Einjähriges Weidelgras

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Einjähriges Weidelgras
Lolium westerwoldicum

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Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung Süßgrasartige
Poales
Familie Süßgräser
Poaceae
Gattung Lolch oder Weidelgras
Lolium

Als Gründünger

Weidelgräser sind für den Anbau auf allen Gemüseböden gut geeignet. Nur bei ausreichender Wasserversorgung sind die erwünschten hohen Wuchsleistungen erreichbar. Entsprechend der zur Verfügung stehenden Zeit können ein oder mehrere Zwischenschnitte nötig, bzw. möglich werden. Die aktuellen Saatzeiten liegen zwischen April und Mitte September. Das Saatbeet muss feinkrümelig sein. Gesät wird mit der Drillmaschine auf möglichst engen Reihenabständen (ca. 15 cm). Flache Saat ist Voraussetzung für das Gelingen. Bei leerem Boden (N-min) ist 120 - 160 kg N/ha notwendig. In der qemüsebaulichen Praxis wird man mit einer kleinen Gabe von 40 - '60 kg N je ha meistens auskommen. Werden Unkräuter zum Problem, so ist ein Frühschnitt (oder schlegeln), bzw. der Herbizideinsatz überlegenswert. Bei der Sortenwahl sind die leistungsstarken tetraploiden Züchtungen zu beachten. Sie haben ein erheblich größeres TKG, so dass sich die benötigte Saatgutmenge je ha erhöht. Ob sich der erhöhte Saatgutaufwand für die neuen teuren Sorten beim Gründüngungsanbau lohnt, ist noch fraglich! Der Vorteil des Gräseranbaus als Gründüngung liegt vor allem in der starken Bodendurchwurzelung. Besonders bei längerer Vegetationszeit erhöht sich der positive Einfluss auf die Krümelstabilität. Zum Kulturende sind die Pflanzenreste sorgfältig einzuarbeiten. Lästiger Durchwuchs muss sonst notfalls mit einem Gräsermittel abgespritzt werden. Unter 30 cm Wuchshöhe kaum eine positive Wirkung. Bei Stress und langem Stand evtl. Samen-bildung! Schwieriges Beenden der Kultur. Aufwuchs schlägeln und später 5 cm tief fräsen.


Pflanzenbeschreibung
Botanischer Name Lolium westerwoldicum
Zwischenschnitteignung ja, beliebig oft möglich
Pflanzenfamilie Gräser (Graminaceae)
Bestandshöhe mittelhoch
Winterhärte nein (in Pfalz oft winterhart)
Kulturende beliebig oder durch Starkfrost
Anbau
Saattermin: erster 15. März (Vorsicht, nicht bei stärkerem Frost)
Saattermin: letzter 15. August
Saatgutbedarf ca. 45 kg/ha, je nach TKG
Tausendkorngewicht 2,5 (diploid) bzw. 4,0 (tetraploid) Gramm
Bestandesdichte kaum exakt angebbar
Saattiefe 1 cm
Reihenabstand 10 - 15 cm
Mindestkeimtemperatur 2 - 5°C Bodentemperatur
Auflauffreudigkeit mittel
N-Versorgung 60 kg/ha Düngebedarf

meist Vorräte und N-Nachlieferung schon ausreichend

Saatgutkosten ca. 70 €/ha
Trockenresistenz sehr gut
Sorten teure tetraploide nicht nötig!
Unkrautbekämpfung Zwischenschnitt meistens ausreichend, notfalls Herbizide, wuchsstofffreie, abdriftarme Mittel bevorzugen
Schlegeltermin nach ca. 3 Monaten abfrieren lassen oder so spät wie möglich beenden
Gründüngungswirkung
Unkrautunterdrückung mittel
Trockensubstanzbildung hoch bis sehr hoch, je nach Kulturdauer
Wurzeltiefgang mittel
Besonderheit gute Krümelstruktur hinterlassend, keine Verwandtschaft zu den üblichen Gemüsearten (Ausnahme Zuckermais)


Quellen

Josef Schlaghecken (1988 / 2010): Neustadter Hefte: Gründüngung im Gemüsebau. Herausgeber DLR Rheinpfalz. Neustadt an der Weinstraße.