Möhren Pflanzenschutz

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Beim Anbau von Möhren (Daucus carota), sowie im Möhrenlager können verschiedene Krankheiten und Schädlinge Probleme bereiten. Sogar nach dem Abpacken, z.B. in Beutel, entwickeln sich noch Krankheiten und führen zu Ausfällen. Es ist deshalb zu empfehlen, schon vor Beginn des Anbaus, über eventuell notwendige und sinnvolle Vorbeugemaßnahmen nachzudenken.

Inhaltsverzeichnis

Vorbeugender Pflanzenschutz schon bei der Möhren Anbauplanung

Gut durchwurzelbare Böden wählen. (J.Kreiselmaier)

Hilfe für den Bio-Anbau sowie dem IP-Anbau (Integrierte Produktion)

  • Keine Parzellen mit einer größeren Belastung an aktuellen, bodenbürtigen Krankheiten wählen.
  • Keine Parzellen mit einer größeren Belastung an aktuellen, bodenbürtigen Schädlingen (z.B. Nematoden).
  • Keine stark steinigen Parzellen verwenden.
  • Keine Böden mit Verdichtungen wählen.
  • Der Boden sollte nicht zu tonhaltig sein.
  • Böden mit einer guten Krümelstruktur und Siebfähigkeit bevorzugen.
  • Lößböden haben sich besonders für den Möhrenanbau bewährt.
  • Keine Parzelle mit größeren Bodensenken wählen. Kann nach Regen Pflege- und Erntearbeiten empfindlich erschweren.
  • Die Böden vor Anbaubeginn auf ihre Nährstoffversorgung, Humusgehalt, Salzgehalt, pH-Wert usw. kontrollieren.
  • Keine Parzellen mit einem stärkeren Besatz an Wurzelunkräuter wählen.
  • Weitere Information dazu siehe im Hauptartikel Möhren Erwerbsanbau

Die Möglichkeiten des Einsatzes an Pflanzenschutzmitteln schon vor dem Anbau prüfen!

Fruchtwechsel optimieren

Grundsätzlich haben sehr eng verwandte Gemüsearten gleiche Krankheiten und Schädlinge. So ist es auch bei der hier behandelten Gemüseart, die Möhren, die zu der Pflanzenfamilie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört. Einige Schaderreger sind bodenbürtig, das heißt, sie überdauern im Boden. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, innerhalb der Fruchtfolge möglichst weniger als 20% Arten aus der gleichen Pflanzenfamilie anzubauen. Auf jeden Fall, wenn irgend möglich, so eng verwandte Pflanzenarten nie nacheinander anbauen. Im Folgenden die wichtigsten Arten der Familie der Doldenblütler.

Möhren Sorten. (St. Ausmus)
Möhren Putzabfälle. (Schlaghecken)

Des weiter gibt es noch verschiedene Küchen- und Heilkräuter aus der gleichen Pflanzenfamilie.

Quellen

Der Sortenwahl große Bedeutung beimessen

  • Die Sortenwahl beim Anbau von Möhren hat einen großen Einfluss auf den Anbauerfolg.
  • Durch eine gute Sortenwahl kann in vielen Fällen der Einsatz von Pflanzenschutzmittel reduziert werden.

Quellen

Konsequente Feldhygiene

  • Keine aktuellen (bodenbürtigen) Krankheiten mit dem Maschinenpark in die Felder bringen
  • Bestandsreste nach Ernteende sobald möglich einarbeiten und zur Verrottung bringen
  • Putzabfalle von der Möhren Aufbereitung nicht auf Gemüseäcker entsorgen.

Quellen

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Nichtparasitäre Ursachen

An Möhrenbestände können nichtparasitäre Probleme auftreten, die zu einem Gesamtausfall führen können.
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Hagelschäden

Leichter Hagel Schaden am Möhrenlaub. (Joachim Ziegler)

Durch Hagel können Möhren Bestände stark geschädigt oder auch vernichtet werden.

Schadensbeschreibung

  • Bei leichtem Hagel wird das Laub geschädigt.
  • Bei einem starken Hagel kann das Laub extrem reduziert werden.
  • Bei extremem Hagel können vor allem die Rübenschulter freigespült und beschädigt werden.
  • Totalausfall ist möglich.
  • Hagelschläge gehen oft einher mit starken Niederschlägen, die zu einer Nitrat Verlagerung führen.

Vorbeugung und Maßnahmen

  • Möglichst nicht den gesamten Möhren Anbau in einer Gemarkung durchführen.
  • Nach einem Hagelschlag verstärkte Kontrollen auf einen Krankheitsbefall.
  • Nach Hagel ohne Schäden an den Möhren Pflegemaßnahmen ergreifen.
  • Wegen der möglichen N-Auswaschung die N-Versorgung überprüfen.
  • Abschluss einer Hagelversicherung.

Quellen

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Herbizidschaden

Herbizid Schaden an Möhrenlaub. (Jochen Kreiselmaier)

Möhren Pflanzen sind empfindlich bezüglich einer falschen Herbizid Anwendung bzw. einer Herbizid Abdrift.

Ursachen

  • Abdrift eines Herbizides vom Nachbarfeld.
  • Überdosierung bei einer Herbizid Spritzung.
  • Falsches Stadium der Möhrenpflanzen.

Schadbilder

  • Die Schadbilder sind sehr unterschiedlich.
  • Jeder Herbizid-Wirkstoff verursacht spezielle Schadbilder.
  • Bei einer Abdrift bilden sich meist nur leichte Schäden.
  • Einen Abdrift Schaden erkennt man unter anderem an dem Gradienten der Schadsymptome.

Vermeidungsstrategien

  • Nur zugelassene Herbizide in der vorgesehenen Menge ausbringen.
  • Keine Herbizid Ausbringung bei Abdrift verursachendem Wind.
  • Sicherheitsabstand zu empfindlichen Kulturen einhalten.

Quellen

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Salzschäden / Düngeschäden

Salzschaden durch Mineraldünger. (Jochen Kreiselmaier)

Falsche oder überhöhte Mineraldüngereinsätze können Schäden anrichten.

Schadensbeschreibung

  • Bei zu hohem Salzgehalt im Saatbeet kommt es zu einer Keimhemmung.
  • Auffällig sind dabei die unregelmäßigen Auflaufergebnisse.
  • Bei einer zu frühen und falschen Kopfdüngung entstehen Schäden an den Wurzeln der Möhrenkeimlinge.
  • Eine unsachgemäße Kopfdüngung kann zu Verbrennungen an den Vegetation Punkten führen.
  • Chlorhaltige Mineraldünger können schnell zu Schäden führen.
  • Überhöhte Stickstoffangebote führen zu erhöhten Nitratgehalten im Ernteprodukt.

Vorbeugemaßnahmen

  • Keine größere Mineraldüngermengen kurz vor oder zur Möhrensaat.
  • Vor allem chlorhaltige Mineraldünger können Schaden anrichten.
  • Insbesondere bei größeren Gaben auf eine gute Einmischung in den Boden achten.
  • Kein Kaliumchlorid kurz vor oder zur Saat.
  • Vorsicht bei einer Kopfdüngung mit Mineraldünger.
  • Nie den gesamten Nährstoffbedarf einer Kultur als Kopfdüngung verabreichen.

Quellen

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Starkregen und Erosion

Starkregen hat Möhren frei gelegt. (Jochen Kreiselmaier)

Starke Niederschläge können, insbesondere in nicht ebenen Flächen, zu einer Erosion und damit zu großen Ausfällen führen.

Schadensbeschreibung

  • Der Boden wird verlagert und in tiefere Region geschwemmt.
  • Je mehr Gefälle desto größer der Erosionseffekt.
  • Je geringer die Regenverdaulichkeit desto früher die Erosion.
  • Insbesondre unbewachsene Parzellen in hängigem Gelände sind betroffen.
  • Insbesondere frisch ausgebrachte Düngemittel werden verlagert.
  • Eine verstärkte Gewässereutrophierung mit Nitrat ist zu befürchten.
  • Insbesondere frische Einsaaten sind gefährdet.
  • Dammkulturen mit Hangneigung erhöhen das Erosionsrisiko.
  • Frei gelegte Möhren können durch Verfärbung unverkäuflich werden.
  • Im Rahmen der Klimaveränderung ist mit einem vermehrten Auftreten von Extremwetterlagen zu rechnen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Parzellen mit größeren Bodensenken vermeiden.
  • Dammkulturen quer zur Feldneigung anlegen.
  • Regenverdaulichkeit des Bodens erhören.
  • Bodenverdichtungen beseitigen.
  • Warnwetter APP´s nutzen
  • Vor einer Beregnung die angekündigten Niederschläge berücksichtigen.

