Kermesbeere

Aus Hortipendium
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Kermesbeeren
Phytolacca
01781 - Phytolacca americana (Amerikanische Kermesbeere).JPG
Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana)
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Kerncaryophyllales
Ordnung Nelkenartige
Caryophyllales
Familie Kermesbeerengewächse
Phytolaccaceae
Gattung Kermesbeeren
Phytolacca

Die Kermesbeeren (Phytolacca) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kermesbeerengewächse deren unterschiedliche Arten sowohl als Zierpflanzen, Giftpflanzen, Heilpflanzen oder Nutzpflanzen verwendet werden. Mit Ausnahme der Bella Sombra oder auch Zweihäusigen Kermesbeere, die ein bis zu 25 Baum werden kann, sind alle Kermesbeeren-Arten Stauden. Als Zierstaude wird

Arten

  • Phytolacca acinosa - Indische Kermesbeere
  • Phytolacca americana - Amerikanische Kermesbeere
  • Phytolacca chilensis
  • Phytolacca dioica - Bella Sombra oder Zweihäusige Kermesbeere
  • Phytolacca esculenta - Asiatische Kermesbeere
  • Phytolacca polyandra - Chinesische Kermesbeere

Weitere Infos zu den Arten auf der Wikipedia-Seite Kermesbeeren.


Amerikanische Kermesbeere

Amerikanische Kermesbeere

Meist tauchen Kermesbeeren plötzlich im Garten der Nachbarn auf, da die Vögel die Samen verbreiten. Dort gedeiht die großblättrige, ca. 1 m große Pflanze mit den blau-schwarzen Beeren und der rübenartigen Wurzel mit Vorliebe an halbschattigen Plätzen. Die Verwirrung ist meist groß: Was ist das für eine Pflanze, sind die an Brombeeren erinnernden Beeren essbar oder gar giftig? Hier liegt das Gute und Schlechte ganz eng zusammen. Der Saft der Kermesbeere wurde früher auch als Lebensmittelfarbstoff und Pflanzenteile in der Naturheilkunde eingesetzt. Jedoch enthält die gesamte Pflanze Triterpensaponine, besonders stark in Wurzeln und Samen. Bis zu 10 Beeren gelten für gesunde Erwachsene und größere Kinder als unbedenklich, jedoch sind für Kleinkinder wesentlich geringere Dosen gefährlich. Das Giftnotrufzentrum der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen gibt für die Pflanze „keine – mäßige Gefährdung“ an.


Bleibt noch der Verdacht, dass es sich um einen invasiven Neophyt handelt. Hier ist tatsächlich nicht auszuschließen, dass die im Halbschatten sehr üppig wachsende Pflanze andere, weniger stark wachsende heimische Arten verdrängen kann. Dies gilt besonders für die freie Landschaft, wo nicht die ordnende Hand des Gärtners eingreift. In der Vorderpfalz hat sich die Kermesbeere vor allem auf Friedhöfen mit Baum- und Strauchbestand und in städtischen Parkanlagen schon klammheimlich eingebürgert.

Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz

Erhardt, Götz, Bödeker, Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzename. Bd. 1 - Familien und Gattungen, Bd. 2 – Arten und Sorten. Eugen Ulmer. Stuttgart (Hohenheim). ISBN 978-3-8001-5406-7