Primula vulgaris
Kissenprimel | |
---|---|
Primula vulgaris | |
Synonyme | |
Stängellose Schlüsselblume, Schlüsselblume, Erd-Primel, Garten-Primeln | |
Primel Hybriden in bunter Farbenpracht
| |
Systematik | |
Klasse | Bedecktsamer Magnoliopsida |
Gruppe | Eudikotyledonen |
Kerneudikotyledonen | |
Asteriden | |
Ordnung | Heidekrautartige Ericales |
Familie | Primelgewächse Primulaceae |
Gattung | Primula |
Primula vulgaris gehört zu der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Etwa 500 Arten gehören zu dieser Gattung. Der Name Primula kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Die Erste" (prima = erste). Daher lässt sich der Name mit "Erstlingsblume" übersetzen. Der deutsche Name "Schlüsselblume" resultiert aus der Ähnlichkeit des Blütenstandes mit einem Schlüsselbund. [1] Hybriden gibt es in allen möglichen Farbenspielarten (weiß, gelb, rot, braun in allen Abstufungen, ferner dunkelrot, rosarot, lila, purpurn, schwarzbraun, dunkelblau). Der Schlund der Primel-Hybriden ist in der Regel sattgelb gefärbt.[2]
Inhaltsverzeichnis
Botanik
Jungpflanzenanzucht
Aussaat:
Aussaat | erste Juni-Woche für Dezemberblüte E Mai für späte Blüte bei frostfreier Kultur unter Glas und im kalten Kasten M Jun |
Keimdauer | 20-28 Tage |
Saatgutbedarf | ca. 1,2 g je Aussaatkiste 50 x 40 cm für 1000 Pflanzen je nach Rasse 1,3 bis 2g |
Keimtemperatur | 12-15° C |
- Samen leicht bedecken
- Kühlraum benutzen, anschließend im Gewächshaus so kühl wie möglich kultivieren
- Sämlinge abhärten durch langsame Gewöhnung an volles Licht -> schattieren, lüften
Pikieren:
4-7 Wochen nach der Aussaat, am besten geeignet sind Einzeltöpfe (3-4 cm, z.B. Multi-topfplatten) oder direkt in den Entdtopf
- optimale Temperatur 12-15° C, witterungsbedingt höher, daher gut lüften
-Pflanzen nur bei starker Einstrahlung schattieren, sonst so hell wie möglich kultivieren
-weitere Abhärtung durch Aufstellen ins Freiland eine Woche vor dem Topfen
Topfen:
Topfen | 4-6 Wochen nach dem Pikieren (M Aug-M Sep), möglich bis A Okt |
Topfgröße | in 8-10 cm Töpfe, hauptsächlich wird der 9 cm Topf verwendet |
Temperatur während der Jugendphase | 10° C |
Überwinterungstemperatur | 1-3°C |
-9cm Topf für mittlere Pflanzengrößen
- früh getopfte Sätze am besten im Freiland oder in Kästen aufstellen, spät getopfte direkt in das Gewächshaus
-für die Induktion absenken ab M Okt, Gewächshäuser lüften -> ca. 6 Wochen
-bei der Überwinterung sterben keine Blätter ab, die Steuerung der Kultur ist am besten möglich
Topfdurchmesser | Platzbedarf |
8 cm | 60-80 Pflanzen/m2 |
9 cm | 40-50 Pflanzen/m2 |
10 cm | 35-40 Pflanzen/m2 |
Pflanzung und Pflanztechnik
Weiterkultur
Für eine frostfreie Überwinterung sollten die Pflanzen Ende August/Anfang September getopft werden. Im Freiland bis Mitte/Ende Oktober, in milder Lage auch bis Anfang November, dann je nach Sorte und Bedarf satzweises Anheben der Temperatur auf 5-7° C, zur Blüte bis 10° C ( frühe Sätze ab Ende September unter Glas.
Der Blühtermin wird durch die Höhe der Temperatur nach Erreichen der Induktionsfähigkeit bestimmt.
