Gemüsebau in Deutschland

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die wichtigsten Gemüsearten in Deutschland
Deutschland: Topographische Karten
Gemüseanbau meist im "Grünen"

Der Gemüseanbau in Deutschland erfolgt vorwiegend im Freiland auf über 125.243 ha (2020) und in einem geringeren Umfang auf rund 1.263 ha (2020) in Gewächshäusern. Der Freilandanbau hat rein flächenmäßig gesehen einen Anteil von rund etwa 98%.
Der einheimische Gemüseanbau versorgt vor allem im Sommerhalbjahr zu einem großen Anteil die einheimischen Verbraucher mit Gemüse. Der Selbstversorgungsgrad mit Gemüse in Deutschland ist ganzjährig gesehen jedoch recht gering. Er betrug laut BLE und BMEL im Jahre 2018/19 nur rund 36%.
Regional - saisonal hat hier noch Luft nach oben. Auch ist ein noch höherer Gemüseverzehr ist nach der Einschätzung vieler Ernährungswissenschaftler empfehlenswert. Nähere Informationen zu dem Gesundheitswert pflanzlicher Nahrungsmittel finden Sie auf dem Portal: Pflanzliche Nahrungsmittel.


Gemüse in Deutschland: Daten und Fakten

Produktions und Angebotsbereiche

Bei dem Kauf von regionalem und saisonalem Gemüse sind der Anbauort des Gemüses, die Anbaumethode und die Art des Marktangebotes von Interesse:

  • Anbauort: Freiland oder Gewächshaus
  • Anbaumethode: Konventionell und Bio
  • Marktangebote: Frischware, verarbeitete Ware (Convenience), Lagerware und haltbare Ware (Frostung, Trocknung, Naßkonserve)


Freilandgemüse Anbauflächenentwicklung

Anbauentwicklung in Deutschland von 1992 bis 2019. Zu beachten ist, dass bei einer vermutlich im Gemüsebau üblichen 1,7-fachen Fächennutzung pro Jahr, die die eigentliche ackerbauliche Grundfäche im Jahre 2019 nur etwa 77.000 ha beträgt.

Anbau in ha
Jahr ha
1992
  
82.397
1996
  
91.686
2000
  
98.937
2004
  
110.375
2010
  
106.186
2016
  
120.930
2019
  
126.946
2020
  
125.243

Quelle: Stat. Bundesamt

Freilandgemüsearten Anbauflächen

Anbau in Deutschland 2011, 2016 und 2020 in ha.
Wenn man davon ausgeht, dass im Freilandgemüseanbau im Durchschnitt jede Parzelle 1,7-fache mit einer Kultur bestellt wird, werden etwa 77.000 ha Ackerland gemüsebaulich genutzt.

Gemüsearten (A-Z)------------ -------- Jahr 2011 -------- Jahr 2016 -------- Jahr 2020
Blumenkohl 4.422 3.269 3.045
Bohnen, Busch- 3.228 4.040 3.836
Bohnen, Dicke 538 449 531
Bohnen, Stangen- 125 118 106
Brokkoli 2.057 2.195 2.753
Chicoree (Wurzeln) 301 275 272
Chinakohl 1088 851 457
Erbsen ohne Hülsen 3.654 4.402 4.92
Erbsen mit Hülsen 361 608 721
Grünkohl 1125 959 1.010
Gurken, Einlege- 2.414 2.368 1.759
Gurken, Schäl- 286 164 134
Knollenfenchel 433
Kohlrabi 2.132 1.831 1.783
Kürbis, Speise- 2.079 3.991 4.673
Meerrettich 141
Möhren + Karotten 9.683 11.209 13.792
Petersilie 1.300
Porree 2.399 2.129 2.264
Radies 3.389 3.210 3.224
Rettich 755 730 716
Rhabarber 868 1.087 1.304
Rosenkohl 539 474 567
Rote Rüben (Speise Bete) 1.446 1.668 1.912
Rotkohl 2.220 2.109 2.88
Rucola 841 1.396 1.708
Salat-Eichblatt 868 955 849
Salat-Eissalat 4.797 3.470 3.716
Salat-Endivien 587 500 502
Salat-Feldsalat 2.209 2.439 2.513
Salat-Kopfsalat 1.985 1.538 1.313
Salat-Lollo 1.405 1.424 1.222
Salat-Radicchio 301 236 261
Salat-Romana 967 1.431 1.664
Salat-Sonstige 531 429 920
Schnittlauch 631
Sellerie, Knollen- 1.727 1.668 1.702
Sellerie, Stangen- 268 279 343
Spargel, Ertrag 18.611 22.274 22.408
Spargel, Junganlagen 4.000 4.766 3.472
Spinat 3.377 3.616 3.968
Tomaten 15
Weißkohl 6.560 6.166 5.946
Wirsing 1.137 949 878
Zucchini 1.020 1.104 1.235
Zuckermais 1.764 2.155 2.055
Zwiebel, Bund- 1.949 2.269 2.430
Zwiebel, Speise- 9.442 11.294 12.301
Sonstige Arten 1.139 2.438 2.788
Summe 113.114 120.930 126.946

