Rosmarin

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Rosmarin
Rosmarinus offincalis
Linné
Rosmarin-im Kräuterbeet (NXP).JPG
Pflanze eines Säulen-Rosmarins
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Asteriden
Ordnung Lippenblütlerartige
Lamiales
Familie Lippenblütengewächse
Lamiaceae
Gattung Rosmarin
Rosmarinus

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ist ein beliebtes Küchenkraut, eine altbekannte, strauchartige Heilpflanze und ein weitverbreiteter Garten-Zierstrauch.
Rosmarin fehlt in keinem Topfkräutersortiment und ist Bestandteil jeder Gewürzsammlung.
Zur Versorgung der Verbraucher mit Rosmarin als Gewürzmittel wird Rosmain als Topf-Gewürzkraut, als frische Gewürzzweige und auch als getrocknetes Küchengewürz angeboten.


Botanik

Der mannshoch werdende Strauch ist immergrün duftet intensiv aromatisch und blüht meist von April bis Juli. In Regionen mit wärmeren Winter blüht er manchmal schon im Winter. Wie die Fotos zeigen können die Pflanzen uralt werden. Ältere Stämme haben eine abblätternde Rinde. Je nach Unterart bzw. Sorte ist Rosmarin gut bis sehr gut frost- bzw. winterhart.
Aufallend ist die Form der Blätter. Sie sind ein wenig nadelförmig. Die einzelnen Blätter sind etwa 10-40 mm lang und 1,3 bis 3,0 mm. Die Oberseite ist tiefgrün und mit einer kräftigen Epidermis versehen. Ganz anders die weiß- bis graufilzig behaare Unterseite mit den eingerollten Rändern.



Herkunft und Geschichte

Rosmarin im Jahre 1748

Schon in der Antike war Rosmarin bekannt und wurde für verschiedene Zwecke genutzt. So benutzen heute bei uns Frauen noch Rosmarin beim Almabtrieb als Kopfschmuck.
Heute findet man Rosamrin wild wachsend im westlichen und zentralen Mittelmeerraum. In unseren Breiten hat Karl der Große (Aachen, etwa im Jahre 812) dem Rosmarin mit seiner "„Capitulare de villis" eine große Bedeutung als Küchenkraut und Heilkraut zugewiesen.
Heute ist Rosmarin als Bestandteil der mediterranen Küche weitverbreitet und bei uns wohl in jeder Gewürzregal zu finden.


Unterarten, Sorten, Blütenfarben

Rosmarin Blütenfarbe

Im Bereich von Rosmarinus officinalis gibt es ein beachtliche Anzahl an Unterarten, Sorten und Typen.


Unterschiedliche Varietäten und Sorten

  • Strauchform: Aufrecht
  • Hängend oder kriechend
  • Stämmchen bildend
  • Wuchshöhe: etwa 30cm bis 150cm
  • Blütenfarbe: hellblau, kräftig blau, dunkelblau, weiß
  • Frosthärte: gut bis sehr gut



Insekten an Rosmarin

Blühender Rosmarin wird von versciedenen Insekten besucht.


Rosmarin und Saatgutanbieter

Für den Anbau von Rosmarin z.B. als Topfkultur oder als Schnittware gibt es einige Saatgutbetrieben. Hier eine Auswahl wichtiger Betriebe. (Stand Febr. 2020)


Saatgut und Keimung

Rosmarin Saatgut unterliegt nicht den Vorschriften der Saatgutgesetze. Beim Saatguteinkauf die aktuelle Keimrate angeben lassen. Das Saatgut nur flach mit Substrat bedecken. Saattiefe ca. 10-20 mm. Eine gute Keimung ist bei einer Temperatur von 18-22°C zu erwarten. Bei 20°C ist erfolgt die Hauptkeimung in ca. 9 Tagen.

TKM
in Gramm
Korngröße 1 Gramm Keimfähigkeit Keim-
temperatur
Keimdauer in Tagen Saatgutangebot Saattiefe
0,7-1,3 g Länge:2,4-2,8 mm
Breite: 1,2-1,6 mm
700-1.400 Korn Üblicher Standard:
>75 %
10-25 °C
optimal
18-22°C
bei 20°C in 14 Tage
Normalsaatgut
10-20 mm


Pflanzenanzucht

Die Vermehrung von Rosmarin erfolgt oft mit Hilfe von Stecklingen

Mehr Infos


Pflanzen Anbieter

Im Normalfall werden Erwerbsbetriebe ihre Rosmarin-Pflanzen bei den bekannten Jungpflanzenbetrieben bestellen bzw. einkaufen.

