Puppe

Aus Hortipendium
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Die Verpuppung, die Bildung einer Puppe (Pupa) ist für die Insekten mit einer vollkommenen Verwandlung das vorimaginale Stadium (das Stadium zwischen Larve und ausgewachsenem Insekt). In diesem Stadium werden die Larvenorgane in die Organe des adulten Tieres umgewandelt. Bei manchen holometabolen Insekten-Arten finden sich sogar puppeneigene Organe (z.B. Cremaster bei Schmetterlingen oder Dornenarmierungen bei Wollschwebern). Bereits vor der letzten Larvenhäutung zur Puppe werden die Körperanhänge wie Antennen, Flügel und Beine vorgebildet. Bei manchen Arten findet dies in einem Gespinst (Kokon) statt, welches von dem letzten Larvenstadium erstellt wurde. Als Vorpuppe bzw. Propuppe wird das Stadium der Larve bezeichnet, indem sie kurz vor der Verpuppung steht, noch eine Larve ist aber schon wie eine Puppe aussieht.

Puppenformen

Pupa dectica

Diese Puppenform findet sich bei den Trugmotten, Schlammfliegen, Schnabelfliegen, Netzflüglern und Köcherfliegen. Die Insekten dieser Gruppen bilden während ihres Puppenstadiums so starke Mandibeln aus, dass sie den Puppenkokon damit durchbrechen können. Die Scheiden für die Flügel und die Beine sind nicht mit dem Körper verklebt.

Pupa adectica

Bei dieser Puppenform bilden die Insekten keine Mandibeln aus, um sich aus der Puppenhülle zu befreien.

  • Pupa exarata: Diese Puppe ist die häufigste Form, die von den Insekten ausgebildet wird. Die Körperanhänge sind unbeweglich und nicht mit dem Körper verklebt. Es werden Unterformen unterschieden:
  • Pupa obtecta - die Mumienpuppe. Die Scheiden der Körperanhänge sind durch die erhärtete Häutungsflüssigkeit im letzten Larvenstadium an den Körper geklebt. Bei allen Marienkäfern, Mücken, vielen Fliegen und fast allen Schmetterlingen. Es werden zwei Sonderformen unterschieden:
    • Pupa cingulata , die Gürtelpuppe. Diese Puppenform tritt bei einigen Tagfaltern auf (zum Teil bei Ritterfaltern und Bläulingen, Weißlingen, Scheckenfaltern u.a.) . Die Puppe ist am Hinterleibsende mit dem Cremaster in einem auf dem Substrat befestigten Gespinstpolster verankert. Der Körper ist dabei in der Regel schräg aufwärts gerichtet und die Bauchseite ist der Unterlage zugewendet. Bei den meisten Arten wirde die Puppe durch ein Gürtel aus Spinnfäden zwischen Thorax und Rumpf gefestigt.
    • Pupa suspensa, die Stürzpuppe. Diese Puppenform findet sich bei einigen Tagfaltern (z.B. Edelfaltern). Die Puppe hängt kopfunter in einem Gespinstpolster, die mit dem Cremaster befestigt wurde.
  • Pupa semilibera. Dies ist auch eine Mumienpuppe, bei der aber ein Teil der Scheiden nicht mit dem Körper verklebt ist. Bei einigen Schmetterlingen.

Cremaster

Der Cremaster oder auch Kremaster ist ein Organ einiger Schmetterlinge, das während bzw. für die Verpuppung am Hinterleibsende ausgebildet wird. Dieses Organ kann artspezifisch mit Dornen oder Häkchen besetzt sein und dient den Schmetterlingen zum Festhalten im Kokon oder in einem Gespinstpolster. Vermutlich wird das Cremaster aus der oberen Analklappe der Raupen gebildet.


Quellen

W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0