Rosenkohl Pflanzenschutz

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Krankheiten und Schädlinge an Rosenkohl)
Vorbeugen ist besser als heilen.jpg

Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera) ist eine Gemüseart, die im Herbst und den ganzen Winter über beerntet wird. Beim Anbau können verschiedene Krankheiten und Schädlinge insbesondere die Röschen Qualität verschlechtern aber auch zu Ertragsverlusten führen.

Inhaltsverzeichnis

Vorbeugender Pflanzenschutz schon bei der Rosenkohl Anbauplanung

Kein Rosenkohl nach Kohl. (Josef Schlaghecken)

Hilfe für den Bio-Anbau sowie dem IP-Anbau (Integrierte Produktion)

  • Rosenkohl liebt mittelschwere bis schwerere Böden.
  • Vorteilhaft sind auch Lößböden.
  • Kein Anbau auf Böden mit einer stärkeren Bodenverdichtung.
  • Möglichst keine Parzellen mit größeren Bodensenken in denen bei stärkeren Niederschlägen Wasser stehen bleibt.
  • Die Böden vor Anbaubeginn auf ihre Nährstoffversorgung, P, K, Mg, B. usw. kontrollieren und optimieren.
  • Rosenkohl Anbau am besten auf Böden mit einem höheren pH-Wert.
  • Zur optimalen N-Versorgung bei der N-Düngung die Nmin-Vorräte und die N-Nachlieferung des Bodens berücksichtigen.
  • Kein Anbau auf Parzellen mit stärkerem Wurzelunkraut Vorkommen.
  • Unkrautarme Parzellen wählen und Falsche Saatbeet Technik nutzen.
  • Weitere Informationen dazu gibt es in den Hauptartikeln ...
  • Rosenkohl Erwerbsanbau

Die Möglichkeiten des Einsatzes an Pflanzenschutzmitteln schon vor dem Anbau prüfen!

Fruchtwechsel optimieren

Grundsätzlich haben sehr eng verwandte Gemüsearten gleiche Krankheiten und Schädlinge. So ist es auch bei der hier behandelten Gemüseart, dem Rosenkohl, der zu der großen Pflanzenfamilie der Kreuzblütler (Brassicaceae) gehört. Einige ihrer Schaderreger sind bodenbürtig, das heißt, sie überdauern im Boden. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, innerhalb der Fruchtfolge möglichst weniger als 20% Arten aus der gleichen Pflanzenfamilie anzubauen. Auf jeden Fall, wenn irgend möglich, so eng verwandte Pflanzenarten nie nacheinander anbauen. Im Folgenden die wichtigsten Arten der Familie der Brassicaceae.

Quellen

Der Sortenwahl große Bedeutung beimessen

  • Die Sortenwahl beim Anbau von Rosenkohl hat einen großen Einfluss auf den Anbauerfolg.
  • Durch eine gute Sortenwahl kann in vielen Fällen der Einsatz von Pflanzenschutzmittel reduziert werden.

Quellen

Konsequente Feldhygiene

  • Keine aktuellen (bodenbürtigen) Krankheiten mit dem Maschinenpark, Kompost, Saatgut usw. in die Felder bringen.
  • Bestandsreste nach Ernteende sobald möglich einarbeiten und zur Verrottung bringen.
  • Insbesondere die Verrottung der Rosenkohl Strünke nach der Ernte ist zu befördern.

Quellen

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Nichtparasitäre Ursachen

An Rosenkohl Bestände und Rosenkohl Röschen im Lager können nichtparasitäre Probleme auftreten, die zu einem Gesamtausfall führen können.
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Ethylen Schaden bei der Röschen Lagerung

Totalschaden an Rosenkohl Röschen (links) durch Äthylen (Weichmann, TU Weihenstephan)

Bei einer falschen Lagerung können Rosenkohl Röschen sehr schnell Schaden nehmen und unverkäuflich werden.

Schadbild und Beschreibung

  • Befinden sich im Lagerraum Äthylen Gase, so werden die Rosenkohl Röschen in wenigen Tagen geschädigt.
  • Es kommt zu einer vorschnellen Vergilbung der grünen Röschen Blättchen.
  • Die Rosenkohl Röschen werden bald unverkäuflich.
  • Bei starker Schädigung wird die Rosenkohl Röschen ungenießbar.
  • Sekundär kommt es oft zu einem Pilzbefall.

Vorbeugemaßnahmen

  • Lageräume müssen absolut frei von Äthylen sein.
  • Es gibt Messgeräte zur Überprüfung etwa vorhandener Äthylen Gase.
  • Keine Lagerung zusammen mit Äthylen bildenden Produkten wie z.B. Äpfel.
  • Bei Bedarf früher auslagern.

Quellen

Aktuelle Forschungsberichte im Internet suchen

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Hagelschaden

Hagel Schaden an Kohl Blätter. (Gerald Holmes, Strawberry Center, Cal Poly San Luis Obispo)

Hagel kann schnell ganze Rosenkohl Bestände vernichten.

Schadbild und Beschreibung

  • Die Häufigkeit von Hagel Vorkommen ist regional recht unterschiedlich.
  • Bei einem leichten Hagelschaden zeigen sich kleine, punktuelle oder längliche Blattaufhellungen.
  • Ein leichter Hagelschaden zeigt sich meist nur an den äußeren Blättern.
  • Bei einem stärkeren Hagelschlag werden die Blätter und evtl. auch die Röschen beschädigt.
  • Nach einem Hagelschlag besteht ein erhöhtes Befalls Risiko für bakterielle und pilzliche Krankheiten.
  • Für arrondierten Betriebe besteht ein erhöhtes Risiko, dass der gesamte Rosenkohl Bestand ausfällt.
  • Lieferungsabsprachen können durch solche Totalausfälle nicht mehr eingehalten werden.
  • Vor dem Anbau von Rosenkohl die regionale Hagelhäufigkeit ermitteln.
  • Im Rahmen der Klimaveränderung ist mit extremeren Wetterereignissen zu rechnen.

Vorbeugung

  • Beim satzweisen Anbau nicht alle Sätze in eine Gemarkung anbauen.
  • Abschluss einer Hagelversicherung in Betracht ziehen.

Quellen

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Herbizidschäden

Sencor Schaden an Kohlpflanze. (J.Kreiselmaier)

Rosenkohl Pflanzen sind empfindlich bezüglich einer falschen Herbizid Anwendung bzw. einer Herbizid Abdrift.

Ursachen

  • Abdrift eines Herbizides vom Nachbarfeld.
  • Überdosierung bei einer Herbizid Spritzung.
  • Falsches Stadium der Kohlpflanzen.

Schadbilder

  • Die Schadbilder sind sehr unterschiedlich.
  • Jeder Herbizid-Wirkstoff verursacht spezielle Schadbilder.
  • Bei einer Abdrift bilden sich meist nur leichte Schäden.
  • Einen Abdrift Schaden erkennt man unter anderem an dem Gradienten der Schadsymptome.

Vermeidungsstrategien

  • Zugelassene Herbizide in der vorgesehenen Menge ausbringen.
  • Keine Herbizid Ausbringung bei Abdrift verursachende Wind.
  • Sicherheitsabstand zu empfindlichen Kulturen einhalten.

Quellen

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Kälteschäden im Bestand

Totalausfall durch Frost am Beispiel einer nicht ausreichend frostharten Winterwirsing Sorte. (J.Schlaghecken)

Beim Anbau von Rosenkohl besteht, insbesondere bei sehr frühe Pflanzungen, etwa im April/Mai, ein gewisses Frostrisiko. Aber auch Erntereife Bestände im Winter, können bei extremen Frösten leiden. In den extrem kalten Wintern 1962/63 und 1978/79 kam es teilweise zu Totalausfällen.

Frühjahrsfröste: Schadbild und Beschreibung

  • Nicht abgehärtete Kohlpflanzen erfrieren schon bei wenigen Minusgraden.
  • Das Blattgrün verschwindet und Pflanzenteile werden weißlich-grau.
  • Bei schon gut eingewachsenen Pflanzen und einem stärkeren Frost können die Blätter verkrüppeln.
  • Vor allem an den Blattunterseiten reißt evtl. an vielen Stellen die Kutikula auf.
  • Bei nicht abgehärteten Pflanzen können Spätfroste von minus 5°C Rosenkohlpflanzen zerstören.

