Süßkirschen
Süßkirschen | |
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Prunus avium | |
Linné, 1755 | |
Synonyme | |
Vogel-Kirsche | |
![]() Sükirschensorte 'Grace Star'
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Systematik | |
Klasse | Bedecktsamer Magnoliopsida |
Gruppe | Eudikotyledonen |
Kerneudikotyledonen | |
Rosiden | |
Eurosiden I | |
Ordnung | Rosenartige Rosales |
Familie | Rosengewächse Rosaceae |
Gattung | Kirsche Prunus |
Die Süßkirsche (Prunus avium) ist ein Obstgehölz (Steinobst), eine Süßkirschenunterlage und kann ebenfalls ein Ziergehölz sein. Wie Aprikosen, Pfirsiche und Pflaumen gehört sie der Gattung Prunus an. Süßkirschen als Steinobst werden hinsichtlich ihres Verwendungszweckes in Tafelkirschen für die Direktvermarkung, Brennkirschen und Konservenkirschen unterschieden. Auch die Fruchtform und die Fruchfestigkeit lässt eine Unterteilung in Herzkirschen (weiches Fruchtfleisch) und Knorpelkirschen (festes Fruchtfleisch) zu. Und zu Letzt ist noch eine Unterteilung der Fruchtfarbe möglich. Es gibt dunkelrote Sorten, gelbe Sorten, schwarze Sorten und "bunte" Sorten (rote Deckfarbe auf gelber Grundfarbe) (siehe dazu Süßkirschensorten).
Inhaltsverzeichnis
Anbau und Sorten
Nur etwa zwei Drittel der in Deutschland erwerbsmäßig angebauten Sorten sind Tafelkirschen, der Rest ist für die Brennerei und die Konservenindustrie bestimmt. Regionale Anbauschwerpunkte liegen in Baden (vorwiegend Brenn- und Verarbeitungskirschen), Franken, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen und im Alten Land an der Niederelbe. Der Absatz von Verwertungskirschen wird zunehmend erschwert durch den Rückgang an Verarbeitern und die Importe von Destillaten aus Osteuropa zu Niedrigpreisen. Für dunkle Konservenkirschen besteht ein kleiner, durchaus interessanter Markt, wenn die Qualität stimmt. Auf dem Frischmarkt sind hellfrüchtige und schwarze Süßkirschen fast völlig verschwunden.
Siehe dazu
Süßkirschenernte
Eine Anleitung, wie Kirschen richtig, schonend und arbeitseffizient gepflückt werden, finden Sie in folgendem Video des DLR Rheinpfalz (auf YouTube finden Sie diese Anleitung auch auf polnisch und englisch).
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Prunus avium als Unterlage
Prunus avium ist eine starkwachsende Süßkirschenunterlage mit einer Referenzwuchstärke von 100%. Zu ihren generellen Eigenschaften zählen folgende Punkte: Leichte Anzucht, guter Stammbildner, mit allen Süß- und Sauerkirschensorten verträglich, Großfrüchtigkeit, Nachbauprobleme.
Von Prunus avium gibt es 4 Hauptklone:
- Limburger Vogelkirsche ist ein generativ vermehrte geradschäftige Standardunterlage.
- Alkavo wird generativ vermehrt und wird in Ostdeutschland positiv bewertet, da sie tendenziell etwas schwächerwüchsiger ist als der Vogelkirschen-Standard und sehr gleichmäßig sein soll.
- Hüttners Hochzucht 170 x 53 wird generativ vermehrt und ist die stärkste P. avium-Unterlage. Sie bringt sehr gesunde und leistungsfähige Bestände hervor, wobei sie hauptsächlich in Norddeutschland verbreitet ist.
- F 12-1 ist ein englischer Klon der vegetativ vermehrt wird. Im Wachstum ist diese Mutante etwas schwächer als die übrigen Prunus avium-Unterlagen. Sie bildet Wurzelschosser und hat unter Grenzbedingungen eine schlechtere Verträglichkeit mit den Sorten und eine schlechtere Produktivität. Nachteilig ist die hohe Anfälligkeit gegen Wurzelkropf (Agrobacterium tumefaciens). Besonders wegen der leichten Vermehrbarkeit ist diese Unterlage noch von Bedeutung.
Quelle
- Werner Ollig und Eva Morgenstern, Gartenakademie Rheinland-Pfalz
- Prof. Dr. Fritz Winter (2002): Lucas' Anleitung zum Obstbau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-5545-1
- Martin Balmer, Jürgen Lorenz (2010): Intensivierung im Tafelkirschenanbau. DLR Rheinpfalz, Kompetenzzentrum Gartenbau. Rheinbach.