Kohlrabi Schadbilder

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Krankheiten und Schädlinge an Kohlrabi.

Beim Anbau von Kohlrabi können eine große Anzahl an Schadorganismen bzw. Schadursachen zu Qualitätsproblemen und manchmal sogar zu einem Totalausfällen führen. Mit Hilfe der folgenden Bestimmungshilfe gelangt über den "Befallsort an der Pflanze", an Hand von Bild-Übesichten, schnell zu dem Verursacher des Problems.

Ermittlung einer Schadursache an Kohlrabi

Es empfiehlt sich, befallende bzw. geschädigte Pflanzenteile mit an den PC zu nehmen und die Schadbilder dann mit den hier aufgeführten Fotos zu vergleichen. Hilfreich ist es dabei, zunächst einmal festzustellen, an welchen Pflanzenteilen der Schaden auftritt und zu bestimmen ob ein tierischer Schädiger vorhanden ist oder nicht.


Schäden am Vegetationspunkt

Genetische Herzlosigkeit

Genetische Herzlosigkeit

  • Schadbild: Der Vegetationspunkt hört frühzeitig auf, neue Blätter zu bilden. Meist haben sich nur 2-8 echte Blätter gebildet. Ein sicheres Merkmal ist die "Nadel- oder Trichterbildung". Hierbei zeigen einzelne Pflanzen als letzten Versuch ein Blatt zu bilden, solche Annomalien.
  • Diese Art von Herzlosigkeit ist genetisch bedingt. Vor allem im Frühjahr bei zu kühler Anzucht, einer empfindlichen Sorte und ungünstigen Saatgut-Partie sind Ausfälle möglich.
  • Eine Verwechselung mit zwei weiteren Möglichkeiten der Herzlosigkeit. Diese sind bedingt durch einen Molydänmangel oder einem Insektenbefall.
  • Das Problem der "Genetischen Herzlosigkeit" tritt fast ausschließlich bei den Frühjahrskulturen, schon während der Anzucht oder kurz nach der Pflanzung auf dem Feld auf.
  • Genetische Herzlosigkeit war bei Kohlrabi jahrelang ein großes Problem. Durch entsprechende Maßnahmen kann man heute solche Ausfälle vermeiden.


Schaden durch Drehherzmücke

Kohldrehherzgallmücke Contarinia nasturtii

  • Schaden durch die winzigen Larven der etrem kleinen Kohldrehherzgallmücken.
  • Die Larven der Mücken verursachen eine Herzlosigkeit oder Verkrüppelung im Bereich des Vegetationspunktes. Meist sind Verschorfungen im Herzbereich zu sehen.
  • Eine Verwechselung mit anderen Schadursachen, wie der genetische Herzlosigkeit, ist möglich.
  • In den bekannten Befallsregionen können Schäden während der ganzen Saison auftreten.
  • Schäden sind bei Kohlrabi eher selten, bei Brokkoli sind jedoch schon regionale Totalausfälle vorgekommen.
  • Bekämpfung: Nur sehr selten nötig. Umfangreiche Infos siehe unter Brokkoli

Schäden durch ein verändertes Aussehen der gesamten Pflanze

Flaschenbildung der Knolle

Flaschenbildung Flaschenbildung

  • Die übliche, kugeliche Knollenform verändert sich zu einer "Flaschenform".
  • Die Knollen werden dadurch unverkäuflich.
  • Das Problem tritt nur im zeitigen Frühjahr auf.
  • Ursache: Falsche Sorte und zu niedrige Temperaturen.
  • Niedrige Temperaturen haben die Pflanzen stimuliert, mit der Blütenbldung zu beginnen.


Haglschaden

Hagel Hagel

  • Vorwiegend Schädigung der Blätter
  • Bei starken Hagelschlag auch Verletzung der Knollen
  • Da Kohlrabi meist mit gesundne blättern vermarktet wird, kommt es bei Hagel schnell zu einem Totalschaden
  • Der Abschluss einer Hagelversicherung ist zu überlegen.