- mit steigender Überwinterungstemperatur soll die Temperatur für die Blütenentwicklung auf 10 bis 15° C erhöht werden
- bei kalter Überwinterung Anfang bis Mitte September topfen, direkt auf Endstand stellen (ungeheizte Kultur)
Kultur im unbeheizten Folien- oder Gewächshaus
bei Bedarf Frostschutz durch Vlies
-bei spätem Topftermin Ende September/Anfang Oktober Weiterkultur bei 8-10° C bis zur Ausbildung der [Rosette]], dann zur Induktion die Temperatur absenken
das Herausschieben der Kühlperiode bewirkt eine Verzögerung der Blüte
Wachstumsfaktoren
1. Temperatur
Vegetatives Wachstum:
langsames Wachstum bis ca. 8° C, Blattanlage stark verzögert
- von 8-16° C starke Förderung des Blattflächenwachstums, zusätzlich verstärkt durch niedrige Beleuchtungsstärke, hohen N-Gehalt, hohe rF und niedrigen Tongehalt -> Optimum 12-14° C
- über 16° C kleine, dunkelgrüne und aufgewölbte Blätter
- gute Pflanzenqualität bei kalter Überwinterung und "Antreiben" in den lichtreichen und wärmeren Frühjahrsmonaten -> ab M-E Feb
Induktion:
erst nach Abschluß der Jugendphase, erkennbar an der ausgebildeten Rosette mit 6-10 Laubblättern, bei Temperaturen > 15° C erst nach 10-12 Blättern -> Blühreife erreicht
- Blütenbildung eingeleitet nach einer Phase niedriger Temperatur
niedrige Temperaturen beschleunigen die Induktion und erhöhen die Anzahl Einzelblüten -> evtl. Vernalisationseffekt
-die NT bestimmt wahrscheinlich die Auslösung der Induktion, die TMT hat keine oder nur geringe Bedeutung
der Knospenansatz wird gesteigert durch Wechseltemperaturen von Okt-Dez mit hoher TT und niedriger NT, z.B. sonnige Tage und kühle Nächte
in der Praxis hat sich eine TMT < 10° C bewährt * 5-8° C besonders wirksam
-die Einwirkungsdauer bis zur Manifestation der Induktion beträgt ca. 6 Wochen
-der Aussaattermin sollte so gewählt werden, daß bis M Okt die Jugendphase überwunden ist, danach ist der Blütenansatz unsicherer
-KT fördert die Induktion
- mögliche Folgen später Aussaat (August): niedrige Temperaturen während der Jugendphase führen zu schwachem Wachstum, so daß die Pflanzen länger in der Jugendphase bleiben -> kühler Sommer
die Blütenbildung ist nicht gesichert
bei späten Topfterminen muß daher während des Jungpflanzenstadiums evtl. geheizt werden -> < 10° C im Spätsommer
- mögliche Folgen früher Aussaat (Mai): während eines kühlen Spätsommers können die Pflanzen bereits induzieren, es kommt zu einer frühen Blüte im Herbst
zusätzlich bestocken die Pflanzen, es wird eine Nebenrosette gebildet -> schiefe Blüte
Vermeidung von Qualitätsmängeln
-keine Induktion:
Jugendphase nicht überwunden, da langsames Wachstum wegen niedriger Temperatur und später Aussaat Überwindung: Temperaturen >10°C im Spätsommer bis Herbst bis die Blühreife erreicht ist
-schiefe Rosetten:
Jugendphase bereits im Sommer überwunden, Bestockung wegen niedriger Temperaturen im Spätsommer
Vermeidung: heizen, Temperatur nicht <10°C
Blütenentwicklung:
bis 8° C verzögert, die Pflanzen blühen ungleichmäßig
zwischen 8-12° C große Blüten, darüber nimmt die Größe wieder ab * Blüte gleichmäßig
bei hoher Temperatur (ca. 16° C) mehr Blüten gebildet, aber kurze Stiellängen und und kleinere Blattfläche
- Entwicklungsgeschwindigkeit gefördert durch steigende Temperaturen, zusätzlich mit zunehmender Beleuchtungsstärke und Tageslänge
-die Pflanzenqualität wird stark beeinflußt durch die Wechselwirkung des Lichts mit der Temperatur
ab 10-12° C wirkt die Temperatur stark beschleunigend, bei niedriger Beleuchtungsstärke Bildung von Großblättern
-gute Qualität ab E Feb durch Aufblühen an sonnigen Tagen
