Kreuzblütler
Kreuzblütengewächse | |
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Brassicaceae | |
Burnett | |
Synonyme | |
Kreuzblütler, Cruciferae | |
![]() Typische Blüten (Beispiel: Blumenkohl)
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Systematik | |
Klasse | Bedecktsamer Magnoliopsida |
Gruppe | Eudikotyledonen |
Kerneudikotyledonen | |
Rosiden | |
Eurosiden II | |
Ordnung | Kreuzblütlerartige Brassicales |
Familie | Kreuzblütengewächse Brassicaceae |
Diese Pflanzenfamilie erkennt man an ihren vier weißen oder gelben Blütenblättern, die kreuzweise angeordnet sind. Vermutlich über 50% der deutschen Freilandgemüsefläche sind Gemüsearten aus der Familie der Kreuzblütler.
Die im Gemüsebereichvorkommenden Gattungen sind: Armoracia (Meerrettich) , Brassica (Kohl), Diplotaxis (Rucola), Nasturtium (Brunnenkresse) und Raphanus (Radies/Rettich). Im Bereich der Gründüngung und des Ackerbau sind es die Arten: Raphanus (Ölrettich) und Sinapsis (Senf). Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Unkräuter aus der Kreuzblütlerfamilie. Die wichtigsten sind: Capsella (Hirtentäschel) Sinapsis (Senf) Thlaspi (Hellerkraut).
Inhaltsverzeichnis
Gattungen und Arten
- Raps (Sommer und Winter) (Brassica napus)
- Kohlrübe (Brassica napus ssp. rapifera)
- Gemüsekohl (Brassica oleracea)
- Rübsen (Sommer und Winter) (Brassica rapa)
- Chinakohlrübsen (Perko) (Brassica chinensis x Brassica rapa)
- Radies (Raphanus sativus var. sativus)
- Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis)
- Rettich (Raphanus sativus var. niger)
- Rucola (Diplotaxis tenuifolia, Rucola selvatica, Eruca sativa, Rucola coltivata)
- Gelber Senf (Sinaps alba)
- Meerrettich (Armoracia rusticana)
- Erysimum suffruticosum (Goldstaub, Goldlack, Schöterich)
- Erysimum cheiri (Goldlack)
- Lobularia maritima (Duftsteinrich, Steinkraut, Strand-Silberkraut, Meerstrand-Steinkraut)
Samen- und Ernteprodukt-Bilder der Gemüse-Kreuzblütler
Gemüseart (A-Z) (Mit Links) |
Botanischer Name | Foto Samen | Foto Ernteprodukt | English name |
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Blumenkohl | Brassica oleracea var. botrytis |
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Cauliflower | |
Brokkoli | Brassica oleracea var. italica |
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Broccoli |
Brunnenkresse | Nasturtium officinale |
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Watercresses |
Chinakohl | Brassica rapa ssp. pekinensis |
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Chinese cabbage |
Grünkohl | Brassica oleracea convar. sabellica |
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Kale | |
Kohlrabi | Brassica oleracea var. gongylodes |
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Kohlrabi |
Kresse: Gartenkresse | Lepidium sativum |
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Garden cress |
Pak Choi | Brassica rapa ssp. chinensis |
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Pak choi | |
Radies | Raphanus sativus var. sativus |
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Small radish | |
Rettich | Raphanus sativus var. longipinnatus |
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Radish oder Daikon |
Rosenkohl | Brassica oleracea convar. oleracea var. gemmifera |
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Brussels sprouts |
Rotkohl | Brassica oleracea var. capitata |
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Red Cabbage | |
Rübstiel | Brassica rapa var. rapifera subvar. pabularia |
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Turnip tops | |
Rucola (R.selvatica) | Diplotaxis tenuifolia |
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Rocket | |
Speiserübe: Herbstrübe | Brassica rapa subsp. rapa |
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Swede und Turnip | |
Speiserübe: Kohlrübe | Brassica rapa subsp. rapa |
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Swede und Turnip | |
Weißkohl | Brassica oleracea var. capitata |
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White Cabbage | |
Wirsing | Brassica oleracea var. capitata |
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savoy cabbage |
Gesundheitlicher Wert
Eine Besonderheit dieser Pflanzenfamilie ist die Bildung von Glucosinolate, die als sekundärer Pflanzeninhaltsstoff, einen besonders positiven, gesundheitlichen Wert haben.
Kreuzblütler als Gründüngung
In der Familie der Kreuzblütler gibt es eine ganze Reihe von Pflanzenarten (Chinakohlrübsen, Ölrettich, Sommer- und Winterraps, Sommer- und Winterrübsen, Weißer Senf), die generell für den Gründüngungsanbau vorteilhaft erscheinen. Starke Bodendurchwurzelung ist mit Schnellwüchsigkeit und geringen Saatgutkosten gepaart. Leider ist jedoch aufgrund der verschiedenen Kohlkrankheiten (Kohlhernie usw.) sowie der Förderung von Rübenälchen (Ausnahme bestimmte Ölrettichsorten) und Rettichschwärze der Einsatz in vielen gemüsebaulichen Fruchtfolgen weniger empfehlenswert. Im Einzelfall ist jedoch abzuwägen, was zu tun ist. Von den Bodenansprüchen her kommen sicherlich alle gemüsebaulich genutzten Böden in Frage. Für die typische Kreuzblütlerwuchsleistung ist eine gute Stickstoffversorgung besonders vorteilhaft. Von den 120 - 160 kg N/ha die benötigt werden, ist in den meisten Feldern sicherlich schon das meiste vorrätig. Um den Kohlherniebefall vorzubeugen sollte der pH-Wert je nach Bodenart im oberen Bereich (ca. 6 - 7) liegen. Auf eine ausreichende Borversorgung ist zu achten. Das Saatbeet ist sorgfältig herzurichten. Eine ausreichende Bestandsdichte ist wichtig. Es sind etwa 200 - 250 Pflanzen je qm nötig. Nach Beendigung der Kultur kann es zu Durchwuchs kommen. Deshalb die Pflanzenreste gut einarbeiten und im Notfall eine Spritzung mit 2 - 3 l Reglone je ha plus Netzmittel vornehmen.
Siehe auch in Hortipendium
- Portal: Gemüsebau
- Gemüsekohl
- Gründüngung im Gemüsebau
- Gemüsearten und Küchenkräuter
- Zuchtfirmen im Gemüsebau weltweit
Quellen
Josef Schlaghecken (1988 / 2010): Neustadter Hefte: Gründüngung im Gemüsebau. Herausgeber DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.