Vogelfraß

Vögel Aves

  • Schäden sind vor allem durch Tauben zu erwarten
  • Vogelfraß findet vor allem an den Blatträndern statt. Am Boden liegen dann manchmal noch Blattstückchen.
  • Eine Verwechselung mit einem Hasenfraß ist denkbar.
  • Vogelfraß kann während der ganzen Saison vorkommen.
  • Das Schadensrisiko durch Vögel bzw. Tauben ist regional sehr unterschiedlich. Es kommt teilweise zu Totalausfällen.


Hasenfraß an junger Pflanze

Hasen

  • Fraßschaden durch Hasen oder auch Kaninchen.
  • Blatteile oder auch die Herzen der Pflanzen werden abgefressen.
  • Eine Verwechselung mit einem Vogelfraß ist denkbar.
  • Hasen- oder Kaninchenfraß kann während der ganzen Saison vorkommen. Besonders gefährdet sind jedoch die ersten Pflanzungen im Frühjahr.
  • Das Schadensrisiko durch Hasen bzw. Kaninchen ist regional sehr unterschiedlich. Es kommt teilweise zu Totalausfällen.



Genetische Herzlosigkeit

Genetische Herzlosigkeit

  • Schadbild: Der Vegetationspunkt hört frühzeitig auf, neue Blätter zu bilden. Meist haben sich nur 2-8 echte Blätter gebildet. Ein sicheres Merkmal ist die "Nadel- oder Trichterbildung". Hierbei zeigen einzelne Pflanzen als letzten Versuch ein Blatt zu bilden, solche Annomalien.
  • Diese Art von Herzlosigkeit ist genetisch bedingt. Vor allem im Frühjahr bei zu kühler Anzucht, einer empfindlichen Sorte und ungünstigen Saatgut-Partie sind Ausfälle möglich.
  • Eine Verwechselung mit zwei weiteren Möglichkeiten der Herzlosigkeit. Diese sind bedingt durch einen Molydänmangel oder einem Insektenbefall.
  • Das Problem der "Genetischen Herzlosigkeit" tritt fast ausschließlich bei den Frühjahrskulturen, schon während der Anzucht oder kurz nach der Pflanzung auf dem Feld auf.
  • Genetische Herzlosigkeit war bei Kohlrabi jahrelang ein großes Problem. Durch entsprechende Maßnahmen kann man heute solche Ausfälle vermeiden.

Schäden durch eine Krankheit an den Blättern

Peronospora am Blatt

Falscher Mehltau (Peronospora parasitica)

  • Schäden vorwiegend an den Blättern durch einen Pilzbefall
  • Beim Blattbefall ist leicht eine Verwechselung mit Alternaria, Verticillium, Fusarium oder Xanthomonas möglich.
  • An der Blattunterseite zeigt sich einer heller Pilzrasen, an der Blattoberfläche eher gelbliche Flecken.
  • Mit Befall ist vor allem im Frühjahr und im im Herbst zu rechnen.
  • In kritischen Perioden kann es zu einem Totalausfall kommen
  • Bekämpfung:Indikationszulassung
Alternaria am Blatt

Kohlschwärze Alternaria brassicae

  • Schäden meist an den Blättern und bei starkem Befakk auch an den Blumen durch einen Pilzbefall
  • Beim Blattbefall ist leicht eine Verwechselung mit Peronospora, Verticillium, Fusarium oder Xanthomonas möglich.
  • An den Blättern zeigen sich meist rundliche Flecken.
  • Mit Befall ist vor allem im im Herbst zu rechnen.


Verticillium-Blattschäden

Verticillium

  • Pilzbefall, der zu einer Leitungsbahnverstopfung und damit zu einer Blattvergilbungen führt. Ein Befall ist eher selten.
  • Dei Schadsymptome können verwechselt werden mit einem Fusarium-, Xanthomonas- und Pseudomonasbefall.
  • Beginnend an den ältesten Blättern kommt es zunächstzu einer Blattvergilbungen und später auch zu einem Blattfall. In schräg angeschnittenen Strünken oder Blattstielen sieht man die verbräunten Leitungsbahnen.
  • In Regionen mit einem sehr starken Brassica Anbau ist insbesondere in wärmeren Regionen mit einer starke Bodenverseuchung bzw. Befallsrisiko, vor allem bei Blumenkohl zu rechen. Beachtliche Qualitätsprobleme bis zum Totalausfall sind z.B. auf einigen alten Blumenkohläckern in der Pfalz bekannt.
  • Bekämpfung: Vorwiegend durch Fruchtwechsel bzw. Auswahl befallsfreier Anbauflächen. Es sind keine PSM zugelassen.