Überwinterungsschäden durch starke Fröste

  • Auch erntereife Rosenkohl Bestände können bei extremen Kahlfrösten Schaden erleiden.
  • Leichte Frostschäden zeigen sich durch Blattvergilbungen.
  • Bei extrem stärkeren Frösten erfrieren auch die Röschen.
  • Geköpfte Rosenkohl Pflanzen sind weniger frosthart wie nicht geköpfte.
  • Großen Einfluss auf einen eventuellen Schaden hat auch die Dauer des Frostes.
  • Die Sorten haben eine unterschiedliche Frosthärte.
  • Im Rahmen der Klimaveränderung ist mit extremeren Kälteeinbrüchen zu rechnen.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Pflanzung nur, wenn die langfristige Wettervorhersage keinen Frost meldet.
  • Nur gut abgehärtete Pflanzen verwenden.
  • Sehr frühe Pflanzungen zum Frostschutz mit Vlies bedecken.
  • Beim sehr frühen Rosenkohl Pflanzungen, je nach Region, schoßfestere Sorten wählen.
  • Nicht frostharte Rosenkohl Sorten vor Beginn eines Starkfrostes im Winter ernten.
  • Erntefertig Rosenkohl Strünke mit ihren Röschen lassen sich auch als Ganzes recht gut lagern.

Quellen

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Nährstoffmangel und -Überversorgung

Schaden nach zu viel Kalkstickstoff. (J.Kreiselmaier)

Beim Anbau von Rosenkohl kann ein Nährstoffmangel oder auch eine Nährstoff Überversorgung zu Schäden führen.

Schadbild und Beschreibung

  • Rosenkohl gehören zur Familie der Kreuzblütlergewächse (Brassicaceae) und hat ganz besondere Ansprüche.
  • Auf eine ausstreichende Schwefelversorgung ist besonderen Wert zu legen.
  • Rosenkohl Pflanzen haben einen relativ hohen Borbedarf.
  • Bei einen Nährstoffmangel kommt es an den Pflanzen zu gut sichtbaren Schadymptome.
  • Bei einem stärkeren Nährstoff-Mangel ergeben sich Ertrags- und Qualitätseinbußen.
  • Bei Nutzung von Bodenanalysen und den Bedarfszahlen kommt es heutzutage kaum noch zu Mangelerscheinungen.
  • Bei einer N-Überdüngung leidet die Standfestigkeit der Rosenkohlpflanzen.
  • Bei zu großen Düngergaben vor- oder zur Saat oder Pflanzung kann es zu Schäden kommen.
  • Chlorhaltige Düngemittel wie Kaliumchlorid sollten in besondere Vorsicht verabreicht werden
  • Vorsicht beim Einsatz von Kalkstickstoff. Es kommt schnell zu Verbrennungen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Überprüfung der Boden Nährstoffversorgung etwa alle drei Jahre.
  • Kein Anbau nach Kulturen mit sehr hohen Mengen an Ernterückständen.
  • Vor jeder Rosenkohl Kultur eine Nmin-Bodenuntersuchung durchführen.

Quellen

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Überreife Röschen / Röschen Mängel

Überständiger Rosenkohl. (Emmanuel Revah

Rosenkohl Röschen müssen zur Erntezeit kerngesund sein. Ein Putzen der einzelnen Röschen ist kaum möglich. Auch müssen sie termingerecht geerntet werden, da sie ansonsten überständig werden.

Schadbild und Beschreibung

  • Insbesondere bei Absatzproblemen können Rosenkohlbestände überständig werden.
  • Die reifen Röschen an den Pflanzen werden unansehnlich.
  • Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko eines Bakterien- oder Pilzbefalls.

Vorbeugung

  • Rechtzeitig ernten.
  • Satzweiser Anbau.
  • Sorten mit unterschiedlicher Kulturdauer anbauen.
  • Vorteile einer Erntevorhersage nutzen.
  • Frühzeitige Absprache mit dem Abnehmer der Ware.
  • Sorten mit einen großen Erntefenster anbauen.
  • Übermäßiges N-Angebot zu Kulturernte vermeiden.

Quellen

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Wasserschaden

Wasserschaden im Kohlacker. (J.Schlaghecken)

Beim Anbau von Rosenkohl auf Parzellen mit Bodensenken kann es insbesondere durch Starkniederschlägen zu erheblichen Schäden und sogar zu einem Totalausfall kommen.

Schadbild und Beschreibung

  • Starkregen wird schnell zum Problem bei vorhandenen Bodensenken oder auch bei 'Bodenverdichtungen.
  • Es kommt zu Wachstum Stockungen und Ausfällen durch Übernässung, Bodenverschlämmung und Sauerstoffmangel im Boden.
  • Durch die Nährstoffverlagerungen entsteht schnell ein Stickstoffmangel mit nachfolgender Blattvergilbungen.
  • Insbesondere auf leichten Böden kann ein Starkregen Stickstoffdünger auswaschen (verlagern) und so zu einem Mangel führen.
  • Eine Übernässung des Bodens fördert insbesondere das Auftreten von Strunk Krankheiten.
  • Längere Nässeperioden fördern auch die Schneckenpopulation. Siehe auch bei Schädlingen: Schnecken.
  • Insbesondere Bakteriosen werden durch eine anhaltende Nässe gefördert.
  • Totalausfälle sind möglich.
  • Im Rahmen der Klimaveränderung ist auch mit noch extremeren Wetterereignissen zu rechnen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Soweit möglich Bodensenken beseitigen und die Parzellen einebnen.
  • Bodenverdichtungen beseitigen.
  • Wo sinnvoll, den Humusgehalt erhöhen.
  • Regenverdaulichkeit des Bodens verbessern.
  • Regenvorhersage nutzen. (Wetter Warn-APP)
  • Keine Beregnung mehr vor angesagtem Starkregen.
  • Im Rahmen der Klimaveränderung ist mit extremeren Wetterereignissen zu rechnen.

Weiter Infos

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Virus Erkrankungen

An Rosenkohlbeständen kann das Kohlschwarzringflecken-Virus auftreten und Schaden anrichten.
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Kohlschwarzringflecken-Virus (Turnip mosaic virus, TuMV)

Turnip mosaic virus an Spitzkohl. (J.Schlaghecken)

Sehr gefährliche Viruskrankheit für den Chinakohlanbau, die auch Rosenkohl befallen kann und zu Ertragsausfällen führen kann.

Schadbild und Beschreibung

  • Auch Wasserrübenmosaikvirus genannt.
  • Ist eine Virose aus der Familie der Potyviren.
  • Es gibt verschiedene Stämme der Virose.
  • Es bilden sich kleine, grün-gelbliche Flecken auf den Kohl Blättern.
  • Später entstehen gelbliche bis bräunliche Flecken, die von einem schwarzen Ring umrandet werden.
  • Es kann zu Blattformveränderungen kommen.
  • Bei einem stärkeren Befall können ganz Blattpartien und Blätter absterben.
  • Das Virus wird von verschiedenen Blattlausarten übertragen.
  • Übertragung non-persistent durch Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae).
  • Übertragung non-persistent durch Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae).
  • Inkubationszeit 2-4 Wochen.
  • Keine Saatgutübertragung.
  • Es kann zu einem gemeinsamen Befall mit anderen Viren kommen.

Wirtspflanzen

  • Allium, Armoracia rusticana, Beta vulgaris, Brassica napus, Brassica oleracea, Coriandrum sativum, Cynara, Eruca, Lactuca, Nasturtium officinale, Physalis, Pisum sativum, Raphanus sativus, Sinapis alba, Spinacia oleracea und Vicia faba.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Kopfkohlanbau neben Chinakohlbestände vermeiden.
  • Insektenschutznetze können die Übertragung weitgehend reduzieren.
  • Bestandsreste befallener Bestände sobald möglich schlegeln und einarbeiten.

Quellen

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Bakterienkrankheiten

Verschiedene bakterielle Erreger können beim Anbau von Rosenkohl Probleme bereiten. oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo

Erwinia Nassfäule (Pectobacterium carotovorum)

Bakterielle Nassfäule an einem Kohlstrunk. (J.Schlaghecken)

Vor allem bei extrem feuchtwarmer Witterung in Kombination mit Gewebeverletzungen können bakterielle Nassfäulen Schaden anrichten.

Synonyme (laut EPPO)

  • Bacterium carotovorum.
  • Erwinia aroideae, Erwinia betivora, Erwinia carotovora, Erwinia carotovora subsp. aroideae, Erwinia carotovora subsp. carotovora, Erwinia dahliae, Erwinia melonis.
  • Pectobacterium aroideae, Pectobacterium carotovorum subsp. carotovorum, Pectobacterium phytophthorum.