Quellen

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Winderosion

Boden Erosion durch Wind. (Jochen Kreiselmaier)

Möhrenanbau erfolgt oft großflächig auf wenig windgeschützten Flächen. Das vermindert den Befalls Druck durch Möhrenfliegen, erhöht aber das Auftreten einer Winderosion.

Schadensbeschreibung

  • Der Boden wird verlagert und verfrachtet.
  • Insbesondere frische Einsaaten sind gefährdet.
  • Die oberen Rüben Körber können freigelegt werden und vergrünen.
  • Im Rahmen der Klimaveränderung ist mit einem vermehrten Auftreten von Extremwetterlagen zu rechnen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Wenn möglich den Humusgehalt der Böden erhöhen.
  • Eine gute, reichliche Kalkversorgung des Bodens anstreben.
  • Eine weniger feine Bodenbearbeitung versuchen.
  • In extrem gefährdeten Lagen kleine Strohmengen ausbringen und mit einem Scheibensech leicht eindrücken (englische Methode)
  • Die Anlage von Windschutzpflanzungen überdenken.

Quellen

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Virus Krankheiten

An Möhren Bestände können Viruskrankheiten auftreten, die Schaden anrichten können.

Möhrenröte. (Harald Schneller, LTZ Augustenberg)

Aktuelle Virusarten

  • Parsnip yellow fleck virus (PYFV
  • Carrot red leaf virus (CtRLV)
  • Carrot mottle mimic virus/Carrot mottle virus (CmoV)
  • Carrot thin leaf virus (CTLV)
  • Carrot yellow leaf virus (CYLV)

Möhrenröte (Phytoplasmen oder Virosen)

Durch das Auftreten der Möhrenröten können Ertragsverluste entstehen. Besonders negativ ist ein Befall beim Anbau von Bundmöhren.

Schadbild und Lebensweise

  • Zu Beginn kommt es zu einer Blattvergilbungen.
  • Bei einem stärkeren Befall verfärbt sich das Möhrenlaub rötlich.
  • Die jüngsten Blätter zeigen einen gestauchten Wuchs.
  • An den Möhrenrüben bilden sich verstärkt Feinwurzeln wobei es zum Teil zu einer Bärtigkeit kommt.
  • Überträger sind wohl die Gierschblattlaus oder Zikaden wie Macrosteles sexnotatus.
  • Als Erreger kommen verschiedene Virosen als auch Phytoplasma Bakterien in Frage.

Wirtspflanzen

  • Daucus carota

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Siehe bei "Gierschblattläuse" und "Zikaden".

Quellen

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Bakterien Krankheiten

An Möhren Bestände können Bakterienkrankheiten auftreten, die einen beachtlichen Schaden anrichten können. Von größerer Bedeutung sind insbesondere Pectobacterium und Xanthomonas.
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Bakterien Blattflecken (Xanthomonas hortorum pv. carotae)

Xanthomonas hortorum pv. carotae an Möhrenblatt.
(J. Ogrodni, Cornell University)

Ein Xanthomonas Befall kann starke Schädigungen am Möhrenlaub verursachen. Mit zunehmender Klimaerwärmung könnte die wärmeliebende Bakterien Krankheit an Bedeutung gewinnen.

Synonym (laut EPPO)

  • Xanthomonas campestris pv. carotae.
  • Xanthomonas carotae.

Schadbild und Lebensweise

  • Wurde in den neunziger Jahren erstmals in der Pfalz beschrieben.
  • Es entstehen kleine bräunliche Flecken an den Blättern.
  • Später vertrocknen die Flecken.
  • Oft werden die Flecken von einem gelben Rand umgeben.
  • Grundsätzlich können alle Pflanzenteile befallen werden.
  • Ist insbesondere beim Anbau von Bundmöhren gefährlich.
  • Die Sorten sind unterschiedlich anfällig.
  • Die Übertragung erfolgt u.a. über das Saatgut.
  • Im Bestand erfolgt die Verbreitung über Regen und Beregnung.
  • Der Erreger überdauert an befallenen Pflanzenresten.
  • Eine Verwechselung mit einem Alternaria- oder Cercospora-Befall ist möglich.

Wirtspflanzen

  • Daucus carota

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreies Saatgut verwenden
  • Fruchtwechsel
  • Nachbau auf befallenen Flächen frühesten nach zwei Jahre.
  • Bei der Beregnung die Blattnässe Zeiten minimieren.
  • Eine direkte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich.

Quellen

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Weichfäule (Pectobacterium carotovorum sensu lato)

Diese Bakterienkrankheit (früher Erwinia carotovora) hat viele Wirtspflanzen und kann auch den Möhrenanbau schädigen.

Weichfäule an Möhren Rüben.
(Tamil Nadu Agricultural University, India)

Synonyme (laut EPPO)

  • Bacterium carotovorum.
  • Erwinia aroideae, Erwinia betivora, Erwinia carotovora, Erwinia carotovora subsp. aroideae, Erwinia dahliae, Erwinia melonis
  • Pectobacterium aroideae, Pectobacterium phytophthorum.

Schadbild und Lebensweise

  • Diese Weichfäule beginnt meist an der Möhrenschulter.
  • Der Befall beginnt meist an verletzten Stellen der Möhren.
  • Die Enzyme des Pilzes zerstören die Pektine in den Zellwänden, so dass eine Weichfäule entsteht.
  • Befallene Gewebepartien verfärben sich bräunlich.
  • Die zerstörten Gewebepartien werden matschig weich.
  • Auch im Lager kann sich die Fäulnis weiterentwickeln.
  • In Möhren-Plastikbeutel herrschen meist gute Bedingungen für das Bakterium.
  • Temperaturen über 15°C sind sehr förderlich für Pectobacterium carotovorum.
  • Niedrige Temperaturen unter 5°C hemmen die Bakterienentwicklung stark.
  • Verletzungen jegliche Art erhöhen das Befallsrisikio.
  • Stauende Nässe im Feld fördert stark diese Krankheit.

Wirtspflanzen

  • Allium, Apium graveolens, Beta vulgaris, Brassica-Arten, Capsicum, Cichorium, Citrullus, Cucumis sativus, Cucurbita, Cynara, Daucus carota, Helianthus annuus, Ipomoea batatas, Lactuca Cucumis melo, Raphanus sativus, Rheum, Solanum lycopersicum, Solanum melongena, Solanum tuberosum usw.

Vorbeugemaßnahmen

  • Fruchtwechsel optimieren.
  • Möglichst keine der Wirtspflanzen als Vorfrucht wählen.
  • Staunässe vermeiden, Regenverdaulichleit der Böden verbessern.
  • Kaliversorgung optimieren.
  • Pflanzenverletzungen minimieren, schonende Möhrenernte.
  • Den Befall bzw. Verletzungen durch Möhrenfliegen Maden und anderen Schädlingen möglichst ausschließen.
  • Eine direkte Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich.

Quellen

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Pilzkrankheiten

An Möhren Bestände können Pilzkrankheiten auftreten, die zum Gesamtausfall führen können.
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Alternaria-Möhrenschwärze (Alternaria ssp.)

Alternaria Befall an Möhrenlaub. (Joachim Ziegler)

Gefährliche Pilzkrankheit, die vor allem das Laub befällt und vernichten kann. Kann vor allem beim Anbau von Bundmöhren zu Qualitätsproblemen führen.

Aktuelle Arten (Synonyme laut EPPO)

  • Alternaria dauci, Synonyme: Alternaria brassicae var. dauci, Alternaria carotae, Alternaria porri f. sp. dauci, Macrosporium carotae, Macrosporium dauci.
  • Alternaria radicina, Synonyme: Pseudostemphylium radicinum, Stemphylium radicinum.

Schadbild und Lebensweise

  • Beim Befall entstehen bräunliche Blatt-Verfärbungen, vor allem an den Blättern.
  • Bei einem starken Befalls Druck werden auch die Rübenkörper befallen.
  • Auf den Möhrenrüben entstehen schwarze Flecken
  • Im Lager kann sich die Möhrenschwärze weiterentwickeln.
  • Der Pilz liebt kühle und feuchte Bedingungen.
  • Gegen Kulturende erhöht sich das Befalls Risiko der Möhrenpflanzen.
  • Besonders der frühe Befall kann großen Schaden anrichten.
  • Feldbedeckungen mit Folie, Vliese und Schutznetze können einen Befall begünstigen.
  • Die Sporen können sich durch die Luft oder durch Regen verbreitet werden.
  • Der Pilz kann an befallene Pflanzenreste überdauern.
  • Pflanzen der Wilden Möhren können den Pilz übertragen.
  • Der Pilz kann mit dem Saatgut übertragen werden.

Wirtspflanzen Alternaria dauci

  • Cichorium, Coriandrum sativum, Daucus carota, Raphanus sativus.

