Gartenmöbel

Aus Hortipendium
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Gartenmöbel gibt es in vielen Variationen. Die Auswahl von verschiedene Formen, Materialien, unterschiedliche Verarbeitung ist groß. Umso schwerer ist es deshalb, für den eigenen Garten oder die Terrasse etwas Passendes zu finden.

Wichtige Aspekte bei der Wahl

Zunächst ist es wichtig, sich über die Platzverhältnisse, den Standort - sowohl über Sommer, als auch über Winter - sowie die tatsächliche Nutzung Klarheit zu verschaffen. Daraus ergibt sich, welche Möbelformen und welche Materialien in Frage kommen. Ist die Terrasse z.B. sehr klein, entfallen alle weitausladenden Formen, denn ca. 1/4 der Fläche muss als "Verkehrsfläche" unmöbliert bleiben. In der Regel sind Bänke, vor allem wenn man sie fest gegen eine Wand stellen kann, platzsparender als Stühle. Werden in der Regel nur zwei Sitzplätze gebraucht und sind Unterstellmöglichkeiten in der Nähe, könnten zwei bequeme Stühle, die auch etwas größer sein dürfen, und ein kleiner Kulissentisch die richtige Wahl sein. Dazu kommen die benötigte Anzahl von leichten, stabel- oder klappbaren Stühlen, die bei Bedarf dazugestellt werden können. Ist der Sitzplatz überdacht, kann man auch etwas empfindlichere Materialien ins Auge fassen, im Gegensatz zu Standorten, an denen die Möbel ganzjährig Wind und Wetter ausgesetzt sind. So eignet sich die preiswerte Friesenbank, bunt lasiert, beispielsweise sehr gut. Als Sitzgelegenheit im Garten hätte sie allerdings eine sehr kurze Lebensdauer. Hier eignet sich nur eine Bank aus Hartholz (z.B. Teak, Robinie, Balau). Sinnvoll ist es, die Möbel im Winter wetterfest unterzubringen. Kann man sie dazu unter Einsatz von Wagen oder Sackkarre bequem ebenerdig in einen naheliegenden Schuppen fahren, dürfen sie auch etwas schwerer sein. Müssen sie jedoch in den Keller getragen werden, ist unbedingt auf das Gewicht zu achten.

Grundsätzlich sollten Gartenmöbel wetterfest, UV-beständig, farbecht, stoß- und abriebfest, formstabil und pflegeleicht sein. Die für Gartenmöbel verwendeten Materialen entsprechen den einzelnen Anforderungen unterschiedlich stark.


Materialien im Überblick

Material + -
Kunststoff Geringes Gewicht, pflegeleicht, Geflecht aus Hularo (Polyäthylen) hat "Naturgeflechtoptik" und ist wetterbeständig Braucht i. d. R. Winterschutz, minderwertiger Kunststoff wird durch Witterungseinfluss brüchig, Farben verblassen, weiß vergilbt
Holz Möbel aus Robinie oder Tropenholz sind sehr wetterbeständig (ganzjährig im Freien), brauchen wenig Pflege, je nach Material (Weichholz) und Machart (dünn) relativ leicht Weichhölzer sind nicht wetterbeständig und müssen regelmäßig mit Holzschutzmittel behandelt werden, je nach Material (Harthölzer) und Machart (massive Rahmenkonstruktionen) sehr schwer
Aluminium extrem leicht, relativ wetterfest geringe Farbauswahl
Stahl Haltbar und stabil, farbig zu lackieren, Edelstahl ist rostfrei kann rosten (Ausnahme Edelstahl), ist kalt und schwer
Eisen Große Modell- und Farbauswahl s.o., Gusseisen bricht leicht
Korb mediterranisches, nostalgisches Flair nicht bzw. nur sehr eingeschränkt (lackiert) wetterfest, nur für überdachte Stellflächen geeignet, besser für Wintergärten

Bei der Farbwahl sollte man sich im Klaren darüber sein, dass sich Gartenmöbel in einer dunklen Farbe viel stärker aufheizen, als Möbel von heller Farbe. Auch bei Materialien gibt es bei der Wärmeabsorption starke Unterschiede. Während sich Holz kaum aufheizt, heizt sich Metall in der Sonne so stark auf, dass man Metallstühle beispielsweise nur mit Auflage benutzen kann.