die TMT ist wegen der niedrigen NT niedrig
- Verzögerung des Aufblühens bei dunkler Kultur und niedriger Temperatur -> Zwangsruhe
eine grobe Terminierung der Blüte ist damit denkbar
Antreiben durch Überschreiten der Mindestaustriebstemperatur und hellen Standort
- Einleitung der Blütenentwicklung eingefrorener Pflanzen:
-im Freiland und ungeheizten Folienhaus Vliesbedeckung, Abnahme erst oberhalb des Gefrierpunkts nach dem Auftauen
-im Kasten bis - 5° C leicht lüften
nach dem Durchfrieren ablüften
den Kasten vollständig bedecken (z.B. Strohmatten)
bei Tauwetter leicht lüften
Kasten abdecken nach dem Auftauen der Wurzelballen
für langsames Auftauen sorgen zur Verhinderung von Pflanzenschäden
-Sonneneinwirkung ist zu vermeiden, solange die Wurzelballen eingefroren sind, da keine Wasseraufnahme stattfindet, aber die Pflanzen weiter verdunsten
häufiges Auftauen und Einfrieren zerstört das Chlorophyll
-Vorteile des Vlieseinsatzes:
Verdunstungsschutz, Schattierung, Pflanzenschutz, Unkrautbekämpfung und vor allem Frostschutz
Temperaturvergleich mit Vlies bedeckt/unbedeckt:
am Boden in Pflanzennöhe ohne Bedeckung - 9° C
mit Vlies (17 g/m2) - 3,5° C
mit Vlies (30 g/m2) - 3° C
-das Vlies muß während milder Perioden, in denen das Substrat aufgetaut ist, unbedingt abgenommen werden
Blütenbildung kältebedürftiger Rassen
Induktion:
Tagesdurchschnittstemperatur <10°C
Einwirkungsdauer ca. 4-6 Wochen
Blütenentwicklung
hemmen: durch Unterschreiten der Mindestaustriebstemperatur von ca. 2°C
fördern: durch ansteigende Temperatur von ca. 10-12°C, anpassen an die Beleuchtungsstärke
2. Licht
Jungpflanzenstadium:
Pflanzen im Sommer bei voller Sonne schattieren, kein Dauerschatten
- die Pflanzen ab Sep an volles Licht gewöhnen, das entspricht dem Topftermin für mittelfrühe Sorten
das fördert die Bildung der Rosette und damit den Abschluß der Jugendphase
- im Winter Kultur so hell wie möglich für weiteres Wachstum
- Förderung der Blattanlage, der Blattentwicklung und des Blattflächenwachstums ab 40 klxh
die Lichtmenge fördert die Entwicklungsgeschwindigkeit
Induktion:
keine photoperiodische Reaktion
bei hohem Lichtangebot wird die Jungendphase schneller überwunden
-bei späten Sätzen reicht das Lichtangebot (bzw. die Blattfläche) evtl. nicht aus für die Bildung der Blütenanlage
- Blütenbildung unter günstigen klimatischen Bedingungen erst nach der Entwicklung von 6-10 Laubblättern
-unter Schwachlichtbedingungen (< 40 klxh) und Temperaturen < 16° C erfolgt die Induktion erst nach 10-12 Blättern
Blütenentwicklung:
starke Förderung durch hohes Lichtangebot von 30 bis 90 klxh/Tag
Schattierung wirkt verzögernd -> Möglichkeit der Terminierung
- hohe Einstrahlung und Temperaturen von 8-12° C fördern die Farbintensität und Blütengröße, Blütenschaft und -stiel werden kompakter * kein Einfluß der Tageslänge
das Aufblühen wird an sonnigen Tagen gefördert, die Qualität verbessert
- bei hoher Temperatur und niedriger Beleuchtungsstärke starke Zellstreckung -> Problem bis E Feb
3. Steuerung der Blüte
Einfluß des Kultivateurs:
gering, da die Temperatur stärker durch das Außenklima als durch die Heiztemperatur bestimmt wird
- Blatt- und Blütenanlage sind im hohen Maße von den Klimabedingungen der jeweiligen Jahre abhängig
Zusammenhang Licht/Temperatur:
Blüte unerwünscht früh, wenn auf einen kühlen Okt/Nov ein strahlungsreicher Dez folgt
- Blüte verspätet nach einem warmen Herbst und nachfolgenden strahlungsarmen Wintermonaten
4. Substrate
Basissubstrate:
