Aphis gossypii
Grüne Gurkenblattlaus | |
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Aphis gossypii | |
Synonyme | |
Baumwollblattlaus, Melonenblattlaus, Aphis cucumeris | |
Bild fehlt | |
Systematik | |
Klasse | Insekten Insecta |
Überordnung | Schnabelkerfe Hemiptera |
Ordnung | Pflanzenläuse Sternorrhyncha |
Unterordnung | Blattläuse Aphidina |
Familie | Röhrenläuse Aphididae |
Gattung | Aphis |
Die Grüne Gurkenblattlaus oder Baumwollblattlaus Aphis gossypii ist auf der ganzen Welt verbreitet, bevorzugt aber wärmere Regionen. In kälteren Gebieten der gemäßigten Breiten tritt sie in Gewächshäusern auf, in Europa seit Ende der 80er Jahre. In der Baumwollkultur ist diese Lausart ein bedeutender Schädling ebenso wie seit 1989 in der Gurkenkultur.
Inhaltsverzeichnis
Biologie
Lebenszyklus und Erscheinungsbild
In Europa gilt Aphis gossypii als nicht wirtswechselnde Art mit anholozyklischen (unvollständigem) Lebenszyklus (siehe Blattläuse). Das heißt, dass sich die Art ausschließlich durch parthenogenetische Weibchen, die lebend gebären (Viviparie), vermehren. Parthenogenese ist die Massenvermehrung durch Jungfernzeugung, also ungeschlechtlich. In den USA und in Russland kann die Art aber wirtswechselnd und holozyklisch sein. Catalpa, Rhamnus und Hibiscus in den USA und verschiedene Wildpflanzen in Russland dienen als Winterwirte. Neben der ungeschlechtlichen Vermehrung auf dem Sommerwirt erfolgt eine geschlechtliche Vermehrung mit Eiablage auf dem Winterwirt. In Europa sind die geflügelten Läuse 1,1 bis 1,9 mm groß, die ungeflügelten 0,9 bis 1,8 mm. Es gibt viele Farbvarianten, von gelb über hellgrün bei kleinen Läusen bis hin zu dunkelgrün bis schwarz und marmoriert bei großen Läusen. Die Färbung ist abhängig von der Temperatur, der Nahrung und der Populationsdichte. Die Siphonen sind immer schwarz. Die Länge beträgt ein Fünftel der Körperlänge, die der relativ kurzen Fühler 0,7.
Populationsentwicklung
Die Weibchen können drei bis zehn Larven pro Tag auf Gurken produzieren und leben etwa 20 Tage. Die Entwicklungszeit der Larven beträgt bei 10°C 20 Tage, bei 16°C 9,6 Tage, bei 28°C 6,5 Tage und bei 30°C 4 Tage. Die Die Population kann sich auf Gurken innerhalb einer Woche verzwölffachen, bei Auberginen vervierfachen. Die Vermehrung verläuft gut bei Temperaturen zwischen 0°C und 25°C, darüber hinaus ist sie beeinträchtigt. Die Larven suchen neue Blätter als Nahrungsquelle auf und vermehren sich dort weiter.
Schäden und Ausbreitung
Die Gurkenblattlaus lebt bevorzugt an jungen Blätter und Trieben und auf Blattunterseiten. Durch die Saugschäden und das injizieren von toxischen Substanzen verkrüppeln die Blätter, es kann zu Aufhellungen kommen. Sekundäre Schäden sind der durch die Blattläuse ausgeschiedene Honigtau, auf dem Rußtaupilze wachsen und die Verbreitung von mehr als 50 Virosen, wie z.B. der Gurkenmosaikvirus. Die Gurkenblattlaus ist sehr polyphag und hat einen großen Wirtspflanzenkreis von 60 Pflanzen in Florida und 700 Pflanzen weltweit. Wie bereits erwähnt bereitet sie Probleme in Baumwolle und Gurken. Aber auch andere Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) wie Wassermelone und Kürbis und andere Gemüsearten werden befallen. Sie tritt auch an vielen Zierpflanzen und im Ackerbau auf. In Nordeuropa bereitet sie hautsächlich in Gewächshäusern ernste Probleme, da die Entwicklung im Freiland deutlich langsamer ist.
Bekämpfung
Gegen Gurkenblattläuse können die Schlupfwepsenarten Aphidius ervi und Lysiphlebus testaceipes sowie die Räuberische Gallmücke Aphidoletes aphidimyza und Florfliegenlarven Chrysoperla carnea eingesetzt werden. Es sollte eine Kombination mehrerer Nützlingsarten ausgebracht werden, um eine gute Wirkung zu erreichen. Chemisch können im Zierpflanzenbau die Wirkstoffe Fonicamid, Pirimicarb, Pymetrozin und die Neonicotinoide Imidacloprid, Acetamiprid und Thiacloprid eingesetzt werden. Wegen der Wirkung auf Bienen sind die Neonicotinoide umstritten. Beim Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln muss auf die Zulassungssituation geachtet werden.
Quelle
R. Albert, C. Allgaier, H. Schneller, K. Schrameyer (2007): Biologischer Pflanzenschutz im Gewächshaus. Eugen Ulmer KG. Stuttgart.
H. Dubnik (1991): Blattläuse. Verlag Th. Mann.
M.-H. Malais, W. J. Ravensberg (2003): Knowing and recognizing. Red Business Information. Doetinchem, NL.
wikipedia Aphis gossypii. [1] am 27.01.16
wikipedia Röhrenblattläuse. [2] am 26.01.16
wikipedia Blattläuse. [3] am 27.01.16