Quelle: Stat. Bundesamt


Freilandgemüse Anbauflächen der Bundesländer

-- Hektarangaben x 1.000 --

Jahr Deu BW Bay Bra Ham Hes MeVo NS NRW RLP Saa Sac SaA SH Thü
2009 115,2 ha 9,8 ha 13,3 ha 6,2 ha 0,4 ha 7,1 ha 2,1 ha 19,3 ha 20,7 ha 18,1 ha 0,1 ha 4,8 ha 5,7 ha 5,9 ha 1,4 ha
2013 112,2 ha 10,7 ha 13,8 ha 5,4 ha 0,4 ha 6,7 ha 1,8 ha 17,5 ha 17,5 ha 19,8 ha 0,1 ha 3,9 ha 4,1 ha 5,5 ha 1,1 ha
2016 110,0 ha 10,6 ha 15,4 ha 5,9 ha 0,4 ha 7,1 ha 1,5 ha 17,5 ha 21,1 ha 14,6 ha 0,2 ha 3,9 ha 4,5 ha 6,0 ha 0,9 ha
2019 126,9 ha 12,0 ha 16,8 ha 6,6 ha 0,4 ha 7,1 ha 2,0 ha 20,4 ha 26,2 ha 19,2 ha 0,2 ha 4,0 ha 4,4 ha 6,6 ha 1,0 ha
2020 113,1 ha 10,5 ha 16,3 ha 6,5 ha 0,5 ha 6,7 ha 1,5 ha 17,9 ha 22,6 ha 14,8 ha 0,2 ha 3,6 ha 4,2 ha 7,0 ha 0,7 ha
2023 22,0 ha 26,2 ha 16,5 ha

Quelle: Stat. Bundesamt


Freilandgemüse 2020 in ha
Bundesland ha
Nordrhein_Westfalen
  
22654
Niedersachsen
  
17880
Bayern
  
16348
Rheinland_Pfalz
  
14838
Baden_Württemberg
  
10520
Schleswig_Holstein
  
6963
Hessen
  
6720
Brandenburg
  
6476
Sachsen_Anhalt
  
4437
Sachsen
  
4156
Mecklenburg_Vorpommern
  
1531
Thüringen
  
722
Hamburg
  
535
Saarland
  
204
Quelle: Stat. Bundesamt



Freilandgemüse Anbauflächen pro Mio. Einwohner

Durch das Sortieren nach den verschiedenen Kriterien ergeben sich interessante Reihungen.

Bundesland Hektar
Freilandgemüse
Millionen
Einwohner
Hektar Freilandgemüse
pro Mio. Einwohner
Baden-Württemberg 12.002 ha 11,1 Mio. 1.081 ha
Bayern 16.856 ha 13,1 Mio. 1.284 ha
Brandenburg 06.642 ha 02,5 Mio. 2.634 ha
Hamburg 00.446 ha 01,8 Mio. 0241 ha
Hessen 07.099 ha 06,3 Mio. 1.129 ha
Mecklenburg-Vorpommern 02.046 ha 01,6 Mio. 1.272 ha
Niedersachsen 20.416 ha 07,9 Mio. 2.554 ha
Nordrhein-Westfalen 26.219 ha 17,9 Mio. 1.463 ha
Rheinland-Pfalz 19.219 ha 04,1 Mio. 4.694 ha
Saarland 00.150 ha 00,9 Mio. 0152 ha
Sachsen 03.980 ha 04,1 Mio. 0978 ha
Sachsen-Anhalt 04.437 ha 02,2 Mio. 2.021 ha
Schleswig-Holstein 06.709 ha 02,9 Mio. 2.310 ha
Thüringen 00.725 ha 02,1 Mio. 0340 ha