geeignet für Praxismischungen sind die Komponenten Torf (Weiß- und Schwarztorf), Betriebskompost und Landerde
- die Zusammensetzung ist den Besonderheiten der Kultur (hohes Volumengewicht vorteilhaft) und den betriebsüblichen Rahmenbedingungen anzupassen -> aufgrund geringer Betreuungsintensität hohe Nährstoffspeicherfähigkeit und geringe Auswaschungsverluste bei Stabilität des pH-Werts
- bewährt hat sich eine Mischung aus 50 % Kompost und 50 % Torf
- vor der Verwendung ist in jedem Fall eine Substratanalyse durchzuführen
Industriesubstrate:
als geeignete Substrate kommen Mischungen auf Schwarztorfbasis, Torf-Tonmischungen (EEP) oder Mischungen aus Torf + Ton + Rindenkompost (RKS 1) in Frage
Beurteilung der Komponenten:
Kompost, Landerde haben eine stark schwankende chemische Zusammensetzung, möglichen Besatz mit Krankheiten und Unkräutern, geringe Strukturstabilität und ein hohes Volumengewicht
-besonders nachteilig sind lange Standzeiten im Freiland, da Niederschläge und Kopfbewässerung zu Chlorosen und Verdichtung führen
-die Schwächen sind durch geeignete Substratzuschläge auszugleichen, z.B. wenig zersetzter Hochmoortorf (50 %) oder Rindenhumus (30 %) -> Blähton und Perlite zu teuer
- Torf hat eine relativ geringe Nährstoffspeicherfähigkeit, schlechte Wiederbefeuchtung nach Austrocknen und erhöhte Gefahr von Frostschäden infolge Austrocknung
-die Pflanzen werden in reinen Torfsubstraten häufig zu groß
-geeignete Zuschläge sind Untergrundton (30-40 %), Landerde (30-50 %) und Kompost (40-60 %)
Pufferung:
Nährstoffpufferung wird erreicht durch hohen Anteil von Austauschern wie Huminstoffe und Tonminerale, die Nährstoffe speichern und abgeben und bei Überschuß vorübergehend stärker binden
bei Verringerung der Salzkonzentration im Bodenwasser gehen sie wieder in Lösung
-Austauscher verringern die Auswaschungsgefahr, mindern die Folgen von Düngungsfehlern und versorgen die Pflanzen in unbeabsichtigten Düngungspausen mit Nährstoffen -> Weißtorf geringe AK
- für die pH-Wertpufferung sind Kompost und Rindenhumus gut geeignet in Verbindung mit einer betriebsspezifischen Aufkalkung unter Berücksichtigung der Gießwasserqualität und der Düngerwahl -> wichtig für lange Standzeit
pH-Wert:
optimaler Bereich 5,5-6,5
- mit steigendem Torfanteil ist die untere Grenze anzustreben, mit steigendem Anteil Ton, Rinde und Kompost soll eine Annäherung an pH 6,5 erfolgen
bei Überschreiten der Optimalwerte entstehen Probleme bei der Spurennährstoffversorgung
Besonderheiten | Anforderungen | Substratzuschläge |
---|---|---|
geringe Betreuungsintensität |
hohe Wasserspeicherfähigkeit hohe Wasserhaltefähigkeit |
Weißtorf, Hygromull Kompost, Landerde, Ton, zersetzter Weißtorf |
geringe Salzverträglichkeit zu Kulturbeginn | hohe Nährstoffpufferung geringer Salzgehalt im Basissubstrat |
s.Nährstoffpufferung s.Nährstoffpufferung |
z.T. dem Außenklima ausgesetzt (Niederschläge, niedrige Temperatur) |
geringe Auswaschung hohe Sturkturstabilität (Lufthaushalt) |
s.Nährstoffpufferung schwach zersetzter Weißtorf, Rinderhumus |
Niedrigpreisprodukt | angemessener Preis | unterschiedlich |
Kulturverfahren
Blühtermin:
sortenabhängig, je früher die Blüte, umso niedriger die Mindesttemperatur für die generative Entwicklung
1. Geheizte Gewächshauskultur
Blüte:
Dez-Jan, Rassen geeignet, die ohne Kühlphase induzieren (P. elatior) sowie frühe Sorten von P. vulgaris-Abkömmlingen (ab E Jan)
- Heiztemperatur 4-6° C
2. Frostfreie Überwinterung
Blüte:
Feb-Maz, alle P. vulgaris- und P. elatior-Rassen geeignet
- Sorten mit langer Jugendentwicklung sollten für optimalen Knospenansatz bereits im Aug getopft werden
