Klimaregelung

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Zu den Grundfunktionen der Klimaregelung gehören die Regelung von Heizung, Lüftung, Energieschirmen und Schattierungen. Mittlerweile sind Klimacomputer im Produktionsgartenbau Standard. Allerdings sind die Regelmöglichkeiten immer komplexer geworden, so dass es für die Bedienung eine intensive Einarbeitung benötigt.

Häufig werden die gartenbauspezifischen Anforderungen nur von spezialisierten Anbietern berücksichtigt. Es haben sich im Gartenbau verschiedene Klimaregelstrategien etabliert wie z.B. Cool morning, wobei die Klimacomputer dabei unterstützen, entsprechende Regelstrategien umzusetzen.

Bedeutung der Fühler

Für eine optimale Regelung des Klimas sind Fühler notwendig, die regelmäßig gewartet werden müssen. Wenn die Fühler nicht korrekt messen, kann auch die Regelung nicht funktionieren. Besonders wichtig sind die Messung der Raumtemperatur und der Luftfeuchte. Bei der Anbringung der Fühler ist darauf zu achten, dass sie in Nähe des Pflanzenbestandes angebracht werden, um die Bedingungen im Pflanzenbestand möglichst exakt zu erfassen.

Regelstrategien

Während eine herkömmliche Regelung mit konstanten Heizungssollwerten für die Nacht und den Tag sowie Lüftungstemperaturen arbeitet, verfolgen neue Regelstrategien einen dynamischen Ansatz. Dabei wird die Klimaführung sowohl von außenklimatischen Bedingungen als auch vom Wachstumspotenzial der Pflanzen abhängig gemacht.

Moderne Regelstrategien versuchen zum einen, die für das Pflanzenwachstum wichtigen Parameter (Wärme, Luftfeuchte) optimal zu steuern, zum anderen jedoch auch eine energiesparende Produktion zu ermöglichen. Hierfür werden die Außenbedingungen wie Windgeschwindigkeit und Außentemperatur mit berücksichtigt. Zusätzlich wäre es sinnvoll, weitere Wachstum beeinflussende Faktoren mit einzubeziehen, um beispielsweise bei geringer Lichtintensität nicht unnötig stark zu heizen. In diesem Fall ist das Pflanzenwachstum durch das geringe Lichtangebot begrenzt.

Diese Art der dynamischen Klimaregelung hat zur Folge, dass keine konstanten Temperaturen auf die Pflanzen einwirken, sondern die Temperaturen über bestimmte Zeiträume hinweg variieren können. Pflanzen sind nämlich in der Lage, diese Temperaturschwankungen in Zeiten höherer Temperaturen durch besonders intensives Wachstum zu kompensieren.

Demzufolge unterscheidet man zwischen verschiedenen Regelstrategien:

  • Statische Strategien mit festen Sollwerten
  • Dynamische Strategien mit sich anpassenden Sollwerten
  • Integrationsstrategien mit der Summenbildung über einen bestimmten Zeitraum hinweg.

Eine Unterteilung der Regelstrategien kann auch nach deren unterschiedlicher Zielsetzung erfolgen, wobei es vorkommen kann, dass es zu Zielkonflikten kommt:

  • Einsparung von Heizenergie
  • Optimierung des Pflanzenwachstums
  • Optimierung der Pflanzenqualität
  • Gesunderhaltung der Pflanze

Literatur

Lange, D., Hack, G., Belker, N., Brockmann, M.., Domke, O., Krusche, S., Sennekamp, W., Viehweg, F.-J. (2002): Rationelle Energienutzung im Gartenbau. Verlag Viehweg. Braunschweig/Wiesbaden. ISBN 3-528-03189-1

Labowsky, H.-J., Domke, O., Ludewig, R., Ludolph, D., Schockert, K., Sennekamp, W. (2007): Heizkosteneinsparung im Unterglasgartenbau. aid infodienst. Bonn. ISBN 978-3-8308-0701-8

Schrader, K., Dietrich, R. (2011): Gewächshäuser und Heizungsanlagen im Gartenbau. Ulmer-Verlag. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-7582-6