Topfpflanzenverkauf an Endverbraucher
Herb Biokräuter in Kempten
Sorten: Beneden, Blue Lagoon, Florenz,Florenz weiß, Fuchsschwanz, Miss Jesopp, Primerly blue, Schäfer, Sudbury blue

Volmary in Münster
Sorten: Abraxas, Blue Winter, Saunoa


Anbau von Rosmarin

Der Anbau erfolgt im Freiland und auch in Kalthäusern.


Pflanzenschutz

Rosmarin Pflanzen können von einige Krankheiten und Schädlingen befallen und geschädigt werden. Im Vordergrund stehen dabei einige Wurzelkrankheiten, der Echte Mehltau, Blattläuse und Zikaden.

Wurzelfäule: Phytophthora
Die Pflanzen welken und sterben ab. Bei einem Phytophthorabefall werden die Wurzeln zerstört. Der Pilz bildet Oosporen, die sich im Wasser bewegen. Sie sind sehr robust und können zwischen Pflanzen auf Pflanzenbehältern, Bänken, in Böden und im Topfsypstrat überleben.

Echter Mehltau: Golovinomyces biocellatus

Zikadenschäden
Zikaden schädigen an den Rosmarin Blättern durch ihre Saugtätigkeit. Es entstehen hellere Fleckchen. Zikaden springen oder fliegen weg, wenn sie gestört werden.



Marktangebot

Rosmarin Topf-Küchenkraut

Rosmarin wird in sehr unterschiedlicher Art und Weise verwendet. Im Vordergrund steht die Verwendung als Gewürzmittel zur Verfeinerugn von Speisen. Weitere Anwendungsgebiete sind die Parfümindustrie und die Aromatherapie.Eine besondere Berühmtheit ist Rosmarin als Bestandteil im "Kölnisch Wasser".

Angebot Verwendung

  • Topfpflanzen: Als Küchenkraut oder Zierpflanze
  • Getrocknet: Als Küchengewürz
  • Badeöl
  • Tee
  • Rosmarinöl
  • Salben
  • Tinkturen
  • Würzmittel in Fertigsuppen


Gesundheitlicher Wert

Rosmarin ist ein von der "Kommission E" empfohlene Heilpflanze. Empfohlen wird eine innerliche Anwendung bei Verdauungsstörungen sowie äußerliche Anwendungen bei rheumatischen Beschwerden und bei Durchblutungsstörungen als begleitende Therapie.

Rosmarin: 2011 Heilpflanze des Jahres!
Der Titel „Heilpflanze des Jahres 2011“ wurde dem im mediterranen Raum heimischen Rosmarin (Rosmarinus officinalis) verliehen. Dies gab als Initiator der Verein „NHV Theophrastus“ anlässlich des Heilkräuter-Fachsymposiums im Kloster St. Marienstern in der Lausitz bekannt.

Rosmarinbäder
Rosmarinbäder als Badezusatz fördert die Durchblutung und regen den Kreislauf an.

Videos


Internationale Bezeichnung

20px Deutsch Rosmarin
Flag of the United Kingdom (3-5).svg Englisch rosemary
Flag of France.png Französisch romarin, ecensier
Flag of Italy (1946–2003).png Italienisch rosmarino
Flag of the Netherlands.svg Niederländisch rozemarijn
Flag of Poland.svg Polnisch rozmaryn
Flag of Russia.svg Russisch Розмарин
Flag of Spain.svg Spanisch romero
Flag of Hungary.svg Ungarisch rozmaring


Einzelnachweise


Quelle

Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold (2008): Der große Zander - Enzyklopädie der Pflanzennamen. Bd.2: Arten und Sorten. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 978-3-8001-5406-7

Andreas Besinsky, Christian Körner, Joachim W. Kadereit, Gunther Neuhaus, Uwe Sonnewald (2008): Strasburger - Lehrbuch der Botanik. 36. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg. ISBN 978-3-8274-1455-7

Georg Vogel (1996): Handbuch des speziellen Gemüsebaues. Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-5285-1

Jörg Grünwald und Christof Jänicke (2004): Grüne Apotheke. Gräfe und UNzer. München. ISBN 3-7742-6464-3


Siehe auch in Hortipendium


Weblinks


Videos Allgemein