Möhrenröte
Die in der landwirtschaftlichen Praxis meist als Möhrenröte bezeichnete Erkrankung ist eine virusverdächtigen Erkrankung, die die Wirtschaftlichkeit des Möhrenanbaus für die Industrie durch das wiederholte Auftreten stark gefährdet und ein massives Auftreten Mindererträge sowohl im ökologischen als auch im konventionellen Anbau veursacht[1].
Inhaltsverzeichnis
Erreger
Laut oekolandbau.de [1] konnten mindestens acht verschiedene Viren identifiziert und teilweise charakterisiert werden:
- Carrot red leaf virus (CtRLV), Luteovirus
- Carrot mottle mimic virus bzw. Carrot mottle virus, Umbravirus
- Carrot yellow leaf virus (CYLV), Closterovirus
- Parsnip yellow fleck virus (PYFV), Anthriscus-Stamm des Sequivirus
- Carrot thin leaf virus (CTLV), Potyvirus
zudem ein bisher nicht beschriebenes Carlavirus und Vitivirus sowie ein Virus („Beny“-Virus), das sich in keine bekannte Gattung von Pflanzenviren einordnen lässt. Das „Beny“-Virus und das CtRLV wurden am häufigsten nachgewiesen und schienen damit am weitesten verbreitet zu sein. Als Überträger der für die Möhrenröte verantworlichen Viren steht die Gierschblattlaus (Cavariella aegopodii) im Verdacht. Neben Möhren nutzt die Gierschblattlaus Giersch und Doldengewächse zur Vermehrung.
Schadbild
Die Blätter der Pflanze vergilben, bekommen aber einen rötlichen Rand, das gesamte Blatt wechselt seine Farbe von gelblich nach rötlich. Die Blattadern bleiben jedoch grün. Das Wachstum der Pflanze wird gehemmt, was zu verminderten Ernteeinnahmen führt.
Bekämpfung im Hausgarten
Im Hausgarten gibt es keine direkte Bekämpfung dieser Erkrankung. Da die Gierschblattlaus im Verdacht steht, die Viren durch ihre Saugtätigkeit an den Pflanzen zu übertragen, können vorbeugend die Wirtspflanzen wie Giersch und anderer doldenblütiger Unkräuter im Garten reguliert werden.