Teerfleckenkrankheit des Ahorns
Teerfleckenkrankheit | |
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Rhytisma acerinum | |
Fries 1819 | |
Synonyme | |
Xyloma acerinum Persoon 1794 | |
Teerflecken an Ahorn
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Systematik | |
Abteilung | Ascomycota |
Klasse | Leotiomycetes |
Ordnung | Rhytismatales |
Familie | Rhytismataceae |
Gattung | Rhytisma |
Ahorn gehört zu den beliebtesten Baumarten in Deutschland, der Bergahorn war beispielsweise Baum des Jahres 2009. Im städtischen Raum findet man Ahorn weit verbreitet als Allee- und Parkbaum. Dennoch gilt die gesamte Gattung Acer als generell besonders anfällig für Pilzkrankheiten und man kennt zahlreiche Erreger von Blatt-, Trieb- und Rindenkrankheiten. Zu den bekanntesten Krankheiten zählt die von dem Pilz Rhytisma acerinum (seltener auch von R. punctatum) hervorgerufene Teerfleckenkrankheit. Sie tritt bei verschiedenen Ahorn-Arten auf, häufig sind Berg- und Spitzahorn betroffen. Die Krankheit ist zwar besonders auffällig, schädigt die Bäume in der Regel aber kaum.
Inhaltsverzeichnis
Krankheitsbild
Einige Wochen nach der Infektion durch die Sporen von Rhytisma acerinum verfärbt sich das befallene Blattgewebe gelblich, im Sommer werden infizierte Blattpartien oberseits dann pechschwarz. Die schwarzen Flecken sind rundlich und erreichen dabei Durchmesser von 1 bis 2 cm (siehe Abbildungen unten). Die Oberfläche der Flecken erhebt sich unregelmäßig, woraus sich auch die bisweilen zu findende Bezeichnung Runzelschorf ableitet. Stark befallene Blätter erscheinen ledrig und werden vorzeitig abgeworfen. Insbesondere auf den herbstlich gelb gefärbten Blättern sind die schwarzen Flecken sehr auffällig.
Lebensweise
Insbesondere in niederschlagsreichen Jahren kann es im Frühjahr zu zahlreichen Infektionen an den Blättern kommen. Die Infektionen gehen von den am Boden liegenden kranken Blättern des vorangegangenen Jahres aus. Auf ihnen bilden sich in den schwarzen Flecken des Vorjahres die schwarzen Sporenlager des Pilzes. Die so genannten Ascosporen werden bei günstigen, d.h. feuchten Witterungsbedingungen ausgeschleudert und gelangen an die jungen Blätter. Dort keimen die Sporen aus und die Keimschläuche dringen durch Spaltöffnungen in die Ahornblätter ein, durchwuchern sie und bilden besonders an der Oberseite unter der Epidermis die großen, teerartigen, schwarz glänzenden Flecken. An diesen Teerflecken entstehen dann auf dem Falllaub im Frühjahr wieder die Pilzfruchtkörper der neuen Sporengeneration.
Bekämpfung
Da der Pilz an befallenen Blättern überwintert, ist das gründliche Entfernen des Fallaubs die wichtigste vorbeugende Maßnahme. Darüber hinaus sollten bei Neupflanzungen sehr schattige oder feuchte Lagen möglichst gemieden werden, da es hier leichter zu Infektionen kommt. Insgesamt ist das Schadbild der Teerfleckenkrankheit zwar sehr auffällig, für den betroffenen Baum aber meist kaum schädlich, so dass direkte Bekämpfungsmaßnahmen durch Fungizide nicht notwendig sind.
Quellen
Nienhaus, F. und Kiewnick (1998): Pflanzenschutz an Ziergehölzen. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-5291-6
Butin, H. (1989): Krankheiten der Wald- und Parkbäume. Thieme Verlag. Stuttgart. ISBN ISBN 3-13-639002-4