Quelle: Stat. Bundesamt

Gewächshausgemüse Anbauflächenentwicklung

Anbauentwicklung in Deutschland von 1980 bis 2019 [1]. Zu beachten ist, dass bei einer vermutlich im Gewächshaus Gemüsebau üblichen zwei- bis dreimaligen Fächennutzung pro Jahr, die die eigentliche Gewächshaus Grundfäche nur etwa 1/2 bzw.1/3 der in der Tabelle angegebenen Werte beträgt.

Anbaufläche in ha
Jahr ha
1980
  
1333
1990
  
1470
2000
  
1341
2010
  
1325
2011
  
1309
2016
  
1220
2019
  
1299
2020
  
1264


Gewächshausgemüse Anbauflächen pro Mio. Einwohner

Durch das Sortieren nach den verschiedenen Kriterien ergeben sich interessante Reihungen.

Bundesland Hektar
Gewächshausgemüse
Millionen
Einwohner
Hektar Gewächshausgemüse
pro Mio. Einwohner
Baden-Württemberg 324 ha 11,1 Mio. 29 ha
Bayern 252 ha 13,1 Mio. 19 ha
Brandenburg 055 ha 02,5 Mio. 22 ha
Hamburg 025 ha 01,8 Mio. 14 ha
Hessen 030 ha 06,3 Mio. 05 ha
Mecklenburg-Vorpommern 013 ha 01,6 Mio. 08 ha
Niedersachsen 082 ha 07,9 Mio. 10 ha
Nordrhein-Westfalen 168 ha 17,9 Mio. 09 ha
Rheinland-Pfalz 023 ha 04,1 Mio. 06 ha
Saarland 002 ha 00,9 Mio. 02 ha
Sachsen 029 ha 04,1 Mio. 07 ha
Sachsen-Anhalt 024 ha 02,2 Mio. 11 ha
Schleswig-Holstein 036 ha 02,9 Mio. 12 ha
Thüringen 029 ha 02,1 Mio. 14 ha

Quelle: Stat. Bundesamt

Gemüseverbrauch in Deutschland, in kg pro Kopf und Jahr

Jahr kg
2004/05
  
86
2005/06
  
86
2006/07
  
89
2007/08
  
92
2008/09
  
92
2009/10
  
96
2010/11
  
97
2011/12
  
98
2012/13
  
98
2013/14
  
97
2014/15
  
100
2015/16
  
99
2017/18
  
101
2018/19
  
97
Quelle: BLE, BMELV


Selbstversorgungsgrad bei Gemüse in Deutschland in %

Ein Großteil des in Deutschland verzehrten Gemüses stammt aus Importen. Wie sich der Selbstversorgungsgrad entwickelt hat zeigt die folgende Grafik. Die Daten berücksichtigen nicht den Gemüseverzehr aus den Selbstversorgergärten

Selbstversorgungsgrad
Jahr %
1990/91
  
41
2000/01
  
35
2004/05
  
37
2005/06
  
36
2006/07
  
35
2007/08
  
36
2008/09
  
37
2009/10
  
39
2010/11
  
36
2014/15
  
38
2015/16
  
35
2016/17
  
37
2017/18
  
38
2018/19
  
36
Quelle: BLE, BMELV


Wer mehr über Gemüse und Küchenkräuter lernen möchte, hat dazu besonders gute Gelegenheit in den intensiven Anbaugebiete wie der Pfalz, dem Knoblauchland, dem Köln-Bonner-Vorgebirge, dem Knoblauchsland, der Reichenau usw.. Hier sieht man viele Felder mit den unterschiedlichsten Gemüsearten, hier gibt es meist einen Großmarkt. Oft bieten Anbauer an den Straßen oder in ihren Höfen ihre Produkte an.


