Japanische Scheinquitte

Aus Hortipendium
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Japanische Scheinquitte
Chaenomeles japonica
J. Lindley
Synonyme
Zierquitte
Chaenomeles japonica 2.jpg
Chaenomeles japonica
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung Rosenartige
Rosales
Familie Rosengewächse
Rosaceae
Gattung Scheinquitte
Chaenomeles

Die Japanische Scheinquitte bzw. Zierquitten (Chaenomeles japonica) ist eine Art aus der großen Familie der Rosengewächse. Auch wenn es der deutsche Name vermuten lässt, gehört die Zier- oder Scheinquitte botanisch nicht zu den Quitten (Cydonia spp.). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Ostasien (Japan, Bergwälder auf Hondo und Kyushu). Zierquitten haben wenig Ansprüche an den Boden. Er sollte nicht zu nass sein, der pH-Wert kann von sauer bis neutral variieren.

Verwendung

Die Japanische Scheinquitte wird vorrangig wegen ihres Blüten- und Fruchtschmuckes gepflanzt. Sie blühen je nach Sorten meist in unterschiedlichen Orange- oder Rottönen. Neben ihrer Anspruchslosigkeit, der Blütenfülle und der unterschiedlichen Wuchsformen zählt dieses Ziergehölz zu den beliebtesten Ziersträuchern. Da sie gegenüber maschinellem Schnitt unempfindlich sind, werden sie neben der Einzelstellung (Solitärstellung) im Garten auch im öffentlichen Grün (Straßenbegleitgrün) und als Hecke gepflanzt.

Obwohl die Scheinquitte nicht zu den Echten Quitten gehört, können auch ihre Früchte zu Saft, Gelee, Mus und Spirituosen verarbeitet werden. Sie haben einen hohen Vitamin C-Gehalt. Wegen ihres hohen Säuregehaltes empfiehlt es sich, den Saft in Mischung mit säurearmen Früchten bzw. deren Säften (z.B. Birnen, Trauben, Holunder) zu verwenden. Auf Grund der starken Bedornung lassen sich der meisten Sorten schlecht ernten.

Sorte Cido

Die Sorte "Cido" ist dornlos und wurde in den 50er Jahren in Lettland für die Verwertung gezüchtet. Ihr deutscher Name lautet Lettenquitte oder Japanische Zitronenquitte. Diese Sorte ist sicher nicht nur im Hinblick auf die "Doppelnutzung" als Zier- und Nutzpflanze für kleine Gärten interessant, sondern auch für Bereiche (z.B. Spielplätze), an denen durch Dornensträucher erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Die Lettenquitte wird 1 bis 1,5m hoch und breit und blüht von Mai bis Juni mit ungefüllten organgeroten Blüten. Stehen in Nachbargärten jedoch keine andere Zierquitten, muss eine zweite Sorte dazu gepflanzt werden, da die Blüten selbstunfruchtbar sind. "Cido" ist im Fachhandel (Baumschulen, Gartenmarkt) erhältlich. Die Früchte sind gelborangefarben, rund und etwa 5-6 cm groß, aromatisch sauer, dünnschalig und mit festem Fruchtfleisch. Sie reifen von Anfang September bis Mitte Oktober, erst kurz vor dem Frost werden sie geerntet. Der Ertrag liegt zwischen 2 und 5 kg pro Strauch. Wenn die Pflanze zur Fruchtnutzung im Garten steht sollte der Pflanzabstand etwa 2 x 1 m auf Lücke sein. Beim Schnitt sollten darauf geachte werden, dass der Fruchtbehang am 3-jährigen Holz am größten ist und der Busch erst nach der Blüte geschnitten wird. Ein regelmäßiger Rückschnitt der älteren Triebe bis zur Basis ist sinnvoll.

Quelle

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2002): Zander - Handwörterbuch der Pflanzennamen. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3573-6

Hans Jessen und Helmut Schulze (1997): Botanik in Frage und Antwort. Verlag M. & H. Schaper. Alfeld-Hannover. ISBN 3-7944-0186-7

Dornenlose Zierquitten - Eva Morgenstern, DLR Rheinpfalz, Gartenakademie Rheinland-Pfalz
Hans-Dieter Warda (1994/95): Bruns Sortimentskatalog. Wilhelm Zertani KG. Bad Zwischenahn / Bremen.