Dianthus caryophyllus

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Landnelke
Dianthus caryophyllus
Synonyme
Gartennelke, Edelnelke
W carnation4051.jpg
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Kerncaryophyllales
Ordnung Nelkenartige
Caryophyllales
Familie Nelkengewächse
Caryophyllaceae
Gattung Nelken
Dianthus

Die Garten- oder Landnelke (Dianthus caryophyllus) ist eine Pflanze aus der Familie der Nelkengewächse. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum (Italien, Griechenland, Spanien, Frankreich) und wurde bereits im Altertum als Zierpflanze kultiviert. Natürliche Vorkommen sind in Spanien bekannt. Der Gattungsname Dianthus bedeutet „Zeus-Blume“ (vgl. Nelken), der Artname stammt aus dem griechischen und bedeutet eigentlich „Gewürznelke“. [1] Dianthus caryophyllus ist botanisch gesehen eine ein- bis zweijährige Staude, die auch in unseren Breiten als winterhart bezeichnet werden kann. Im Gartenbau wird sie neben der Produktion als Topfpflanze auch als Schnittblume kultiviert.

Kulturführung

Für die Anbauplanung ist folgendes zu beachten: Die Kulturdauer für einen Blühtermin Mitte Mai beträgt 14 bis 16 Wochen ab Aussaat, für Blühtermine von Juni bis August sind 8 bis 10 Wochen einzuplanen. Der Platzbedarf beträgt im Endstand im 12 cm Topf 20 bis 25 Pflanzen pro m2 .

Die Keimtemperatur von Dianthus caryophyllus liegt zwischen 18 bis 20° C, nach dem Auflaufen 15 bis 16° C. Für 1.000 Pflanzen besteht ein Saatgutbedarf von 4 g. 3 Wochen nach der Aussaat wird in in Kisten oder Direkt in den Endtopf pikiert, in 11 bis 12 cm Töpfe mit 3 Pflanzen oder in 9 bis 10 cm Töpfe mit einer Pflanze. Für alle Kulturstadien sind Substrate des P-Typs geeignet. Das Stutzen ist für buschige Ware unumgänglich, es begünstigt einen gedrungenen Wuchs und eine dichte Verzweigung. Durch das Stutzen verlängert sich die Kulturzeit.

Grundsätzlich sollte Dianthus caryophyllus hell und luftig kultiviert werden. Die Tagesmitteltemperatur ist den Außenbedingungen anzupassen (siehe Tabelle). Temperaturen über dem Optimum führen zu einem lockerem Pflanzenaufbau, einer schlechteren Verzweigung, einem vermindertem Blütenansatz, die Kulturzeit wird verlängert und der Bestand blüht ungleichmäßig auf.

Die Nachttemperaturen sollten 3 bis 4° C unter der Tagtemperatur liegen, aber nicht mehr als 6° C. Steigende Nachttemperaturen reduzieren die Pflanzenhöhe. Bei Freilandkulturen werden die qualitätsbildenden Einflüsse positiv beeinflußt, hervorzuheben ist indbesondere die erhöhte Triebzahl. Bei Fakultative Langtagpflanze ist keine kritische Tageslänge bekannt. Die Tageslänge von 18 Std. im natürlichen Kurztag ist wirkungsvoll, die Zusatzbelichtung kann als Nachtunterbrechung gegeben werden. Die Dauer der Zusatzbelichtung sollte nicht länger als 4 Wochen anhalten. Die Pflanzen sind induktionsfährig mit einer Trieblänge von 5 bis 7 cm. Die Tageslänge hat einen Einfluß auf die Pflanzenhöhe: mit abnehmender Tageslänge sinkt die Pflanzenhöhe, steigt die Anzahl Triebe und sinkt die Anzahl Blütenknospen.

Hinsichtlich der Düngung ist während des vegetativen Wachstums ein ausgeglichener Mehrnährstoffdünger (z.B. 15:10:15) zu bevorzugen. In der Blütenentwicklung sind K-betonte Mehrnährstoffdünger (z.B. 15:5:25) zu verwenden. Die Konzentration bei einer Bewässerungsdüngung beträgt 0,5 bis 0,6 g/l, bei Intervalldüngung einmal pro Woche 2 g/l.

Jahreszeit Lüftungstemperatur Lichtstärke
Winter 10° C 1500 Lux
Frühjahr/Herbst 13 bis 15° C 10000 Lux
Sommer 18° C 30000 Lux


Quellen

Ulrich Harm (1996): Sommertopfpflanzen. In: Neustadter Hefte. 

Produktinformationen S & G (1988, 1992, 1993): Sommertopfpflanzen als Nach- und Zwischenkultur

Walz Gärtnerpost (1993, 1994, 1995, 1996): Informationen zu Sommertopfpflanzen

Ganslmeier, H (1987): Dianthus-Chinensis-Hybriden. In Beet- und Balkonpflanzen. Ulmer. 

Bongartz, W (1995): Hinweise auf Kultur und Sortiment. In: Deutscher Gartenbau. 26. Seite 1546-1551. 

Evers, G (1995): Schneller ‘Kobold’. In: Gärtnerbörse. 42. Seite 1856. 

Hegele, A. (1995): Mit wenigen Arten beginnen. In: Deutscher Gartenbau. 26. Seite 1552-1555. 

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2002): Zander - Handwörterbuch der Pflanzennamen. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3573-6


Einzelnachweise