Hexenringe

Aus Hortipendium
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Hexenring
Hexenring auf einer Wiese
Hexenring im Wald
Hexenring auf einem Friedhof

Hexenringe werden durch diverse Basidiomyceten (Hut- bzw. Ständerpilze) oder durch dem Nelkenschwindling (Marasmius oreades) hervorgerufen. Der Pilz bildet unterirdisch ein kreisförmiges Pilzgeflecht (Mycel) und durchstößt mit seinen Fruchtkörpern die Bodenoberfläche. Dadurch entstehen die charakteristischen, kreisförmigen Ringe an der Rasenoberfläche. Grundsätzlich kann der Pilz auf jeder Grasfläch auftreten, bevorzugt werden aber Rasenflächen oder homogene Waldböden mit einer gleichmäßigen Bodenbeschaffenheit. Der Pilz verbreitet sich mit Hilfe seiner Sporen, die in den Pilzhüten gebildet werden. Mit dem Wind werden die Sporen von ihrem Ausgangspunkt in alle Richtungen verteilt. Der Durchmesser solcher Ringe kann wenige Zentimeter (30 - 50 cm) aber auch mehrere Meter (5 - 10 m) betragen.

Schadbild

Hexenringe treten in drei verschiedenen Erscheinungsformen auf, die in Typen unterschieden werden. In der Regel lassen sich die drei Typen im Rasen leicht unterscheiden.

  • Typ 1 bildet ein kreisförmiges abgestorbenes Grasband mit meist zwei, nach innen und außen abgehenden, dunkelgrünen Randzonen aus
  • Typ 2 zeigt keine Absterbeerscheinungn, dafür zeigt sich ein einzelner, dunkelgrüner Ring. Bei optimalen Bedingungen werden die typischen Fruchtkörper an der Rasenoberfläche sichtbar.
  • Typ 3 bildet nur die kreisförmig angeordneten Fruchtkörper aus. Dunkelgrünfärbungen des Ringes sind nicht vorhanden. Wenn Absterbeerscheinungen der Gräser vorhanden sind, zeigen sie sich nur im inneren Bereich des Ringes.


Vorbeugende Bekämpfung

Damit erst keine Hexenringe im Rasen entstehen sollten während der gesamten Vegeationsperiode folgende Maßnahmen beachtet werden:

  • gezielte Düngungen auf der Grundlage einer Bodenanalyse
  • regelmäßige und gezielte Bewässerungen
  • Schnittgut nach dem Mähen entfernen, um die Durchlüftung des Bodens nicht durch Rasenfilzbildung zu behindern


Bekämpfung

Zur Bekämpfung von Hexenringen steht derzeit kein zugelassenes Präparat zur Verfügung. Um die Verbreitung des Pilzes zu verhindern, sollten vor dem Rasenmähen die Pilzfruchtkörper entfernt werden. Damit ist die Verbreitung des Pilzes über seine Sporen unterbunden. Allerdings stirbt der Pilz durch das Entfernen der Fruchtkörper nicht ab. Des Weiteren kann versucht werden, dass Mycel im Boden zu schädigen. Der betroffene Bereich kann mit einer Grabgabel bis zu einer Tiefe von 25 - 30 cm intensiv gelockert werden. Dies sollten sie mehrmals durchführen. Eine Stachelwalze oder ein Aerifiziergerät erweist sich auf größeren Flächen als sinnvoll. Durch diese Maßnahme wird das Pilzmycel durchstoßen. Anschließend wird stark und durchdringend gewässert und eine 1 - 2 cm dicke Sandschicht auf die Fläche aufgetragen, die gründlich mit dem Rechen eingearbeitet werden muss. Führen die beschriebenen Maßnahmen nicht zum Erfolg, ist deshalb eventuell ein Bodenaustausch bis zu einer Tiefe von 30 cm vorzunehmen. Ein idealer Zeitpunkt für diese Maßnahme ist zwischen Frühjahr und Herbst. Auf eine gründliche Reinigung der Arbeitsgeräte muss nach getaner Arbeit geachtet werden, da sie sonst die Reste von Pilzmycel in ihrem Garten verbreiten könnten.

Grundsätzlich ist der Typ 2 und der Typ 3 nur dann zu bekämpfen, wenn die Pilze als sehr störend empfunden werden.

Quelle

Weblinks