Kamelienbeet
Auswahl besonders winterharter Kamelien, in unterschiedlichen Wuchsstärke und Farbnuancen. Geeignet für absonnige Lagen mit niederem pH- Wert und guter Humusversorgung. Außerordentliches, kräftiges Farbspiel im zeitigen Frühjahr.
Kamelien zählen zu den schönsten Blütengehölzen deren Freilandkultur im milden Weinbauklima, unter Berücksichtigung ihrer besonderen Standortansprüche, große Beachtung findet. Wichtig ist die Auswahl relativ winterharter Sorten. Die fachlich fundierte Beratung einer Markenbaumschule ist vor dem Kauf von Kamelien unabdingbar. Qualifizierte Baumschulen bieten insbesondere Camellia japonica (frühjahrsblühende Kamelie) aber auch Camellia sasanqua (herbstblühende Kamelie) meist ganzjährig zum Verkauf an. Eine Pflanzung im zeitigen Frühjahr (Ende März bis Anfang April), ist einer Herbstpflanzung vorzuziehen. So schließt man weitgehend Spätfröste aus, die den Pflanzen oft empfindliche Schäden zufügen. Der Boden sollte einen niederen pH-Wert (leicht sauer) von 5,5 aufweisen. Als Pflanzsubstrate eignen sich Rhododendron oder Moorbeeterde. Undurchlässige, lehm- oder tonhaltige Gartenerden mit hohen pH-Werten sind denkbar ungeeignet. Gegebenenfalls muss die anstehende Erde ca. 45 cm ausgekoffert, der Untergrund gelockert und mit einer wasserdurchlässigen Mulchfolie bedeckt werden. Auf diese wird nun das leicht saure Substrat aufgetragen. So vermeiden Sie den Wurzelkontakt zu dem anstehenden Boden. In der Folge ist unbedingt darauf zu achten, dass die Pflanzen keinen Kalk vertragen. Auch kalkhaltiges Gießwasser wird letztlich zu Schäden an den Pflanzen führen. Bei kalkreichem Leitungswasser ist die Verwendung von Regenwasser angezeigt. Neben den Bodenansprüchen ist die Standortauswahl für ein Kamelienbeet von entscheidender Bedeutung. Idealerweise sollte es vor den oftmals trocken-kalten Winter- Ostwinden unser Breiten geschützt sein. Ein Innenhof im halbschattigen Bereich, vor Kahlfrösten geschützt, wäre ideal. Allerdings muss gewährleistet werden, dass das Beet im Winter nicht austrocknet. Eine etwa 20cm hohe Laubschütte schützt die empfindlichen Wurzelballen und beugt Frostschäden vor. Da sich zahlreiche der etwa 4000 Sorten von Camellia japonica auch für die Freilandkultur im milden Weinbauklima eignen und jährlich Neuzüchtungen auf dem Markt stoßen, sind Sortenempfehlungen nur bedingt möglich. Gute Erfahrungen haben wir mit folgenden Camellia japonica Sorten gemacht: ´Snowball´ (empfindliche Blüten), ´Gulio nuccio´, ´Blood of China´, ´Furo an´ und ´Spring Festival´ (groß werdend).
Eckhard Vogel,
Leiter der Lehr-und Demonstrationsgärten am DLR- Rheinpfalz