Grauschimmel Gemüse

Aus Hortipendium
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Grauschimmel
Botrytis cinerea
Botrytis Triebspitze.jpg
Botrytis cinerea an einer Spargeltriebspitze
Systematik
Abteilung Schlauchpilze
Ascomycota
Unterabteilung Echte Schlauchpilze
Pezizomycotina
Klasse Leotiomycetes
Ordnung Helotiales
Familie Sclerotiniaceae
Gattung Botryotinia
Hauptfruchtform Botryotinia

Der Grauschimmel (Botrytis cinerea) ist ein Schaderreger, der im Gemüsebau eine Vielzahl von Kulturen infizieren kann. Zu seinem Wirtspflanzenkreis gehören u.a. Gurken, Zucchini, Kürbis, Spargel, Bohnen, Tomaten und Paprika, Salat und Melonen.


Schadbilder an verschiedenen Gemüsearten

Spargel

Bei feuchter Witterung kommt es an Spargel häufig zu Botrytis-Befall. Der Pilz breitet sich in Form eines stäubenden, grauen Sporenrasens über Stängel und Seitentriebe aus. Manchmal werden auch die Triebspitzen befallen. Oftmals führt der Pilzbefall zu einem frühzeitigen Absterben der Triebe, die Blätter bleichen und welken. Daraus resultiert eine reduzierte Bildung von Reservestoffen für das nächste Jahr. Ist die Infektion stängelumfassend, stirbt der obere Triebteil ab und die Pflanze beginnt Phyllokladien abzuwerfen. Jede Bekämpfung kommt dann zu spät. Wenn Blüteninfektionen auftreten, können bei Wetteränderungen (beispielsweise Niederschlagsperioden oder Nebel) hängengebliebene Blütenreste in den Seitentrieben der Ausgangspunkt für massive Triebinfektionen werden.
An Spargel tritt der Pilz häufig gemeinsam mit Stemphylium auf.

Bekämpfung

Schon bei der Sortenwahl sollte auf die Botrytis-Anfälligkeit geachtet werden. Starklaubige Hybrid-Sorten sind zu vermeiden. Als weniger anfällig gelten beispielsweise die Sorten 'Grolim' und 'Thielim'. Auch die Standortwahl ist entscheidend. Nebellagen fördern den Botrytis-Befall und sind deshalb zu vermeiden. Des weiteren sollte auf einen ausreichenden Reihenabstand geachtet werden.
Bei der chemischen Bekämpfung sollte Folgendes beachtet werden:

  • Bei hohem Befallsdruck sind Spezialbotrytizide notwendig.
  • Im Frühsommer ist die Botrytisnebenwirkung der Strobilurine und Azole meist ausreichend.
  • Ein Wirkstoffwechsel ist dringend erforderlich.
  • Die Verwendung eines geeigneten Applikationssystems und hohe Wasseraufwandmengen (1000 l/ha) werden empfohlen.
  • Beregnung sachgemäß bei Fungizidschutz durchführen.
  • Aktuelle Indikationszulassung aus PS Info

Quellen

Krüger, G. (2002): Pflanzenschutz im Gemüsebau. Verlag Eugen Ulmer. Stuttgart. ISBN 3-8001-3191-9

J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 

Weblinks