Gemüse Anbaugebiete in Deutschland

Übersichtstabelle mit den Anbaugebieten, ihren Schwerpunkten und Verlinkungen:

Name des Anbaugebietes Zentraler Ort Zentraler Landkreis Wichtigste Orte Bundesland Die wichtigsten Gemüsearten Freilandanbau ha Gewächshausanbau ha
Dithmarschen Marne Dihtmarschen Marne, Glückstadt usw. Schleswig-Holstein Kopfkohl Gemüse: 5061 ha
Kopfkohl: 3023 ha
im Jahre 2017
SH:gesamt:
32 ha
im Jahre 2017
Filderebene Leinfelden-Echterdingen Esslingen Bernhausen, Echterdingen, Möhringen, Plieningen, Scharnhausen und Sielmingen. Baden-Württemberg Kopfkohl mit der Spezialität Filderkraut usw. 270 ha (ca.)

im Jahre 2010

Gresse: Behr AG Gresse Ludwigslust Gresse und andere Mecklenburg-Vorpommern Miniromana, Eissalat, Brokkoli, Spargel, Möhren usw.
Knoblauchsland Nürnberg-Fürth-Erlangen Nürnberg Almoshof, Bislohe, Boxdorf, Braunsbach, Buch, Großgründlach, Höfles, Kraftshof, Lohe, Neunhof,Poppenreuth, Reutles, Sack, Schmalau, Schnepfenreuth und Wetzendorf. Bayern Tomaten, Gurken, Kohl, Kohlrabi, Porree, Radieschen, Rettich, Salate, Spinat, Wirsing Zucchini, Zwiebeln usw.. 385 ha (ca.)

im Jahre 2009

30 ha

im Jahre 2009

Niederbayern Landau a.d.Isar Dingolfing-Landau Dingolfing, Landau, Deggendorf Bayern Einlegegurken, Kopfkohl, Zwiebeln, Chinakohl, Rote Bete usw. 5.600 ha (ca.)

im Jahre 2015

Oldenburgisches Münserland: Mählmann Cappeln Cloppenburg Bokel, Cappeln, Diekhaus, Dingel, Emstek, Lankum und Tenstedt Niedersachsen Eissalat, Miniromana, Brokkoli, Blumenkohl, Buschbohnen, Salanova, Sellerie, Chinakohl, Kohlrüben, Spinat usw. 1.600 ha

im Jahre 2009

Pfalz: Das große deutsche Freilandgemüse Anbaugebiet Mutterstadt Rhein-Pfalz-Kreis Bobenheim-Roxheim, Dannstadt-Schauernheim, Frankenthal, Fußgönheim, Harthausen, Heßheim, Lambsheim, Lustadt, Maxdorf, Mutterstadt, Ruchheim, Schifferstadt und Weingarten. Rheinland-Pfalz Radies, Salate, Möhren, Bundzwiebeln, Blumenkohl, Feldsalat, Spinat, Spargel, Zwiebeln, Kohlrabi, Brokkoli, Rettich, Rhabarber 19.219 ha

RLP 2019

50 ha

RLP 2019

Reichenau Reichenau Konstanz Reichenau, Höri Baden-Württemberg Gurken, Salat, Kohlrabi, Blumenkohl und viel Andere. ca.90 ha

im Jahre 2019

ca.50 ha

im Jahre 2019

Seevetal: Behr AG Seevetal Harburg Seevetal, Thieshope Niedersachsen Eissalat, Kohlrabi, Chinakohl, Stangensellerie, Salate.
Straelen und Umgebung Straelen Kleve Straelen usw. Nordrhein-Westfalen Tomaten, Gurken, Salate, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Kräuter usw.
Vorgebirge (Köln-Bonn) Bornheim Region: Vorgebirge Bornheim Nordrhein-Westfalen Salat, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Kopfkohl, Porre, Sellerie, Fenchel, Kräuter usw.


