Pfirsichschorf

Aus Hortipendium
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Pfirsichschorf
Venturia carpophila
E.E. Fisher, 1961
Synonyme
Megacladosporium carpophilum, weitere Synoynme
Pfirsichschorf 1.jpg
Schadsymptome an der Frucht
Systematik
Abteilung Ascomycota
Unterabteilung Pezizomycotina
Klasse Dothideomycetes
Unterklasse Pleosporomycetidae
Ordnung Pleosporales
Familie Venturiaceae
Gattung Venturia
Hauptfruchtform Venturia carpophila
Nebenfruchtform Fusicladium carpophilum

Vor allem bei feuchter Witterung im Frühjahr kommt es an Aprikosen und Pfirsich häufig zum Befall mit Pfirsichschorf. Die Krankheit wird von dem Pilz Venturia carpophila verursacht.

Schadbild

Infiziert werden hauptsächlich die Früchte, manchmal auch unverholzte Triebe. Die Blätter bleiben immer befallsfrei. Auf den jungen Früchten entstehen schwärzliche Schorfflecken. Diese können sich flächig ausdehnen. Bei sehr starkem Befall werden die Flecken rissig. Auf den Trieben kommt es zu länglichen, bis zu 1 cm langen bräunlichen Läsionen.

Lebensweise

Der Pilz überwintert als Myzel auf den Triebläsionen am ein- bis zweijährigen Holz. Vor allem bei feuchter Witterung im Frühjahr produziert er verstärkt spindelförmige Konidien, die für seine Verbreitung sorgen. Die Konidien keimen auf jungen Früchten oder grünen Trieben aus. Zunächst breitet sich der Pilz oberflächlich darauf aus und dringt schließlich in die Kutikula ein. Die Infektionen von Früchten weisen erst nach 40 bis 70 Tagen sichtbare Symptome auf. Auf den Trieben wird der Befall etwas früher sichtbar.

Bekämpfung

Es empfiehlt sich bei Niederschlägen in der Hauptinfektionszeit (Ende April/Mai) vorbeugend Fungizide gegen Schorf auszubringen. Durch die filzige Oberfläche der jungen Früchte ist eine effektive Behandlung schwierig, da sich kein lückenloser Spritzbelag erzeugen lässt. Des weiteren ist es sinnvoll, Fruchtmumien aus den Obstbäumen zu entfernen und befallene Triebe herauszuschneiden. So kann verhindert werden, dass der Pilz sich weiter ausbreitet.
Indikationszulassung im Erwerbsanbau
Indikationszulassung im Hobby-Bereich

Quellen

  • Prof. Dr. Fritz Winter (2002): Lucas' Anleitung zum Obstbau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-5545-1
  • Uwe Harzer (2012): Mittelempfehlungen und Hinweise zum Pflanzenschutz in Kernobst 2012. In: Fachzeitschrift für den Obstbau-Profi. Nr. 1. Seite 23 - 46. 
  • EPPO - EPPT (EPPO Plant Protectin Thesaurus)
  • P.M. Kirk, P.F. Cannon, D.W. Minter and J.A. Stalpers CABI Europe - UK (Hrsg.) (2011): Ainsworth & Bisby's Dictionary Of The Fungi. 10. Auflage. CPI Group (UK) Ltd. Croydon. ISBN 978-1-84593-933-5


Weblinks