Wirtspflanzen Alternaria radicina

  • Daucus carota, Petroselinum crispum.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Fruchtwechsel, mindestens zwei Jahre Anbaupause.
  • Befallsfreies Saatgut.
  • Saatgutbehandlung.
  • Robustere (resistente) Sorten verwenden
  • Für die Möhrenlagerung nur befallsfreie Ware nehmen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Cercospora-Blattflecken (Cercospora carotae)

Cercospora am Möhrenlaub.
(David B. Langston, University of Georgia)

Eine Pilzkrankheit, die Schaden anrichten kann.

Schadbild und Lebensweise

  • An den Blättern und Stängel bilden sich kleine bräunliche Flecken.
  • Erste Befalls Flecken findet man meist an den Rändern der Fiederblätter.
  • Befallene Blattpartien vergilben.
  • Mit der Zeit vergrößern sich die Befalls Flecken und ganze Blätter sterben ab.
  • Ein Frühbefall an jungen Möhrenbestände ist besonders gefährlich.
  • Längere Blattnässe fördert die Entwicklung des Pilzes.
  • Pilzfördernd ist eine relative Luftfeuchtigkeit von über 85% und Temperaturen im Bereich von 20-30°C
  • Temperaturen unter 15°C und über 30°C hemmend die Pilzentwicklung stark.
  • Eine Saatgutübertragung ist möglich.
  • Im Feld überdauert der Pilz an befallenen Pflanzenresten.
  • Eine Verwechselung mit einem Alternaria-Befall ist möglich.

Wirtspflanzen

  • Apium graveolens, Daucus carota, Pastinaca satica.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreies Saatgut verwenden.
  • Kein Anbau nach einem Wirtspflanzen Anbau.
  • Nachbau auf einer befallenen Fläche frühestens nach 2 Jahren.
  • Bei Bedarf den Einsatz eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels prüfen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Echter Mehltau (Erysiphe heraclei)

Ein Schönwetterpilzkrankheit, die das Laub befällt und zu Ertrags Minderungen führen kann. Negative Effekte sind vor allem beim Anbau von Bundmöhren zu erwarten. Mit zunehmender Klimaerwärmung wird der Pilz vermutlich an Bedeutung gewinnen.

Echter Mehltau am Möhrenlaub. (Josef Schlaghecken)

Synonyme (laut EPPO)

  • Erysiphe communis f. umbelliferarum, Erysiphe umbelliferarum.

Schadbild und Lebensweise

  • Auf den Blättern entsteht ein deutlich sichtbarer weißer Belag.
  • Die Blätter sterben normalerweise nicht ab.
  • Ein starker Befall führt jedoch zu einer Ertrags Minderung.
  • Beim Verkauf als Bundmöhren ist ein krankes Laub unerwünscht.
  • Der Pilz liebt trockenes Wetter und intensiven Sonnenschein.
  • Dabei ist eine hohe Luftfeuchtigkeit am Abend und Morgen wohl förderlich.
  • Der Pilz überwintert in den Fruchtkörpern, den sogenannten Cleistothecien.
  • Im Frühjahr entlassen die Cleistothecien ihre Ascosporen.
  • die Ascosporen werden mit dem wind oder Wasser verbreitet.

Wirtspflanzen

  • Anethum, Anthriscus, Apium, Daucus, Pastinaca, Petroselium.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Weniger anfällige Sorten testen.
  • Häufigere Beregnung mildert die Befalls Stärke.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Grauschimmel Befall an einer Möhren Rübe.
(Frank Aline, Heller Werner, Kägi Andreas)

Grauschimmel kann, insbesondere nach der Ernte im Lager, Schaden anrichten.

Synonyme (laut EPPO)

  • Botryotinia fuckeliana.
  • Sclerotinia fuckeliana.

Schadbild und Lebensweise (laut Agroscope)

  • Die Pilzkrankheit tritt vor allem nach der Ernte im Lager auf.
  • Zu Beginn verfärbt das befallene Gewebe bräunlich.
  • Später entsteht auf den befallenen Gewebepartien ein gräulicher Pilzrasen.
  • Mit zunehmender Befalls Dauer entsteht eine Weichfäule.
  • Der Pilz überdauert auf Pflanzenresten.
  • Die Infektion erfolgt bei feuchten Bedingungen im Feld.
  • Bei kühlfeuchter Witterung wird auf dem Laub die Bildung von Konidiosporen gefördert, die durch Wind und Wassertropfen verbreitet werden und in den Boden gelangen.
  • Der Pilz entwickelt sich zwischen -3 und +31 °C, die optimale Temperatur liegt bei 20 °C.
  • Je mehr das Gewebe der Karotte während der Lagerung Feuchtigkeit verliert, umso anfälliger wird es für Grauschimmel.

Wirtspflanzen

  • Allium, Beta, Brassica, Capsicum, Cichorium, Cucumis, Cucumis, Cucurbita, Cynara, Daucus, Helianthus, Lactuca, Lens, Phaseolus, Pisum, Rumex, Solanum, Solanum, Valerianella, Vicia und viele andere Arten.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Die Ernte bei trockenem Wetter durchführen, und möglichst für einen geringen den Erdbesatz an den Möhren sorgen.
  • Die Möhren möglichst unverletzt und ungewaschen einlagern.
  • Für eine längere Lagerung Temperatur unter 4 °C anstreben.
  • Die Bildung von Kondenswasser vermeiden und die relative Luftfeuchte hochhalten, um Feuchtigkeitsverlusten vorzubeugen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, auf Dame Feld, erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Möhrenschwärze (Berkeleyomyces basicola) syn. Chalara elegans

Möhrenschwärze (Berkeleyomyces basicola) an Möhren.
(Jochen Kreiselmaier)

Gefährliche Pilzkrankheit, die insbesondere an Möhren auftritt, die in Plastikbeutel verpackt wurden.

Synonyme (laut EPPO)

  • Chalara elegans.
  • Thielaviopsis basicola.
  • Torula basicola.
  • Trichocladium basicola.

Schadbild und Lebensweise

  • Bei Möhren wird die Pilzkrankheit hauptsachlich in Plastikbeutel gefährlich.
  • Es entstehen gräuliche bis schwärzlich Verfärbungen.
  • Die Befalls Stellen gehen oft ringförmig um den Rübenkörper.
  • Im befallen Möhrengewebe entstehen Dauersporen, auch Chlaydosporen genannt.
  • Die Chlamydosporen haben eine dunkle Farbe und verursachen die Verfärbung der Möhren.
  • Gewaschen Möhren mit verletzter Außenhaut sind bes. anfällig für den Pilz.
  • Große Feuchtigkeit begünstigt den Pilz.
  • Höhere Temperaturen im Beutel ermöglichen dem Pilz einen schnellen Befall der Möhren.
  • Schon Lagertemperaturen von über 6°C sind risikoreich.
  • Über das Waschwasser kann die Krankheit schnell verbreitet werden.
  • Die Pilzkrankheit hat viele Wirtspflanzen.
  • Thielaviopsis bassicola ist ein bodenbürtiger Pilz.
  • Höhere pH-Werte fördern die Pilzentwicklung.
  • Ph-Werte unter 5.5 erschweren das Pilzwachstum.

Wirtspflanzen

  • Daucus carota, Lactuca sativa, Nicotiana tabacum, Solanum lycopersicum und viel andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Fruchtwechsel mit nicht Wirtspflanzen.
  • Verletzungen der Möhren Rüben durch Möhrenfliegen Maden usw. möglichst verhindern.
  • Schonende Rübenwäsche um Verletzungen zu minimieren.
  • Abschluss Wäsche unbedingt mit Befalls freiem Wasser.
  • Trockene Möhren in die Beutel geben.
  • Möglichst niedrige Lagertemperaturen einstellen.
  • Derzeit (1/2024) sind keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel für den Großeinsatz vorgesehen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Rhizoctonia Fäule (Rhizoctonia solani)

Rhizoctonia Befall an Möhren Keimlinge. (J.Kreiselmaier)

Der Rhizoctonia solani ist weit verbreitet und kann auch an Möhren, z.B. schon bei der Keimung, oder später an den Rüben, eine Fäulnis hervorrufen.

Synonyme (laut EPPO)

  • Botryobasidium solani, Ceratobasidium filamentosum, Ceratobasidium solani, Corticium areolatum, Corticium praticola, Corticium solani, Hypochnus aderholdii, Hypochnus cucumeris, Hypochnus filamentosus, Hypochnus solani, Moniliopsis aderholdii, Moniliopsis solani, Pellicularia filamentosa, Rhizoctonia aderholdii, Rhizoctonia macrosclerotia, Rhizoctonia microsclerotia, Thanatephorus cucumeris, Thanatephorus praticola.