- das Laub bleibt gesund, damit aufwendige Putzarbeiten gespart
- Gewächshaus, Folienhaus
3. Kalte Überwinterung
Blüte:
Maz, P. vulgaris-Rassen geeignet
- die Pflanzen müssen bei Frosteintritt voll entwickelt sein und Knospen induziert haben, die Wurzeln sollten aus dem Topf wegen besserer Frosthärte gewachsen sein
- bis - 5° C leicht lüften
- Folienhaus, Kasten
4. Freilandüberwinterung
Blüte:
E Maz/Apr, P. vulgaris-Rassen geeignet
- Kultur zum Verkauf von Ballenpflanzen
- frühzeitige Aussaat im April, damit voll entwickelte Pflanzen in den Winter gehen
Pflanzen vor Kahlfrösten schützen
Steuerung der Blütezeit von Primula vulgaris
Blüte | Aussaat | Pikieren Saatkisten | Topfen Quickis | Topfen 5 cm T | Sorten |
Nov - Dez Haus 4-6° C | M Mai | A Jul | A Aug | M Aug | Frühe Auslese |
Dez - Jan Haus 4-6° C | E Mai | M Jul | M Aug | E Aug | Frühe Auslese, Fruelo, Mini Julia, EL Apfelblüte, Minette, Crown, Miranda |
Jan Haus 4-6° C | A Jun | E Jul | E Aug | A Sep | Frühe Auslese, Fruelo, Mini-Julia, EL Apfelblüte, Crown, Amulett, Finesse, Komet, Unistar, Minette, Miranda, Nina, Orion, Harlekin, Erika, Palazzo, Tiara, Ulrike Rosa, Agnes, Gessi |
Feb Haus 4-6° C | M Jun | A Aug | A Sep | M Sep | Fruelo, Mini-Julia, EL Apfelblüte, Amulett, Finesse, Komet, Unistar, Merkur, Elcora, Eblo, Titan, Späte Auslese, Las Vegas, Minette, Crown, Miranda, Nina, Orion, Harlekin, Erika, Palazzo, Tiara, Ulrike Rosa, Agnes, Gessi, Sterling, Castello |
Maz frostfrei | A Jun | E Jul | E Aug | A Sep | Mini-Julia, EL Apfelblüte, Amulett, Finesse, Komet, Unistar, Merkur, Ecora, Eblo, Titan, Späte Auslese, Las Vegas, Crescendo, Minette, Nina, Orion, Harlekin, Erika, Palazzo, Tiara, Ulrike Rosa, Agnes, Gessi, Sterling, Castello, Peer Gynt 2000, Ulrike Pastell, Casino |
Maz - A Apr Kaltkultur | A Mai | E Jun | Aug | Aug | Finesse, Komet, Unistar, Merkur, Ecora, Eblo, Titan, Späte Auslese, Las Vegas, Crescendo, Minette, Harlekin, Erika, Gessi, Sterling, Castello, Peer Gynt 2000, Casino |
Maz - Apr Freiland | Apr | Mai - Jun | Jul - Aug | Jul - Aug | Crescendo, Peer Gynt 2000, Casino |
Bewässerung
Düngung
Gesamtentzug:
150-180 mg N/Pflanze
- Salzverträglichkeit besonders im Jugendstadium gering, die Pflanzen reagieren bei zu hohem Angebot mit unerwünscht großen Blättern, verstärkter Botrytisanfälligkeit und verringerter Frosthärte
Nährstoffverhältnis:
N:K2O = 1:1,8 -> geeignete Dünger mit 15:5:25
- bei N-Überschuß übergroße Blätter gebildet, der hohe K-Bedarf muß evtl. über eine zusätzliche Substratbeimischung gedeckt werden
Düngungsverfahren:
Grunddüngung mit wasserlöslichen Salzen ca. 30 % des Bedarfs entspricht einer P-Erde
Richtwerte für das Substrat:
' | N | P2O5 | K2O | MgO | Salz |
mg/l | 100-150 | 100-200 | 200-350 | 80-120 | 1500 |
mg/Topf | 30- 45 | 25- 45 | 50- 80 | 15- 30 |
der hohe Kaliumgehalt sollte auf jeden Fall eingehalten werden, da er dem Längenwachstum entgegen wirkt -> kein relativer N-Überschuß
-Grunddüngung mit Depotdüngern ca. 2,0-2,5 kg/m3
nicht umhüllte Dünger sind weniger geeignet wegen der stärkeren temperaturabhängigen Umsetzung -> Versalzungsschäden möglich
- mit flüssiger Nachdüngung müssen 120-140 mg N/Pflanze zugeführt werden -> Entzug ./. Nährstoffvorrat
beträgt die Wasseraufnahme pro Düngung und 9 cm Topf 20-30 ml, werden bei einer Nährlösungskonzentration von 2 g/l und 15 % N im Dünger ca. 8-10 mg N pro Düngung zugeführt die durch Nachdüngung zuzuführende Menge von 120-140 mg N wird durch 20-30 Düngungen geliefert. Auswaschungsverluste sind zu berücksichtigen.