Schadbild und Beschreibung

  • Das Bakterium kann eine Weichfäule hervorrufen.
  • Besonders im Strunk Bereich entstehen manchmal Stellen mit einer Fäule.
  • Bei einem stärkeren Strunk Befall können die Pflanzen umkippen.
  • Gewebeverletzungen sind oft die Eintritt Pforten für den Erreger.
  • Gewebeverletzungen entstehen z.B. durch Kohlfliegenmaden und anderen Larven, aber auch durch pilzliche Umfallkrankheiten.
  • Kommt es nach einer Gewebeverletzung zu einer längeren Nässe Periode mit höheren Temperaturen, so haben die Erreger optimale Bedingungen.

Wirtspflanzen

  • Allium, Apium graveolens, Beta vulgaris, Brassica-Arten, Capsicum, Cichorium, Citrullus, Cucumis sativus, Cucurbita, Cynara, Daucus carota, Helianthus annuus, Ipomoea batatas, Lactuca Cucumis melo, Raphanus sativus, Rheum, Solanum lycopersicum, Solanum melongena, Solanum tuberosum.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Gesunde Jungpflanzen verwenden.
  • Pflanzenverletzungen minimieren.
  • Den Befall bzw. Verletzungen durch Kohlfliegenmaden und anderen Schädlingen möglichst ausschließen.
  • Weniger empfindliche Sorten bevorzugen.
  • Übernässung der Kulturen vermeiden.
  • Regenverdaulichkeit der Felder verbessern.
  • Eine direkte Bekämpfung mit Bakteriziden ist kaum möglich.
  • Nur gesunde und trockene Köpfe einlagern.

Quellen

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Xanthomonas campestris (Adernschwärze, XCC)

Typische, v-förmige Nekrosen am Blattrand. (J.Schlaghecken)

Eine der gefährlichsten Kohlkrankheiten, die auch beim Anbau von Rosenkohl großen Schaden anrichten kann.

Schadbild und Lebensweise

  • Eine Bakterienkrankheit, die sich in den Blatt- und Strunk Adern ansiedelt.
  • Befallene Adern verfärben bräunlich, daher der Name "Adernschwärze".
  • Erste, sichtbare Symptome zeigen sich meist durch kleine v-förmige Vergilbungen bis Verbräunungen an den Blatträndern.
  • Bei einem stärken Befall sterben ganze Blattpartien ab.
  • Die Hauptinfektion erfolgte früher durch befallene Samen.
  • Befallenen Pflanzenreste können, solange sie nicht total verrottet sind, XCC übertragen.
  • Feinste Blattverletzungen und Nässe befördern die Verbreitung der Krankheit.
  • Erste Schadymptome zeigen sich oft im Nahbereich der Kreisregner.
  • Besonders gefährlich wird es, wenn schon die jungen Pflanzen befallen wurden.
  • Bei der Pflanzenanzucht können schon wenige befallene Samen mit Hilfe von Wasserspritzter für eine schnelle Verbreitung sorgen.
  • Eine starke Bewässerung, wie sie in Trockenperioden üblich ist, kann die Entwicklung von XCC stark fördern.

Wirtspflanzen

  • Brassica napus, Brassica oleracea, Capsicum, Crambe, Diplotaxis, Eruca, Juglans, Lactuca, Raphanus sativus

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Eine direkte Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich.
  • Befallsfreies Saatgut verwenden.
  • Bei einer Befalls Vermutung spezielle Maßnahmen in der Jungpflanzenanzucht anwenden.
  • Bei Befalls Verdacht bei Jungpflanzen mit Vliesauflage, das Vlies nicht feucht über die Pflanzen ziehen.
  • Parzellen mit Befall mindestens 1 Jahr, besser 2 Jahre, meiden.
  • Bei der Beregnung möglich kurze Blattnässeperioden anstreben.
  • Strenge Beikrautregulierung, da eine Übertragung durch verwandte Beikräuter möglich erscheint.
  • Befallene Pflanzen schnell zur Verrottung bringen.

Quellen

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Pilzkrankheiten

An Rosenkohl Bestände können Pilzkrankheiten auftreten, die zu beachtlichen Qualitätseinbußen und auch zu einem Gesamtausfall führen können.
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Alternaria (Alternaria brassicae und brassicicola)

Alternaria Befall an einem Rosenkohl Blatt, im Gegenlicht. (Josef Schlaghecken)

Alternaria kann Rosenkohl Bestände erheblich schädigen. Insbesondere ein Befall der Röschen führt schnell zu einer Qualitätsminderung und sogar zu Ertragsausfällen. .

Schadbild und Lebensweise

  • Alternaria brassicae und brassicicola.
  • Es bilden sich rundliche Blattflecken.
  • Auch Befall der breiten Blattrippen.
  • Temperaturen von 15-25°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit fördern die Pilzentwicklung.
  • Etwa 13°C gilt als Mindesttemperatur.
  • Eine Übertragung durch Erdflöhe wurde festgestellt.
  • Eine Saatgutübertragung ist möglich.
  • Ein leichter Befall der Umblätter ist akzeptabel, da die bei der Marktaufbereitung entfernt werden.
  • Alternaria wird mit dem Saatgut übertragen.

Wirtspflanzen

  • Brassica Arten, Raphanus Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Feldhygiene: Befallene Bestandsreste sobald möglich schlägeln und einarbeiten.
  • Fruchtwechsel mit Nichtwirtspflanzen.
  • Kein Anbau neben befallenen Beständen, z.B. von Kohl und Raps.
  • Weniger anfällige Sorten bevorzugen.
  • Befallsfreies Saatgut verwenden.
  • Befallsfreie Jungpflanzen setzen.
  • Putzabfälle können die Pilzkrankheit verbreiten, auf risikoarmen Äckern entsorgen.
  • Nur gesunde Röschen einlagern.
  • Eine Lagertemperatur unter 5°C stoppt die Weiterentwicklung der Pilzkrankheit.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Echter Mehltau (Erysiphe cruciferarum)

Echter Mehltau Befall an Rosenkohl. (Jochen Kreiselmaier)

Echter Mehltau kann Rosenkohl Bestände schädigen.

Schadbild und Lebensweise

  • Befalls Beginn als kleine Flecken mit einem mehligen, weißen Belag.
  • Bei einem stärkeren Befall werden die ganzen Blätter mit einem weißlichen Belag überzogen.
  • Hohe Temperaturen über 25°C fördern den Befall.
  • Eine nächtliche Taubildung begünstigt das Pilzwachstum.
  • Mit einem Befall ist etwa ab Juli zu rechnen.
  • Bisher ergaben sich nur in extremen Jahren Probleme.
  • Eine vorbeugende Bekämpfung erscheint nicht nötig.
  • Mit zunehmender Klimaerwärmung kann der Echte Mehltau an Bedeutung gewinnen.

Wirtspflanzen

  • Brassica-Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Fruchtwechsel mit nicht Wirtspflanzen.
  • Robustere Sorten bevorzugen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Falscher Mehltau an Kohl (Hyaloperonospora parasitica)

Falscher Mehltau an einem Kohlblatt. (Jochen Kreiselmaier)

Falscher Mehltau kann Rosenkohl Bestände schaden. Insbesondere ein Befall der zu vermarktenden Röschen muss unbedingt vermieden werden.

Schadbild und Lebensweise

  • Synonym: Peronospora parasitica.
  • Kann vor allem bei der Pflanzenanzucht gefährlich werdend.
  • An den Keimblättern oder Echten Blättern entstehen gelbliche Flecken.
  • Auf der Unterseite der Blätter bildet sich ein weißgrauer Pilzrasen.
  • Eine Pflanzenanzucht in schlecht gelüfteten Folienhäusern ist besonders riskant.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die Pilzentwicklung.
  • Zur Keimung der Konidien sind 8-12°C förderlich.
  • Das Eindringen des Pilzes in die Kohlblätter ist bei 15-17°C besonders schnell möglich.

Wirtspflanzen

  • Brassica Arten und Raphanus Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Vorbeugemaßnahmen insbesondere auf die Jungpflanzenanzucht ausrichten.
  • Blattfeuchte Zeiten minimieren.
  • Bei der Pflanzenanzucht die Taubildung vermeiden.
  • Nach einer Überkopf-Bewässerung für eine schnelles Abtrocknen sorgen.
  • Eine Sonneneinstrahlung von 5 oder mehr Stunden kann die Konidien zerstören.
  • Bei Schadensverdacht robustere Sorten bevorzugen.
  • Bei Feldauswahl weiter Fruchtwechsel mit den Wirtspflanzen.
  • Kein Anbau neben Wirtspflanzen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Fusarium Welke (Fusarium oxysporum f. sp. conglutinans)

Fusarium Befall an Kohlpflanzen. (Josef Schlaghecken)

Die Fusarium -Welke ist weltweit gesehen eine wichtige Kohlkrankheit. Wegen ihrer hohen Temperaturansprüche ist sie in unseren Regionen noch nicht so gefürchtet. Mit zunehmender Klimaerwärmung kann die Krankheit an Bedeutung gewinnen.

