Kartoffeln im Hausgarten

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Sorte 'Belana'

Bei der Kartoffel handelt es sich um eine sehr beliebte und vielfach verwendete Gemüseart. Verzehrt werden die unterirdischen Speicherknollen der Pflanze, die als sehr gesundes Naturprodukt gelten. Die Knollen bestehen hauptsächlich aus Stärke, Ballaststoffen und Eiweiß, enthalten jedoch auch Vitamine und Mineralstoffe. Beim Anbau sollte beachtet werden, dass jedes Jahr neues Pflanzgut gekauft werden sollte. Die Verwendung von Knollen aus der eigenen Vorjahresernte kann zu Ertragsverlusten führen.

Standort

Die Kartoffel bevorzugt ein gemäßigtes Klima. Im Garten wächst sie am besten in sonniger Lage. Bezüglich des Bodens sind Kartoffeln anspruchslos. Schwere Böden, die zu Staunässe neigen, sind allerdings ungeeignet.

Kultur

Die Aussaat tiefwurzelnder Gründüngungspflanzen im Sommer des Vorjahres wirkt sich positiv auf das Kartoffelwachstum aus. Hierfür eignen sich Lupinen und Ölrettich. Auch die Einarbeitung von gut verrottetem Stallmist oder Kompost (3l/m2) im Frühjahr bringt Vorteile. Als Stickstoffdünger können außerdem Kalkammonsalpeter oder Ammonsulfatsalpeter ausgebracht werden. Bei der Verwendung von Mineraldüngern ist darauf zu achten, dass die Produkte chloridfrei sind.

Pflanzung

Die Pflanzung erfolgt ab 8 °C Bodentemperatur. In der Regel ist dies Mitte April bis Anfang Mai der Fall. Im Beet werden mithilfe einer Hacke 5 bis 10 cm tiefe Rillen in einem Abstand von etwa 70 cm gezogen. In einem Abstand von ungefähr 35 cm werden die Pflanzkartoffeln abgelegt. Die Knospen beginnen an den Knollen auszutreiben und Wurzeln zu bilden. Am unterirdischen Teil der Austriebe entspringen Seitentriebe. Während oberirdisch Stängel, Blätter und Blüten entstehen, entwickeln sich am Ende der unterirdischen Seitentriebe neue Knollen. Sobald die ersten Triebe oberirdisch zu sehen sind, sollte das Unkraut entfernt werden.


Nährstoffversorgung und Düngung

Ernte und Lagerung

Geerntet wird, sobald die Blätter beginnen abzusterben. Hat man vor, die Kartoffeln lange einzulagern, sollte man sie erst ernten, wenn das Laub vollständig abgestorben ist. Die Ernte erfolgt am besten mithilfe einer Grabgabel. Für eine gute Lagerfähigkeit sollte möglichst bei trockenem Boden schonend geerntet werden. Beschädigte Kartoffeln sollten am besten direkt verwertet werden. Für eine Wundheilungsphase sorgt nach der Ernte eine gute Belüftung bei 10 bis 15 °C. Die Lagerung geeigneter Sorten ist bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen (3 bis 5 °C) bis zum nächsten Jahr möglich. Sind diese Bedingungen nicht gegeben, treiben die Knollen vorzeitig aus und schrumpeln. Während der Lagerphase sollten die Knollen nicht bewegt werden. Die Kartoffeln sollten auf keinen Fall bei Temperaturen unter 0 °C gelagert werden, da die Stärke sich dann in Zucker umwandelt und die Kartoffeln ungewöhnlich süß schmecken. Des weiteren müssen sie dunkel gelagert werden, ansonsten färben sie sich grün und bilden Toxine. Ab und zu sollten die gelagerten Kartoffeln kontrolliert und Fäulnisherde entfernt werden.

Quelle

Bayerische Gartenakademie