Maikäfer

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Maikäfer
Melolontha
Maikaefer cutted.png
Maikäfer
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Ordnung Käfer
Coleoptera
Unterordnung Polyphaga
Überfamilie Scarabaeoidea
Familie Blatthornkäfer
Scarabaeidae

Der Begriff Maikäfer umfasst alle Käfer der Gattung Melolontha aus der Familie der Blatthornkäfer. Der bekannteste Vertreter dieser Gattung ist der Feldmaikäfer (Melolontha melolontha). Ebenso heimisch ist der Wald- oder Roßkastanienmaikäfer (Melolontha hippocastani) und Melolontha pectoralis, eine sehr selten gewordene Art ohne wirtschaftliche Bedeutung. Hingegen sind der Feld- und der Waldmaikäfer wichtige Kulturschädlinge. Insbesondere an Eiche können die adulten Käfer bei Massenauftreten den Bestand durch Laubfraß stark schädigen. Nadelbäume werden in der Regel von den Käfern selten befallen. Besonders schädigende Auswirkungen auf die Kulturpflanzen hat der Wurzelfraß der Larven (Engerlinge) im Boden, da sie an den verschiedensten Pflanzen auftreten. Die Bekämpfung der Larven ist besonders schwierig.


Natürliche Feinde

Ein natürlicher Feind der Maikäferlarven ist der Maulwurf, bestimmte Vogelarten (Saatkrähen und Möwen) fressen die Larven und die Käfer, bestimmte parasitoide Fliegen und gewisse Pilzstämme infizieren die Larven als auch die Käfer.

Entwicklung

Schematische Darstellung des Entwicklungszykluses des Maikäfers

Die Larven (Engerlinge) der Maikäfer-Arten schlüpfen nach 4 bis 6 Wochen aus den im Boden abgelegten Eiern. Die Nahrung besteht in den ersten Tagen aus Mulum und feinen Wurzeln. Mit zunehmder Größe fressen die Larven auch größere Wurzeln. Angelockt werden die Larven durch die Wurzelausscheidungen (in diesem Fall CO2) und bestimmten Feuchtigszonen. Bei Trockenheit verlassen die Engerlinge die oberen Bodenschichten in tiefere, feuchtere Schichten. Bei Regen kommen die Larven weiter an die Bodenoberfläche. Sie überwintern dicht unter der Frostschicht. Die Engerlinge leben und fressen 4 Jahre im Boden. Danach sind sie vollständig entwickelt und verpuppen sich im 4. Freßsommer einzeln in einer Höhle im Boden die in bis zu 1 m Tiefe liegen kann. Nach 4 bis 6 Wochen schlüpfen aus den Puppen die jungen Käfer und überdauern in ihrer Höhle bis zum nächsten Frühjahr. Sobald sich der Boden erwärmt graben sich die Jungkäfer in die oberern Bodenschichten, dicht unter die Oberfläche. Bei optimalen klimatischen Bedingungen (kein Regen, Luft- und Bodentemperaturen mindestens 5 Tage lang nicht unter 11 °C) schlüpfen die Käfer in der Dämmerung aus dem Boden. Der Waldmaikäfer tritt in der Regel im Frühling etwas früher auf als der Feldmaikäfer. Bei günstigen Bedingungen kann es zu einer Massenvermehrung der Maikäfer kommen. Daher gibt es in der Regel alle 4 Jahre ein Maikäferjahr (wärmere Gebiete alle 3 Jahre, kühlere Gebiete alle 5 Jahre).


Unterscheidung

Alle Maikäfer sind 20 bis 25 mm groß. Die Männchen tragen 7 längere Antenneblätter, während bei den Weibchen 6 kürzere Antennenblätter vorhanden sind. Morphologische Unterschiede der Maikäfer-Arten finden sich am Halsschild und an der Hinterleibsspitze (Abdomen) der Insekten. Bei Melolontha melolontha (Feldmaikäfer) ist das Halsschild meist schwarz, selten bräunlich. Die Hinterleibsspitze verjüngt sich gleichmäßig. Bei Melolontha hippocastani (Waldmaikäfer) ist das Halsschild bräunlich, selten schwarz. Die Hinterleibsspitze ist kürzer und verjüngt sich abrupt.

Mitteleuropäischer Maikäfer im Vergleich



Quellen

  • W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl (1998): Biologie und Ökologie der Insekten. Gustav Fischer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8274-0799-0


Weblinks