Schadbild und Lebensweise

  • Bei höheren Temperaturen können die Pflanzen welken.
  • In den Kohlstrünken findet man verfärbte Leitungsbahnen.
  • Die älteren Blätter sterben halbseitig ab und vergilben.
  • Der Pilz braucht zur Entwicklung Temperaturen von über 16°C.
  • Vorteilhafte Bodentemperaturen liegen im Bereich von 25-30°C.

Wirtspflanzen

  • Brassica-Arten und Raphanus-Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie Flächen auszuwählen.
  • Fruchtfolge optimieren.
  • Konsequente Feldhygiene.
  • Bei einem Befalls Risiko weniger anfällige Sorten prüfen.
  • Kalkstickstoff kann Befalls Druck verringern.
  • Biologische Bekämpfung mit Trichoderma viride erwägen.
  • Bei Bedarf den Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Botrytis Befall an Kohl. (Jochen Kreiselmaier)

Pilzkrankheit, die insbesondere bei der Pflanzen Anzucht und später auch an den Röschen Schaden anrichten kann.

Synonyme (laut EPPO>

  • Botryotinia fuckeliana und Sclerotinia fuckeliana.

Schadbild und Lebensweise

  • Bei der Pflanzenanzucht beginnt der Befall an geschwächten, vergilbenden Keimblättern.
  • Der Pilz befällt vor allem geschädigtes Gewebe.
  • Botrytis cinerea tritt oft auch als Sekundärbefall auf.
  • An verletzten Röschen Blättern führt ein Botrytis Befall schnell zu Qualitätsmängeln.
  • Der Pilz kann sich in einem weiten Temperaturbereich, von Null bis 30°C, entwickeln.

Wirtspflanzen

  • Allium, Beta, Brassica, Capsicum, Cichorium, Cucumis, Cucumis, Cucurbita, Cynara, Daucus, Helianthus, Lactuca, Lens, Phaseolus, Pisum, Rumex, Solanum, Solanum, Valerianella, Vicia und viel andere Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bei der Jungpflanzenanzucht, insbesondere im Frühjahr auf optimale Bedingungen für die Jungpflanzen achten.
  • Beim Jungpflanzenkauf auf gesunde Keimblätter achten.
  • Bei Bedarf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Beim Fungizid Einsatz die mögliche Resistenzbildung bedenken.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae)

Kohlhernie mit den typischen Wurzelverdickungen.
(Josef Schlaghecken)

Kohlhernie ist eine Krankheit, die schnell zu einem Totalausfall führen kann. Beim Anbau in einer mit Kohlhernie verseuchten Parzellen muss mit starken Ausfällen gerechnet werden.

Schadbild und Beschreibung

  • Es bilden sich verdickte, knollige Wurzeln.
  • Die Pflanzen welken, insbesondere in warmen, sonnigen Perioden.
  • Bei einer stärkeren Bodenverseuchung ist mit einem Totalausfall zu rechnen.
  • Es handelt sich um einen Schleimpilz, der einzellige Schwärmsporen bildet.
  • Im Bodenwasser können sich die Schwärmsporen frei bewegen.
  • Der Pilz kann viele Jahre lang im Boden überdauern.
  • Bei Temperaturen von etwa 10 bis 30°C kann der Pilz Pflanzen befallen.
  • Leichte Böden sind für den Pilz günstiger als schwere Böden.
  • Ein niedriger pH-Wert des Bodens ist förderlich für die Pilzentwicklung.
  • Plasmodiophora brassicae kann auch an einigen Beikräutern vorkommen.
  • Die Rosenkohlsorten sind unterschiedlich anfällig.
  • Es gibt erste, resistente Sorten, die man bei Bedarf testen sollte.
  • Der Pilz bildet eine ganze Anzahl an Pathotypen.

Wirtspflanzen

  • Alle Kreuzblütler-Arten, insbesondere Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Kohlrabi, Kopfkohl und Rosenkohl.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie Parzellen auswählen.
  • Weiter Fruchtwechsel mit Kreuzblütler.
  • Teilresistente Sorten testen.
  • Versuche mit 100 dt/ha Brandkalk, rechtzeitig vor der Pflanzung ergaben eine beachtliche Ertragsverbesserung.
  • Größere Kalkstickstoffgaben reduzieren den Befalls Grad.
  • Es sind derzeit (20023) keine Pflanzenschutzmittel zur Kohlhernie Bekämpfung zugelassen.

Videos

Quellen

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Rhizoctonia (Rhizoctonia solani)

Rhizoctonia solani an Kohljungpflanze. (J.Schlaghecken)

Bei der Rosenkohl Anzucht kann ein Rhizoctonia Befall zu einer Schwarzbeinigkeit führen. Auch später auf dem Feld sind Schäden möglich.

Synonyme (laut EPPO)

  • Corticium sasakii.
  • Thanatephorus cucumeris
  • Thanatephorus sasakii.

Schadbild und Lebensweise

  • Schon bei der Keimung kann einen Befall vorkommen.
  • Meist im Bodenbereich Beginnt der Befall.
  • Es kommt zu der sogenannten Schwarzbeinigkeit bei der die Keimlinge absterben.
  • Auch später auf dem Feld ist ein Befall möglich.
  • Bei Verletzungen des Strunkes, z.B. durch Kohlfliegen Maden, kann es zur Umfallkrankheit kommen.
  • Rhizoctonia solani bildet Mikrosclerotien aus, die jahrelang im Boden überdauern können.
  • Rhizoctonia solani entwickelt sich bes. bei kühlen und feuchten Bedingungen.
  • Bei Temperaturen unter 10°C findet kaum eine Infektion statt.
  • Bei 20°C und ausreichender Feuchte entwickelt sich der Pilz rasant.

Wirtspflanzen

  • Allium, Anethum, Apium, Artemisia, Beta, Brassica, Capsicum, Cichorium, Citrullus, Coriandrum, Cucumis, Cucurbita, Daucus, Diplotaxis, Eruca, Glycine, Helianthus, Lactuca, Lens, Ocimum, Phaseolus, Physalis, Pisum, Raphanus, Rosmarinus, Solanum, Spinacia, Thymus, Valerianella, Vicia und viele weitere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie Parzellen (ohne Mikrosklerotien im Boden) wählen.
  • Fruchtfolge optimieren z.B. durch Wechsel mit Getreideanbau.
  • Hochpflanzung ist vor allem im Gewächshausanbau sinnvoll und kann das Befalls Risiko verringern.
  • Mulch Papier und Mulchfolie nur hilfreich, wenn die Pflanzlöcher nicht größer als die EPT.
  • Sorten bei denen die Umblätter weniger am Boden aufliegen werden weniger befallen.
  • Optimierte Feldhygiene zur Minimierung der Mikro-Sclerotien Bildung, z.B. sofort nach der Ernte Bestandsreste zerkleinern und einarbeiten.
  • Bei Bedarf den Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel, insbesondere bei der Jungpflanzenanzucht erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Recherche Forschungsberichte

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Ringfleckenkrankheit (Neopseudocercosporella brassicae)

Ringfleckenkrankheit an einem Kohlblatt. (Afro Brazilian)

Bedeutende Kohlkrankheit, die bes. in Norddeutschland schon große Schäden angerichtet hat.

Synonym (laut EPPO)

  • Mycosphaerella brassicicola und andere.

Schadbild und Lebensweise

  • Es bilden sich rundliche, graubraune bis schwärzliche Flecken.
  • Durch die Zonierung der Flecken entsteht eine ringähnliche Struktur.
  • Die Flecken haben einen Durchmesser von 0,5-3,5 cm, manchmal auch größer.
  • Bei einem starken Befall sterben die Blätter ab.
  • Die Verbreitung der Krankheit erfolgt durch Ascosporen, die der Wind transportiert.
  • Zur Sporulation ist Feuchtigkeit nötig.
  • Feuchte Klimate mit viel Regen, Nebel und Tau begünstigen den Pilz.
  • Temperaturen von 15-20°C sind bes. günstig.
  • Bei der Lagerung von Rosenkohl kann sich der Pilz weiterentwickeln.
  • sogar bei 1°C kann sich der Pilz noch entwickeln.
  • Die Rosenkohl Sorten sind unterschiedlich empfindlich.
  • Benachbarte Rapsfelder gelten als risikoreiche Infektionsquelle.