Dithmarschen: Deutschlands größtes Kohlanbaugebiet in Schleswig-Holstein

Dithmarschen ist eine Region und ein Landkreis in Schleswig-Holstein zwischen Nordsee, Eider, Elbe und Nord-Ostsee-Kanal. Neben Heide, der Kreisstadt, sind vor allem die Orte Meldorf, Brunsbüttel, Burg, Marne, Wesselburen und die bekannten Ferienorte Büsum und Friedrichskoog von Bedeutung. Gemüsebaulich gesehen hat der Boden eine besondere Bedeutung. Von der Nordseeküste ausgehend besteht Dithmarschen aus Marschland, im Landesinnern aus Geest-Gebieten. Die Grenze zu Holstein im engeren Sinn bzw. heute zum Kreis Steinburg bildete die Holstenau, die heute vom Nord-Ostsee-Kanal durchschnitten ist.
Wichtigstes Anbauprodukt der Landwirtschaft ist Kohl. Europas größtes geschlossenes Anbaugebiet ist etwa 2.800 Hektar groß und produziert ungefähr 80 Millionen Kohlköpfe jährlich. Das ist etwa ein Drittel der gesamten deutschen Produktion. Vor allem pflanzen die Dithmarscher Weißkohl, aber auch Rotkohl oder Wirsing an. Dem Anbau wird eine hohe kulturelle Bedeutung zugemessen. Die Dithmarscher Kohltage gehören zu den überregional viel beachteten Veranstaltungen des Kreises. Im Gegensatz zu anderen Teilen Deutschlands, die eine Weinkönigin wählen, gibt es in Dithmarschen zwei Kohlregentinnen. Neben Kohl werden Zuckerrüben, Getreide, Raps und Gemüse angebaut; ferner wird überwiegend extensive Viehwirtschaft betrieben.
Der Kohlanbau begann in Dithmarschen schlagartig. Der Wesselburener Gärtner Eduard Laß begann 1889 Experimente mit dem Anbau verschiedener Gemüsearten, wobei sich Kohl als am besten geeignet erwies. Das feuchte Meeresklima und der schwere, kalkhaltige Boden sind besonders gute Voraussetzungen für den Anbau von Kohl.
Andere Bauern entdeckten das Erfolgsrezept schnell. Innerhalb der zehn Jahre von 1893 bis 1902 wuchs die Anbaufläche für Kohl allein im Kirchspiel Wesselburen von drei auf 283 Hektar. Wurden 1894 noch 863 Tonnen Kohl an Dithmarscher Bahnhöfen verladen, waren es 1913 bereits 97.000 Tonnen.
Vermarktung:
Die Vermarktung der dithmarscher Gemüseprodukte erfolgt zum Teil über die Erzeugeroganisation Godeland Vermarktungsgesellschaft mbH, Glückstadt.
Das Kohlmuseum:
Eine guten Einblick in die Kohlwelt sowie der Herstellung von Sauerkraut zeigt das Kohlmuseum in Wesselburen


Filderebene: Heimat des Filder-Krautes im Raum Stuttgart-Echterdingen

Filderkraut, der berühmteste Spitzkohltyp


Die Filderebene ist eine fruchtbare Region südlich vom Stuttgarter Stadtzentrum mit dem Zentrum Echterdingen, die aufgrund ihres Kohlanbaus, insbesonderes Spitzkohl (Filderkraut) bekannt wurde. Das "Filderkraut" ist untrennbar mit der Landschaft der Filder verbunden. Das Spitzkraut war ehemals Wahrzeichen der Region, und die krautverarbeitenden Fabriken spielten lange Zeit neben dem Krauthandel eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben. Der Höhepunkt des Krautanbaus erlebte die Region um 1900, als der Anbau über 900 ha betrug.

Durch die Ausweitung der Besiedlung geriet das Anbaugebiet immer mehr in Bedrängnis. Das jedes Jahr in Leinfelden-Echterdingen stattfindende Filderkrautfest erinnert an die lange Tradition des Filderkrautanbaus und zeigt, welche Bedeutung der Kohlanbau heute noch in der Region hat.

Geschichte der Filderebene:
Details zur "Filderebene" gibt es im Internet bei Wikipedia unter Filder

Geschichte des Filderkrautes:
Zur Geschichte des Filderkrautes mit historischen Fotos findet man unter "Das Filderkraut: Vom Krautanbau bis zur Krautfabrikation"nähere Hinweise.
Weitere Detailsfindet man unter Die Filder und das Spitzkraut (“Filderkraut”).


Gresse: Ein Standort der Behr AG im mecklenburg-vorpommerischen Landkreis Ludwigslust

Die BEHR-Gruppe bietet ganjährig Gemüse aus sieben verschiedenen, europäischen Anbaugebieten an. Ein Standort befindet sich im meckenburg-vorpommerischen Gresse, im Landkreis Ludwigslust. Die Hauptkulturen im Raum Seevetal sind Miniromana, Eissalat, Brokkoli, Spargel, Möhren usw.. Inzwischen hat der Anbau ein solches Ausmaß angenommen, dass man von einem eigenen Anbaugebeit sprechen kann.
Ein besonderes Anliegen der Behr AG ist die Nachhaltigkeit des Anbaus sowie die soziale Verantwortung. Mit rund 350 ha Bioanbau im Gesamtunternehmen versucht man sich auf diesem Sektor.
Laut Mitteilung der Behr AG betrug der gesamte Gemüseanbau im Jahre 2010 rund 5.000 ha. Ein Teil davon findet am Standort Gresse statt.

