Schmetterlinge
Schmetterlinge | |
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Lepidoptera | |
Poster von sechs Familien
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Systematik | |
Klasse | Insekten Insecta |
Unterklasse | Ectognatha |
Ordnung | Schmetterlinge Lepidoptera |
In der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera) sind weltweit über 150.000 Arten bekannt, davon leben über 3.000 Arten in Mitteleuropa.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Schmetterlinge besitzen auf ihren oft auffallend großflächigen Flügeln ein dichtes Schuppenkleid. Die oft sehr bunten Schuppen bilden zum Teil ein ornamentales Muster, das der Geschlechterfindung oder der Tarnung dient. Dabei sind die Einzelschuppen jeweils einfarbig. Die Einfärbung entsteht durch eingelagerte Pigmente.
Flugverhalten
Die Fähigkeit und die Neigung zum Fliegen variiert zwischen den Familien. Es sind rasante Flieger wie die Schwärmer bekannt, flatternde Flieger wie die Tagfalter und rudernde Flieger bei manchen Kleinschmetterlingen. Der Flug der Schmetterlinge setzt bei Wind oftmals aus. Bei vielen Arten ist ein Aufheizen vor dem Start durch Muskelzittern zu beobachten.
Lebensweise
Schmetterlinge gehören zu den holometabolen Insekten, d.h. sie durchleben während ihrer Entwicklung eine vollkommene Verwandlung. Nach der Tagesakitivtät sind zwei Hauptgruppen Tagflieger und Dämmerungs- und Nachtflieger ("Motten") unterscheidbar. Viele Arten nehmen Nektar auf, nicht selten auch Flüssigkeiten an feuchten Sand und an flachen, oft jauchigen Pfützen.
Unterordnungen
Bei den Schmetterlingen werden die Familien in zwei Unterordnung eingeteilt.
Die Unterordnung Zeugloptera ist in ihrer Stellung umstritten und wird daher von manchen Forschern ganz aus der Ordnung der Lepidoptera herausgenommen und als eigene Ordnung angesehen. Sie werden auch als ursprüngliche Schmetterlinge bezeichnet. Die Insekten dieser Unterordnung besitzen kauend-beißende Mundwerkzeuge. In dieser Unterordnung wird die Familie der Urmotten (Micropterigidae) geführt.
Daneben gibt es noch die Unterordnung Glossata. Sie ist eine Schwestergruppe der Zeugloptera. In dieser Unterordnung befinden sich die meisten Schmetterlingsfamilien. Die Galeae, die Familien der Glossata, tragen als Falter keine kauend-beißenden Mundwerkzeuge sondern bilden einen Saugrüssel. Alle Falter dieser Unterordnung sind Saftsauger. Die Larven (Raupen) dieser Familien treten teilweise als Schädlinge im Gartenbau in Erscheinung (z.B. der Apfelwickler (Obstmade), die Kohlweißlinge oder die Kohleule).
Familien und Überfamilien
In der Ordnung der Schmetterlinge existieren viele Familien, die sich zum Teil stark in ihrem Erscheinungsbild unterscheiden. Am auffälligsten gefärbt und von ansehnlicher Größe sind die Familien in der Überfamilie der Tagfalter (Papilionoidea). Im Gegensatz dazu gibt es viele Schmetterlinge, die eher unscheinbar sind, wie bespielsweise die Motten.