Schadbild und Lebensweise

  • Umfallkrankheit bei den Keimlingen.
  • Die Wurzeln der Keimlinge sterben ab.
  • Fäulnis auch an den Möhren Rüben.
  • Bevorzugt Fäule an den Möhrenschultern.
  • Beginnt oft als Trockenfäule.
  • Kann sich auch im Lager entwickeln.
  • Die Infektion der Pflanzen erfolgt durch die Spaltöffnungen oder durch Wunden.
  • Befalls Stellen werden oftmals auch als Eintrittspforte von sekundär auftretenden Bakterien und Pilzarten genutzt
  • Befall Stellen können sich später zu einer bakteriellen Nassfäule entwickeln.
  • Rhizoctonia solani komm in vielen Böden vor.
  • Der Pilz kann mit Hilfe seiner Mikrosclerotien viele Jahre im Boden überdauern.
  • Insbesondere bei Temperaturen im Bereich von 13-15°C keimen die Mikrosclerotien aus.

Wirtspflanzen

  • Allium, Apium graveolens, Beta vulgaris, Brassica, Capsicum, Cichorium, Citrullus, Cucumis, Cucurbita, Daucus carota, Diplotaxis, Eruca, Glycine max, Helianthus annuus, Lactuca, Lens culinaris, Lepidium, Phaseolus, Physalis, Pisum sativum, Raphanus sativus, Rumex, Solanum, Sorghum, Spinacia oleracea, Tagetes, Triticum), Valerianella, Vicia faba, Zea mays und viel andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Stärker befallene Parzellen meiden.
  • Weiter Fruchtwechsel von 3 oder mehr Jahren.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Schwarzfäule (Mycocentrospora acerina) syn. Cercospora acerina

Mycocentrospora acerina Befall an Möhren. (Foto: MAPAQ

Weltweit eine wichtige, gefürchtete Pilzkrankheit.

Synonyme (laut EPPO)

  • Centrospora acenina, Cercospora acerina, Cercospora cari.

Schadbild und Lebensweise

  • Schon bei der Keimung können die Möhren Sämlinge befallen werden und absterben.
  • Der Erreger dringt gerne über Wunden in die Pflanze ein.
  • Im Frühbefall ähnliche Schadbilder wie bei einem Befall durch Alternaria.
  • Kann auch im Möhrenlager große Schäden hervorrufen.
  • Schädigt auch noch bei Lager Temperaturen unter 1°C.
  • Im Lager beginnt der Befall meist an der Möhrenschulter und an den seitlichen Wurzelnarben.
  • Der Pilz verursacht bräunlich schwarze Faulstellen
  • Die Infektion erfolgt meist schon auf dem Feld, z.B. über Wunden bei der Ernte.
  • Im Lager können sich befallen Möhren gegenseitig infizieren.
  • Überständige Bestände sind wohl bes. anfällig.

Wirtspflanzen

  • Apium, Daucus, Lacztuca, verschiedene Zierpflanzen usw.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Felder meiden.
  • Fruchtwechsel optimieren.
  • Minimierung von Wurzelverletzungen z.B. durch Möhrenfliegenmaden.
  • Erntefertige Bestände nicht überständig werden lassen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Derzeit 1/2024 sind keine Mittel in PSInfo aufgeführt.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Violetter Wurzeltöter (Helicobasidium brebissonii) syn. Rhizoctonia crocorum

Violetter Wurzeltöter an Möhren. (Rasbak)

Der Violette Wurzeltöter kann zu Qualitäts- und Ertragsverlusten führen.

Synonyme (bei EPPO)

  • Helicobasidium purpureum.
  • Rhizoctonia crocorum, Rhizoctonia medicaginis, Rhizoctonia violacea.
  • Sclerotium crocorum.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Möhrenrüben verfärben sich teilweise oder ganz schwärzlich.
  • Die Befalls Stellen werden von einem dunkelvioletten Pilzgeflecht überzogen.
  • Zu Beginn entsteht ein rötliches Myzel, dass dann violett und schließlich dunkelviolett wird.
  • Oftmals tritt der Befall Nester artig auf.
  • Es könne sich Dauersporen (Sclerotien) bilden.
  • Hohe pH-Werte begünstigen den Pilz.
  • Übernässung und Wasserstau fördern den Pilz.
  • Die Pflanzeninfektion beginnt oft schon auf dem Feld.
  • Im Lager ist eine schnelle Weiterverbreitung des Pilzes möglich.

Wirtspflanzen

  • Apium graveolens, Beta, Cichorium, Daucus carota, Medicago sativa, Petroselium, Solanum tuberosum, Trifolium,

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Flächen mindestens für vier Jahre meiden.
  • Fruchtwechsel optimieren.
  • Weniger Wirtspflanzen in der Fruchtfolge.
  • Eine gute Regenverdaulichkeit der Böden anstreben.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Wasserfleckenkrankheit / Cavity spot (Pythium sp.)

Pilzkrankheit, die Schaden an den Möhren Rüben verursachen kann.

Cavity spot an Möhren. (HLRL Schnabel)

Mögliche Erreger

  • Pythium acanthicum.
  • Pythium coloratum.
  • Pythium irregulare.

Schadbild und Lebensweise

  • Es können verschiedene Pythium Arten beteiligt sein.
  • Die Pilze dringen in die Möhren Wurzeln ein.
  • Je älter der Bestand desto anfälliger werden die Pflanzen.
  • An den Möhren Rüben entstehen dann mehr oder weniger graubräunliche Flecken.
  • Die Flecken sind winzig bis über 10 mm groß.
  • Der Befall geht etwa bis 5 mm tief in das Möhrengewebe.
  • Böden mit schlechter Bodengare befördern den Befall.
  • Staunässe begünstigt den Befall.
  • Sauerstoffmangel scheint eine Rolle zu spielen.
  • Kalziummangel und niedrige pH-Werte sind beteiligt
  • Die Pythium-Erreger können an befallenen Pflanzendteilen überdauern.
  • Die sich bildenden Oosporen sind die Dauerformen des Pilzes.

Wirtspflanzen

  • Brassica oleracea, Daucus carota, Glycine max, Lactuca, Medicago sativa.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Parzellen meiden.
  • Fruchtwechsel optimieren.
  • Möglichst drei Jahre vorher keine der oben genannten Wirtspflanzen.
  • Wasserstau vermeiden im Feld.
  • Regenverdaulichleit des Bodens verbessern.
  • Bodenkalkungen und pH-Wert Anhebung scheinen den Befall zu verringern.
  • Überversorgung mit Stickstoff vermeiden.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Weißfäule (Sclerotinia sclerotiorum)

Weißfäule an Möhren. (Jochen Kreiselmaier)

Lagerkrankheit, die insbesondere bei ungünstigen Bedingungen für die Möhren zum Problem werden kann.

Synonyme (laut EPPO)

  • Peziza sclerotiorum.
  • Sclerotinia libertiana, Sclerotinia nicotianae, Sclerotium varium.
  • Whetzelinia sclerotiorum.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Möhren werden zunächst stellenweise von einem weißen Pilzgeflecht befallen.
  • Bei einem starken Befall faulen die ganzen Rüben.
  • Eine Infektion der Möhren erfolgt meist schon auf dem Feld.
  • Verletzungen des Pflanzengewebes erleichtern eine Infektion.
  • Im Lager kann es zu einer Weichfäule kommen ohne ein weißes Myzel.
  • Nach ein paar Wochen bilden sich die schwarzen Dauersporen (Sclerotien)
  • Der Pilz überdauert im Boden mit Hilfe seiner Dauersporen.
  • Besonders günstige Infektionsbedingungen herrschen bei 15-21°C
  • Zur Auskeimung der Ascosporen benötigt der Pilz eine Feuchteperiode von 16-72 Stunden.
  • Der Pilz hat eine sehr große Anzahl an Wirtspflanzen.

Wirtspflanzen

  • Allium, Anthriscus, Borago, Brassica, Brassica, Capsicum, Cichorium, Cucumis, Cynara, Daucus, Diplotaxis, Helianthus, Ipomoea, Lactuca, Lens, Lepidium, Phaseolus, Pisum, Portulaca, Raphanus, Solanum, Solanum, Vicia und viel andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Stärke befallene Parzellen meiden.
  • Fruchtwechsel optimieren.
  • Biologische Bekämpfung in Feld in Erwägung ziehen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln im Feld erwägen.
  • Nur gesunde Ware einlagern.
  • Im Lager möglichst tiefe Temperaturen sicherstellen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Quellen

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Schädlinge

erschiedene Schädlinge können die Möhrenbestände schädigen undsogar zu einem Totalausfall führen.
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Blattläuse (Cavariella und Semiaphis)

Stark gekräuseltes Möhrenblatt durch den Gierschblattlaus Befall. (Christpoh Hoyer)

Durch die Saugtätigkeit verschiedener Blattlausarten kann es zu Schäden am Möhrenlaub kommen. Besonders unerwünscht ist ein Blattlausbefall beim Anbau von Bundmöhren.

