Kooperationen im Wasserschutz

Aus Hortipendium
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Kooperationen in Wasserschutzgebieten in Rheinland Pfalz

Ein Schwerpunkt der Wasserschutzberatung in RLP ist die Fortführung bereits bestehender und die Etablierung und Betreuung neuer Kooperationen zwischen Wasserversorgungsunternehmen (WVU) und Landwirtschaft. Auch schon vor Etablierung der neuen WSB wurden einzelne Arbeitskreise in Wasserschutzgebieten von der staatlichen Pflanzenbau- und Weinbauberatung fachlich betreut. Ein Anreiz für die Unterstützung von Kooperationen wird nun darin gesehen, dass Wasserversorgungsunternehmen oder Getränkehersteller, wie Mineralbrunnen, einen Teil ihrer Aufwendungen für die Kooperationen, z.B. für N-Bodenuntersuchungen oder Prämienzahlungen für den Anbau von Zwischenfrüchten, mit dem von ihnen an das Land zu zahlende Wasserentnahmeentgelt (Wassercent) verrechnen können. Voraussetzung für die Verrechnungsfähigkeit dieser kooperationsbedingten Aufwendungen ist eine vertragliche Bindung zwischen WVU und den Landwirten vor Ort, sowie, dass entsprechende Maßnahmen über die gute fachliche Praxis (insbes. Düngeverordnung) hinausgehen.

Aktuell bestehen Kontakte zu etwa 20 Wasserversorgungsunternehmen und zu 3 Mineralwasserbrunnen, zu letzteren auch wegen Funden von Abbauprodukten (nicht relevante Metabolite) aus Pflanzenschutzmitteln.

Als Maßnahmen bzw. Beratungsinhalte kommen insbesondere in Betracht: N-Düngebedarfsermittlung auf Basis von Nmin-Untersuchungen und N-Tester (im Weinbau Nitrattests im Blattstiel), Zwischenfruchtanbau, Untersaaten (im Weinbau Begrünungen), möglichst reduzierte Bodenbearbeitung im Herbst, Nährstoffbilanzierungen und Vor-Winter-Nmin-Untersuchungen. In einzelnen Kooperationen werden auch N-Düngungsversuche oder „Praxisvergleiche“ (mit verschiedenen N-Mengen oder Ausbringungsverfahren oder mit Nitrifikationshemmstoffen) durchgeführt.

Auch außerhalb von Wasserschutzgebiete verschafft die o.a. Aktion „Wirtschaftsdüngeranalysen“ der Beratung Zugang zu Landwirten und fachliche Erkenntnisse.

An Kooperationen teilnehmende Landwirte profitieren mit einer höheren Sicherheit hinsichtlich der Einhaltung der Düngeverordnung oder der Greening-Vorgaben. Dazu wurde auch ein xls-Greeningplaner, der die Wirtschaftlichkeit der Greening-Maßnahmen und dabei auch die rheinland-pfälzischen EULLa-Programme bewertet, entwickelt.

Nicht zuletzt wird Öffentlichkeitswirkung positiv gesehen und über die Jahre hinweg sollte eine verbesserte N-Effizienz sich an N-Salden und Nitratkonzentrationen messen lassen.