- Asselspinner oder Mottenspinner (Limacodidae ) (Zygaenoidea)
- Augenspinner oder Pfauenspinner (Saturniidae) (Bombycoidea)
- Bärenspinner (Arctiidae ) (Noctuoidea)
- Bläulinge und Zipfelfalter (Lycaenidae ) (Papilionoidea = "Tagfalter")
- Bohrmotten (Ochsenheimeriidae oder Ypsolophidae) (Yponomeutoidea)
- Dickköpfe (Hesperiidae ) (Hesperioidea)
- Echte Motten (Tineidae) (Tineoidea)
- Edelfalter (Nymphalidae) (Papilionoidea = "Tagfalter")
- Erzglanzmotten (Heliozelidae ) (Incurvarioidea)
- Eulenfalter oder Eulen (Noctuidae) (Noctuoidea)
- Eulenspinner oder Wollrückenspinner (Thyatiridae) (Drepanoidea)
- Falsche Schleiermotten (Acrolepiidae ) (Yponomeutoidea)
- Faulholzmotten (Oecophoridae) (Gelechioidea)
- Federmotten oder Geistchen (Alucitidae ) (Alucitoidea)
- Federmotten oder Geistchen (Pterophoridae) (Pterophoroidea)
- Fensterschwärmer (Thyrididae) (Thyridoidea)
- Fransenmotten (Cosmoperigidae) (Gelechioidea)
- Fransenmotten ( Momphidae) (Gelechioidea)
- Frühlingsspiner oder Birkenspinner (Endromididae ) (Bombycoidea)
- Gespinstmotten (Yponomeutidae) (Yponomeutoidea)
- Glasflügler (Sesiidae oder Aegeriidae) (Sesioidea)
- Glucke oder Wollraupenspinner (Lasiocampidae ) (Bombycoidea)
- Grasminiermotten (Elachistidae) (Gelechioidea)
- Herbstspinner (Lemoniidae ) (Bombycoidea)
- Holzbohrer (Cossidae ) (Cossoidea)
- Langhorn-Blattminiermotten (Lyonetiidae) (Yponomeutoidea)
- Langhornmotten (Adelidae ) (Incurvarioidea)
- Mottenspinner (Heterogynidae ) (Zygaenoidea)
- Miniermotten oder Blatttütenmotten (Gracillariidae ) (Gracillarioidea)
- Miniersackmotten (Incurvariidae ) (Incurvarioidea)
- Motten (Epermeniidae ) (Epermenioidea)
- Palmgeistchen (Agonoxenidae) (Gelechioidea)
- Palpenmotten (Gelechiidae) (Gelechioidea)
- Ritterfalter oder Ritter (Papilionidae) (Papilionoidea = "Tagfalter")
- Rundstirnmotten (Glyphipterigidae ) (Yponomeutoidea)
- Sackmotten oder Sackträgermotten, Futteralmotten (Coleophoridae) (Gelechioidea)
- Sackträger ( Psychidae) (Tineoidea)
- Saftschlürfermotten oder Schneckenmotten (Phyllocnistidae) (Gracillarioidea)
- Schabenmotten (Plutellidae) (Yponomeutoidea)
- Scheckenfalter oder Würfelfalter (Riodinidae,Nemeobiidae oder Erycinidae) (Papilionoidea = "Tagfalter")
- Schopfstirnmotten (Tischeriidae) (Tischerioidea)
- Schwärmer (Sphingidae) (Bombycoidea)
- Seidenspinner (Bombycidae ) (Bombycoidea)
- Sichelflügler (Drepanidae ) (Drepanoidea)
- Sonnenmotten (Heliodinidae ) (Yponomeutoidea)
- Spanner (Geometridae ) (Geometridea)
- Trugmotten (Eriocraniidae ) ( Eriocranioidea)
- Weißlinge (Pieridae) (Papilionoidea = "Tagfalter")
- Wickler (Tortricidae) (Tortricoidea )
- Widderbären oder Fleckenschwärmerchen (Syntomidae) (Noctuoidea)
- Widderchen oder Blutströpfchen (Zygaenidae) (Zygaenoidea)
- Wippmotten (Douglasiidae ) (Gracillarioidea)
- Wollspinner oder Trägspinner, Schadspinner (Lymantriidae ) (Noctuoidea)
- Wurzelbohrer (Hepialidae ) (Hepialoidea)
- Zahnspinner (Notodontidae) (Noctuoidea)
- Ziermotten (Scythrididae) (Gelechioidea)
- Zünsler (Pyralidae) (Pyraloidea)
- Zwergmotten ( Nepticulidae) (Nepticulidea)
Quelle
W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0
H. Bellmann (1999): Der neue Kosmos-Insektenführer. Kosmos. Stuttgart. ISBN 3-440-07682-2
D. V. Alford (1997): Farbatlas der Schädlingean Zierpflanzen. Ferdinand Enke Verlag. Stuttgart. ISBN 3-432-27841-1