Bedeutende Arten

  • Cavariella aegopodii (Gierschlattlaus) im Englischen auch "Carrot-willow aphid" genannt.
  • Cavariella pastinacae (Pastinaken-Blattlaus ).
  • Semiaphis dauci (Mehlige Möhrenblattlaus).

Auftreten der Gierschblattlaus

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
  • Die Gierschblattläuse treten vor allem von April bis September an den Möhren auf.
  • Etwa ab E. April Zuflug vom Winterwirt, etwa ab September geflügelte Tiere, die zum Winterwirt wechseln.
  • Die Daten schwanken je nach Region und Jahr.

Schadbild und Lebensweise der Gierschblattlaus

  • Es entsteht eine Kräuselung am Möhrenlaub.
  • Gierschblattläuse sind etwa 1-3 mm groß.
  • Man findet ihre Kolonien bes. an den jungen Blättern.
  • Die Gierschblattläuse überwintern in Eiform an Weidenbäume (Salix fragilis).
  • Die Blattläuse können auch an Doldenblütler Pflanzen überwintern.
  • Sommerwirte sind Doldenblütler Arten wie Möhren, Dill, Fenchel, Giersch, Pastinaken, Petersilie, Sellerie usw.
  • Pro Jahr gibt es bi zu drei Generationen.
  • Die Gierschblattläuse können verschieden Viruskrankheit wie z.B. die "Möhrenröte" übertragen.

Wirtspflanzen der Gierschblattlaus

  • Anethum graveolens, Daucus carota, Foeniculum vulgare, Petroselinum crispum, Salix, Vicia faba u.a.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Eine Vliesbedeckungen zur Ernteverfrühung kann schützen.
  • Insektenschutznetze mit einer Maschenweite unter 0,5 mm schützen vor einer Besiedlung, haben sich bisher aber nicht durchgesetzt.
  • Wiederholt Bestandskontrollen durchführen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.
  • Die eingesetzte Insektizide sollten nützlingsschonend sein.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Engerlinge (Melolontha u.a. Arten)

Engerling Fraß an Möhren. (Jochen Kreiselmaier)

Die Larven (Engerlinge) verschiedener Käferarten schädigen in seltenen Fällen auch mal Möhrenbestände.

Arten, die schädigen können

  • Dickmaulrüssler (Othiorhynchus spec.)
  • Feldmaikäfer (Melolontha melolontha)
  • Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)
  • Gerippte Brachkäfer (Amphimallon solstitiale)

Schadbild und Lebensweise der Mai- und Junikäfer

  • Die Larven der etwa 20-30 mm lang
  • Die Ausfärbung variiert
  • Kopf, Thorax und Hinterleib sind schwarz
  • Beine, Flügeldecken und Fühler rotbraun.

Wirtspflanzen des Maikäfers

  • Beta vulgaris, Daucus carota, Corylus, Fragaria, Malus, Solanum tuberosum, Vitis

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Im Erwerbsgemüseanbau sind größere Schäden eher selten.
  • Bei Problemen, die staatliche Beratung zu Rate ziehen.
  • Eine direkte Bekämpfung ist sehr schwierig und kaum möglich.
  • Derzeit (1/2024) sind keine PSM in PS-Info aufgeführt.
  • Siehe auch bei Erdraupen.

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Erdraupen (Agrotis-Arten u.a.)

Erdraupen Fraß-Schaden an den Möhren Rüben.
(Jochen Kreiselmaier)

Erdraupen sind die Larven verschiedener Schmetterlingsarten. Sie schädigen vereinzelt auch Möhrenbestände. Punktuell kann es dabei zu einem Totalausfall kommen.

Wichtige Arten

  • Agrotis ipsilon (Ypsiloneulen).
  • Agrotis segetum (Saateule).

Schadbild und Lebensweise

  • Bei einem Frühbefall findet man welkende Möhren Pflanzen.
  • Gräbt man welkende Pflanzen aus, so sieht man die Fraßschäden an den Rüben.
  • Oftmals bemerkt man die Fraßschäden nicht am Möhrenlaub.
  • Mit einem Erdraupen Schaden ist vor allem ab Juni zu rechnen.
  • Als Erdraupen gelten die Larven verschiedener Falterarten.
  • Agrotis Falter fliegen etwa von Mai bis Oktober.
  • Sie fliegen vorwiegen in der Dämmerung und nachts.
  • Die Eiablage erfolgt an bodennahen Pflanzenteilen.
  • Die Raupen sind bräunlich gefärbt.

Wirtspflanzen

  • Beta, Brassica, Daucus, Pastinaca und viele andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bei Befalls Verdacht vor dem Möhrenanbau den Erdraupen Besatz prüfen.
  • Eine feinkrümelige Bodenbearbeitung kann Erdraupen schaden.
  • Nematoden der Art Steinernema carpocapsae werden zur biologischen Bekämpfung von Erdraupen angeboten.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Gänse (Kanadagänse)

Kanadagänse im Möhrenbestand. (Jochen Kreiselmaier)

Kanadagänse können, wenn sie in größeren Gruppen auftreten Möhrenbestände stark schädigen.

Schadbild und Vogelbeschreibung

  • Die Kanadagans (Branta canadensis) ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel.
  • Kanadagänse haben sich inzwischen auch in Deutschland angesiedelt.
  • Etwa seit den 1970er Jahren sind Kanadagänse auch in Deutschland als Brutvogel bekannt.
  • Eine Kanadagans wiegt etwa 3-6 kg und hat einen beachtlichen Futterbedarf.
  • Kanadagänse können auf Weideflächen, Getreideäckern, Rapsäcker und im Gemüsebau beträchtliche Schäden anrichten.
  • In bestimmten Regionen sieht man sie zunehmend auch auf Gemüseäcker.
  • Zu größeren Schäden kommt es, wenn mehr als 500 Tiefe pro ha auftreten.
  • Der Schaden entsteht durch Fraß, Kot und Tritt.
  • Kanadagänse können insbesondere auf Bundmöhren Parzellen schnell einen Totalschaden verursachen.
  • Auch Graugänse können Schäden an Gemüsebestände anrichten.

Wirtspflanzen

  • Winterraps, Möhrenlaub und viele andere Kulturen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Bereitstellung von ausreichend großen Ruhezonen und sichere Nahrungsflächen.
  • Bejagung nur im Rahmen gesetzlicher Möglichkeiten.
  • Vergrämen der Tiere ist sehr schwierig.
  • Schutznetze?
  • In manchen Regionen werden die Landwirte für den entstandenen Schaden entschädigt.

Quellen

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Hasen oder Kaninchenfraß

Hasenfraß an Möhren. (Josef Schlaghecken)

Meist kommt es nur auf kleinen Flächen zu einem Totalausfall.

Schadbild und Lebensweise

  • Fraßschäden sind durch Feldhasen und Kaninchen möglich.
  • Erster Fraß Schaden meist erst am Laub.
  • Dann Fraß an den Möhren Rübenschultern im oberen Bodenbereich.
  • Meist findet man Hasen/Kaninchen Kot im Bereich der Fraß Stellen.

Wirtspflanzen

  • Brassica-Arten, Daucus carota usw.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Wenn möglich bes. gefährdete Parzellen meiden.
  • Regulierung der Population im Rahmen der Jagdrechte.
  • Notfalls die Parzellen einzäunen.

Quellen

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Mäuse (Wühlmäuse und Feldmäuse)

Mäuse Fraßschaden an zwei Möhren.
(Jochen Kreiselmaier)

Feldmäuse und Wühlmäuse können einen großen Schaden an Möhrenbestände anrichten.

Feldmäuse: Microtus arvalis

  • Sie bewegen sich vorwiegend oberirdisch.
  • Ihre Laufwege sind gut zu sehen.
  • Ihr Fell ist einfarbig dunkelgrau bis hellgrau oder braun.
  • Die Tiere sind meist 9-12 cm lang.
  • Die Ohren sind abgerundet und fallen kaum auf.
  • Die Schwanzlänge entspricht etwa 1/3 der Körperlänge.
  • Mit Schäden rechnet man, wenn mehr als 1.000 Tiere pro ha auftreten.
  • Die Populationsdichte wechseln stark von Jahr zu Jahr.
  • Pro Jahr gibt es etwa 3-6 würfe mit 4-5 Nachkommen.
  • Insbesondere Wurzelgemüse kann stark angefressen und geschädigt werden.