Nähere Details zum Gemüseanbau der Behr AG am Standort Gresse, findet man im Internet unter Behr AG Frische Sorgfalt Sicherheit
Der Absatz der Behr AG und anderern Obst- und Gemüseanbauer der Region erfolgt vorwiegend über die Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte.Der Jahresumsatz 2009 betrug rund 100 Mio. €.


Knoblauchsland: Das Gemüsebaugebiet im Dreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen

Das Knoblauchsland ist die Bezeichnung eines Gemüseanbaugebietes in der Mitte des Städte-Dreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen. Das Anbaugebeit ist begrenzt durch die Städte Nürnberg und Fürth im Süden, die A 73 im Westen, Erlangen im Norden und den Sebalder Reichswald im Nordosten und Osten begrenzt. Im östlichen Knoblauchsland liegt der Flughafen Nürnberg.
Folgende Ortschaften gehören zum Knoblauchsland:

  • Die Nürnberger Ortschaften: Almoshof, Boxdorf, Buch, Großgründlach, Höfles, Kraftshof, Lohe, Neunhof, Reutles, Schmalau, Schnepfenreuth und Wetzendorf
  • Die Fürther Ortschaften: Bislohe, Sack, Braunsbach und Poppenreuth.

Der Gemüseanbau ist gekennzeichent durch einen modernen Gewächshaus- und Freilandanbau, der vor allem der regionalen Versorgung dient. Angebaut werden vor allem Kohl, Kohlrabi, Porree, Radieschen, Rettich, Spinat, Tabak und Wirsing sowie Zwiebeln, Zucchini, Auberginen, Tomaten und Salate. Sehr beliebt ist der Knoblauchsländer Spargel, der alljährlich ab Mitte/Ende April bis Johanni geerntet wird. Die Bewässerung speist sich aus dem Sebalder Reichswald; seit dem Jahr 2000 werden Bewässerungsleitungen von der Regnitz ins Knoblauchsland gelegt.
Weitere Informationen zum Gemüseanbau wichtiger Anbauer in der Region gibt es im Internet unter Knoblauchsland GmbH & CoKg
Ein Großteil der Gemüsebaubetriebe in der Region vermarkten ihr Gemüse über die Franken-Gemüse Knoblauchsland eG in Nürnberg.