Wirtspflanzen

  • Brassica napus, Brassica nigra, Brassica carinata, Brassica juncea, Brassica oleracea, Thlapsi arvense.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Möglichst ein Anbau neben Kohl und Rapsfelder.
  • Weiter Fruchtwechsel im Bereich der Wirtspflanzen.
  • Befalle Bestandreste sobald möglich zerkleinern und einarbeiten.
  • Robuste Sorten wählen.
  • Bei der Beregnung auf eine Minimierung der Blattnässe achten.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Sclerotinia Fäule (Sclerotinia sclerotiorum)

Sclerotinia an Rosenkohl. (Jochen Kreiselmaier)

Pilzkrankheit, die besonders die Standfestigkeit der Rosenkohlpflanzen beeinträchtigen kann.

Schadbild und Lebensweise

  • Der Pilz befällt vor allem die Strünke.
  • Es entsteht zunächst eine weißliche Pilzmyzel.
  • Bei einem stärken Befall vermorscht der befallene Strunkteil.
  • Geschädigte Strünke knicken ab.
  • Nach ein paar Wochen bilden sich die schwarzen Dauersporen
  • Die Dauersporen (Sclerotien) können viele Jahre im Boden überdauern.
  • Neupflanzungen können vom Boden her über vorhandene Sclerotien befallen werden.
  • Strunk Verletzungen erleichtern einen Befall.
  • Der Pilz kann sich in einem weiten Temperatur Bereich entwickeln.
  • Besonders günstige Infektionsbedingungen herrschen bei 15-21°C
  • Zur Auskeimung der Ascosporen benötigt der Pilz eine Feuchteperiode von 16-72 Stunden.

Wirtspflanzen

  • Allium, Anthriscus, Borago, Brassica, Brassica, Capsicum, Cichorium, Cucumis, Cynara, Daucus, Diplotaxis, Helianthus, Ipomoea, Lactuca, Lens, Lepidium, Phaseolus, Pisum, Portulaca, Raphanus, Solanum, Solanum, Vicia und viel andere.

Vorbeugen und Bekämpfen

  • Befallsfreie bzw. befallsarme Parzellen wählen.
  • Anbau in getreidereicher Fruchtfolg erscheint vorteilhaft.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Eine biologische Bekämpfung mit Coniothyrium minitans ist möglich.
  • Die Bodenbehandlung sollte rechtzeitig vor der Rosenkohlpflanzung erfolgen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Weißer Rost (Albugo candida)

Weißer Rost an einem Kohlblatt. (Josef Schlaghecken)

Pilzkrankheit, die vor allem in kühleren und feuchteren Regionen auftritt.

Schadbild und Lebensweise

  • Albugo candida wird nicht den Rostpilzen zugeordnet.
  • Der Weiße Rost gehört zu den Oomycetes.
  • Ein Pflanzenbefall ist sowohl örtlich als auch systemisch möglich.
  • Die befallenen Blattpartien verfärben sich gelblich grün.
  • Es bilden sich weißliche oder cremefarbige Pustel mit einem Durchmesser von ca. 2 mm.
  • die Pustel sind gefüllt mit Sporangien.
  • Die Rosenkohl Sorten sind unterschiedliche empfindlich.
  • Albugo candida an Hirtentäschel befällt nicht die Rosenkohlpflanzen.

Wirtspflanzen

  • Brassica napus, Brassica oleracea, Camelina sativa, Capparis, Eruca, Eutrema japonicum, Lunaria, Raphanus sativus.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Fruchtwechsel mit nicht Wirtspflanzen.
  • Feldhygiene: Befallene Bestandsreste so bald möglich schlägeln und einarbeiten.
  • Bei Bedarf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Quellen

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Schädlinge

An Rosenkohl Bestände können verschiedene Schädlinge auftreten, die im Extremfall zu einem Gesamtausfall führen können. Die wichtigsten Schädlinge sind die Kohlfliegen Maden, die verschiedene Raupenarten, die Kohlblattläuse.
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Blattläuse (Myzus persicae und andere)

Blattläuse an einem Kohl Blatt. (J.Kreiselmaier)

Blattläuse können vor allem durch ihre Ausscheidungen sowie ihre Übertragung von Viruskrankheiten gefährlich werden.

Schadbild und Beschreibung

  • Besonders gefährlich ist die Pfirschblattlaus (Myzus persicae], die hier näher beschrieben wird.
  • Synonyme: Aphis dianthi, Aphis malvae, Myzodes persicae und Myzus tabaci.
  • Ein starker Befall kann die Vermarktungsfähigkeit der 'Röschen stören.
  • Tritt vor allem von Mai bis September auf.
  • Die ungeflügelten Tiere sind etwa 1,8-2,5 mm groß.
  • Eine schnelle Verbreitung wird durch geflügelte Tiere möglich.
  • Ein Lebenszyklus dauert im Sommer 2 Wochen.
  • Pro Jahr gibt es etwa 10 Generationen.
  • Die im Herbst gelegten Eiern dienen der Überwinterung.
  • Gefährlich ist insbesondere die Übertragung von Viruskrankheiten.

Wirtspflanzen

  • Allium, Apium graveolens, Asparagus officinalis, Beta vulgaris, Borago officinalis, Brassica Arten, Brassica napus, Brassica oleracea, Capsicum, Cichorium, Citrullus, Cucumis melo, Cucurbita, Cynara, Daucus carota, Eruca, Glycine max, Ipomoea, Ipomoea batatas, Lactuca, Lens culinaris, Phaseolus, Pisum sativum, Raphanus sativus, Solanum lycopersicum, Solanum melongena, Solanum tuberosum, Spinacia oleracea, Vicia faba und viele andere Zierpflanzen usw.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Schutznetze können helfen.
  • Nützlinge fördern.
  • Wenn nötig, zugelassene Insektizide verwenden.
  • Die verwendeten Insektizide sollten nützlingsschonend sein.

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Drahtwürmer (Elateridae)

Drahtwürmer an Kohlpflanzen Wurzeln. (J.Schlaghecken)

Drahtwürmer können insbesondere junge Rosenkohl Bestände schädigen.

Schadbilder und Lebensweise

  • Drahtwürmer sind die Larven der Schnellkäfer
  • Die Drahtwürmer starten klein mit weniger als 2 mm und werden dann bis zu 30 mm lang.
  • Die Käfer sind 8-10 mm groß.
  • Agriotes obscurus, lenatus und ustulatus und Athous hirtus sind wichtige Arten.
  • Der Name Schnellkäfer beschreibt die Möglichkeiten der Käfer aus der Rücklage in die Luft zu schnellen.
  • Die gelb-orange Larve (Drahtwurm) besitzt drei Beinpaare und hat ein gut chitinisiertes Außenskelett.
  • Die Schnellkäfer schädigen in dem sie z.B. junge Kohlpflanzen im Boden anfressen und so zerstören.
  • Zieht man eine so welkende Pflanze aus dem Boden findet man meist einen Drahtwurm.
  • Schnellkäfer haben einen drei- bis fünfjährigen Entwicklungszyklus.
  • Ihr üblicher Lebensbereich ist das Grünland.

Wirtpflanzen

  • Beta, Brassica, Daucus, Lactuca, Medicago Pisum, Solanum, Trifolium, Vicia, Zea und andere

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Parzellen mit Drahtwurmbesatz für den Anbau von gefährdeten Gemüsearten wir z.B. Kohl und Salat meiden.
  • Bei unklarem Befalls Verdacht mit Köder (z.B. Kartoffeln) den Besatz ermitteln.
  • Mehrfache, feinkrümelige Bodenbearbeitung kann die Trockenheit empfindlichen Eier und Larven schädigen bzw. auch zerstören.

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Erdflöhe (Psylliodes Arten)

Kohlerdfloh mit Fraßschaden an einem Blatt. (J.Schlaghecken)

Erdflöhe können insbesondere Rosenkohl Neupflanzungen und Rosenkohl Direktsaatkulturen schädigen.

Schadbild und Beschreibung

  • Vor allem Phyllotreta cruciferae (Gewöhnlicher Erdfloh) und Ph. undulata (Geschweiftstreifiger Kohlerdfloh).
  • Die sogenannten Erdflöhe sind Käfer.
  • Vor allem die erwachsenen Tiere fressen kleine Löcher in die Kohlblätter.
  • Im Keim- und Sämlings Stadium ist schnell ein Totalschaden möglich.
  • Jungpflanzen Anzuchten mit Direktsaaten im Freiland sind stark gefährdet.
  • Bei der üblichen Rosenkohl Pflanzkultur sind die ersten Wochen auf dem Feld gefährdet-
  • Die erwachsenen Erdflöhe sind ungefähr 1,5-3,0 mm lang.
  • Es gibt eine Generation pro Jahr.
  • Die Käfer legen ihre Eier im Boden ab.
  • Die Larven ernähren sich von den Wurzeln.
  • Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert ca. 3 Monate.
  • Erdflöhe können das gefährliche Turnip yellow mosaic Virus übertragen.

