oktober und bei frostfreien und befahrbaren Böden bis März.
Im zweiten Kulturjahr bilden die Pflanzen einen Blütenstand und Samen. Ausgelöst wir die Blütenbild und durch niedrige Temperaturen und Langtag im zweiten Jahr. Sät man die Schwarzwurzeln zu früh, kann der Kältereiz evtl. schon im ersten Anbaujahr zu einer Blütenbildung führen. Im Normalfall bilden sich die Blüten im Juni-Juli und später im Juli-Aug. die Samen.

Pflanzen Bilder

Heimat und Geschichte

Schwarzwurzel im Jahre 1883

Die Schwarzwurzel stammt aus Südwesteuropa und ist schon seit dem Altertm als Nutz- und Heilpflanze bekannt. Etwa seit dem 18. Jahrhundert ist die Schwarzwurzel in Deutschland bekannt. Schnell wurde sie so beliebt, dass sie die Haferwurzel (Tragopogon porrifolius) verdrängte.

Quellen


Schwarzwurzeln Zuchtbetriebe und Saatgutlieferanten

Für den Anbau von Schwarzwurzeln unter den unterschiedlichsten Bedingungen gibt es verschiedene Saatgutanbieter. Vor Beginn des Anbaus ist es hilfreich, alle bedeutenden Zuchtbetriebe und wichtige Saatgutanbieter kennen zu kennen. Hier eine Auswahl wichtiger Betriebe mit ihrem Saatgutangebot. (Stand Febr. 2020).


Saatgut und Keimung

Das Saatgut der Schwarzwurzel hat im Vergleich zu den meisten anderen Gemüsearten eine ganz besondere, längliche Form. Dies erschwert die maschinelle Saat.

Saatgutdaten
TKM
in Gramm
Korngröße
in mm
Ein
Gramm
Keimfähigkeit
in %
Keimtemperatur
in °C
Keimdauer
in Tage
Saatgutangebot
im Handel
Saattiefe
in cm
9 - 19 g
(12-15 g)
Länge:
12 - 17 mm
Dicke:
1 - 2 mm
52 - 110 Korn mindestens:
70%
5 - 25°C bei 5°C: 30 Tage
bei 12°C: 9 Tage
bei 20°C: 5 Tage
Normalsaatgut
Präzisionssaatgut
insektizidbehandelt
fungizidbehandelt
1 - 2 cm


Saatgutübertragbare Krankheiten
Beim Anbau von Schwarzwurzeln spielen saatgutübertragbaren Krankheiten eine eher untergeordnete Rolle. Unsere heutigen Saatproduzenten tun ja auch alles Mögliche, um krankheitsfreies Saatgut zur Verfügung zu stellen. Sollte es einmal zu einem Befall durch eine der folgenden Krankheiten kommen, sollte man auch eine Saatgutübertragung in Betracht ziehen.

  • Alternaria scorzonera (Blattflecken)
  • Phoma chrysanthemicola (Wurzel- oder Rindenkrankheit]
  • Sclerotinia sclerotiorum (Wurzelfäule)

Saatgutlagerung
Die Haltbarkeit von Schwarzwurzel-Samen ist relativ kurz. Laut Faustregel bleibt die Ausgangs-Keimfähigkeit nur 1-2 Jahre erhalten. Für eine längere Lagerung unbedingt optimale Lagerbedingungen sicher stellen. Am wichtigsten ist, dass die Samen gut getrocket sind und der Wassergehalt unter 13% liegt. Damit das so bleibt muß der Lagerraum trocken und feuchtegeschützt sein. Als Lagertemperatur gilt: Je kühler deste besser. Für eine kürzere Lagerung genügen 15 °C. Da aber auch eine Reduzierung des Sauerstoffgehaltes in der Luft vorteilhaft ist, Schwarzwurzel Saatgut am besten in der noch geschlossenen, Schutzpackung aufbewahren. Generell empfiehlt es sich Schwarzwurzel-Saatgut jedes Jahr neu einzukaufen und die längere Lagerung lieber den Saatgutfirmen überlassen. Auf jeden Fall aber vor der Saat die Keimfähigkeitsrate ermitteln oder bestätigen lassen.

Weiter Infos


Sortenwahl Schwarzwurzeln

Es gibt eine große Anzahl an Sorten, deren Eignung für die betriebseigenen Gegebenheiten zu prüfen ist. Hilfreich bei der Sortenwahl sind die verschiedenen Sorten-Versuchsergebnisse, die man online in Hortigate.de lesen oder runterladen kann.