Niederbayern: Der bäuerliche Freilandgemüsebau im Raum Straubing

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau a.d.Isar schreibt zum Gemüseanbau im Jahre 2008. Eine Besonderheit der pflanzlichen Erzeugung in Niederbayern ist der großflächige Anbau von Gemüse für die industrielle Verarbeitung, hauptsächlich zu Sauerkonserven. Im Landkreis Dingolfing- Landau wird die Hälfte der niederbayerischen Produktion angebaut. Es wird in Niederbayern auf ca. 5.300 ha (Stand 2008) Feldgemüse angebaut. Damit befindet sich hier der am höchsten konzentrierte Gemüseanbau in ganz Bayern. Bei Einlegegurken ist Niederbayern das größte Anbaugebiet in Europa. In den letzten 25 Jahren hat sich die Anbaufläche verdreifacht. Im Landkreis Dingolfing-Landau werden davon 2.463 ha Feldgemüse erzeugt. Auch die Erdbeerproduktion mit 170 ha entspricht etwa 40 % der Anbaufläche von Niederbayern.
Schwerpunkte des Anbaus in Niederbayern (Stand 2008) sind Einlegegurken mit 1.195 ha, Weiß- und Blaukraut mit 656 ha, Zwiebeln mit 1.311 ha, Rote Bete mit 194 ha und Erdbeeren mit 424 ha. Weiterhin werden Knollensellerie, Blumenkohl, Chinakohl, Kopf- und Eissalat sowie Zucchini in größerem Umfang kultiviert. Der Anbau von Feldgemüse wird überwiegend in bäuerlichen Betrieben im Wechsel mit landwirtschaftlichen Kulturen betrieben. Vorhandene Maschinen werden nach Möglichkeit verwendet, um eine preiswerte Erzeugung zu ermöglichen. Im Sommer, zum Zeitpunkt der Gurkenernte ist der „Flieger“, eine Erntemaschine, die bis zu 24 Erntehelfern, meist polnischen Saisonkräften, Platz bietet, eine charakteristische Maschine, besonders im Vilstal. Ein Großteil des geernteten Gemüses wird direkt vor Ort in hier ansässigen Konservenfabriken verarbeitet. Die Vermarktung von Gurken und Zwiebeln erfolgt in ganz Deutschland und Europa. Die Produktion von Gemüse in Niederbayern hat eine lange Tradition. In größerem Ausmaß wurde der Gemüsebau während des zweiten Weltkrieges zum Zwecke der Ernährungssicherung mit staatlichen Auflagen begründet (Reichsnährstand). Eine starke Nachfrage war auch nach 1945 aufgrund der schlechten Versorgungslage zu verzeichnen. Die Situation änderte sich nach der Währungsreform mit der Wiederbelebung der Geldwirtschaft, Importen und einer Nachfrageänderung. Für das hier bisher erzeugte Gemüse gab es auf dem Frischmarkt nicht mehr genügend Absatz. Einen Ausweg bot der Anbau von Gemüse für die Konservierung. In dieser Zeit wurden viele der heute im Gebiet ansässigen Konservenbetriebe, oft von Gemüsebauern, gegründet.Das „Gewusst wie“ der Verarbeitung und die Rezepturen wurden meistens von Vertriebenen eingebracht. Seit dieser Zeit hat der Anbau von Gemüse für die industrielle Verwertung in Niederbayern eine ständige Ausweitung erfahren. Schwerpunkte des Anbaues sind die Flusstäler der Isar, Vils und Kollbach. In den letzten Jahren hat sich auch im Gäuboden ein größerer Anbau etabliert. In der Regel ist der Anbau über Verträge abgesichert. Der in geringerem Umfang erfolgende Anbau von Gemüse für den Frischmarkt wird über den Gemüsegroßhandel abgesetzt. Hauptsächlich im Umfeld der Städte wird Gemüse auf Wochenmärkten und direkt ab Hof verkauft.
Einlegegurken: Weitere Informationen zu dieser niederbayerischen Hauptkultur git es im Internet unter Bayerische Gewürzgurken


Oldenburgisches Münsterland: Mählmann Gemüsebau im niedersächsischen Cappeln

Im Raum Cappeln, dem niedersächsischen Landkreis Cloppenburg, entstand ab 1983 ein bedeutender Freilandgemüseanbau. Hauptinitiator ist der Betrieb Wolfgang Mählmann, der im Jahre 1983 mti etwa 15 ha Gemüseanbau startete.
Details zu dem bekannten niedersächsischen Gemüsebaubetrieb gibt im Internet unter Mählmann Gemüsebau.
Die Vermarktung des Gemüses im Raum Cloppenburg-Vechte, dem Oldenburger Münsterland, erfolgt zum Großteil über den Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG


Pfalz: Das große deutsche Intensiv-Freilandgemüse Anbaugebiet

Die Pfalz gilt als das größte, geschlossene Freilandgemüse-Anbaugebiet Deutschlands. Die Freilandgemüse-Anbaufläche in RLP betrug 2019 über 19.2190 ha. Der Anbau konzentriert sich in der Pfalz, bzw. im linksreinischen Rheintal zwischen Germersheim und Worms. Das Zentrum des Anbaus liegt im Raum Lustadt, Weingarten, Harthausen, Schifferstadt, Mutterstadt, Dannstadt, Rucheim, Fußgöheim, Maxdorf, Lambsheim und Frankenthal. Der Gewächshausgemüseanbau findet auf 50 ha (2019) statt. Ein wesentlicher Anteil davon wird für die Jungpflanzenanzucht in großen spezialbetreiben benutzt. Weitere, umfangreiche Informationen in einem extra Artikel:Gemüsebau in der Pfalz