Modelle im Überblick

Modell + -
Standliegen bieten viel Platz und Komfort, Rückenlehnen meist leicht verstellbar oft relativ teuer (incl. Zubehör wie Auflagen, etc), relativ schwer und trotz Rollen schwer beweglich, schwierig einzulagern
Klappliegen dreigeteilt, zusammenklappbar und vielseitig verstellbar, leicht transportierbar, lassen sich problemlos einlagern wenig Komfort, keine hohe Standfestigkeit
Gartensessel Breite Sitzfläche, hohe Rückenlehne, ideale Sitztiefe, teilweise verstellbare Rückenlehne, je nach Material leicht beweglich Materialien teilweise sehr schwer
Deckchairs Gartenstühle mit zusätzlich ausklappbarem Fußteil, meist Hartholz, meist preiswert
Klapp- und Stapelstühle leicht transportierbar und gut zu verstauen, sehr platzsparend oft schlechte Qualität
Bänke relativ viele Sitzplätze auf kleinem Raum meist schwer, schlecht zu transportieren, sperrig
großer Gartentisch Klapptische oder Tische mit abmontierbaren Beinen brauchen viel Platz, bei preiswerten Tischen oft schlechte Qualität der Beine

Pflege

Holz-Möbel
2 mal im Jahr mit Kernseifenwasser und einer Wurzelbürste in Richtung der Holzmaserung schrubben, gut abspülen und trockenwischen. Danach gut trocknen lassen.
Imprägniertes, lasiertes Weichholz
(Kiefer oder Fichte)
unbehandeltes Holz vor Gebrauch mit Schutzlasuren streichen, um es vor holzzerstörenden Pilzen zu schützen; bei Bedarf mit dem selben Mittel nachstreichen
Geöltes Hartholz
(Teak, Robinienholz)
2 mal im Jahr abwaschen und ölen, gegebenenfalls vor dem Ölen abschmirgeln. Ungereinigte Möbel sollten nie geölt werden, abgelagerte Schmutzpartikel machen das Holz dunkelgrau
Lackiertes Holz Lackschäden ausbessern, bzw. neu lackieren; bildet der Lack noch einen festen Untergrund, kann angeschliffen und überlackiert werden. Wenn Lack abblättert, diesen zuerst entfernen.
Unbehandeltes Holz
(z.B. Teak)
Falls die typische silbergraue Patina nicht gewünscht ist: mit speziellen Holzaufhellern (Fachhandel) bearbeiten, zuvor und anschließend ist das Holz gut zu reinigen, nach völligem Durchtrocken kann es geölt werden.
Kunststoff-Möbel
Mit Wasser und einem tensid- oder (bei stärkeren Verschmutzungen) ammoniakhaltigen Reinigungsmittel und einem Mikrofasertuch abwischen und anschließend mit dem Gartenschlauch abspritzen und trockenreiben. In hartnäckigen Fällen Reiniger konzentriert auftragen und einwirken lassen. Wichtig: Keine Scheuermittel oder Scheuerschwämme verwenden, keine lösungsmittelhaltigen Produkte verwenden
Möbel mit Geflechten
Naturgeflechte, unbehandelt
(Peddingrohr, Rattan)
Mit einer trockenen Haushaltsbürste abbürsten. Nur feucht, nicht nass, nachwischen.
Naturgeflechte
geölt, lasiert mit Reinigungslösung abwaschen, gut trocknen lassen; jährlich mit handelsüblichen Lasuren oder Teak-/Firnisöl behandeln
lackiert wie Kunststoffgeflechte reinigen, Lackschäden sofort ausbessern
Kunststoffgeflechte mit Reinigungslösung abwaschen (siehe Kunststoffmöbel)
Metallmöbel
Eisen, Stahl, Aluminium/verzinkt, lackiert, eloxiert, pulverbeschichtet siehe Kunststoffmöbel, keine Scheuermilch oder Scheuerschwämme verwenden, gut trockenreiben
Edelstahl, seidenmatt keine Chrom-, Silber- oder Messingreinigungsmittel; Flecken mit Essig abreiben
Aluminium-Möbel, eloxiert, pulverbeschichtet Schwarze Spuren auf eloxiertem Aluminium werden mit einem Schleifgummi wegradiert, Schleifschäden auf pulverbeschichtetem Aluminium, Stellen leicht anschleifen und mit einem Lackpinsel ausbessern; hochglanzpolierte Oberflächen mit handelsüblichen Alu-Polierpasten nachpolieren.
schmiedeeiserne Möbel Risse im Überzugslack ausbessern: Rost mit Schleifpapier abschleifen, Lack ausbessern
Stoff an Gartenmöbeln (Kissen, Sitzbezüge, etc.)
abziehbar und waschbar Entsprechend der Pflegeanleitung (30° C, Feinwäsche) waschen und trocknen, ggf. bügeln
nicht abziehbar, aber waschbar Mit warmer (30°C) Feinwaschmittellösung, Schwamm und weiche Bürste reinigen und mit viel klarem Wasser (Gartenschlauch) gut ausspülen, Stoff schnell und gründlich (jedoch nicht in der Sonne) trocknen, damit sich keine Schimmelflecken bilden. Bei Bedarf anschließend mit Zeltimprägnierspray behandeln.
nicht waschbar Stoff absaugen oder gründlich abbürsten, handelsüblichen Polstermöbel- oder Teppichschaum auftragen, mit trockenem Tuch nachreiben und nach völligem Trocknen absaugen.

Quellen

Gartenakademie Rheinland-Pfalz