Sorten Versuchsergebnisse
Hortigate: Schwarzwurzeln Sorten

Eine große Hilfe können auch die jährlich aktualisierten Empfehlungen der Pfälzer Gemüsebauberatung in Neustadt/Wstr. sein. Sie werden in Hortigate.de zum Online-Abruf angeboten. Für Abonnenten sind sie kostenlos, ansonsten gegen eine Gebühr, abrufbar.

Anbau- und Sortenhinweise für den Anbau in der Pfalz
Hortigate: Schwarzwurzel: Anbau- und Sortenhinweise für Rheinland-Pfalz

Die wichtigsten Sorten

  • Alpha
  • Duplex
  • Einjährige Riesen
  • Enorma
  • Gigantes
  • Hoffmann´s Schwarzer Pfahl
  • Long Black Maxima
  • Meres
  • Mirny
  • Russischer Riese
  • Schwarzer Peter
  • Verbeterde Reuzen



Nährstoffbedarf und Düngung

Düngerstreuer

Besonders auf den meist genutzten, leichten Böden ist ein guter pH-Wert, eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung und Düngung sehr wichtig.
Der pH-Wert auf Sandböden sollte etwa im Bereich von 5,8 und 6,5 liegen. Bei niedrigeren Werten unbedingt vor Kulturbeginn kalken. Zu niedrige pH-Werte können den Befall von Rhizoctonia solani fördern.
Stickstoff
In Holland empfiehlt man mit eine Nmin-Wert von 140 kg N/ha zu Kulturbeginn oder besser 100 kg N/ha im Juli und 70 kg N/ha im August zu arbeiten. Ist erfahrungsgemäß mit einer starken N-Mineralisierung während der Kulturzeit zu rechnen, sollte man diese bei der N-Düngung berücksichtigen.
Kali
Eine gute Kaliversorgung ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Schwarzwurzelanbau. Eine Kultur mit 250 dt/ha Rübenertrag benötigt rund 180 kg K2O je ha. Dabei ergibt sich eine Feldabfuhr von rund 100 kg K2O/ha.
Da Schwarzwurzelpflanzen chlorempfindlich sind, keine chlorhaltigen Düngemittel verwenden. Aber auch die Salzempfindlichkeit während der Samenkeimung beachten. Keine größeren Mengen an salzhaltigen Düngemittel zur Saatgut verabreichen.


Bodenansprüche Feldauswahl

Eigung der Bodenarten

Schwarzwurzelanbau erfolgt heute am besten in landwirtschaftlichen Betrieben mit weiter Fruchtfolge und Einsatz moderner Saattechnik sowie maschineller Rübenernte.


Feldauswahl
Eine besondere Herausforderung beim Anbau von Schwarzwurzel sind die langen, bis zu 60 cm langen schwarzen Rübenkörper. Sollen diese maschinelle geerntet werden, so geht das nur auf leichteren, tiefgründigen und gut regenverdaulich Böden. Im Anbauversuch von Bielka und Geissler 1986 gab es die bessen Erträge auf Lößboden sowie Moorböden sowie Sandigem Lehm. Wichtig ist auch eine gute Humusversorgung sowie eine etwa 40 cm tiefe Bodenlockerung, rechtzeitig vor Kulturbeginn. Die Saat selber auf vorbereitete Dämme, ähnlich wie im Möhrenanbau heute üblich, durchführen.


Fruchtfolge
Beim Anbau von Schwarzwurzeln können eine Reihe von bodenbürtigen Problemen den Anbauerfolg in Frage stellen. Es empfiehlt sich deshalb eine weite Fruchtfolge von etwa 7 Jahre. In der Fruchtfolge sollten Kulturen vermieden werden, die von gleiche Krankheiten und Schädlinge befallen werden.
.


Direktsaat ins Feld

KV-Miniair-nova, Einzelkorn Sägerät. (Kverneland)
Junger Direktsaat Bestand. (Krzysztof Ziarnek, Kenraiz)

Für den Anbau von Schwarzwurzeln hat sich die Direktsaat am Endstandort auf geeigneten Parzellen bewährt. Bei der Wahl des Saattermines beachte, dass eine zu frühe Saat zu einer vorzeitigen Blütenbildung, schon im ersten Kulturjahr, und damit zu Ertragsausfällen führen kann. Zum Saattermin sollte der Boden 10°C oder wärmer sein.