-Beginn ab ca. der 3. Woche nach dem Topfen, die Pflanzen sollen A Okt (früher Verkauf) bis M Okt 2/3 der Verkaufsgröße erreicht haben.
Spurennährstoffversorgung:
Eisenmangel bei wenig gepufferten Substraten bereits ab pH 6,0 möglich, während bei besser gepufferten Substraten (EE) keine Symptome bis pH 6,5 zu erwarten sind -> Substrate auf Torfbasis
-Höhe der Eisengrunddüngung bei Torfsubstraten ca. 200 mg/l, bei austauscherreichen Substraten genügen 50 mg/l
-nach dem Auftreten von Mangelerscheinungen pH-Wert absenken und Spurennährstoffdüngung nach dem Einräumen bzw. Anheizen mit 0,4-0,6 g Hortrilon/l
-die Hemmung der Eisenaufnahme wird durch niedrige Temperatur noch verstärkt
- hohe Phosphatgehalte in verwendeter Landerde können bei niedrigem pH-Wert zur Eisenfestlegung führen
- bei Eisenmangel ist die Nährstoffversorgung der Pflanze insgesamt gestört
Pflanzenschutz
Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Braune, nekrotische Blattflecken mit gelbem Rand. An jungen Blättern und Blüten zum Teil Mißbildungen. Auch Welke der ganzen Pflanze ist möglich. Die Diagnose anhand der Symptome ist unsicher.
Phytophthora-Stengelgrund- und Wurzelhalsfäule]]
Welke, vom Stammgrund ausgehend. Wurzelspitzen sind noch gesund.
Mycocentrospora acerina Wurzelhals- und Wurzelfäule, Blattfleckenkrankheit
An den äußeren Blättern beginnende Vergilbung und Fäule. Wurzeln mit rotvioletten Faulstellen. Fäule kann auf den Stammgrund übergehen und führt dann zu einer plötzlichen Welke. Der Pilz ist bei Temperaturen zwischen 5 und 15°C besonders aggressiv.
Botrytis
Graubrauner Schimmelrasen auf abgestorbenen Blättern und Blüten. Der Pilz kann sich auch auf gesunde Pflanzenteile ausbreiten. Faulstellen auf den unteren Blättern. Der Pilz kann auch eine Stengelgrundfäule mit plötzlicher Welke verursachen.
Ramularia-Blattfleckenkrankheit
Vor allem auf älteren Blättern, oft von Blattadern begrenzte graubraune Flecken mit gelblicher Randzone. Bei hoher Luftfeuchte zeigen die Flecken blattunterseits einen weißgrauen Sporen- belag.
Falscher Mehltau
Blattoberseits gelb ausgebleichte Stellen, blattunterseits weißer Pilzbelag.
Blattläuse: Pirimor Granulat 0,05 %
Unverträglichkeiten:
Antracol, Dimethoat, E 605 forte, Kupferoxychlorid, Metasystox, Netzschwefel, PD 5, Shell Phosdrin 50
Ernte
Lagerung
Vermarktung
Quellen
Ulrich Harm (2010): Neustadter Hefte - Frühjahrsblüher. DRL Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.
Bongartz, W. Produktinformationen S & G Samen.
Hegele, A. (1982): Kulturmethoden für Frühjahrs-Primeln. In: Deutscher Gartenbau. 15. Seite 670-673.
Hendriks, L. (1991): Kultursteuerung von Primula vulgaris. Wissenswertes kurzgefaßt. In: Gartenbau. 38. Seite 50-51.
Hendriks, L. (1991): Kultursteuerung von Primula vulgaris. Wissenswertes kurzgefaßt. In: Gb+Gw. 10. Seite 537-538.
Reuter, R. (1992): Primeltag in Hannover-Ahlem. In: Zierpflanzenbau. 11. Seite 420-423.
Wagner, K. (1980): Primula vulgaris und Primula elatior. In: Gb+Gw. 32. Seite 707-709.