Wirtspflanzen

  • Brassica oleracea, napus und andere, Eruca und Sinapsis alba.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Für den Anbau eine Gemarkung mit wenige oder besser keinen Wirtspflanzen auswählen.
  • Mit Gelbtafeln lässt sich der Zuflug kontrollieren.
  • Eventuell Schutznetzte verwenden.
  • Maschenweite maximal 0.9 mm.
  • Vor der Auflage der Schutznetzte muss die Parzelle befallsfrei sein.
  • Bei Bedarf Einsatz zugelassener Insektizide.
  • Die verwendete Insektizide sollten nützlingsschonend sein.

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Erdraupen (Agrotis ssp.)

Erdraupen Schaden an Kohlpflanze. (J.Schlaghecken)

Erdraupen können insbesondere neue gepflanzte Rosenkohl Bestände kurz nach der Auspflanzung schädigen.

Schadbilder und Lebensweise

  • Erdraupen sind bodenbewohnende, nachtaktive Raupen.
  • Erdraupen sind die Larven verschiedener Eulenfalterarten.
  • Wichtige Arten sind: Agrotis segetum (Saateule), Agrotis ipsilon (Ypsiloneule) und (Agrotis exclamationis (Ausrufezeichen).
  • Die Falter-Falter legen ihre Eier in Bodennähe auf Pflanzen ab.
  • Die Eulen fliegen ab Ende April.
  • Die Erdraupen erscheinen etwa ab Juni.
  • Die Raupen werden bis zu 5 cm lang.
  • Die älteren Raupen leben vorwiegend im Boden und fressen bzw. schädigen Gemüsepflanzen.
  • Einige Arten bilden mehrere Generationen pro Jahr.
  • Teilweise überwintern die Raupen und verpuppen sich erst im Folgejahr.

Wirtspflanzen

  • Beta, Brassica, Daucus, Pastinaca und viele andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist kaum möglich.
  • Kalkstickstoffeinsatz kann nur begrenzt helfen, da sich die Erdraupen z.T. in größeren Bodentiefen befinden.
  • Eine feinkrümelige Bodenbearbeitung kann Erdraupen schaden.
  • Nematoden der Art Steinernema carpocapsae werden zur biologischen Bekämpfung von Erdraupen angeboten.

Quellen

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Kohldrehherzmücke (Contarinia nasturtii)

Kohldrehherzmücken Schaden an Rotkohl. (J.Kreiselmaier)

Die Larven der Kohldrehherzmücken können durch die Beschädigung der Vegetationspunkte einen beachtlichen Schaden anrichten. Schäden sind vor allem beim Anbau von Brokkoli bekannt. Blumenkohl, Kohlrabi, Kopfkohl und Rosenkohl Pflanzen sind wohl etwas weniger attraktiv.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Blattbildung im Vegetationspunkt wird gestört.
  • Die Weibchen legen 15-25 Eier in die allerjüngsten Blattstiele.
  • Die Mücken sind etwa 2 mm groß.
  • Bei den Einstichen werden Toxine abgegeben, die zu einer Wuchshemmung führen.
  • Durch die ungleichen Wuchsimpulse kommt es zu dem "Drehherz"-Effekt.
  • Bei einem starken Befall ist ein Totalausfall möglich.
  • Die Mückenart liebt feuchtere und windstille Stellen.
  • Die Larven überwintern in Erdkokons.
  • Pro Jahr gibt es 3-4 Generationen.
  • Etwa ab Mitte Mai erscheinen die ersten Mücken.

Wirtspflanzen

  • Brassica Arten, Rhaphanus-Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Weiter Fruchtfolge mit den Wirtspflanzen.
  • Möglichst kein Anbau neben einer Parzelle mit letztjährigem Befall.
  • Insektenschutznetze am Feldrand können vor einem Zuflug stoppen.
  • Bei Befalls Verdacht Gelbtafeln zur Populationskontrolle einsetzen
  • Die aktuellen Warndiensthinweise der Beratungsdienste nutzten.
  • Notfalls zugelassene Insektizide einsetzten.
  • Die Insektizide sollen die Mücken vor und bei der Eiablage treffen.
  • Es muss eine intensive Benetzung der Vegetationsspitzen bzw. der Pflanzenherzen sichergestellt werden.

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Kohlfliege (Delia floralis und radicum)

Kohlfliegenmaden in bzw. an einem Kohl Strunk. (Rasbak NL)

Die Maden der Kohlfliegen können, insbesondere in Regionen mit einem starken Kreuzblütleranbau, beim Anbau von Rosenkohl gefährlich werden.

Zwei Delia-Arten

  • Kleine Kohlfliege (Delia radicum)
  • Große Kohlfliege (Delia floralis) meist weniger gefährlich.

Flugzeiten der Kohlfliegen

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
  • Etwa ab Ende April Mai bis September ist mit einem Kohlfliegen Flug zu rechnen.
  • Flugbeginn etwa mit Beginn der Kastanienblüte.
  • Mit Gelbtafeln lassen sich die Flugaktivitäten dokumentieren
  • Die Hinweise des regionalen Pflanzenschutz Warndienstes beachten
  • Pro Jahr sind bei der Kleinen Kohlfliege bis zu drei Generationen möglich.
  • Flugbeginn und Flugaktivitäten schwanken je nach Region und Witterung.

Schadbild und Beschreibung' von Delia radicum

  • Die Maden der Kohlfliegen fressen im Strunk und selten auch in den Blattrippen.
  • Bei eine leichter Befall welken die Pflanzen.
  • Bei einem stärkeren Befall, mit mehreren Maden pro Pflanzen, sterben die Kohlpflanzen ab.
  • An den befallenen Stellen kann sich eine sekundäre Fäulnis entwickeln.
  • Die Fliegen ähneln den Stubenfliegen und sind etwa 6 mm groß.
  • Im Frühjahr schlüpfen die Fliegen aus den überwinterten Puppen.
  • Die ersten Fliegen erscheinen etwa zur Zeit der Kastanienblüte.
  • Die Weibchen legen ihre Eier meist am Kohlstrunk in Bodennähe ab.
  • Ein Weibchen kann bis zu 100 Eier ablegen.
  • Die Eier sind länglich, weiß und etwa 1 mm lang.
  • Kohlfliegen Eier sind sehr trockenheitsempfindlich.
  • Nur aus einem geringen Teil der Eier entstehen letztendlich Fliegen.
  • Nach 4-8 Tagen schlüpfen die 6-9 mm langen Maden.
  • Die Maden fressen vorwiegend im Strunk und Wurzelbereich.
  • Nach 3-6 Wochen verpuppen sich die Maden.
  • Die Puppen der letzten Generation überwintern.

Wirtspflanzen

  • Armoracia, Barbarea, Brassica Arten, Rhaphanus, Sinapsis

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Weiter Fruchtwechsel mit Kreuzblütler.
  • Kein Kohl nach Kohl.
  • Befallsfreie Parzellen (ohne Kohlfliegen Puppen) wählen.
  • Die üblichen Folien- oder Vliesbedeckungen im Frühjahr schützen vor einem Kohlfliegenschaden.
  • Insektenschutznetze auflegen.
  • Die Flugaktivität lässt sich mit Gelbtafeln kontrollieren.
  • Mit guten Augen oder mit Hilfe einer Lupe lässt sich die Eiablage kontrollieren.
  • Bei starker Befalls Vermutung evtl. auch zugelassene Insektizide verwenden.

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Kohlrübenblattwespe (Athalia rosae)

Kohlrübenblattwespen Schaden an Chinakohl. (DLR Rheinpfalz)
  • Die Raupen der Kohlrübenblattwespe sind ein gefährlicher Schädling an Chinakohl, Radieschen, Rettich und Meerrettich. Gelegentlich gehen sie auch an Rosenkohl Pflanzen.

Schadbild und Beschreibung

  • Athalia rosae ist eine Pflanzenwespe aus der Familie der Blattwespen.
  • Die Raupen fressen an den Blättern des Chinakohls.
  • In wenigen Tagen können sie einen enormen Schaden anrichten.
  • Die Wespen sind etwa 6-8 mm groß.
  • Im Gegensatz zu den normalen Wespen haben sie 10-gliedrige, zum Ende hin verdickte Fühler.
  • Die Wespen fliegen etwa von Mai bis Oktober.
  • Man findet die Wespen vor allem auf den Blüten von Doldenblütler.
  • Die Larven werden bis zu 17 mm lag. Ihre Farbe wechselt von graugrün zu schwärzlich.
  • Die Larvengestalt entspricht der Form einer Afterraupe.
  • Die Larve fressen täglich etwa die Masse ihres Anfangskörpergewichtes an Blattgewebe.