Wichtige Daten

  • Termin: März/April je nach Region und Begehbarkeit de Ackers
  • Saat: Am besten als Doppelreihe auf Dämme
  • Reihenabstand: je nach Damm-, Saat- und Erntetechnik 30-50 cm
  • Saatdichte: 1,0 bis 1,2 Millionen Samen je ha
  • Gewünschte Bestandsdichte: Frischmarkt: 50 Pfl./qm, Verarbeitungsindustrie: 70-80 Pflanzen
  • Saattiefe: 1,5 - 2,0 cm, je nach Bodenart und Feuchtigkeitsverhältnisse

Geeignete Saattechnik
Um eine hohe Schwarzwurzel Qualität zu produzieren, empfiehlt sich die pneumatische Einzelkorn Saattechnik. Diese ist auch mit den untypischen, länglichen Schwarwurzelsamen möglich. Da sich diese im Saatkasten, auf Grund ihrer Form, leicht verhaken, muß man das Verhindern. Für Fragen dazu stehen die Fachleute der Maschinenhesteller gerne beret.
Einzelkorn-Sämaschinen Anbieter:

Videos Direktsaat

Lohnbetrieb bietet Schwarzwurzelsaat an


Beregnung

Da Schwarzwurzeln bevorzugt auf leichte Böden angebaut werden, ist eine Beregnungsmöglichkeit notwendig. Besonders wichtig ist eine ausrechende Feuchtigkeit zur Sicherstellung einer optimalen Keimung. Als zweites kritisches Stadium ist die Längenstreckung der Pfalzwurzel. Damit die lang genug werden sollte der boden zu der Zeit 40-50 cm tief eine entsprechende Feuchtigkeit haben. Bei zu trockenem Boden muß deshalv rechtzeitig vor der Saat etwa 30-35 mm beregnet werden.


Krankheiten und Schädlinge

Echter Mehltau

Schwarzwurzelkulturen können von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Größere Ausfälle sind möglich.
Krankheiten

Schädlinge


Weiter Infos


Zugang zur aktuellen Planzenschutzmittel Datenbank

Link zur Indikationssuche im Gemüsebau 


Beikrautregulierung

Beispiel Restunkräuter

Die Beikrautregulierung beim Anbau von Schwarzwurzeln erfordert einen beachtlichen Zeitaufwand und kostet viel Geld. Eine große Hilfe bietet in jedem Falle die optimierte Feldhygiene sowie das "Falsche-Saatbeet". Diese beiden Verfahren sind zu ergänzen mit einer mechanischen Unkrautbekämpfung und im konventionellen Anbau durch den Einsatz von Herbiziden.

Feldhygiene

Falsches Saatbeet

Hierbei geht es um vorbeugende Maßnahmen. Dauerunkräuter möglichst schon beim ersten Auftreten ausschalten und nicht warten bis sich schon große Bestände gebildet haben. Zur Eindämmung des Samenunkräuter Drucks, diese nie Samen bilden lassen. Wird das konsequent durchgeführt, verringert sich der Unkrautdruck von Jahr zu Jahr. Nähere Infos zur Feldhygiene gibt es unter den folgenden Links.

Falsches-Saatbeet

Unvollständige Hackarbeit

Eine sofortige, große Erleichterung bei der Unkrautbekämpfung bringt das "Falsche-Saatbeet". Nähere Infos zur Anwendung gibt es unter dem folgenden Link.

Mechanische Unkrautbekämpfung

Bei direkt ins Feld gesäte DSchwarzwurzeln kann eine mechanische Unkrautbekämpfung hilfreich und sinnvoll sein.

  • Hilfreich ist es, den Reihenabstand der vorhandenen Hacktechnik anzupassen
  • Lieber in den Reihen enger säen bzw. pflanzen und dafür weitere Reihenabstände wählen
  • Je jünger die Unkräuter, desto leichter die mechanische Bekämpfung
  • In niederschlagsarmen Regionen und auf leichteren Böden ist die mechanische Unkrautbekämpfung am ehesten erfolgreich

Herbizideinsatz

Herbizid Effekt Unkraut

In konventionell arbeitenden Betrieben ist der Einsatz bzw. die Nutzung von Herbiziden üblich. Um damit langfristig erfolgreich arbeiten zu können, sind die Zulassungsbedingungen zu beachten und ein ist sachgerechte Anwendung nötig. Dazu gehört auch eine Begrenzung der Anwendungen innerhalb einer Fruchtfolge, um so die Selektion von nicht erfassten Unkrautarten zu verhindern. Nähere Infos zu Herbiziden und deren Einsatz gibt es unter den folgenden Links.