Wühlmaus (Schermaus): Arvicola terrestris

  • Typisch sind die aufgeworfenen Erdhaufen.
  • Mit 12-23 cm Länge größer als die Feldmaus.
  • Ihr Fell ist braun bis schwarzbraun.
  • Die Ohren sind kurz.
  • Der Schwanz hat ungefähr die halbe Körperlänge.
  • Die Fraßschäden erfolgen vor allem unterirdisch.
  • Insbesondre Wurzelgemüse kann stark angefressen und geschädigt werden.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Gewanne mit starkem Mäusevorkommen für den Möhrenanbau meiden.
  • Zuzugsregionen, wenn möglich, beweiden (Bodenverdichtung).
  • Fallen aufstellen.
  • Bei Bedarf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Möhrenblattfloh (Trioza apicalis)

Der Möhrenblattfloh neben einem geschädigten Möhrenblatt. (Jasmin Sauer, JKI Braunschweig))

Ein Schädling, der großen Schaden an Möhrenbestände hervorrufen kann. Der Schaden ähnelt einem Blattlaus Befall.

Flugzeiten des Möhrenblattflohs.

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
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  • Flugzeit etwa von April bis August, Hauptflugzeit Ende Mai bis E-Juli.
  • Ab April lassen sich die Flugaktivitäten mit Leimtafeln dokumentieren.
  • Die Hinweise des regionalen Pflanzenschutz Warndienstes beachten
  • Pro Jahr gibt es drei Generationen.

Schadbild und Lebensweise

  • Erwachsene Möhrenblattflöhe sind etwa 3 mm groß
  • Die Blattflühe sind gelbliche grün und haben durchscheinende Flügel.
  • Bei einem Befall kommt es zu einer Blattkräuselung
  • Die Blätter verfärben sich durch den Befall nicht.
  • Je nach Region erfolgt etwa im Juni-Juli die Haupt-Eiablage.
  • Die meisten Eier findet man den Blatträndern.
  • Die Eier sind gestielt.
  • Etwa im August wandern die Tiere zur Überwinterung auf Nadelgehölze.

Wirtspflanzen

  • Aegopodium podagraria, Aethusa cynapium, Anethum graveolens, Angelica archangelica, Anthriscus, Apium spp., Carum carvi, Coriandrum sativum, Daucus cartota, Foeniculum vulgare, Levisticum offcinale, Pastinaca sativa, Petroselinum hortense.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Gefährdet sind (je nach Region) vor allem Aussaaten zwischen Mai und Ende Juni.
  • Spätsaaten scheinen weniger gefährdet zu sein.
  • Befallskontrolle mit gelbe Leimtafeln können das Auftreten dokumentieren.
  • Eine rechtzeitige Auflage eines Kulturschutznetzes (Maschenweite 1 mm) kann schützen.
  • Bei einem starken Befall Bekämpfung mit einem zugelassenen Pflanzenschutzmittel erwägen.
  • Derzeit (1/2024) sind keine Mittel in PS Info Datenbank aufgeführt.

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Möhrenfliege (Chamaepsila rosae)

Möhrenfliegen 5-6 mm groß (Martin Cooper)
Fänge von Möhrenfliegen auf Gelbtafeln im Jahresverlauf. (Dr. Alexander Wichura, LWK Niedersachsen))

Die Maden der Möhrenfliegen können großen Schaden an den Möhren Rüben hervorrufen und sogar einen Totalausfall bewirken.

Synonyme (laut EPPO)

  • Musca rosae.
  • Psila rosae.

Auftreten von Möhrenfliegen Flug

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
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  • Etwa ab Ende April bis Ende September ist mit einem Möhrenfliegen Flug zu rechnen.
  • Ab Mitte April aufgestellte Orange- bzw. Gelbtafeln zeigen die Flugaktivitäten.
  • Die Hinweise des regionalen Pflanzenschutz Warndienstes beachten.
  • Die Daten schwanken je nach Region und Witterung.
  • Pro Jahr gibt es drei Generationen.

Schadbild und Lebensweise

  • Die Möhrenfliege ist in Europa heimisch.
  • Die Fliegen sind etwa 4-5 mm groß
  • Sie haben einen gelblichen Kopf, rote Augen, eine schwarze Brust, einen schwarzen Hinterleib, gelbe Beine und durchsichtige Flügel.
  • Die Fliegen legen ihre Eier am Grunde der oberirdischen Pflanzenteile ab.
  • Die schlüpfenden Larven wandern etwa bis zu 30 cm in den Boden, fressen sich in die Möhren Rüben ein und schädigen sie so.
  • Die Larven (Maden) sind 6–8 mm lang, weiß-gelblich glänzend und sind segmentiert in Thorax und Abdomen.
  • Die ersten Schadsymptome an den Möhren Rüben sind etwa 15 Tage nach dem Flughöhepunkt anzutreffen.
  • Sekundär kann an den befallenen Möhren eine Fäulnis entstehen.
  • Die Fliege überwintert als Puppe (Tönnchen) in einer Tiefe von 5 bis 8 cm im Boden.
  • Bleiben die Möhren über Winter im Acker, können auch dort die Larven überwintern.
  • Die Puppen sind etwa 5 mm lang und bräunlich gefärbt.
  • Nach der Überwinterung schlüpfen die geflügelten Tiere und suchen windstille Stellen in Hecken und Büschen auf.

Wirtspflanzen

  • Apium graveolens, Daucus carota, Foeniculum, Levisticum officinale, Pastinaca sativa und Petroselinum crispum.

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Vorbeugung und Bekämpfung

  • Weiter Fruchtwechsel mit Nicht-Wirtspflanzen.
  • Anbau in Regionen mit wenig Möhren-, Pastinaken-, Petersilie- und Sellerieanbau.
  • Kein Anbau in der Nähe (>1000m) von im Vorjahr befallenen Flächen.
  • Anbau möglichst in windoffenen Lagen.
  • Bedeckung der Bestände mit einem Insektenschutznetz, Maschenweite 1,2 x 1,6 mm kann schützen hat sich aber nicht durchgesetzt.
  • Frühkulturen unter Vlies sind weitgehend geschützt.
  • Kontrolle der Flugaktivitäten mit Hilfe von Gelbtafeln.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Möhrenminierfliege (Liriomyza und Napomyza)

Möhren Minierfliegen Larven Schaden. (Université de Lille)

Schädling, der durch die Miniertätigkeit seiner Larven im Möhrenlaub und den Rüben schädigen kann.

Wichtige Artenn

  • Liriomyza huidobrensis (Südamerikanische Minierfliege).
  • Napomyza carotae (Möhrenminierfliege).


Möhrenminierfliegen (Napomyza carotae) Flug Perioden

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
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  • Die Möhrenminierfliegen fliegen vor allem von Anfang Mai bis Ende September auf den Möhren Feldern.
  • Etwa ab Mitte Mai ist mit einer Eiablage zu rechnen.
  • Die Daten schwanken je nach Region und Witterung.
  • Es gibt zwei Generationen pro Jahr von denen die Zweite, etwa ab Mitte Aug. bes. schädlich ist.

Schadbild und Lebensweise (Napomyza)

  • Die Maden minieren zunächst in den Möhrenblättern.
  • Später fressen sie auch Gänge vor allem im oberen Teil der Möhren Rüben.
  • Möhren Minierfliegen Larven minieren mehr im oberen Teil der Möhren, die Möhrenfliegen Larven meist auch im unteren Teil.
  • Die Befallen Blattpartien verlieren ihr Blattgrün und verfärben weißlich.
  • Die Minierfliegen stechen die Blätter oder Blattsiele an, saugen den Pflanzensaft auf und legen ihre Eier ab.
  • Die Eier sind ca. 0,4 mm lang.
  • Nach etwa 5 Tagen schlüpfen die Larven.
  • Nach dem Schlüpfen minieren die Larven die Blätter und andere Pflanzenteile.
  • Die Verpuppung erfolgt in den Möhrengängen.

Wirtspflanzen

  • Liriomyza huidobrensis: Mit enorm vielen Wirtspflanzen Arten.
  • Napomyza carotae: Anthriscus, Apium, Daucus, Heracleum, Pastinaca.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Frühsätze mit Vliesbedeckung sind kaum betroffen.
  • Gut mit Erde bedeckte Möhren-Schultern verringern den Befall.
  • Insektenschutznetze können helfen haben sich aber nicht durchgesetzt.
  • Bei Bedarf den Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Möhrenwurzelläuse (Dysaphis und Pemphigus)

Wurzelläuse an einer Möhren Rübe. (Jochen Kreiselmaier)

In einigen Regionen, insbesondere bei günstigen Winterwirt-Vorkommen, siedeln sich Wurzelläuse auch an Möhrenbestände an und schädigen diese.

Aktuelle Arten

  • Dysaphis crataegi (Möhrenwurzelhalslaus).
  • Pemphigus phenax (Möhrenwurzellaus).

