Gewöhnlicher Blasenstrauch

Aus Hortipendium
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Gewöhnlicher Blasenstrauch
Colutea arborescens
Linné, 1753
Illustration Colutea arborescens0.jpg
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung Schmetterlingsblütenartige
Fabales
Familie Hülsenfrüchtler
Fabaceae
Gattung Blasenstrauch
Colutea

Der Gewöhnliche Blasenstrauch (Colutea arborescens) zählt zu den schönsten mitten im Sommer blühenden Gehölzen. Der zwei bis vier Meter hohe und fast ebenso breite Strauch ziert mit seinem frischgrünem, fiederteiligem Laub und den über 2cm großen goldgelben oder orangegelb bis braunrot gezeichneten Blüten. Ungewöhnlich sind die lange Blütezeit des Schmetterlingsblütlers von Mai bis Oktober und die dekorativen, ab Juli erscheinenden hellbraunen, 5cm großen, länglichen, blasenartigen Hülsenfrüchte. Diese Früchte bleiben oft bis zur Blüte im nächsten Jahr an der Pflanze hängen.

Wert für Insekten

Von den Blüten ernähren sich Holzbienen, Hummeln und Tagschmetterlinge und vom Blatt die Raupen des Blasenstrauchbläulings.

Giftpflanze

Vor allem Blätter und Früchte sind für Menschen und Pferde giftig.

Herkunft, natürliches Vorkommen

Das seltene Gehölz wächst in warmen Kalkstein- und Lößböden sowie auch auf Basalt und ist auf Trockenrasen, im sonnigen Böschungen, Heckenrändern zu finden. Es ist in Mittel- bis Südeuropa, Nordafrika und von West- bis Mittelasien beheimatet.

Standort und Pflege im Garten

Als Angehöriger der Leguminosen verträgt der anmutige Strauch magere, Standorte in voller Sonne. Er wird am besten im Frühjahr oder im zeitigem Herbst eingepflanzt. Die tief wurzelnde, Stickstoff sammelnde Pflanze wächst selbst auf trockensten Standorten wie sandigen Kiesflächen gut. Als südliche Pflanze kommt sie bestens mit heißen Sommern zurecht. In raueren Lagen braucht der Blasenstrauch einen warmen geschützten Standort. Vor allem auf fetten Böden kann der Strauch stark zurückfrieren, da er bei Nährstoffüberversorgung zu viele Neutriebe mit weichem Gewebe ausbildet.

Bei passendem Standort kann sich die Pflanze über kurze Ausläufer und Selbstaussaat vermehren, ohne dabei aufdringlich zu werden. Der Blasenstrauch ist aufgrund seines langsamen Wuchses gut für kleine Gärten geeignet, sofern deren Böden nicht zu nährstoffreich sind.

Nach der Blüte kann der Strauch im Sommer vorsichtig um ein Drittel zurückgeschnitten werden. Auf nährstoffreichen Böden wächst die Pflanze viel kräftiger und ihre Äste können leichter abbrechen. Außerdem werden ihre Neutriebe bei ungeeigneten Standort von Läusen befallen.

Der Wildstrauch ist so robust, das er auch ohne Pflege zurechtkommt. Im Naturgarten kann das Gehölz mit einem Abstand von 2 -3 m gut in eine Blütenhecke integriert oder bei genug Platz als Solitärgehölz gepflanzt werden. Das salzverträgliche Gehölz wird neben Ölweide, Sanddorn und Wildrose zur Böschungsbegrünung entlang von Schnellstraßen eingesetzt.

Pflanzpartner

Pflanzpartner sind unter den Gehölzen Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Ölweide (Elaeagnus), Strauchkronwicke (Hippocrepis emerus), die zierliche gewöhnliche Zwergmispel (Cotoneaster integerrimus) und unter den Stauden Flockenblume (Centaurea), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Johanniskraut (Hympericum), Küchenschellen (Pulsatilla), Kronwicke (Coronilla), Thymian (Thymus), Weinbergslauch (Allium vineale) oder Wiesensalbei (Salvia pratensis).