Wirtspflanzen

  • Armoracia rusticana, Brassica napus, Brassica oleracea, Raphanus sativus, Sinapis alba

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Ständige Kontrolle der Bestände ist nötig
  • Warndienste der amtlichen und privaten Beratungsdienste nutzen.
  • Insekten Schutznetzte können helfen
  • Eine Raupenbekämpfung ist mit zugelassenen Insektiziden möglich
  • Nützlingsschonende Insektizide bevorzugen.

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Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae)

Mehlige Kohlblattläuse an Rosenkohl Pflanze. (J.Kreiselmaier)

Ein Befall von der Mehligen Kohlblattlaus kann beim Anbau von Rosenkohl zu erheblichen Qualitäts- und Ertragsverlusten führen.

Schadbild und Beschreibung

  • Die bepuderten Blattläuse besiedeln vor allem die jüngeren Blätter im Vegetationspunkt.
  • Die grünlichen Tiere zeigen sich auf Grund ihrer Wachsbepuderung eher blaugrau.
  • Die befallen Blätter werden fleckig und buckelig.
  • An den Befalls Stellen findet man Wachs und Honigtau.
  • Läuse sind etwa 2,0 bis 2,7 mm groß.
  • Sie überwintert als Ei auf Kreuzblütler Pflanzen.
  • Im Frühjahr schlüpfen aus den Eiern Stamm Mütter.
  • Später entwickeln sich geflügelte Tiere
  • Pro Jahr gibt es mehrere Generationen.
  • Mehlige Kohlblattläuse können das Turnip Mosaic Virus übertragen.
  • Nach mehreren Wochen gewinnen oftmals natürliche Gegenspieler (Nützlinge) an Bedeutung.

Wirtspflanzen

  • Pflanzenarten der Kreuzblütlerfamilie

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Nützlinge wie die Brackwespe Diaeretiella rapae und die Larven von Gallmücken, Schwebfliegen und Marienkäfern fördern.
  • Feldhygiene optimieren und befallene Bestände nach Erntende sofort mulchen.
  • Möglichst kein Anbau neben Kreuzblütler Kulturen.
  • Insektenschutznetze können helfen, aber rechtzeitig auflegen.
  • Wöchentliche Bestandskontrollen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Nützlingsschonende Insektizide bevorzugen.
  • Wegen der hohen und dichten Pflanzenbestände die Applikationstechnik optimieren.
  • Vor allem den Frühbefall Regulieren.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Minierfliegen (Chromatomyia, Liriomyza u.a.

Kohlblatt mit Minierfliegen Larven Befall. (J.Schlaghecken)

Die Larven verschiedener Minierfliegen Arten können in den Kohlblättern minieren und Schaden anrichten. Die Schäden sind im Allgemeinen jedoch eher weniger ertragsmindernd.

Wichtige Arten

  • Chromatomyia horticola
  • Liriomyza brassicae (Kohl Minierfliege)
  • Phytomyza rufippes (Blumenkohl Minierfliegen

Schadbild und Lebensweise

  • An den Kohlblättern entstehen z.T. linienförmige oder fleckige Aufhellungen.
  • Manchmal sieht man im veränderten Blattgewebe einzelne Larven.
  • Zur Kontrolle das befallene Blatt im Gegenlicht betrachten.
  • Die Larven minieren im Blattgewebe und schädigen es.
  • Befallene Blattpartien vergilben und sterben ab.

Wirtspflanzen

  • Brassica Arten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Eine direkte Bekämpfung ist sehr schwierig.
  • Strenge Feldhygiene ein halten.
  • Befallene Bestandreste bald möglichst schlägeln und einarbeiten.

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Nematoden (Ditylenchus, Heterodera, Meloidogyne usw.)

Heterodera schachtii an Rüben evtl. auch an Rosenkohl. (J.Schlaghecken)

Verschiedene Nematoden Arten können auch Rosenkohl Bestände schädigen. Zu größeren Ausfällen durch Nematoden kommt es jedoch eher selten. <br

Aktuelle Arten

  • Wurzelgallälchen: Meloidogyne hapla und incognita.
  • Kohlzystenälchen: Heterodera cruciferae.
  • Rübenzystenälchen: Heterodera schachtii.
  • Stängelälchen: Ditylenchus dipsaci.
  • Pratylenchsu penetrans.

Schadbild und Lebensweise

  • Es entstehen Wuchshemmungen.
  • Meloidogyne hapla kommt eher im Freiland vor, M. incognita eher in wärmeren Bereichen.
  • Bei Heterodera-Arten bilden sich kleine Zysten an den Wurzeln

Wirtspflanzen Meloidogyne hapla
Allium, Apium, Beta, Brassica, Capsicum, Cucumis, Cucurbita, Daucus, Ipomoea, Lactuca, Pastinaca, Raphanus, Solanum, Spinacia und viel andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Parzellen meiden.
  • Fruchtwechsel mit Nicht-Wirtspflanzen.
  • Ein 2-3-jähriger Getreide- oder Maisanbau soll den Befall mindern.
  • Eine 4-5-monatige Schwarzbrache im Sommer kann den Befalls Druck merklich senken.
  • Biofumigation kann helfen.
  • Eine empfehlenswerte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln ist derzeit (2023) nicht möglich.

Quellen

  • Eine empfehlenswerte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln ist derzeit (2023) nicht möglich.

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Raupenfraß (Mamestra, Pieries, Plutella)

Raupen Fraßschaden an Rosenkohl. (Xavier Caré)

Die Raupen verschiedener Falterarten können Rosenkohlbestände stark schädigen. Neben dem Fraßschaden kann auch der Raupenkot Probleme bereiten.

Schadbild und Beschreibung

  • Folgende Arten sind bes. oft anzutreffen.
  • Großer Kohlweißling (Pieris brassicae).
  • Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae).
  • Kohlleulen (Mamestra brassicae).
  • Kohlmotten (Plutella xylostella).
  • Alle schädigen durch den Fraß der Raupen.
  • Die Schmetterlingsarten haben jeweils ihre speziellen Zeiten der Eiablage.
  • Es können pro Jahr mehrere Generationen vorkommen.
  • Stärkerer Raupenfraß kann zu Ertrags Verlusten führen.
  • Raupenfraß an den Röschen macht die Ware schnell unverkäuflich.

Wirtspflanzen

  • Insbesondere alle Kreuzblütler Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Parzellen wählen, die nicht mit den Puppen der Schädlinge bestückt sind.
  • Nützlings Populationen fördern.
  • Eine rechtzeitige Auflage eines Insektenschutznetzes kann schützen.
  • Bei Bedarf mit zugelassenen Insektiziden bekämpfen.
  • Nützlingsschonende Insektizide bevorzugen.
  • Junge Raupe lassen sich allgemein leichter mit Insektiziden bekämpft als alte.

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Rapsglanzkäfer (Brassicogethes aeneus)

Rapsglanzkäfer können die Rosenkohl Samenproduktion empfindlich schädigen (Josef Schlaghecken)

Rapsglanzkäfer kommen massenhaft an blühenden Rapsbeständen vor und stören die spätere Samenbildung. Schäden sind auch bei der Samen Produktion von Rosenkohl möglich.

Synonym (bei EPPO)

  • Meligethes aeneus.

Schadbild und Beschreibung

  • Ein weit verbreiterter Raps-Schädling, der jährlich zur Zeit der Blütenbildung auftritt und schädigt.
  • Bei der Samenprodutuion von Kopfkohl kann der Schädling ebenfall gefährlich werden.
  • Der Fraß der Käfer an den Blütenorganen mindert die nachfolgende Samenbildung.
  • Die Käfer sind etwa 2-3 mm groß.
  • Die Käfer legen ihre Eier in die ungeöffneten Blüten.
  • Die Käfer ernähren sich von den Pollen und dem Nektar
  • Die Verpuppung erfolgt im Boden.
  • Je nach Entwicklungsbedingungen dauert ein Lebenszyklus 25-30 Tage.
  • Insbesondere bei benachbarten Rapsfeldern können die Käfer auch schnell auf Rosenkohl Samenbestände fliegen.

Wirtspflanzen

  • Barbarea, Brassica oleracea, Brassica napus, Sinapsis alba.