Link zur Indikationssuche im Gemüsebau 

Weitere Infos


Schwarzwurzel Ernte

Erntefähiger Bestand

Schwarzwurzeln werden etwa von Oktober bis April geerntet. Da die Wurzel sehr frosthart sind ist eine Überwinterung im Feld Standard. Die übliche maschinelle Ernte ist also nur noch abhängig von der Befahrbarkeit des Feldes. Um eine kontinuierliche Marktbelieferung sicherzustellen wird man jedoch auch auf Vorrat ernten und entsprechende Lagereinrichungen bereit stellen.
Falls zu Beginn der Erntesaison das Laub noch nicht abgestorben ist muß es mit enstprechender Schägel- oder Schneidetechnik entfernt werden.


Erträge
Übliche Eräge sind 250 -300 dt / ha


Erntetechnik.

  • Für den Kleinanbau sind Beet-Hebeschare hilfreich.
  • Für größere Flächen empfehlen sich Beet-Siebkettenroder
  • Beim Großanbau sind heute Vollernter verschiedener Hersteller üblich.



Videos zu Ernte


Schwarzwurzel Marktaufbereitung und Marktangebot

Frischware in Poolkiste

Nach der Rodung auf dem Feld gehen die Schwarzwurzeln zur Marktaufbereitung für den Frischmarkt oder in die Verarbeitungindustrie.
Bei der Frischmarktversorgung mit Schwarzwurzel ist zu bedenken, dass die Wurzeln sehr welkeempfindlich sind und somit durch Austrockung an Frische und Qualität verlieren. Aus disem Grunde findet man Markt meist ungewaschene Schwarzwurzeln. In dem Zustand welken sie weniger schnell. Als zusätzlichen Verdunstungsschutz nutzen verschieden Anbieter eine entsprechende Papier- oder Folieneinlage, in den Pool- bzw Holzkisten bzw. Kartons.


Frischmarktangebot
Hier werden die Schwarzwurzeln wie folgt angeboten.

  • ungewaschen in Bündel, Kisten oder Beutel
  • gewaschen in Kisten oder Beutel
  • geschält


Bilder Frischmarktangebot


Angebot konservierter Schwarzwurzeln

Haltbar im Glas

Hier stehen die Schwarzwurzeln im Glas sowie in Dosen im Vordergrund. Es gibt aber auch tiefgefrorene Schwarzwurzeln.

Konservierungsmöglichkeiten

  • im Glas
  • in Dosen
  • tiefgefroren


Für den Wasch- und Schälvorgang stehen heute leistungsfähige Maschinen zur Verfügung.
Zwei bekannter Maschinenhersteller sind:


Bilder von konservierten Schwarzwurzeln


Anbieter konservierter Schwarzwurzeln


Schwarzwurzel Anbauer

Behr AG Gemüsearten in Seevetal /D

Julian de Prins in Leest / Belgien

Quergfelder in Nürnberg-Buch / D

Uhrbach Gemüsinis in Winsen Luhe /D

Zimmermann, Karl in Frankenthal/Pfalz / D

  • Anbau mit Verkauf über den Pfalzmarkt


Erzeugerorganisationen mit Schwarzwurzel Angebot

BelOrta in St-Katelijne-Waver / Belgien

Fresh Park, fruit & vegetables in Venlo / NL

Landgard in Straelen-Herongen / D

Mecklenburger Ernte in Wittenburg / D

Pfalzmarkt in Mutterstadt / D

REO-Veiling in Roeselare / Belgien


Wert als Nahrungsmittel

Der Verzehr von Schwarzwurzeln kann einen wertvollen Betrag zur gesunden Ernährung des Menschen leisten. Im "Kursbuch gesunde Ernährung" von Ingeborg Münzig-Ruef heißt es:
"Die Schwarzwurzel ist heute leider etwas verkannt; denn sie zählt zu unseren wertvollsten Gemüsen. Neben den Vitaminen A, B1-B3, C und E enthält die Schwarzwurzel sehr viel Kalim, Magnesium, auch Calcium und Phosphor und reichlich Eisen, dazu Glycoside, Asparagin und den wirkstoff Allantoin, der heute in vielen Salben verarbeitet wird, weil er die Zellerneuerung beschleunigt, desinfiziert und die Wundheilung fördert. Und im dicken weißen Milchsaft stecken wieder reichlich Bitterstoffe und Inulin. Dieses macht die Schwarwurzel zur Speise für Diabetiker."
Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ und die „Deutsche Krebsgesellschaft“ empfehlen im Rahmen der Kampagne „5 am Tag“, fünf Mal am Tag eine Portion Obst und Gemüse zu essen.
Einen umfassenden Überblick über die gesundheitliche Wirkungen von Gemüse findet man über die Internetseite „Gemüse-ist-mehr als eine Nahrungsmittel“. Hier werden Forschungsergebnisse aus der ganzen Welt in knapper, gut lesbarer Form aufgelistet und die vorbeugende Wirkung von Gemüse auf viele, meist chronische Erkrankungen dargelegt.


