Frostschäden im Hausgarten

Aus Hortipendium
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Nachdem der Schnee abgetaut ist und die Gartenbesitzer ihren Garten inspiziert haben, müssen viele Frostschäden festgestellt werden. Teilweise werden diese jedoch nicht immer richtig diagnostiziert und auch schon einmal als Krankheit missgedeutet.

Schadbild

Grundsätzlich können Blätter, Zweige, Stamm und Wurzeln geschädigt sein. Besonders gelitten haben immergrüne Pflanzen wie z.B. Bambus, Kirschlorbeer, Schneeball, Aucuba aber auch Thuja und hier insbesondere solche Pflanzen an sonnigen Standorten. Bei diesen fallen zunächst die Blattschäden ins Auge: Verbräunte Blattteile und Nadeln. Ursache ist die anhaltende Verdunstung der Blätter bei Wintersonne und Wind. Die Pflanze versucht Wasser aufzunehmen, was aber durch den gefrorenen Boden nicht möglich ist: Im Extremfall vertrocknet die ganze Pflanze. Diese Gefahr besteht in erhöhtem Maße für Pflanzen in Kübeln. Auch das Aufplatzen der Rinde, insbesondere auf der sonnenexponierten Seite, ist ein Frostschaden. Es ist ein Spannungsriß, der auf starke Temperaturunterschiede zurückzuführen ist.


Viele Schnee kann gute und schlechte Seiten haben: Er wirkte isolierend und hat damit den Wurzelbereich geschützt. Umgekehrt bot er dadurch dem Schneeschimmel gute Entwicklungsbedingungen.
Das Ausmaß der Schäden ist jetzt noch nicht abzuschätzen. Sie können an Gehölzen kontrollieren, ob noch „Leben" in der Pflanze ist, indem Sie mit dem Fingernagel etwas Rinde abkratzen. Ist die Pflanze unter der Rinde noch hellgrün, ist im Holz kein Frostschaden. Ist es jedoch braun, so ist mit Schäden beim Austrieb zu rechnen. Trotzdem sollten Sie mit dem Griff zur Schere noch warten, bis klar ist, wie stark die Frostschäden tatsächlich sind. Vielen Pflanzen kann man im Frühjahr noch gar nicht ansehen, wie stark sie geschädigt sind und ob Sie noch leben. Erst mit beginnendem Austrieb schneidet man die erfrorenen, toten Triebe ab. Wie das letzte Jahr zeigte, kann sich der Austrieb solcher geschwächten Pflanzen deutlich verzögern. So wurde berichtet, dass dieser teilweise erst im Mai erfolgte. Also Ruhe bewahren und abwarten.

Quellen

Eva Morgenstern, Gartenakademie Rheinland-Pfalz