Pflegeleichter Garten
Es gibt keine Art von Garten, die jeder als pflegeleicht beschreiben würde, denn die Geschmäcker teilen sich. Im Großen und Ganzen unterscheidet man zwischen dem formal-archetektonischem Garten, der recht pflegeaufwendig ist und dem naturnahem Garten, bei dem der Gärtner weniger Arbeit hat. Bei ersterem wird explizit auf geometrische Formen und geschnittene Hecken geachtet, während der naturnahe Garten so geplant und gestaltet wird, als sei er "natürlich" entstanden: Es dominieren geschwungene Linien bei Beetanlage und Wegeführung und die Verwendung von regionalen Materialien. Seine Entwicklung wird weitgehend der Natur überlassen,pflegerische Eingriffe geschehen sehr zurückhaltend.
Bei der Auswahl der Gartengestaltung spielt auch die gewünschte Größe eine Rolle, da sich kleinere Gärten oftmals leichter als größere pflegen lassen. Eine weitere Möglichkeit ist der Gedanke an eine Mischform dieser beiden Arten der Gestaltung. Auch die eigene Einstellung beeinflusst die spätere Entscheidung. Für einen "perfekt" aussehenden Garten, der natürlich mit viel Aufwand verbunden ist, sollte man sich nur entscheiden, wenn man auch genug Zeit und vor allem Lust zur Pflege hat.
Hier ist noch eine Anleitung um seinen persönlichen Garten so pflegeleicht wie möglich zu machen:
Arbeiten | Arbeitserleichterung | Alternativen | Bemerkung |
---|---|---|---|
Rasen pflegen (mähen, wässern, düngen, vertikuieren) | automatisiertes Bewässerungssystem, Rasenkantensteine, Rasenmäherbreite dem Rasen anpassen | Blumenwiesen, Bodendecker, Staudengarten mit gepflasterten Wegen und Sitzplätzen | keine Spielfläche, nur eingeschränkt begehbar, in kleinen Gärten sinnvoll |
Hecke schneiden (Formschnitt) | Gärtner | Freiwachsende Hecke, breankte Holzelemente | breiter |
Gießen | automatisierte Bewässerung | trockenheitsverträgliche Pflanzen | |
Unkraut jäten | Mulchen, Gründüngung | Herbizide (Einzelfälle) | |
Arbeiten in gebückter Haltung | ausreichende Stiellänge, Hocker | Hochbeet | |
Pflanzenschutz | standortgerechte Pflanzen, resistente Pflanzen, optimale Versorgung |
Pflegeleichte Staudenbeete durch Staudenmischungen
Profis haben für Parkanlagen, Verkehrskreisel, Gewerbe- und Wohngebiete Pflanzkonzepte entwickelt, die hauptsächlich aus Stauden bestehen und richtig angelegt mit einem Minimum an Pflege auskommen. Dabei ist der Grundgedanke, möglichst schnell eine geschlossene Pflanzendecke aus standortgerechten Stauden und relativ kurzlebigen aber sich selbst aussäenden Pflanzen zu schaffen. Ist dies erreicht, haben „Unkräuter“ kaum noch eine Chance. Je nach Standort sind die Stauden entsprechend zusammengestellt. Pro m² werden ca. 8- 10 Stauden gepflanzt. Das Wichtigste ist die Bodenvorbereitung. Da in einem Staudenbeet kein Herbizideinsatz möglich ist, muss der Boden vor der Pflanzung frei von Wurzelunkräutern wie Quecke, Winde, oder Schachtelhalm sein. Um das Keimen von Unkrautsamen zu unterdrücken, wird mit Kies oder Splitt gemulcht. Beim Einsatz der Wädenswiler Mischungen kann darauf verzichtet werden, da hier ein hoher Anteil an 1-jährigen Arten diese Funktion als „Lebendmulch“ übernimmt. Gegossen wird nur in der Anwachsphase und bei sehr langen Trockenperioden. Ab dem zweiten Jahr reduziert sich die Pflege auf einen Rückschnitt (abmähen) der Stauden im Spätwinter. Mehr Informationen zu den Staudenmischungen finden Sie auf den Seiten: Bund deutscher Staudengärtner - Mischpflanzungen und Perennemix.de - Staudenmischungen
Quellen
Eva Morgenstern, Gartenakademie Rheinland-Pfalz
Pflegeleichte Staudenbeete durch Staudenmischungen - Eva Morgenstern, Gartenakademie Rheinland-Pfalz