Kohlmotte

Aus Hortipendium
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Kohlmotte
Plutella xylostella
Synonyme
Kohlschabe
Kohlmotte Larve Puppen.jpg
Larve einer Kohlmotte
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse höhere Insekten
Pterygota
Ordnung Schmetterlinge
Lepidoptera
Unterordnung Glossata
Überfamilie Yponomeutoidea
Familie Schabenmotten
Plutellidae

Weltweit bedeutendster Kohlschädling ist die Kohlmotte. Fast jedes Jahr entstehen massive Fraßschäden in der Pfalz und in anderen Anbaugebieten Europas. Neben Kohl (z.B. Blumenkohl) werden auch Rettich, Radies und Kreuzblütler befallen.

Schadbild

Die Larven schaben kleinere Flächen an der Blattunterseite und lassen nur die Blattoberhaut stehen, zum Teil entstehen Lochfraß, der - je nach Befallsstärke - bis zum Skelettierfraß ausgedehnt werden kann. Loch- und Fensterfraß entstehen vor allem an den Herzblättern und Blumen, aber auch an Umblättern. Durch Fraß in der Nähe des Vegetationspunktes oder der Blumenanlage kommt es auch zu Herzlosigkeit oder Kopfmissbildungen der Blume. Verschmutzung der Blumen mit Raupenkot ist vorhanden.

Biologie

Der Nachtfalter hat dunkebraune, mit gelblichen Wellenstreifen versehene Flügel. Die Wellen-Musterung wird besonders gut in Ruhestellung des Falters sichtbar. Die Spannweite beträgt 1.5 cm. Die blassgrünen Larven sind leicht behaart und weisen schwarze Punkte auf. Sie können sich an ihrem Gespinstfaden auf- und abseilen.

Nachdem die Puppen überwintert haben, schlüpfen Ende April / Anfang Mai die Falter der ersten Generation. Die Weibchen legen Ende Mai 100-200 Eier gruppenweise an die Blattunterseite von Kohlpflanzen ab. Die nach wenigen Tagen geschlüpften Raupen fressen 3-4 Wochen lang, wobei sie von Fensterfraß in Lochfraß übergehen. Dann verpuppen sie sich an den Blattunterseiten oder an Steinen in einem lockeren Netz, um nach ein bis zwei Wochen in Form der 2. Faltergeneration zu schlüpfen. Sie legen ebenfalls ihre Eier an die Blattunterseite, die dritte Faltergeneration ist ab August aufzufinden. Die letzte Generation in diesem Jahr überwintert verpuppt.

Bekämpfung

Es sollte eine frühzeitige Bekämpfung - bei erstem Falterflug - mit den ausgewiesenen Insektiziden vorgenommen werden. Aktuelle Zulassungssituation aus PS Info

Es sollten möglichst nützlingsschonende Mittel eingesetzt werden, da es hohe Parasitierungsraten durch verschiedene Nützlinge gibt. Bekämpfungserfolg unbedingt 2-3 Tage nach der Behandlung überprüfen, evtl. Maßnahme mit anderen Wirkstoffen und mit Zusatz eines Additivs wiederholen. Ein regelmäßiger Wirkstoffwechsel wird empfohlen, da in außereuropäischen Gebieten bereits erste Resistenzen gegenüber Insektiziden vorhanden sind. In Hitzeperioden wegen des sehr kurzen Entwicklungszyklus eine engere Spritzfolge vornehmen. Abgeerntete Flächen möglichst schnell bereinigen, um unnötige Schädlingsverbreitung zu vermeiden.


Siehe auch

Quellen

J. Schlaghecken und J. Kreiselmaier (2002): Blumenkohl CD-ROM, Bild- und Textdokumentation. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.