Kohlherniebefall

Kohlhernie Plasmodiophora brassicae

  • Pilzbefall, der über den Boden in die Wurzeln eindringt. Geschädigt werden vor allem Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler.
  • Die Blattsymptome können verwechselt werden mit anderen Schädigungen, die zu einer Blattvergilbung führen. Bei Kontrolle der Wurzel ist meist eine eindeutige Bestimmung schnell möglich.
  • Gut sichtbare Blattvergilbungen mit Welkeerscheinungen bei Hitze.
  • Bei starkem Befall entstehen Wurzelverdickungen, die zu einem Kümmerwuchs führen.
  • Befall und Schädigungen vor allem in der wärmeren Sommerzeit.
  • In den meisten intensiven Kohlanbaugebieten der Welt ist die Kohlhernie ein Problem. Ein verstärkes Befallsrisiko entsteht bei einer intensiven Kreuzblütler-Fruchtfolge, bei niedrigem PH-Wert, einer schlechten Bodenstruktur und Wasserstau im Feld bzw. bei einer schlechten Regenverdaulichkeit.
Herbizidschaden

Herbizisschäden '

  • Schäden durch Abdrift oder falscher Anwendung eines Herbizides.
  • Aufgrund einiger problematischer Herbizide, die z.B. auf dem Nachbarfeld angewandt wurden (Abdrift) oder bei der Vorkultur eingesetzt wurden ergibt sind recht unterschiedliche Schadbildern denkbar.
  • Die Pflanzenschädigung tritt je nach Mittel meist innerhalb weniger Tage auf.
  • Im allgemeinen kommt es nur in seltenen Fällen zu einem Schaden. Ein erhöhtes Schadensrisiko besteht zur Zeit der Getreideunkraut-Spritztermine.


Weißer Rost

Weißer Rost Albugo candida

  • Pilzkrankheit
  • Verwechselung aufgrund der typischen, weißen Pustel kaum möglich.
  • Es entstehen Blattvergilbung auf denen sich später kleine, weiße Pustel bilden.
  • Ein Befall mit der Pustelbildung ensteht vor allem im Spätsommer und Herbst
  • Die Bedeutung der Krankheit ist stark klimaabhängig. In der trockeneren und wärmeren Pfalz z.B. kaum ein Problem. In dem kühleren und feuchteren Westflandern und Norddeutschland besteht ein beachtliches Befallsrisiko.
  • Bekämpfung: Indikationszulassung


Xanthomonasbefall

Adernschwärze Xanthomonas

  • Befall durch eine Bakterienkrankheit. Nur geringe Sortenunterschiede festgestellt.
  • Vorwiegend Schädigung der älteren Blätter. Verwechselung mit einem Befall von Pseudomonas möglich. Die Leitungsbahnenverfärbung bei einem Xanthomonasbefall sind nicht zu unterscheiden von einem Verticillium- oder Fusariumbefall.
  • V-förmige, bräunliche Nekrosen vom Blattrand her. Bei Blattverletzungen können auch Nekrosen am Rande der Verletzungen entstehen. Dunkele Verfärbung der Leitungsbahnen. Deshalb auch die Bezeichnung "Adernschwärze".
  • Da wärmeliebend, tritt Xanthomoans hauptsächlich im Sommer und Herbst auf.
  • Eine der großen Kohlkrankheiten weltweit. Hat auch schon in Deutschland zu sehr ernsthaften Totalausfällen geführt
  • Bekämpfung siehe Vorbeugende Maßnahmen

Schäden durch Schädlinge an den Blättern

Erdflohbefall

Kohlerdfloh Phyllotreta

  • Fraßschäden der winzigen Käfer.
  • Erdflöhe sind kleine, bis zu 4 Millimeter lange, ovale, sprunghafte Käfer, von denen es verschiedene Arten gibt. Die am Kohl vorkommenden Arten sind blauschwarz-glänzend gefärbte.
  • Wenn noch Käfer vorhanden sind, ist eine Verwechselung mit anderen Schädlingen unwahrscheinlich.
  • Erdflohschäden gibt es hauptsächlich in der allerfrühesten Jungendphase bei Direktsaaten. Der Schädling liebt Trockenheit.
  • Bekämpfung: Indikationszulassung
Kohlmottenbefall

