Phytophthora cinnamomi

Aus Hortipendium
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Wurzelfäule
Phytophthora cinnamomi
Rands,1922
Synonyme
Erikasterben

Bild fehlt

Systematik
Abteilung Oomycota
Unterabteilung Incertae sedis
Klasse Peronosporea
Unterklasse Peronosporidae
Ordnung Peronosporales
Familie Peronosporaceae
Gattung Phytophthora

Phytophthora cinnamomi ist ein bodenbürtiger Pilz zu dessen Wirtspflanzenkreis unter anderem Eichen, Eriken, Azaleen, Rhododendren, Lebensbaum, Zypressen, Wachholder, Heidelbeeren, Pfirsich und Avocado zählen. Insgesamt zählen zu seinem Wirtspflanzenkreis über 900 Pflanzenarten.

Lebensweise

Phytophthora cinnamomi ist ein bodenbürtiger Pilz der Wurzel-und Stängelfäulen an seinen Wirtspflanzen verursacht. Der Erreger infiziert die Pflanzen über die Wurzeln. Die Überdauerung erfolgt im Gegensatz zu anderen Phytophthora-Arten nicht über Oosporen, sondern der heterothallische Pilz überdauert mittels Chlamydosporen auf organischer Substanz im Boden oder auf Stellflächen. Sein Temperaturoptimum liegt zwischen 24 und 28 °C.

Bei optimalen Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit keimen die Chlamydosoporen aus und bilden Zoosporen (Schwärmsporen). Diese begeißelten Sporen schwimmen zu den Wurzeln der Wirtspflanzen und dringen über Verletzungen oder die weiche Streckungszone in die Pflanze ein. Innnerhalb der Pflanze findet eine starke Vermehrung statt.

Schadbild

Bei einer Infektion mit Phytophthora cinnamomi verfärben sich die Blätter und Nadeln fahlgrün und die Pflanze zeigt insgesamt Welkesymptome. An Gehölzen sterben die Pflanzen erste triebeweise ab, bei Nadelgehölzen fallen die fahl-grauen Nadeln nicht ab. Letztendlich führt die Infektion zum Absterben der gesamten Pflanze. Wird die Pflanze ausgetopft bzw. ausgegraben ist das Wurzelsystem und die Stammbasis braun verfärbt. Gesundes Gewebe sollte dagegen hell und saftig erscheinen.

Verwechslungsmöglichkeiten gibt es bei Scheinzypressen oder Wacholder mit der Thujaminiermotte bzw. Wacholderminiermotte.

Bekämpfung

Vorbeugende Maßnahmen sind gegen Infektionen mit Phytophthora cinnamomi die beste Bekämpfungsstrategie. Dazu zählt das Desinfizieren der Stellflächen mit MENNO Florades und das Desinfizieren gebrauchter Kulturgefäße mit MENNO Florades oder als Alternative das 20minütige Tauchen der Gefäße in 60 °C heißes Wasser. Als Kultursubstrat sind ausschließlich entseuchte und gut luftführende Substrate zu verwenden. Die Kultur sollte möglichst trocken gehalten werden, Staunässe ist zu vermeiden. Um den Kulturbestand gesund zu halten, sind in jedem Fall kranke Pflanzen aus dem Bestand zu entfernen. Um eine schnelle Ausbreitung im Bestand zu verhindern, sind in geschlossenen Bewässerungssystemen Filtersysteme sinnvoll.

Aktuelle Zulassungssituation aus PS Info im Gartenbau

Im Hausgarten sollten ebenfalls kranke Pflanzen umgehend entfernt werden. Staunässe und Bodenverdichtungen begünstigen die Krankheit, daher ist bei bei Neupflanzungen vorher zu prüfen, ob die Bodenverhältnisse für Lebensbäume oder andere empfindliche immergrüne Gehölze geeignet sind. Wird in schwere Böden gepflanzt und um Staunässe zu vermeiden ist durch entsprechende Drainagemaßnahmen dafür zu sorgen, dass Sickerwasser gut aus dem Wurzelbereich abgeleitet wird. Vorbeugend können Pflanzenstärkungsmittel wie z.B. Bacillus subtilis eingesetzt werden.

Aktuelle Zulassungssituation aus PS Info im Hobby-Bereich

Quellen

Weblinks