Floridaminierfliege

Aus Hortipendium
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Florida-Minierfliege
Liriomyza trifolii
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Systematik
Klasse Insekten
Insecta
Unterklasse höhere Insekten
Pterygota
Ordnung Zweiflügler
Diptera
Unterordnung Fliegen
Brachycera
Familie Minierfliegen
Agromyzidae


Die Florida-Minierfliege Liriomyza trifolii stammt aus dem Südosten Nordamerikas. Sie ist seit 1976 in Nordeuropa bekannt und wurde wahrscheinlich mit Chrysanthemenstecklingen importiert. Mittlerweile ist sie weltweit verbreitet. Bis 1980 kam sie in Europa nur an Chrysanthemen und Gerbera vor, danach wurde sie auch in Gemüse- und anderen Zierpflanzenkulturen gefunden. Obwohl in hohem Maße polyphag, bevorzugt sie Pflanzen aus der Familie der Asteraceen. Die Florida-Minierfliege befällt Chrysanthemen, Gerbera, Astern, Primeln, Gypsophila, Zinnien, Sellerie, Paprika, Bohnen, Erbsen, Kartoffeln und viele Kulturen mehr.

Biologie

Lebenszyklus und Erscheinungsbild

Ei – 3 Larvenstadien – Puppenstadium – Insekt

Die Eier sind 0,2-0,3 x 0,1-0,15 mm groß, zunächst durchscheinend und später cremefarben. Das erste Larvenstadium ist beim Schlupf farblos, wird dann blass orange-gelb. Die späteren Larvenstadien sind orange-gelb. Die Larven sind kopflos. Im dritten Larvenstadium erreichen sie eine Größe von 3 mm. Das Puparium ist 1,3-2,3 x 0,5-0,75 mm groß, oval, bauchseits etwas abgeflacht und unterschiedlich gefärbt, von blassgelb-orange, oft dunkler bis zu goldbraun. Die Minierfliege ist 1,3 bis 2,3 mm groß, grauschwarz und die Weibchen sind etwas größer als die Männchen.

Populationsentwicklung

Wie bei Liriomyza bryoniae hängt die Entwicklung von der Temperatur und der Wirtspflanze ab. Ab 8-10°C findet eine Entwicklung statt, optimal sind 25-30°C, über 30°C nimmt die Sterblichkeit der unfertigen Stadien stark zu. 24 Stunden nach dem Schlupf findet die Paarung statt. Dabei ist eine Paarung zur Befruchtung aller Eier ausreichend. Die Eiablage, die Entstehung von Fraßpunkten und die Ernährung erfolgt wie bei Liriomyza huidobrensis. Die Anzahl abgelegter Eier kann sehr unterschiedlich sein, von 25 Stück bei 15°C und 400 Stück bei 30°C in Sellerie, um die 300 in Chrysanthemen, aber nur 80 in Tomaten. Je nach Temperatur schlüpfen nach 2 bis 5 Tagen die Larven aus, die Larvalentwicklung dauert in der Regel 4 bis 7 Tage bei Temperaturen zwischen 20 und 30°C. Die Verpuppung findet meistens an der Bodenoberfläche, seltener auf dem Blatt statt. Zwischen 20 und 30°C dauert die Entwicklung vom Puparium bis zur Minierfliege 7 bis 14 Tage. Das Geschlechterverhältnis beträgt in etwa zwei Weibchen zu einem Männchen. Die Lebensdauer der Männchen ist kürzer als die der Weibchen.

Das Populationswachstum von Liriomyza trifolii in Tomaten bei 60 bis 70% relativer Luftfeuchtigkeit[1]

Temperatur (°C) 15 19,5 20 25
Entwicklungszeit in Tagen
Ei 6,6 3,8 3,1 2,7
1.Larvenstadium 3,3 3,4 2,8 1,4
2.Larvenstadium 3,7 2,2 2,1 1,4
3.Larvenstadium 3,7 2,4 2,3 1,8
Puppenstadium 26,8 16,8 15 9,3
Ei bis Adulte 44,1 28,6 25,3 16,6
Präovipositionszeit* 2,4 1,8 1,2 1,3
Sterblichkeit in %
Ei 23 12 20 21
1.Larvenstadium 45 5 22 18
2.Larvenstadium 29 2 9 19
3. Larvenstadium 0 1 1 9
Puppenstadium 8 20 7 15
Gesamt 73 36 48 60
Eier pro Weibchen 5 34 79 59
Eier/Weibchen/Tag 0,8 4,5 5,9 9,1
Lebenspanne Weibchen in Tagen 6,5 7,4 14,4 5,6

*Zeit vom Beginn adultes Tier bis zu ersten Eiablage

Schäden

Die in der Regel an der Blattoberseite verlaufenden Gangminen, die nicht entlang der Blattadern verlaufen, bilden häufig Spiralen und sind am Ende oft zu einer Platzmine erweitert. Die Gangminen und die `feeding points´ verursachen optische Schäden, es können auch ganze Blätter absterben. Liriomyza trifolii ist zudem als Überträger von Virosen bekannt.

Bekämpfung

Wie bei Liriomyza huidobrensis

Quellen

  1. Minkenberg, O. P. J. M., 1990: On seasonal inoculative biological control. Governing Liriomyza populations by parastoids. Thesis. Ponsen & Looijen BV – Wageningen: 230 pp

R. Albert, C. Allgaier, H. Schneller, K. Schrameyer (2007): Biologischer Pflanzenschutz im Gewächshaus. Eugen Ulmer KG. Stuttgart. 

M.-H. Malais, W. J. Ravensberg (2003): Knowing and recognizing. Red Business Information. Doetinchem, NL. 

CABI und EPPO Liriomyza huidobrensis[1] am 23.01.15