Kohlmotte Plutella xylostella

  • Fraßschaden durch die kleinen Raupen der Kohlmotten-Schmetterlinge (auch Kohlschabe genannt) aus der Familie der Schleier- und Halbmotten.
  • Die recht kleinen, grünen Räupchen werden etwa 7-8,5 Millimeter. Die Kopfkapseln der Raupen sind während der ersten beiden Stadien schwarz, später dann braun. Die Falter haben eine Flügelspannweite von 12-18 Millimetern. Die Farbe liegt im Bereich von einfarbig braun bis zu grau und dunkel. In der Mitte der Flügel verläuft längs eine gewellte helle Linie.
  • Eine Verwechselung mit anderen Schädlingen ist kaum zu erwarten.
  • Die Raupen findet man vor allem von Juni bis September. In der Vergangenheit kam es z.B. in der Pfalz schon mehrmals zu einer Massenvermehrung des Schädling. Ohne eine Bekämpfung kann es dann zu einem Totalausfall kommen.
  • Bekämpfung:Indikationszulassung
Der kleine Kohlweißling

Kleiner Kohlweißling Pieris rapae

  • Schäden durch die Raupen des Tagfalters.
  • Lochfraß vor allem an den Blättern. Die 25 mm langen Raupen sind hell- bis mattgrün und fein samtartig behaart. Der Schädling ist gut bestimmbar an den gelblichen, einzeln abgelegten, bzw. aufrecht ins Blatt gesteckten Eiern.
  • Stärkere Fraßschäden durch die Raupen sind ab Ende Mai zu erwarten.
  • Problematisch wird es vor allem, wenn die Raupen an den ´Blumen´fressen.
  • Einer der wichtigsten Kohlschädlinge. Ohne Bekämpfung kann es einem Totalausfall kommen.


Der große Kohlweißling

Großer Kohlweißling Pieris brassicae

  • Schäden durch die Raupen des Tagfalters.
  • Fraß vor allem an den Blättern. Die ca. 40 mm langen behaarten Raupen sind blass- bis hellgelb und schwarz gefleckt. Der Schädling ist gut bestimmbar an den kleinen gelblichen und recht typischen, in großen Gruppen von rund 20-100 aufrecht ins Blatt gesteckten Eiern.
  • Stärkere Fraßschäden sind ab Ende Mai zu erwarten.
  • Ein wichtigster Kohlschädling. Ohne Bekämpfung kann es zu starken Schäden kommen.
  • Bekämpfung: Indikationszulassung
Kohleulenschaden

Kohleule Mamestra brassicae

  • Schäden durch den Raupenfraß des Eulenfalters.
  • Starke Fraßschäden gibt es vor allem an den Blätten aber auch an den Blumen. Die Raupen werden etwa 4-5 cm lang. Sie sind zunächst grün, später sehr unterschiedlich von hellgrün bis braun oder schwärzlich.
  • Auf Grund der starken Kotvorkommen ist eine Verwechselung mit anderen Schädlingen eher unwahrscheinlich.
  • Schäden sind vor allem von Ende Mai bis Anfang Oktober zu erwarten
  • Bekämpfung: Indikationszulassung


Mehlige Kohlblattlaus

Mehlige Kohlblattlaus Brevicoryne brassicae

  • Saugschäden durch grün-grau oder blauweiß bepuderte Blattläuse, die in einem späteren Stadium oft auch parasitiert anzutreffen sind.
  • Die befallenen Blattteile verlieren ihre grüne Blattfarbe, werden weißlich und verformen sich. Die Befallsstellen sind mit Ausscheidungen der Blattläuse bedeckt. Ein starker Befall an jungen Blättern kann diese weitgehend zerstören.
  • Eine Verwechselung mit anderen Schadursachen ist unwahrscheinlich.
  • Die Mehlige Kohlblattlaus kann währen der ganzen Saison auftreten.
  • Vor allen in den wärmeren und trockneren Gebieten kommt es jedes Jahr zu einem mehr oder weniger starken Befall. Ohne eine Bekämpfung kann es zu einem Totalausfall kommen