Video

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Den Anbau von Rosenkohl zur Samenproduktion möglichst nicht in einer Gewanne mit einem Winterrapsanbau.
  • Nützlingsvorkommen fördern.
  • Den Zuflug genau beobachten und die Schadschwelle bedenken.
  • Mit der Klopfmethode läßt sich das Auftreten quantifizieren.
  • Mit einem Zuflug ist wohl erst bei 15°C oder wärmer zu rechnen.
  • Wenn nötig, den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Nützlingsschonende Insektizide bevorzugen, auf den Bienenschutz achten.
  • Aktuelle Warndiensthinweise nutzen.

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Schnecken (Wegschnecken, Ackerschnecken u.a. )

Schneckenfraß an einer Rosenkohlpflanze. (J.Schlaghecken)

Schnecken können Kohlpflanzen schädigen. Gefährdet sind u.a. die Keimlinge bei der sehr selten vorkommenden Direktsaat Kultur oder auch Kohlpflanzen an Parzellenränder neben Rückzugsgebiete der Schnecken wie z.B. Gräben.

Die wichtigsten Nacktschneckena Aten

  • Ackerschnecken (Deroceras-Arten)
  • Egelschnecken (Limax-Arten)
  • Kielnacktschnecken (Milax-arten)
  • Wegschnecken (Arion-Arten

Schadbild und Lebensweise

  • Fraßschäden an den Blatträndern oder Lochfraß.
  • Besonders beliebt sind die jungen Herzblätter.
  • Schleimspuren weisen auf eine Schneckenfraß hin.
  • Bei Befalls Verdacht frühzeitig Besatzkontrolle durchführen.
  • Kontrollgänge sind spät abends oder früh morgens empfehlenswert.

Wirtspflanzen

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Neben riskanten Rückzugsorten einen Pflanzstreifen frei lassen.
  • Schneckenkorn einsetzen.
  • Kalkstickstoff hat eine Nebenwirkung.

Quellen

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Weiße Fliegen / Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella)

Weiße Fliegen an einem Kohl Blatt. (J.Schlaghecken)

Der wärmeliebende Schädling hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Mit zunehmender Klimaerwärmung und milderen Wintern könnte der Schädling noch an Bedeutung gewinnen.

Schadbild und Lebensweise

  • An den befallenen Pflanzen sieht man kleine weiße Fliegen.
  • Die erwachsenen Tiere sind etwa 1,5 mm groß.
  • Bei Annäherung fliegen die erwachsenen Tiere meist schnell davon.
  • Die Schädlinge findet man besonders an den Blattunterseiten.
  • Zu einer Massenvermehrung kommt es meist im trocknen und warmen Spätsommer und Herbst.
  • Die Eiablage erfolgt bei Temperaturen über 10°C.
  • Die Fliegen legen ihre Einer ringförmig an der Blattunterseite ab.
  • Pro Jahr können sich 4-5 Generationen bilden.
  • Bei 15°C dauert ein Lebenszyklus etwa 52 Tage, bei 25°C etwa 19 Tage.
  • Nur die weiblichen Tiere überdauern kalte Winter.
  • Der Schaden entsteht u.a. durch die "Honigtau"-Ausscheidungen.
  • Auf den Ausscheidungen siedeln sich Schwärze Pilze an.
  • Ernteprodukte mit einer stärkeren Weiße Fliegen Ansiedlung sind nicht vermarktungsfähig.
  • Der Zuflug erfolgt meist von benachbarten, überwinternden Wirtspflanzen.

Wirtspflanzen
Brassica-Arten, Cichorium-Arten, Sonchus-Arten u.a.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Anbau möglichst in einer Gemarkung ohne benachbarte Befalls Bestände.
  • Möglichst keine überwinternden Kohlbestände in der Gemarkung.
  • Intensive Feldhygiene Maßnahmen sind dringend anzuraten.
  • Befallene Bestandsreste sobald möglich beseitigen (schlägeln und einarbeiten).
  • Der frühzeitige und sachgerechte Einsatz von Insektenschutznetze kann helfen.
  • Mindestens wöchentliche Befallskontrolle, um den Erstbefall zu erkennen.
  • Starkregen mit Wind kann eine Besiedlung von jüngeren Beständen stark reduzieren.
  • Bei Bedarf zugelassene Insektizide einsetzen. Eine Bekämpfung mit Insektiziden ist äußerst schwierig.
  • Für eine wirksamen Insektizid Einsatz müssen die Blattunterseiten gut benetzt werden.
  • Je frühzeitiger die Bekämpfung desto erfolgreicher.

Video

Quellen

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Wildverbiss (Vogelfraß)

Vogelfraß Schaden an Kohlpflanze. (J.Schlaghecken)

Verschiedene Vogelarten können durch Blattfraß, insbesondere bei Neuanpflanzungen bzw. jungen Rosenkohlbeständen einen großen Schaden anrichten.

Aktuelle Vogelarten

  • Amseln, Fasanen, Krähen, Sperlinge und Tauben sind die wichtigsten, in Frage kommenden Vogelarten.

Schadbild und Lebensweise

  • Erste Schadbilder oftmals zunächst an den Blatträndern des Kohls sichtbar.
  • Die Blattränder sehen z.T. ausgefranzt aus.
  • Am Boden liegende Blattfetzen weisen auf einen Vogelfraß hin.
  • Bei frisch gepflanztem Kohl kann der Verlust eines Blattes schon einen erheblichen Schaden hervorrufen.
  • Pflanzungen an Waldrändern sind besonders gefährdet.

Wirtspflanzen

  • Alle Arten von Kohl und Salat sind besonders beliebt.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Generell hat sich die Bestandsbedeckung mit einem Vogelschutznetz bewährt.
  • Schreckschuss Apparate verlieren meist schon nach kurzer Zeit ihre Wirkung.
  • Evtl. kann eine stärkere Bejagung hilfreich sein.
  • Bei Wildverbiss Problemen mit den Jagdpächtern reden.

Schutznetzte Anbieter

Quellen

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Wildverbiss (Hasen und Kaninchen)

Feldhase. (Hans-Dieter Graf)

Hasen und Kaninchen können insbesondere bei den ersten Pflanzungen im Frühjahr schnell einen große Schaden anrichten.

Schadbild und Lebensweise

  • Meist werden zunächst die Blattränder angefressen.
  • Bei einem stärkeren Fraß bleiben nur noch an paar Blattstumpen stehen.
  • Bei knappen Nahrungsangebot im März April sind Gemüsepflanzen bes. gefragt.
  • Bei Neupflanzungen im Frühjahr kommt es schnell zu einem Totalschaden.
  • Den größten Schaden findet man meist einem Feldrand mit einer geschützten Rückzugsmöglichkeit.
  • In Regionen mit jahrelangem, intensiven Kohlanbau fressen Hasen und Kaninchen sogar die Kohlpflanzen durch das Vlies an.
  • Bei einem ausreichenden Nahrungsangebot bevorzugen sie bestimmte Kohl Sorten.

Wirtspflanzen

  • Beliebt sind insbesondere Kohlpflanzen und Salatpflanzen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Im Frühjahr sofort nach der Pflanzung Schutz durch eine Vlies- oder Vliesauflage.
  • Generell kann eine Elektrozaun mit mehreren Drähten helfen.

Quellen

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Immer aktualisierte Pflanzenschutzempfehlung zum Rosenkohl Anbau


Aktuell möglicher Einsatz von Pflanzschutzmitteln

In der Datenbank PS-INFO findet man einfach und schnell, für die jeweils ausgewählten Gemüsekultur, die aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel.

Logo PS Info.jpg





Welche Pflanzenschutzmittel beim Anbau von Rosenkohl einsetzbar bzw. zugelassen sind kann in der PS-Datenbank recherchiert werden.
Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Siehe auch in Hortipendium


Autoren und Mitwirkende

  • Gammelgaard Magnus, Dänemark.
  • Hetterling Ursula, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Freising.
  • Hoyer Christopher, Pflanzenschutzdienst, Hessen.
  • Kali & Salz GmbH, Kassel.
  • Kreiselmaier Jochen, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Lampe Isabelle, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Laun Norbert, Dr. DLR-Rheinpfalz in Neustadt/Wstr.
  • Lutz Frieder, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Mahler Kerstin, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt/Wstr.
  • Schlaghecken Josef, Neustadt/Wstr.
  • Weichmann Jürgen, Prof., TUM-München-Freising.


Quellen Offline

  • Gerd Krüger (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9
  • Josef Schlaghecken (2016): Rund um das Saatgut: Rosenkohl. In: Zeitschrift "Gemüse". 54. Nr. 1. Seite Basiswissen. 


Quellen Online

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