Schadbild und Lebensweise

  • Es kommt zu einer Wuchshemmung der Möhren.
  • Bei einem stärkeren Befall entstehen Ertragsverluste.
  • An den Wurzelhälsen findet man Pflanzenläuse.
  • Die Wurzelläuse saugen an den Möhren Pflanzen Wurzeln.
  • Oft siedeln sich auch Ameisen an, die die Pflanzenläuse melken.
  • Die Wurzelläuse sondern Honigtau ab, den die Ameisen als Futter verwenden.
  • Im Herbst bilden die Wurzelläuse geflügelte Tiere, die zu ihrem Winterwirt fliegen.
  • Im Frühjahr fliegen sie zu ihren Doldenblütler Sommerwirten, wie z.B. der Möhre.

Winter-Wirte

  • Dysaphis crataegi: Rosengewächse, wie z.B. der Weissdorn.
  • Pemphigus phenax: Schwarz- und Pyramiden Pappel.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Wenn möglich, bekannte Risiko Standorde meiden.
  • Möglichst kein Anbau in Gewanne mit einem großen Vorkommen an Winterwirte.
  • Eine direkte Bekämpfung ist sehr schwer.
  • Beregnung mindert etwas die Schädlingspopulation.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

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Nematoden: Nördliche Wurzelgallennematode (Meloidogyne hapla)

Meloidogyne hapla an Möhren. (Markus Gammelgaard)

Eine Nematodenart, die großen Schaden anrichten kann und sich in wärmeren Perioden bes. gut entwickelt.

Schadbild und Lebensweise

  • Befall meist Nester artig.
  • Am Möhrenlaub erkennt man den Befall nicht.
  • Es bildet sich keine normale Rübenform.
  • Es bilden sich missgebildete, beinige Rüben.
  • Es bilden sich kleine Gallen an den Seitenwurzeln.
  • Die Gallen sind nur wenige mm groß.
  • Bei einem stärkeren Befall entsteht ein Totalausfall.
  • Die Nematoden Art liebt wärmere Sommer.
  • Temperaturen über 10°C sind förderlich für die Entwicklung.
  • Pro Jahr sind drei Generationen möglich.
  • Verbreitung meist durch Pflanzenmaterial, Boden, Fahrzeuge und Schuhe.
  • Sehr viele Wirtspflanzen

Wirtspflanzen

  • Allium, Apium graveolens, Beta vulgaris, Brassica, Capsicum, Cucumis melo, Cucumis sativus, Cucurbita, Daucus carota, Glycine max, Hordeum vulgare, Ipomoea batatas, Lactuca, Medicago sativa, Nicotiana tabacum, Pastinaca sativa, Phaseolus, Pisum sativum, Raphanus sativus, Solanum lycopersicum, Solanum melongena, Solanum tuberosum, Spinacia oleracea, Vicia faba, Zingiber

Einige nicht Wirtspflanzen

  • Getreide-Arten, Mais, Weidelgräser (Lolium-Arten)

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Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallene Parzellen meiden.
  • Fruchtwechsel optimieren.
  • Ein mehrmaliger Anbau von Nichtwirtspflanzen wie Getreide, Mais, Gräser, Spargel oder Tagetes kann de Befalls Druck mindern.
  • Möglichst kein Anbau nach einer Wirtspflanze.
  • Anbau von Ölrettich zur Regulierung von Wurzelgallennematoden.
  • Befallene Putzabfälle nicht auf die Felder zurückbringen.
  • Zur direkten Regulierung sind derzeit (1/2024) keine Mittel in der PS Info Datenbank aufgeführt.

Quellen

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Nematoden: Möhrenzystennematode (Heterodera carotae)

Heteroders carotae Befall. (Markus Gammelgaard)

Nematoden Art, die zu großen Ausfällen führen kann aber bisher nur in einzelnen Fallen gefährlich wurde.
Schadbild und Lebensweise

  • Erstes Schadymptome meist Nester artig.
  • Es zeigen sich Wachstumsdepressionen.
  • Es kommt zu Ertragsausfällen.
  • Die Möhren Rüben zeigen verschiedenartige Missbildungen.
  • Es entstehen bärtige Rübenkörper.
  • An den feinen Wurzeln bilden sich kleine Zysten.
  • Die Zysten sind oft oval und bräunlich gefärbt.
  • Die Larven der Nematoden gehen in die Möhrenrüben.
  • Die weiblichen Tiere können 300 und mehr Eier legen.
  • Pro Jahr können sich 2 Generationen entwickeln.

Wirtspflanzen

  • Daucus carota (einschließlich wilder Möhre)

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie Parzellen wählen.
  • Möhre als Beikraut minimieren.
  • Mehrere Jahre Anbaupause mit Möhren.
  • Zur direkten Regulierung sind derzeit (1/2024) keine Mittel in der PS Info Datenbank aufgeführt.

Quellen

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Nematoden: Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci)

Ditylenchus dipsaci Kopffäule an Möhren.
(Reinhard Eder, Wädenswil, Schweiz)

Schadbild und Lebensweise

  • Es entsteht eine Trockenfäule an der Möhrenschulter.
  • Die Nematoden dringen durch die n Stomatas in das Zwiebelgewebe ein.
  • Regenreiche Perioden und Beregnung fördern die Nematoden Entwicklung.
  • Schwerere Böden sind vorteilhaft für die Nematoden.
  • Sekundär wird das geschädigte Möhrengewebe von Krankheiten befallen.
  • Bei günstigen Bedingungen dauert ein Entwicklungszyklus der Nematoden 7-20 Tage.
  • Die Nematoden können problemlos kalte winter überstehen.
  • Der Befall erfolgt oft herdenartig.
  • Verschiedene Beikräuter begünstigen die Nematoden Vermehrung.
  • Die Verbreitung erfolgt durch Bestandsreste, Putzreste, Beikräuter, Arbeitsgeräte und Wind.
  • Im Stadium J4 können die Nematoden viele Jahre überdauern.

Wirtspflanzen

  • Allium, Avena sativa, Beta vulgaris, Brassica napus, Brassica species, Capsicum, Cichorium, Hordeum vulgare, Medicago sativa, Phaseolus, Pimpinella anisum, Pisum sativum, Secale cereale, Solanum, lycopersicum, Solanum tuberosum, Trifolium, Triticum, Vicia faba, Zea mays.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallsfreie bzw. befallsarme Parzellen wählen.
  • Empfohlener Fruchtwechsel 4 Jahre.
  • Auf verseuchten Flächen alle Wirtspflanzen für ein paar Jahre weglassen.
  • Zur direkten Regulierung sind derzeit (1/2024) keine Mittel in der PS Info Datenbank aufgeführt.

Quellen

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Nematoden: Wandernde Wurzelnematoden (Pratylenchus penetrans u.a.)

Pratylenchus penetrans Befall an Möhren.
(Prof. Johannes Hallmann, JKI)

Pratylenchus penetrans Nematoden können großen Schaden an Möhrenbestände hervorrufen.

Schadbild und Lebensweise P. penetrans

  • Der Befall wird auch als Möhrenmüdigkeit bezeichnet.
  • Ein Erstbefall tritt meist nesterweise auf.
  • Es entstehen sehr unterschiedliche Schadymptome
  • Die starke Wurzelbart Bildung schädigt wohl am meisten.
  • Verformungen und Wulstbildungen an den Rüben kommen vor.
  • Weniger stark schädigen die z.T. leichten Einschnürungen an den Rüben.
  • Ein Totalausfall ist möglich.
  • Die Nematoden stechen die Zellwände an und ernähren sich vom Zellinhalt.
  • An den Befall Stellen können sich sekundär Bakterien- oder Pilzkrankheiten ansiedeln.
  • Erwachsene Pratylenchus penetrans Tiere sind etwa 400-600 µm lang.
  • Die Eiablage erfolgt im Boden oder an den Wurzeln.
  • Eine Generation dauert bei guten Bedingungen ca. 4-8 Wochen.
  • Alle Arten bevorzugen leichtere Böden.
  • Bevorzugt werden wenige gare, grobschollige Böden.
  • Es gibt eine erstaunlich große Anzahl an Wirtspflanzen.
  • Paratylencus, Rotylechchus und Paralongidorus-Arten kommen auch vor.

Wirtspflanzen

  • Allium, Anethum graveolens, Apium graveolens, Brassica species, Cucumis melo, Cucumis sativus, Daucus carota, Festuca, Glycine max, Hordeum vulgare, Lactuca, Medicago sativa, Nicotiana tabacum, Phaseolus, Pisum sativum, Raphanus sativus, Scorzonera hispanica, Sinapis alba, Solanum lycopersicum, Solanum tuberosum, Trifolium, Triticum, Zea mays, Zingiber u.a.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Befallenen Flächen meiden.
  • Mehrjähriger Fruchtwechsel einhalten.
  • Biofumigation in Betracht ziehen.
  • Anbau weniger attraktiver Pflanzenarten wie Kohlarten, Speise Bete, Zucker- und Futterrüben oder Spinat
  • Anbau von Tagetes als Feindpflanze prüfen.
  • Biofumigation mit Ölrettich usw. in Betracht ziehen
  • Zu den wichtigsten Wirtpflanzen gehören Möhren, Petersilie und Sellerie.
  • Zur direkten Regulierung sind derzeit (1/2024) keine Mittel in der PS Info Datenbank aufgeführt.

