Mauer-Doppelsame

Aus Hortipendium
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Mauer-Doppelsame
Diplotaxis muralis
Synonyme
Acker-Doppelrauke, Mauersenf
Diplotaxis muralis2 W.jpg
Diplotaxis muralis - Blüte
Systematik
Klasse Bedecktsamer
Magnoliopsida
Gruppe Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung Kreuzblütlerartige
Brassicales
Familie Kreuzblütler
Brassicaceae
Gattung Doppelsame
Diplotaxis

Der Mauer-Doppelsame (Diplotaxis muralis), auch Acker-Doppelrauke oder Mauersenf genannt, ist eine in Mitteleuropa sehr zerstreut vorkommende Pflanzenart der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Diplotaxis muralis kommt in Südwest- Süd- und Mitteleuropa sowie in Nordwest-Afrika vor. Er ist ein submediterranes Florenelement. In Österreich und der Schweiz findet man die Art allgemein zerstreut vor. In Deutschland kommt Diplotaxis muralis zerstreut vor, vor allem im Norden und Osten. Häufiger findet man ihn noch im Rhein- und Maingebiet. Darüber hinaus ist er meist selten. Seine Vorkommen scheinen stark rückläufig zu sein. Der Mauer-Doppelsame wächst in „Unkrautgesellschaften“, so etwa an Wegrändern, Böschungen, Bahnhofsgeländen, Schuttplätzen, an Mauern und in Kiesgruben. Er bevorzugt lockere, nährstoffreiche und oft kalkhaltige Böden. Er ist licht- und wärmeliebend.

Erscheinungsbild

Die ein- bis zweijährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von etwa 15 bis 50 cm. Sie besitzt eine dünne Pfahlwurzel. Sie ist am Grunde verzweigt und wächst mit mehreren, aufsteigenden, kahlen oder unten etwas kurzhaarigen Stängeln. Die Laubblätter sind oft am Grunde rosettenartig gehäuft. Sie sind hellgrün gefärbt, kahl oder etwas kurzhaarig, in den Stiel verschmälert und meist buchtig gezähnt bis fiederspaltig. Seltener sind auch einzelne Stängelblätter vorhanden.

Er blüht vorwiegend von Mai bis Oktober. Die traubigen Blütenstände sind relativ kurz und wenigblütig. Die Kelchblätter sind etwa 3 bis 4 mm lang und besitzen einzelne Haare oder sind gänzlich kahl. Die vier gelben Kronblätter erreichen eine Länge von etwa 6 bis 8 mm.

Die Fruchtstiele sind etwa 7 bis 25 mm lang. Die Schoten werden bis zu 45 mm lang, sind linear geformt, etwa 2 bis 3 mm breit, etwas zusammengedrückt und enthalten zahlreiche, zweireihig angeordnete Samen.

Zerreibt man den Stängel, entweicht ein übler Geruch nach faulen Eiern. Es gibt insgesamt nur zwei Kreuzblütler mit dieser Eigenschaft. Ein naher Verwandter des Mauer-Doppelsamen, der Schmalblättrige Doppelsame, trägt daher auch den Namen Stinkrauke oder Stinkkraut.

Literatur

  • Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
  • Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0

Weblinks