Kräuselmilbe

Aus Hortipendium
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Kräuselmilbe an der Weinrebe
Calepitrimerus vitis
Synonyme
Epitrimerus vitis, Phyllocoptes vitis, Weinblattkräuselmilbe, Kräuselkrankheit der Rebe
Kräuselmilbenschaden.jpg
charakteristischer Schaden an jungen Reben
Systematik
Klasse Spinnentier
Arachnida
Unterklasse Milben
Acari
Überordnung Acariformes
Ordnung Trombidiformes
Überfamilie Eriophyoidea
Familie Gallmilben
Eriophyidae

Die Kräuselmilbe der Weinrebe (Calepitrimerus vitis) oder auch als Weinblattkräuselmilbe bzw. Kräuselkrankheit der Weinrebe bezeichnet gehört zu der Familie der Gallmilben (Eriophyidae).

Lebensweise und Schadwirkung

Die Überwinterung der Kräuselmilbe erfolgt in der Knospe und unter der Rinde an den Übergangsstellen vom jungen zum alten Holz. Mit dem Knospenschwellen beginnen die Tiere zu saugen. Hierdurch verzögert sich der Austrieb: Es entstehen Missbildungen an den Trieben und die Blätter können aufreißen. Durch verstärkte Geiztriebbildung entsteht Besenwuchs. Letztlich können Ertragsausfälle in beträchtlicher Höhe entstehen. Außerdem fehlt es beim nächsten Rebschnitt an Zielholz. Gefährdet sind vor allem jüngere Anlagen bis etwa zum 3./4. Standjahr, da sie häufig noch keinen Raubmilbenbesatz haben. Von Juli bis August kann es zu einem zweiten Befallsschub kommen. Befallene Blätter werden dann schmutzig-braun. Eine sichere Diagnose kann nur durch Untersuchung der Blätter unter dem Mikroskop gegeben werden. Im Zweifelsfall ist deshalb die zuständige Beratungsstelle zu kontaktieren.

Bekämpfung

Raubmilben können als natürliche Gegenspieler der Kräuselmilbe den Schädlingsdruck deutlich reduzieren.

Die chemische Bekämpfung ähnelt der Bekämpfung der Blattgallmilbe: Netzschwefel (Basisaufwand 3,6 kg/ha) sollte wie gegen die Blattgallmilbe erstmals extrem früh zwischen dem Knospenschwellen (ES 01) und dem Wollestadium (ES 05) ausgebracht werden. Weitere Netzschwefelbehandlungen vor der Blüte - im Rahmen der Oidiumbekämpfung - können in der Folge den Populationsaufbau verringern. Alternativ kann vor dem Austrieb ein zugelassenes/genehmigtes Präparat auf Rapsölbasis eingesetzt werden.

Gallerie Schadbild

Quelle

  • B. Altmayer, B. Fader, M. Harms, R. Ipach, U. Ipach, H.-P. Lipps, K.-J. Schirra, B. Ziegler (2010): Sachkunde im Pflanzenschutz (Weinbau). 6. überarbeitete Auflage. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, Abteilung Phytomedizin. Neustadt an der Weinstraße. 

Weblinks