Gemeine Florfliege

Aus Hortipendium
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Gemeine Florfliege
Chrysoperla carnea
Synonyme
Grüne Florfliege, Goldauge, Chrysopa carnea, Blattlauslöwe
Chrysoperla carnea.jpg
Florfliege
Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse Fluginsekten
Pterygota
Ordnung Netzflügler
Planipennia
Familie Florfliegen
Chrysopidae

Die Gemeine oder auch Grüne Florfliege (Chrysoperla carnea) gehört zu der Familie der Florfliegen. Wie alle Netzflügler besitzt auch sie durchsichtige, filigrane aber deutlich genetzte Flügel und goldene Augen ("Goldauge"). Insgesamt ist der Körperbau der Insekten sehr zierlich. Ihren deutschen Namen trägt diese Art auf Grund der grünlichen Körperfärbung. Die adulten (ausgewachsenen) Chrysoperla carnea sind überwiegend in der Dämmerung und bei Nacht aktiv und ernähren sich von Nektar, Blütenpollen oder Honigtau. Als Blattlauslöwe wird die Larve der grünen Florfliege bezeichnet. Auf dem Rücken sind helle Streifen zu erkennen. Chrysoperla carnea ist als Nützling gegenüber Blattläusen, Thrips, Woll- oder Schmierläusen, Spinnmilben und kleineren Raupen bekannt.

Entwicklung

Florfliege (Chrysoperla carnea).jpg

Chrysoperla carnea kann im Freiland pro Jahr 2 bis 3 Generationen ausbilden. Sie überwintert als adultes Tier an trocknen Plätzen (z.B. Dachböden). Die Sterblichkeitsrate während der Wintermonate ist allerdings sehr hoch (60 - 90%). (Zur höheren Überwinterungsrate kann im Hausgarten ein Florfliegenhäuschen erstellt werden.) Im Frühjahr/Sommer legen die Florfliegenweibchen ihre Eier an einem Stiel angeheftet an Blättern oder anderen festen Unterlagen ab. Zunächst zeigen die Eier eine grüne Färbung, später färben sie sich weiß. Insgesamt kann jedes Weibchen über eine Lebenszeit von 6 bis 8 Wochen bis zu 1.000 Eier ablegen.

Die geschlüpften Larven ("Blattlauslöwen") sind gefräßige Räuber mit beißend-saugenden Mundwerkzeugen. Mit den zu zwei Zangen ausgeformten Mundwerkzeuge erfassen sie ihre Beute, stechen sie an und saugen den Körperinhalt aus. Sie sind als bedeutsame Blattlaus- und Spinnmilbenräuber bekannt, leben aber polyphag und wechseln ihre Wirte. Die Körper der Larven sind mit Warzen bestückt, die behaart sind. Die Larve ist rotbraun gestreift und hell gefleckt. Im dritten Stadium ist die Larve besonders gefräßig und kann 200 bis 500 Blattläuse fressen. Nach drei Larvenstadien stellen sie ihre Fraßtätigkeit ein und verpuppen sich. Chrysoperla carnea gehört zu den Insekten mit vollkommener Verwandlung.

Nach dem Ruhestadium schlüpfen aus den Puppen die adulten Florfliegen. Die adulte Chrysoperla carnea sind ungefähr 1,5 cm lang und auffällig grün gefärbt.



Nützlingseinsatz

<mediaplayer width='200' height='200' image='http://i3.ytimg.com/vi/vo1P4PBrAaM/default.jpg'>http://www.youtube.com/watch?v=vo1P4PBrAaM&feature=related</mediaplayer> In der Regel beschränkt sich der Einsatz von Florfliegen auf die Anwendung im Gewächshaus, Wintergarten oder Blumenfenster. Insbesondere unter trockenen Verhältnissen, geringer Luftfeuchte und allgemein schwankenden Klimabedingungen ist sie als Nützling empfehlenswert. Die Nutzleistung von Chrysoperla carnea ist auch dann noch gut, wenn sie keine optimalen Lebens- und Einsatzbedingungen vorfindet. Der Einsatz ist bei einem Temperaturbereich zwischen + 10° C und + 35° C möglich, der Optimalbereich liegt bei 18 - 25 °C.

Um Blattläuse etc. zu bekämpfen, werden die Larven im 2. Larvenstadium im Pflanzenbestand ausgebracht. Der Transport der Larven erfolgt in einzelnen Kammern, damit sich die Larven nicht gegenseitig beschädigen oder fressen. Vorbeugende Anwendung von Chrysoperla carnea sind nicht sinnvoll. Mit dem ersten Auftreten der Schädlinge sollte die Anwendung beginnen. Bei Flächenkulturen (Zierpflanzen- und Gemüsekulturen) werden etwa 5 Larven/m² eingesetzt. Bei separat stehenen Pflanzen (Wintergarten) je Topfpflanze 5 Larven eingesetzt. Wichtig ist die gleichmäßige Verteilung auf allen befallenenen Pflanzen.

Abhängig von der Befallsstärke muss der Einsatz im Abstand von 2 Wochen wiederholt werden. Die sollte so lange erfolgen, bis kein Befall mehr vorhanden ist.

Da die im Bestand schlüpfenden Florfliegen nicht ortstreu sind, findet keine eine Vermehrung dieses Nützlings auf den behandelten Pflanzen statt. [1]


Einzelnachweise

  1. Koppert: Beschreibung der Florfliegen und ihre Anwendung in der Schädlingsbekämpfung - Chrysoperla carnea. Faltblatt Biologischer Pflanzenschutz, Jahr nicht genau bekannt (1990er-Jahre)

Quellen

J. Ziegler, L. Aldenhoff, B. Borgmeyer (2002): Pflanzenschutz Spargel. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 

A. van Frankenhuyzen, H. Stigter (2002): Schädliche und nützliche Insekten und Milben an Kern- und Steinobst. Ulmer Verlag. Stuttgart. ISBN 3-8001-3147-1