Erdraupen

Aus Hortipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche

Erdraupen ist ein zusammenfassender Überbegriff für die bodenbewohnenden Raupen verschiedener Falterarten. Oftmals treten Erdraupen als Schädlinge auf.

Schadbild

Bei Blumenkohl kommt es nur vereinzelt zu Problemen, in einigen Fällen kommt es jedoch auch zum Totalausfall. Bei Jungpflanzen wird die Stängelrinde abgefressen oder der Stängel ausgehöhlt, so dass die Pflanzen welken und absterben. Teilweise werden aber auch nur einzelne Blätter abgebissen oder am Boden aufliegende Blätter angefressen.
Auch Spargel trägt oftmals Schäden von Erdraupen davon. Gerade Junganlage, aber auch durchtreibende Altanlagen sind gefährdet und müssen deshalb Ende Mai bis Ende Juli regelmäßig auf Fraßschäden kontrolliert werden. Die Sprosse werden meistens unter der Erdoberfläche angefressen, verkrümmen sich daraufhin und vertrocknen schließlich. Die Eier der Schmetterlinge werden meist an Unkraut und nicht direkt am Spargel abgelegt.

Biologie

Von Bedeutung sind vor allem Agrotis segetum (Erdeule, Saateule, Wintersaateule oder Graswurzeleule) und Agrotis ipsilon (Ypsiloneule). Der Flug der Schmetterlinge findet von Mai bis Oktober in der Dämmerung oder nachts statt, die Eiablage an bodennahen Pflanzenteilen. Junge Räupchen haben nur 7 Beinpaare. Drei Beinpaare davon sitzen an den Brustsegmenten, drei Paar sind "Bauchfüße" und ein Paar dient dem Nachschieben und befindet sich somit am Hinterleib. Die Raupen leben nach anfänglich oberirdischem Fraß im Boden. Ältere Raupen sind walzenförmig, fleischig, nackt, erdgrau, 16-füßig, 4-5 cm lang. Bei Berührung, bzw. Störung rollen sie sich zusammen. Der Fraß der Raupen erfolgt meist nachts im Boden, bei trübem Wetter auch tagsüber an der Erdoberfläche an den bodennahen Pflanzenteilen. Die Raupen überwintern als Puppe im Boden.

Bekämpfung

Bei Befall sollte eine chemische Bekämpfung mit Pyrethroiden erfolgen. Branntkalk und Kalkstickstoff können vorbeugend helfen, wenn sie zeitlich nah an der Eiablage erfolgen. Bei Spargel sollte die Spritzung inform einer Unterblattspritzung mit viel Wasser durchgeführt werden. Der beste Zeitpunkt dafür sind die Abendstunden.

Quellen

J. Schlaghecken und J. Kreiselmaier (2002): Blumenkohl CD-ROM, Bild- und Textdokumentation. DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße. 
B. Brückner, M. Geyer, J. Ziegler (2008): Spargelanbau. Ulmer Verlag. Stuttgart. 

Weblinks