Reichenau: Die Gemüseinsel im Bodensee

Intensiver Gemüseanbau

Die Insel Reichenau wird geprägt von traditionsreichen Klöstern und Kirchen, dem Wasser mit seiner Schiff-Fahrt, dem Gemüseanbau, der Fischerei und dem Tourismus.
Der Gemüsebau hat sich immer mehr auf den intensiveren Gewächshausanbau spezialiert. Viele Anbauer sind der Erzeugerorganisation angeschlossen. Diese beschreibt den Reichenauer Gemüsebau wie folgt:
"Die Reichenau ist das südlichste Gemüseanbaugebiet Deutschlands. Ihr ausgeglichenes und mildes Klima bezieht die Insel vom Bodensee. Das größte Trinkwasser-Reservoir Europas ist ein riesiger Licht- und Wärmespender und wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Diesen idealen klimatischen Bedingungen, ihren humusreichen, fruchtbaren Böden, dem Engagement der Gemüsegärtner und der modernen genossenschaftlichen Vermarktung verdankt die Reichenau ihren ausgezeichneten Ruf als Gemüseinsel."

Details zum Gemüseanbau auf der Reichenau findet man auf der Homepage der Erzeugerorganisation Reichenau-Gemüse.

Die Reichenau-Gemüse eG (Stand 2020)

  • Gemüsebaubetriebe: 65
  • Freilandgemüsefläche: 98 ha, davon 78 ha auf der Insel
  • Gewächshäuser: 60 ha, davon 42 ha auf der Insel
  • Produktionsschwerpunkt: Salate und Fruchtgemüse


Seevetal bei Hamburg: Ein Standort der Behr AG im niedersächsischen Landkreis Harburg

Die BEHR-Gruppe bietet ganjährig Gemüse aus sieben verschiedenen, europäischen Anbaugebieten an. Ein Standort befindet sich im niedersächsischen Seevetal, im Landkreis Harbug bei Hamburg. Die Hauptkulturen im Raum Seevetal sind Eissalat, Kohlrabi, Chinakohl, Stangensellerie und verschiedene [Salate]]. Inzwischen hat der Anbau ein solches Ausmaß angenommen, dass man von einem eigenen Anbaugebeit sprechen kann.
Ein besonderes Anliegen der Behr AG ist die Nachhaltigkeit des Anbaus sowie die soziale Verantwortung. Mit rund 350 ha Bioanbau im Gesamtunternehmen versucht man sich auf diesem Sektor.
Laut Mitteilung der Behr AG betrug der gesamte Gemüseanbau im Jahre 2010 rund 5.000 ha. Ein Teil davon findet am Standort Seevetal statt.
Nähere Details zum Gemüseanbau der Behr AG am Standort Seevetal, findet man im Internet unter Behr AG Frische Sorgfalt Sicherheit

Straelen: Gemüsebauzentrum am Niederrhein

Die Stadt Straelen liegt zentral im größten zusammenhängenden gartenbaulichen Produktionsgebiet Deutschlands, dem Niederrhein, mit seinen 2.000 Gärtnereien und 7.000 ha Produktionsfläche, wovon 560 ha unter Glas sind. Im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelt sich in der Region stark der Zierpflanzenanbau im Gewächshaus.
Der Gemüsebau findet im Freiland und Gewächshäusern statt. Aus dem Freilandanbau ist insbesondere der Straelener Spargel bekannt. Im Gewächshausanbau entwicklet sich immer stärker ein Hightechanbau mit erdeloser Kultur.
Wichtige Firmen bzw. Einrichtungen sind:


Vorgebirge: Gemüsebauzentrum im Raum Köln-Bonn

Das Vorgebirge begrenzt die Kölner Bucht westlich und erstreckt sich zwischen Hürth und Bonn. Es ist Teil des Höhenzugs der Ville und bezeichnet genauer den Hang der Ville zur Rheinebene zwischen Bonn-Duisdorf und Hürth-Kendenich.
Eine Besonderheit des Vorgebirges sind die Lößablagerung aus dem Quartär, die sehr fruchtbar sind. Das Vorgebirge hat sich deshalb ein intensiver Gemüse- und Obstanbau angesiedelt. Bereits die Römer betrieben dort den Weinanbau.
Vermarktung: Ein Großteil des Gemüseabsatzes im "Vorgebirge" erfolgt über die Erzeugerorganisation Landgard

Weitere Gemüse Fakten und Daten:


Siehe auch in Hortipendium



Einzelnachweise


Quellen


Weblinks