Weißen Fliegen

Weiße Fliege Aleyrodes proletella

  • Befall durch ca. 1,3 mm große Kohlmottenschildläuse, auch Weiße Fliege genannt, die von einem mehlartigem Wachsstaub bedeckt sind.
  • Schaden entsteht vor allem durch die Anwesenheit der Läuse mit ihren Aussscheidungen, auf denen sich oft Rußtaupilze ansiedeln.
  • Eine Verwechselung mit anderen Schädlingen ist unwahrscheinlich.
  • Mit einem Auftreten ist vorwiegend im Spätsommer und Herbst zu rechnen.
  • Beim Kohlrabianbau in Mitteleuropa war dieser Schädling bisher eher unbedeutend. Seit der Jahrtausendwende hat die Bedeutung des Schädlings zugenommen. Größere Probleme gibt es jedoch vor allem beim Anbau von besonders lang auf dem Feld stehenden Kulturen wie Rosenkohl, Grünkohl und Wirsing.


Vogelfraß

Vögel Aves

  • Schäden sind vor allem durch Tauben zu erwarten
  • Vogelfraß findet vor allem an den Blatträndern statt. Am Boden liegen dann manchmal noch Blattstückchen.
  • Eine Verwechselung mit einem Hasenfraß ist denkbar.
  • Vogelfraß kann während der ganzen Saison vorkommen und ist vor allem bei jungen Beständen problematisch.
  • Das Schadensrisiko durch Vögel bzw. Tauben ist regional sehr unterschiedlich. Es kommt teilweise zu Totalausfällen.


Hasenfraß an junger Pflanze

Hasen

  • Fraßschaden durch Hasen oder auch Kaninchen.
  • Blatteile oder auch die Herzen der Pflanzen werden abgefressen.
  • Eine Verwechselung mit einem Vogelfraß ist denkbar.
  • Hasen- oder Kaninchenfraß kann während der ganzen Saison vorkommen. Besonders gefährdet sind jedoch die ersten Pflanzungen im Frühjahr.
  • Das Schadensrisiko durch Hasen bzw. Kaninchen ist regional sehr unterschiedlich. Es kommt teilweise zu Totalausfällen.


Schäden an Strunk und Wurzel


Erwinia carotovoraErwinia Weichfäule
  • Der Erreger ist eine Bakterienart, die das Pflanzengewebe zersetzt und eine Weichfäule hervorruft.
  • Befallen werden insbesondere die Strünke und die Knollen, die dann im Innern eine Weichfäule aufweisen. Bei Verletzungen am äußeren Strunk oder anderen Pflanzenteilen, kann vor allem bei feuchtwarmen Bedingungen, auch die Erwinia-Weichfäule auftreten.
  • Eine Verwechselung mit nichtbakteriellen Schäden ist kaum möglich. Welcher Erreger genau eine vorhandene Weichfäule verursacht hat, ist dagegen schwer zu bestimmen.
  • Eine bakterielle Weichfäule kann während der ganzen Saison auftreten. Ein erhöhtes Befallsrisiko ergibt sich bei Pflanzenverletzungen (Hackmaschine, Kohlfliegenmaden usw.) in Kombination mit feuchtwarmer Witterung.
  • Die Erwinia-Weichfäule gehört nicht zu den großen Pflanzenschutzproblemen. Schäden treten öfter Mal an Einzelpflanzen auf.
UmfallkrankheitPhoma
  • Eine Pilzkrankheit aus Gruppe der Schlauchpilze (Ascomycota), die in vielen Böden, bes. bei enger Brassica-Fruchtfolge.
  • Das bekannteste Schadbild zeigt sich an Kohlstrünken, die von außen her zerstört werden und sich dabei bräunlich bis schwarz verfärben. Bei einem starken Befall knickt die Pflanze um, daher der Name Umfallkrankheit.
  • Eine Verwechselung mit anderen Pflanzenschäden ist unwahrscheinlich. Sehr schwer ist es jedoch, visuell festzustellen, welcher Erreger die Unmfallkrankheit verursacht hat. Grundsätzlich kann auch ´Olpidium´ oder ´Rhizoctonia´ ähnliche Schadsympthome hervorrufen.
  • Die Umfallkrankheit kann während der ganzen Saison auftreten. Ein erhöhtes Befallsrisiko ergibt sich bei Pflanzenverletzungen (Hackmaschine, Kohlfliegenmaden usw.) in Kombination mit feuchtwarmer Witterung.
  • Die Umfallkrankheit gehört nicht zu den großen Pflanzenschutzproblemen. Schäden treten öfter Mal an Einzelpflanzen auf. Je enger die Kohlfruchtfolge desto größer das Befallsrisiko.