Schwarzwurzeln in der Küche

Schwarzwurzeln sind ein leckeres und gesundheitsförderndes Gemüse. Am Frischmarkt gibt es sie etwa von Oktober bis März. In konservierter Form, z.B. als Nasskonserve, kann man sie das ganze Jahr über kaufen.
In der Küche die eingekauften, frische Wurzeln waschen und dann mit einem Gemüseschäler schälen. Damit die cremigfarbigen Wurzeln nicht braun anlaufen, gleich in Wasser legen. Wer den beim Schälen austretende Michsaft nicht mag benutzt beim Schälen Handschuhe. Die geschälten Schwarzwurzeln kochen und dann als Suppe oder Gemüse zubereiten.

Rezepte

Videos


Flächen- und Produktionsmengen-Entwicklung

Die wichtigsten Schwarzwurzelproduzenten in Europa sind Belgien, Holland und Frankreich. In Deutschland spielt der Anbau eine geringere Rolle. Die angebauten Flächen werden vom Statistischen Bundesamt nicht erfaßt.

Schwarzwurzel: Anbauflächen-Entwicklung in ha
Jahr Belgien Niederlande Frankreich Summe
1975   4.600 120       1.427 6.147
1980   2.950 450       929 4.329
1985   2.500 792       780 4.072
1989   1.980 1.735       900 4.615
1990   1.358      
2001   1.240      
2005   867      
2010   1.060      
2018   744      


Schwarzwurzel: Produktions-Mengenentwicklung in Tonnen
Jahr Belgien Niederlande Frankreich Summe
1975   69.000 1.800       21.300 92.100
1980   44.300 6.700       14.600 65.600
1985   45.000 18.800       11.100 74.900
1989   29.700 39.300       12.400 81.400
2001   22.000      
2005   17.000      
2010   22.000      
2018   16.400      

Quelle: Belgien: VCTV, NL: CBS, Frankreich: Euro Stat


Samenzucht

Die Vermehrung von Schwarzwurzeln erfolgt durch Samen. Die frostharten Pflanzen erhalten im Winter den Impuls zur Blüten- und Samenbildung im Folgejahr.



Bilderserien zur Schwarzwurzel


Siehe auch in Hortipendium

Internationale Bezeichnung

20px Deutsch Schwarzwurzel
Flag of the United Kingdom (3-5).svg Englisch scorzonera, black salsify
Flag of Bulgaria.png Bulgarisch ceren koren
Flag of China.png Chinesisch (Mandarin) ya-ts´ung
Flag of Denmark (WFB 2004).gif Dänisch scorzoner
Flag of France.png Französisch salsifis noir, scorsonére
Flag of Italy (1946–2003).png Italienisch scorzonera negro
Japan flag - variant.png Japanisch kikugobo
Flag of the Netherlands.svg Niederländisch schorseneer
Flag of Norway.svg Norwegisch skorsonerrot
Flag of Poland.svg Polnisch wezymord czarny korzen
Flag of Portugal.svg Portugisisch escorcioneira
Flag of Romania.svg Rumänisch scortionera
Flag of Russia.svg Russisch cernyi koren, Скорцонер, козелец испанский
Flag of Sweden.svg Schwedisch svartrot
Flag of Slovakia.svg Slowakisch crni koren
Flag of Spain.svg Spanisch salsifi negro, escorzonera
Flag of Turkey.svg Türkisch tekesakali, siyah
Flag of Hungary.svg Ungarisch feketegyökér


Quellen offline

  • Georg Vogel (1996): Handbuch des speziellen Gemüsebaus. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5285-1
  • Ingeborg Münzing-Ruef (2004): Kursbuch gesunde Ernährung. Zabert Sandmann. Neustadt am Rübenberge. 
  • Schlaghecken Josef, Gerhard Engl, Achim Maync, Joachim Ziegler (10/2002): Neustadter Hefte - Anbau und Sortenhinweise für den Gemüsebau 2003/2004. DRL Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 
  • Josef Schlaghecken (2017): Rund um das Saatgut: Schwarzwurzel. In: Zeitschrift "Gemüse". 53. Nr. 12. Seite 35-36. 


Quellen online