Quellen

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Raupenfraß (Verschiedene Arten)

Eulenraupen Fraß am Möhrenlaub. (Jochen Kreiselmaier)

Verschiedene Raupenarten fressen gerne an Doldenblütler Blätter und damit auch am Möhrenlaub. Der Schaden ist meist nur geringfügig, kann aber im Einzelfall enorm sein. Am ehesten kann es beim Anbau von Bundmöhren zu Ausfällen kommen.

Mögliche Arten sind u.a.

  • Gammaeulen (Autographa gamma).
  • Möhrenzünsler (Pyrausta palealis).
  • Schattenwickler (Cnephasis-Arten).

Flugzeiten am Beispiel Gammaeulen

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
  • Etwa ab Anfang Mai bis Oktober ist mit einem Gamma Eulen Flug zu rechnen.
  • Sie fliegen tagsüber sowie in der Dämmerung.
  • Mit Fallen lassen sich die Flugaktivitäten dokumentieren
  • Die Hinweise des regionalen Pflanzenschutz Warndienstes beachten
  • Pro Jahr sind bis zu drei Generationen möglich.
  • Flugbeginn und Flugaktivitäten schwanken je nach Region und Witterung.

Schadbild und Lebensweise

  • Verschiedene Falter legen ihre Eier am Möhrenlaub ab.
  • Die schlüpfenden Raupen ernähren sich vom Laub der Möhren.
  • An den Möhrenbeständen entstehen Fraßschäden.
  • Bei einem starken Raupenfraß kann es zu einer Ertragsminderung kommen.

Wirtspflanzen

  • Apium graveolens, Daucus carota, Petroselinum und viel andere Pflanzenarten

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Wiederkehrende Befalls Kontrollen sind empfehlenswert.
  • Eine Bekämpfung ist nur in sehr seltenen Fällen nötig.
  • Schwalbenschwanz Raupen sind geschützt.
  • Bei Bedarf den Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln prüfen.
  • Ein Mitteleinsatz möglichst solange die Raupen noch jung sind.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

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Wanzen (Nezara viridula und Halyomorpha halys)

Wanzenschaden am Möhrenlaub. (Jochen Kreiselmaier)

In den letzten Jahren kommt es verstärkt zu Wanzenschäden an verschiedenen Gemüsearten und auch an Möhrenbestände. Qualitätsprobleme sind vor allem beim Anbau von Bundmöhren zu erwarten. Mit zunehmender Klimaerwärmung verbessern sich noch Mal die Lebensbedingungen für Wanzen.

Aktuelle Wanzenarten u.a.

  • Grüne Reiswanze (Nezara viridula).
  • Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys).
  • Streifenwanze (Graphosoma italicum).

Schadbild und Lebensweise

  • Missbildungen im Bereich der feinen Blattfiederchen.
  • Es entstehen kleine bräunliche Nekrosen an den Blättern.
  • Vergilbungen im Nahbereich der Nekrosen.
  • Die Marmorierte Baumwanze überwintert als erwachsenes Tier (Imago).
  • Sie werden aktiv, wenn die Temperaturen 14°C überschreiten.
  • Die Eiablage beginnt etwa, wenn die Temperaturen über 15°C liegen.
  • Die Marmorierte Baumwanze bildet ein bis zwei Generationen pro Jahr.
  • Die Klimaerwärmung fördert die Population der Wanze.

Wirtspflanzen

  • Daucus carota, Phaseolus, Physalis, Solanum, Zea mays und andere.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Eine Regulierung ist beim Möhrenanbau bisher meist nicht nötig.
  • Schutznetze können helfen sind aber kaum prakikabel.
  • Bei Bedarf Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln erwägen.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Aktuelle Forschungsberichte im Internet suchen

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Zikaden (Cicadina)

Zikade, nur ca. 2,5 mm groß. (Robert Webster)

Zikaden können bei einem massenhaftem Auftreten Schäden am Möhrenlaub verursachen. Größere Ertragsausfälle sind kaum zu erwarten. Beim Anbau von Bundmöhren kann es schon bald zu einem Qualitäsmangel kommen.

Aktuelle Arten

  • Die Wiesenwanderzirpe (Macrosteles sexnotatus) gilt als Überträger der Möhrenröte.
  • Die Amerikanische Kartoffelzikade (Empoasca fabae).

Schadbild und Lebensweise

  • Die Zikaden saugen am Laub der Möhren Pflanzen.
  • Es entstehen zunächst punktförmige Blattaufhellungen.
  • Die Zikanden haben eine Körpergröße etwa 2,5 mm.
  • Sie ahben eine grünliche Körperfarbe.
  • Ihre Augen sind rot.
  • Die Tiere haben lange, dünne Fühler.
  • An den Beinen befinden sich mehrere kleine Dornen.
  • Es gibt mehrere Generationen pro Jahr
  • Die Weibchen legen 2-3 Eier.
  • Nach 7-10 Tagen schlüpfen die Nymphe.
  • Nach weiteren zwei Wochen entsteht das adulte Stadium.
  • Zikaden können Viruskrankheiten übertragen.

Wirtspflanzen von Empoasca Zikaden

  • Acer, Apium graveolens, Brassica oleracea, Capsicum, Cucumis sativus, Daucus carota, Glycine max, Humulus lupulus, Ipomoea batatas, Malus, Medicago sativa, Phaseolus, Prunus dulcis, Prunus persica, Robinia, Salix, Solanum tuberosum, Ulmus, Vicia faba, Vitis, Zea mays u.a.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Natürliche Feinde fördern.
  • Bei Bedarf Einsatz zugelassener Pflanzenschutzmittel erwägen.
  • Beim Einsatz von Insektizde auf die Schonung der Nützlinge achten.

Möglicher Einsatz von Pflanzenschutzmittel

Quellen

Aktuelle Forschungsberichte im Internet suchen

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Immer aktualisierte Pflanzenschutzempfehlung zum Anbau von Möhren


Aktuell möglicher Einsatz von Pflanzschutzmitteln

In der Datenbank PS-INFO findet man einfach und schnell, für die jeweils ausgewählte Gemüsekultur, die aktuell zugelassenen Pflanzenschutzmittel.

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Welche zugelassenen Pflanzenschutzmitteln gibt es für den Anbau von Möhren?

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Siehe auch in Hortipendium


Autoren und Mitwirkende

  • Bachmann Daniel, Strickhof, Schweiz.
  • Cahenzli Fabian, FiBL, Schweiz.
  • Dietiker Dominique, Agridea, Schweiz.
  • Dux Dunja, Agroscope, Tänikon, Schweiz.
  • Eder Reinhard, Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
  • Frank Aline, Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
  • Gammelgaard Magnus, Dänemark. (https://plante-doktor.dk).
  • Gutierrez Noé López, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt in Bernburg.
  • Heitkämper Katja, Agroscope, Tänikon, Schweiz.
  • Hallmann Johannes, Prof. Dr. JKI, Braunschweig.
  • Heller Werner E, Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
  • Ipach Ulrike, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Kägi Andreas, Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
  • Kiewnick Sebastian, Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
  • Kreiselmaier Jochen, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Lampe Isabelle, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Laun Norbert, Dr., Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Lutz Frieder, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Mahler Kerstin, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Roth Irma, Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
  • Sauer Jasmin, JKI, Braunschweig.
  • Schneller Harald, LTZ Augustenberg, Karlsruhe.
  • Schlaghecken Josef, Neustadt/Wstr.
  • Szikora Timea, Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
  • Ulrich Roswitha, Pflanzenschutzdienst, Hessen.
  • Vieweger Anja, FiBL, Frick, Schweiz.
  • Vogler, Ute, Agroscope, Wädenswil, Schweiz.
  • Wahl Rainer, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Weier Ulrike, LWK Niedersachsen.
  • Weinheimer Sebastian, Queckbrunnerhof, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.
  • Wichura Alexandra, Dr. LWK Niedersachsen.
  • Wolck Anja, JKI, Braunschweig.
  • Ziegler Joachim, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR-Rheinpfalz), Neustadt/Wstr.

Quellen Offline

  • Krüger Gerd (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9
  • Rund um das Saatgut: Möhren, in Zeitschrift Gemüse, Heft 12/2015, Basiswissen, von Josef Schlaghecken

Quellen Online