KohlfliegeDelia radicum
  • Schädigung durch die Maden einer Fliegeart.
  • Schädigung vor allem an jüngern Beständen. Zunächst welken die Pflanzen bei trockenem, warmen Wetter eher als unbefallene Pflanzen. Später kümmern die Pflanzen, bleiben im Wuchs zurück und sterben dann. Zieht man eine geschädigte Pflanze aus dem Boden, sieht man sofort, entweder die Madengänge mit den weißen Fliegenmaden oder den weitgehend zerstörten Wurzel- und Strunkbereich.
  • Eine Verwechselung des Schadens mit dem Befall durch andere Bodenschädlinge ist möglich. Ein relativ sicheres Zeichen für eine Kohlfliegenschädigung ist jedoch das Vorhandensein der weißer Maden oder im Spätstadium eines Befall, das Vorkommen der braunen Kohlfliegenpuppen.
  • Schäden durch Kohlfliegenmaden können zu allen Pflanzterminen des üblichen Blumenkohlanbaus vorkommen. Vor allem die Frühpflanzungen sind gefährdet. Je kleiner die Pflanzen desto empfindlich sind sie. Vier Wochen alte Bestände können kaum noch durch eine Eiablage der Kohlfliege geschädigt werden.
  • Die Kohlfliege gehört zu den sehr gefährlichen Kohlschädlingen. Vor allem in größeren Anbaugebieten und enger Kohlfruchtfolge ist jedes Jahr mit einem Befall zu rechnen. Ohne einen Schutz bzw. eine Bekämpfung ist mit einem Totalausfal zu rechnen.
  • Bekämpfung: Indikationszulassung

KohlherniePlasmodiophora brassicae
  • Pilzähnliche Organismen, die vor allem bei enger Fruchtfolg eim Boden überdauern.
  • Die Pflanzen welken bei trockenem, warmen Wetter. Später kümmern die Pflanzen, bleiben im Wuchs zurück und sterben sogar. Zieht man eine geschädigte Pflanze aus dem Boden, sieht man sofort an den Wwurzelverdickungen, dass es sich um die Kohlhernie handelt.
  • Eine Verwechselung mit anderen Pflanzenschäden ist weitgehend ausgeschlossen.
  • Ein Befall ist vor allem in der wärmeren Jahreszeit schnell sichtbar, da dann aufgrund der Wurzelschädigung die reduzierte Wasseraufnahme eher in Form einer Welke auffällt.
  • Die Kohlernie gehört zu den gefährlichen Kohlkrankheiten. Verseuchte Böden findet man vor allem in alten Anbaugebieten bei einem zu niedriger pH-Wert und schlechter Regenverdaulichkeit.
  • Bekämpfung: Indikationszulassung

ErdraupenAgrotis sp.
  • Schädiger sind hier die bodenbewohnenden Raupen verschiedener nachtaktiver Eulenfalterarten wie z.B. die Saateule oder die Ypsiloneule.
  • Die grau, graubraun, braun und gelblichbraun gefärbten, kaum behaarten, bis 5 cm langen Raupen fressen unterirdisch oder in Bodennähe am Strunk der Kohlpflanzen.Bei Berünung rollen sich die Raupen sofort zusammen.
  • Erdraupenschäden können während der ganzen Blumenkohlsaison auftreten.
  • Wo und wann es zu einem starken Erdraupenbefall kommt ist schwer vorherzusagen. Gößeren Schädigungen wurden bisher nur nur alle paar Jahre beobachtet.
  • Bekämpfung: Indikationszulassung

Schäden an der Knolle


Fusarium

  • Pilzbefall, der zu einer Leitungsbahnverstopfung und damit zu einer Blattvergilbungen führt.
  • Kann verwechselt werden mit eine Verticillium, Xanthomonas- und Pseudomonasbefall.
  • Beginnend an den ältesten Blättern kommt es zu Blattvergilbungen und Blattfall. In schräg angeschnittenen Strünken oder Blattstielen sieht man die verbräunten Leitungsbahnen.
  • In Regionen mit einem sehr starken Blumenkohl- bzw. [Kreuzblütler | Kreuzblütleranbau] ist insbesondere in wärmeren Regionen mit einer starke Bodenverseuchung bzw. einem Befallsrisiko zu rechnen.
  • Bisher kam es in Deutschland erst vereinzelt durch einen Fusariumbefall zu Qualitätsproblemen bzw. zum einem Ausfall.


Verticillium

  • Pilzbefall, der zu einer Leitungsbahnverstopfung und damit zu einer Blattvergilbungen führt. Ein Befall ist eher selten.
  • Dei Schadsymptome können verwechselt werden mit einem Fusarium-, Xanthomonas- und Pseudomonasbefall.
  • Beginnend an den ältesten Blättern kommt es zunächstzu einer Blattvergilbungen und später auch zu einem Blattfall. In schräg angeschnittenen Strünken oder Blattstielen sieht man die verbräunten Leitungsbahnen.
  • In Regionen mit einem sehr starken Brassica Anbau ist insbesondere in wärmeren Regionen mit einer starke Bodenverseuchung bzw. Befallsrisiko, vor allem bei Blumenkohl zu rechen. Beachtliche Qualitätsprobleme bis zum Totalausfall sind z.B. auf einigen alten Blumenkohläckern in der Pfalz bekannt.
  • Bekämpfung: Vorwiegend durch Fruchtwechsel bzw. Auswahl befallsfreier Anbauflächen. Es sind keine PSM zugelassen.


Adernschwärze Xanthomonas

  • Befall von einer Bakterienkrankheit. Geringe Sortenunterschiede.
  • Vor allem Schäden an den älteren Blättern. Verwechselung mit einem Befall von Pseudomonas möglich. die Leitungsbahnenverfärbung nicht zu unterscheiden von einem Verticillium-oder Fusariumbefall.
  • V-förmige, bräunliche Nekrosen vom Blattrand her. Bei Blattverletzungen können auch Nekrosen am Rande der Verletzungen entstehen. Dunkele Verfärbung der Leitungsbahnen. Deshalb auch die Bezeichnung "Adernschwärze".
  • Tritt hauptsächlich im Sommer und Herbst auf.
  • Eine der großen Kohlkrankheiten weltweit. Hat auch schon in Deutschland zu sehr ernsthaften Totalausfällen geführt.
  • Bekämpfung siehe Vorbeugende Maßnahmen


Schnecken Gastropoda

  • Schädigung durch verschiedene Arten von Nacktschnecken.
  • Zu Qualitätsproblemen kommt es vor allem durch einen Fraß an den Knollen. Die angefressenen Partien verfärben sich schnell bräunlich, so dass die Ware unverkäuflich wird.
  • Der Fraßschaden an den Blättern ist leicht mit einem Raupemfraß zu verwechselen. Das Vorhandensein von Schnecken oder Schleimspuren spricht für einen Schneckenschaden. Erschwerend ist, dass sich die Schnecken meist tagsüber, aufgrund der trockneren Umständ so versteckt haben, dass man sie nicht findet. Ein Kontrolle auf Schneckenfall ist deshalb eher erfoglreich, wenn man ihn abends nach Sonnenuntergang mit der Taschenlampe durchführt.
  • Schäden durch Schnecken kann es während der ganzen Saison geben.
  • Schnecken sind nicht immer im gleichen Maße gefährlich. Das Befallsrisiko ist je nach Lage und Witterung sehr unterschiedlich. Feuchte Witterung und Befallsrefugien aus der Nachbarschaft haben einen großen Einfluss.
  • Bekämpfung: Indikationszulassung



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